Amazfit Band 7 im Test – was taugt dieser Fitnesstracker?

Im Test habe ich das Amazfit Band 7, welches derzeit aktuell der günstigste Einstieg in die Welt von Amazfit Wearables darstellt. Aber was taugt dieser Fitnesstracker im direkten Vergleich zu namhaften Konkurrenten von Xiaomi und Huawei?

Beim Thema Fitnesstracker sind wir von Anfang dabei. Angefangen beim Xiaomi Mi Band 1 haben wir die komplette Szene im Blick und testen uns quer durch das Angebot der Hersteller, egal ob Groß oder Klein. Zuletzt hat Markus einen großen Vergleich (Testbericht) zwischen dem Xiaomi Mi Band 7 (Testbericht), dem Huawei Band 7 (Testbericht) und eben dem Amazfit Band 7 geschrieben bzw. abgefilmt (Testbericht). Natürlich muss ich das Amazfit Band 7 auch bei mir in den Test, denn ich möchte mitreden können. Zumal die spannende Frage zu klären ist, ob der Aufpreis zum Amazfit GTS 4 Mini (Testbericht) lohnenswert ist.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Amazfit Band 7 günstig bei Amazon kaufen*
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Technische Daten Amazfit Band 7:

  • Zepp OS ab Android 7.0 und iOS 12.0
  • 1,47″ AMOLED-Display mit 368 x 198 Pixel
  • Bluetooth 5.2 LE
  • Benachrichtigungen
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • 16 mm Wechselarmband
  • Alexa
  • 3-Achsen Sensor
  • 120 Sportmodis
  • 42,33 x 24,36 x 12,2 mm
  • 28 g
  • 232 mAh

Produktseite: de.amazfit.com/amazfit-band-7

Deutsche Bedienungsanleitung: amazfit.com/amazfit_band_7_Anleitung.pdf

Erhältlich ist das Amazfit Band 7 bei Amazon* zum Preis von 49,99 Euro in den Farben Schwarz, Beige und Pink.

Der Lieferumfang des Amazfit Band 7

Was ich gut finde:

In der Verpackung des Amazfit Band 7 findet man neben dem Armband noch ein USB-A Ladekabel und eine Kurzanleitung. Bezüglich Ladekabel komme ich weiter unten noch mal zu sprechen.

Rein optisch kennt man das Design. So ist es nahezu identisch mit dem Huawei Band 7 (Testbericht) oder auch dem Xiaomi Smart Band 7 Pro (Testbericht). Dieses eckige Design ist genau das Zwischending zwischen den bekannten Fitnesstrackern wie dem Xiaomi Mi Band 7 (Testbericht) und den Smartwatches wie der Amazfit GTS 4 Mini (Testbericht). Der Tragekomfort ist gut, so dass ich es problemlos rund um die Uhr, also auch Nachts tragen kann und werde.

Das AMOLED-Display hat eine Diagonale von 1,47″ mit 368 x 198 Pixel und gleicht damit dem Huawei Band 7 (Testbericht). Leider gibt es keine automatische Helligkeitsregelung, aber die fehlt auch beim Huawei Band 7 (Testbericht) und auch beim Xiaomi Mi Band 7 (Testbericht). Es ist schon bei der mittleren Einstellung für die Helligkeit sehr hell und selbst bei Sonnenschein noch sehr gut ablesbar. Dreht man die Helligkeit auf Maximum, hat man schon eine Taschenlampe. Das ist aber vor allem Nachts ein Problem, worauf ich unten eingehen muss. Die Reaktionsfähigkeit ist in allen Bereichen des Display gut bis sehr gut.

Tasten gibt es keine, auch kein Lautsprecher, aber ein sehr kleines Mikrofon an unteren Rand. Telefonieren kann man mit dem Amazfit Band 7 zwar nicht, aber Alexa aktivieren und mit ihr sprechen, was im Test auch ganz ok funktioniert hat. Man muss das Mikrofon schon sehr nahe an den Mund nehmen, damit man vernünftig verstanden wird. Das Armband ist wechselbar, aber nur komplett. Dafür drückt man den Tracker aus dem Band, genau, wie man es schon vom Xiaomi Mi Band 7 kennt. Allerdings ist das Angebot schlecht bis gar nicht vorhanden. Auch der Verschluss ist vom Xiaomi Mi Band 7 (Testbericht) bekannt und an sich in Ordnung. Perfekt ist das aber nicht. Eher eine vernünftige Schließe wie beim Huawei Band 7 (Testbericht).

