Sommer, Sonne, Sonnenschein…Akku leer…der blanke Horror. Ihr liegt am See oder im Schwimmbad und der Akkustand fällt gefährlich nahe der 0%. Was tun? Steckdosen sind auf der Liegewiese eher Mangelware. Wohl dem, der ein Solarladegerät bei sich hat. Ein solches habe ich mit dem SNAN 21W getestet. Taugt sowas wirklich oder ist das eher ein Gimmick für jemanden, der schon alles hat? Genau das gilt es heraus zu finden.
Solarstrom ist total in. Also warum diese Platten nur auf dem Dach haben, wenn man diese Technik auch mobil nutzen kann. Kaum größer als ein DIN A4-Blatt ist das Ladegerät. Sieht eher aus wie eine Mappe. Hauptproblem ist halt die Sonne. Denn ohne diese tut sich hier mal gar nix. Was man sich getrost abschminken kann, ist der Wunsch zwei leistungsstarke Handys oder Tablets zur gleichen Zeit zu laden und dabei noch zu nutzen. Zaubern kann das Ladegerät leider nicht. So viel kann ich schon mal verraten. Überhaupt ist die Zielgruppe ganz speziell und mitnichten ein Heilsbringer.
Technische Daten:
- 21 W Leistung
- 2 USB Anschlüsse
- max. 2A / 5V pro Ausgang
- 680 x 290 x 25 mm (auseinandergefaltet)
- 170 x 290 x 28 mm
- 710 g
Erhältlich ist das Solarladegerät bei Amazon* zum Preis von 55,99 €. Mein gutes Stück wurde mir vom Hersteller SNAS für den Test zur Verfügung gestellt. Bei Exakt dieses Ladegerät gibt es bei Amazon aber auch von Aukey*, Anker*, ECtechnology*, EasyACC* oder iBetter* erhältlich.
Unboxing:
Geliefert wird das Ladegerät in einem schlichten Pappkarton. Darin enthalten logischerweise das Ladegerät, 4x Karabinerhaken, deutsche Kurzanleitung. Die Karabiner sind durchaus nützlich, wenn man das Ladegerät z.B. während einer Wanderung ausgeklappt an einem Rucksack befestigen möchte. So stört es nicht und lädt das Handy auf. Oder beim Zelten kann man es damit am Zelt oder ähnlichen befestigen.
Verarbeitung und Ausstattung:
Das Ladegerät besteht aus insgesamt 3 Panels, die in eine Nylontasche eingebaut sind. Daneben eine kleine Tasche mit den beiden USB Anschlüssen. Hier hinein legt man das zu ladende Gerät, um es vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen. Die beiden USB Buchsen sind gut erreichbar und halten die Kabel sicher fest. Das Ladegerät selbst besitzt keinen Akku, ist also keine Powerbank. Das was die Sonne liefert, wird zum Laden abgegeben. Eine „Smart identification Technology“ erkennt das zu ladende Gerät und soll die Ladeleistung automatisch anpassen. Ziel ist es, das Gerät mit der maximal möglichen Geschwindigkeit zu Laden.
Auf der Rückseite befinden sich bei herausklappbare Stützen, um das Ladegerät zur Sonne hin auszurichten. Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln. Die Nähte sind sauber ausgeführt und die Ösen machen einen stabilen Eindruck. Keinesfalls darf man das Ladegerät knicken. Die Panels sind sehr empfindlich und brechen sehr leicht.
Praxistest:
Getestet habe ich das Ladegerät auf dem Balkon an einem wechselhaften Tag mit knapp 28 °C. Mal strahlender Sonnenschein, dann wieder ein paar Wolken. Alles schön im Wechsel, wie es meistens hierzulande ist. So schwanken die Daten je nach Bewölkung auch extrem. Ganz wichtig ist die Ausrichtung der Panels zur Sonne. Sobald alle 3 Panels direkt bestrahlt werden, steigt die Ladeleistung spürbar an. Sobald die Bewölkung zunimmt, bricht die Leistung massiv ein. Bei geschlossener Wolkendecke ist das Laden so gut wie nicht mehr möglich.
Um vergleichbare Daten zu erhalten, lade ich kein Handy, sondern nutze zwei schaltbare Lastwiderstände mit 1A und 2A. Gemessen wird mit dem PortaPow Premium USB + DC Power Monitor V2*. Beide USB Buchsen werden mit je einem Lastwiderstand verbunden und exakt 1 Stunde „geladen“. Das ganze insgesamt dreimal, um aus allen Werten einen Mittelwert zu bekommen.
Wie schon erwähnt hängt die Leistung von der Sonneneinstrahlung ab. So schwankt sie von 0,25 A bis zu 1,76A. Die Spannung pendelt zwischen 2,76V und 3,7V. Nach einer Stunde waren dann zwischen 806 und 983 mAh abgegeben. In Watt sind das zwischen 0,7W und 6,7W und damit weit entfernt von den theoretisch möglichen 21W. Die wird man wohl nur im Labor erreichen.
Achtung: die Panels können und werden extrem heiß!!! Verbrennungsgefahr!!! Daher sollte man das Ladegerät nicht direkt nach dem Gebrauch zusammenlegen, sondern erst einmal kurz abkühlen lassen.
Fazit:
So ein Solarladegerät funktioniert prinzipiell schon mal, aber die Leistungen sind im Vergleich zu einer deutlich handlicheren Powerbank eher schwach. Dafür ist man halt komplett unabhängig von Steckdosen und genau hier liegt der Hase im Pfeffer und bringt mich auf das Thema Zielgruppe zurück. So ein Solarladegerät taugt nicht für den Badesee oder Schwimmbad. Dafür ist es zu sperrig und zu schwach. Dann lieber eine Powerbank, von denen ich ja schon einige getestet habe -> Link
Wer dagegen viel und vor allem lange draußen ist, der kann sich mit dem SNAN 21W Solar Ladegerät bis zur nächsten Steckdose retten. Ich denke da an Wanderer, die sich das Teil auf den Rucksack schnallen, Radwanderer oder eben den Camper, der sich so die extra Portion Saft besorgen will und sei es um eine Powerbank damit aufzuladen. So gesehen haben solche Solarladegeräte ihre Daseinsberechtigung. Und das die SNAN funktioniert, hat sie bewiesen. Und wer sie zum Angebotspreis schnappen kann, macht absolut keinen Fehlkauf.
SNAN 21W Solar Ladegerät
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Kurzfassung
+ Verarbeitung
+ Leistung
– prinzipbedingt recht groß