Auf der Rückseite befinden sich die wichtigen Sensoren, die im großen Ganzen bei allen Trackern dieser Preisklasse identisch sind. Also Puls und Blutsauerstoff. Die Körpertemperatur kann das Amazfit Band 7 nicht messen. Dafür ist es wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?). Damit ist es vor Spritzwasser geschützt, Schnee, Duschen und Schwimmen, sowie für Wassersport, der nicht im Hochgeschwindigkeitsbereich angesiedelt ist. Das bedeutet kein Springen ins Wasser, Wasserski fahren, Tauchen usw.

Von links nach rechts das Xiaomi Smart Band 7 Pro, das Amazfit Band 7 und das Xiaomi Mi Band 7

Die von Amazfit versprochenen 18 Tage Akkulaufzeit bei normaler Nutzung des Amazfit Band 7 können wir mal direkt ins Reich der Märchen verbannen. Das erreicht man nur, wenn man das Band ungenutzt liegen lässt. Wie immer teste ich auch das Amazfit Band 7 mit allem aktiviert, was es kann. Also Always-On Display aktiviert, mittlere Helligkeit, alle Benachrichtigungen aktiviert, jeden zweiten Tag Laufen mit GPS Aufzeichnung von mindestens 30 Minuten, dazwischen Cardio-Training, Puls-, SpO2,- und Stressmessung permanent aktiviert usw. Also das vollen Programm.

So ist der Akku nach spätestens 3 Tagen leer. Genau wie beim Huawei Band 7 (Testbericht), aber deutlich länger als beim Xiaomi Mi Band 7 (Testbericht). Schränkt man sich ein wenig ein, dann sind durchaus auch mal 4 Tage drin. Eine Schnellladefunktion gibt es zwar nicht, aber innerhalb von 90 Minuten ist der Akku wieder voll aufgeladen.

Auch das Menü des Amazfit Band 7 ist eher schmucklos

Natürlich kommt auch beim Amazfit Band 7 die Zepp App (Android / iOS) zum Einsatz. Markus nannte sie in seinem Vergleichstest (Testbericht) „seriös“, was allerdings positiv gemeint ist, was ich absolut bestätigen kann. Die Zepp App bietet keinen unnötigen Schnickschnack, sondern schnellen Überblick über alle wichtigen Daten und Infos. Es gibt jede Menge Statistiken, wenn man sich ein Feld wie z.B. den Pulsverlauf mal näher anschaut. Richtig gut, da man wirklich von einzelnen Tagen bis zu Jahren filtern kann. Das bieten viele Konkurrenten nur mit einem Abo. Hier bei Amazfit alles gratis frei Haus.

Man kann natürlich wieder Watchfaces installieren, diese teilweise auch anpassbar sind oder Ziele setzen, Freunde oder Familienmitglieder hinzufügen, um sich gegeneinander zu motivieren (oder auch zu überwachen) oder mit diversen Anbietern verbinden. Dazu zählt WeChat, Apple Health, Google Fit, Strava, Adidas Running oder Amazon Alexa. Sehr gut gefällt mir die Möglichkeit das komplette Menü und Widgets des Amazfit Band 7 den eigenen Wünschen anzupassen, was übrigens auch für die Liste der Aktivitäten gilt.

Die Zepp App ist eher nüchtern, aber wirklich gut gemacht

Relativ neu und nach wie vor einmalig in dieser Preis- und Geräteklasse ist die Möglichkeit bei ZeppOS, dass man kleine Apps auf dem Amazfit Band 7 über den hauseigenen App Store installieren kann. Nichts hochtrabendes, aber so ein kleines Snake, eine App zum Erinnern an Trinken, BMI Rechner, Timer zum Zähneputzen oder eine kleine App, mit der sich Navigationsanweisungen in Pfeildarstellung von Google Maps auf dem Amazfit Band 7 anzeigen lassen. Die besten Tipps zur Zepp App findet man hier -> Zepp App Tipps und Tricks

In Punkto Sport gibt es 120 Aktivitäten zur Auswahl, wobei es noch eine intelligente Erkennung für Laufen, Gehen, Crosstrainer und Rudergerät gibt. Alle anderen müssen manuell gestartet und beendet werden. Eine Aufzeichnung per GPS gibt es aber nur für Laufen und Gehen im Freien, sowie Radfahren im Freien. Ansonsten gibt es nur eine Dauer und einen, sehr, sehr grob geschätzten Kalorienverbrauch. Wer diesen Werten Glauben schenkt, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Das sind wirklich nur grobe Schätzungen.

Das Menü der Zepp App ist umfangreich

Dagegen sind die Messwerte des Puls durchaus brauchbar. Zwar auch nicht perfekt, aber die Werte variieren, egal ob in Ruhe oder auch während einer Aktivität, nur um wenige Schläge. Das ist für einen Tracker dieser Preisklasse sicher keine Selbstverständlichkeit, aber es taugt absolut nicht für medizinische Zwecke, was auch Amazfit ganz klar benennt. Das Thema Blutsauerstoff ist auch so eines. Nutzer mit entsprechenden Vorerkrankungen sollten und dürfen sich auf die Messwerte des Amazfit Band 7 verlassen. Dafür ist es einfach zu ungenau, wie im direkten Vergleich zu einem Fingerclip Pulsoxysensor* zu sehen ist. Der Schlaf passt im Groben von der Dauer, aber ich stelle die erkannten Schlafphasen mal in Frage. Das kann kein Tracker an der Hand erkennen. Nett, aber ohne Aussagekraft.

Da das Amazfit Band 7 über kein eigenes GPS verfügt, erfolgt die Abfrage des Standortes über das verbundene Smartphone. Lässt man also das Handy zu Hause, gibt es auch keine GPS Aufzeichnung der Route. Zwar sieht die erkannte Route im Detail teilweise sehr wild aus, weil man immer wieder neben der Straße unterwegs ist und Kurven durch den Garten abkürzt, aber am Ende rechnet der Algorithmus, die Strecke doch bis auf wenige Meter richtig aus.

Es gibt natürlich auch wieder Watchfaces

Was ich nicht gut finde:

Was total nervig ist, ist die Sache mit den Ladekabel. Zwar sieht das Ladekabel des Amazfit Band 7 fast genauso aus wie das des Xiaomi Mi Band 7 (Testbericht) und Xiaomi Smart Band 7 Pro (Testbericht) und die passen auch untereinander, aber das Amazfit Band 7 lädt nicht. Also gut aufpassen, dass man es nicht verliert.

Nervig ist die nicht vorhandene automatische Helligkeitsregelung eigentlich nur in der Nacht, wenn man ins Bett geht. Es gibt zwar eine Automatik, die erkennt, wenn man ins Bett geht, aber bis die reagiert und das Amazfit Band 7 in den Standby geht. Wir sprechen hier von bis zu 15 Minuten, in denen man wirklich ruhig liegen, also schlafen, muss. Bewegt man sich ein wenig, dann geht es nicht in den DND-Modus. Im Standby wird das Display deaktiviert und die Benachrichtigungen stumm geschaltet. An sich funktioniert das ja, aber eben viel zu spät. Bis dahin leuchtet man fröhlich vor sich hin. Dagegen funktioniert das automatische Deaktivieren am Morgen nach dem Aufstehen sehr gut.

Im Test habe ich die Automatik nach zwei Tagen komplett deaktiviert und das Amazfit Band 7 jeden Abend einfach per Schnellbefehl in den DND-Modus und den Theatermodus versetzt. Natürlich könnte man den Do-not-Disturb-Modus genauso gut jeden Tag fix um eine bestimmte Uhrzeit aktivieren und auch wieder deaktivieren lassen.

Apps lassen sich auf dem Amazfit Band 7 installieren und das GPS ist nicht sehr präzise

Fazit:

Ist das Amazfit Band 7 empfehlenswert? Ja, denn es ist in vielen Bereichen besser als das Xiaomi Mi Band 7 (Testbericht), muss sich aber am Ende knapp dem Huawei Band 7 (Testbericht) geschlagen geben. Das fängt schon bei der Schließe des Armbands an. Aber für unter 50 Euro macht man beim Kauf des Amazfit Band 7 nichts falsch machen und genau dafür gibt es das Gütesiegel. Wer dann aufsteigen möchte, könnte sich mal das Amazfit GTS 4 Mini (Testbericht) genauer anschauen.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Amazfit Band 7

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gutes Display
+ guter Tragekomfort
+ gute App
+ Always-On Display
+ Wechselarmbänder
+ brauchbare Messwerte

– automatischer DND-Modus mit Problemen