Aipower Wearbuds im Test – was ich gut finde und was nicht

Die AirPower Wearbuds by Aukey sind ein Zwitter aus einem Fitnesstracker in dessen Inneren noch ein TWS-Headset verborgen ist. Und genau dieses habe ich getestet.

Bei den beiden Crowdfundingplattformen Indiegogo und Kickstarter waren die AirPower Wearbuds mega erfolgreich. Mehr als 8100 Unterstützer haben fast 1 Millionen US-Dollar eingesammelt.

Ganz neu ist diese 2-in-1 Idee nicht, auch wenn Aukey ausdrücklich betont weltweit die ersten gewesen zu sein, aber bei Amazon*, ebay und Co. findet man diverse andere solcher Hybriden, die schon etwas länger auf dem Markt sind.

Spannend ist dieses Konzept auf jeden Fall, denn ich nutze jeden Tag mehrere Stunden ein TWS Headset. Und natürlich treibe ich regelmäßig Sport. So habe ich alles in einem Gadget, zumal das Headset mit aptX aufhorchen lässt.

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Technische Daten Aukey Aipower Wearbuds:

  • 0,96″ TFT-Display mit 160 x 80 Pixel
  • 10 Hz – 40 kHz
  • 6 mm Treiber
  • Touchbedienung
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • Schrittzähler
  • Benachrichtigungen 
  •  Bluetooth 5.0 mit aptX
  • Headset spritzwassergeschützt nach IPX6 (was bedeutet das?)
  • Fitnesstracker spritzwassergeschützt nach IPX5 (was bedeutet das?)
  • 35 mAh (Ohrstöpsel)
  • 160 mAh (Tracker)
  • 58 g (komplett)
  • 6 g (Ohrstöpsel)

Produktseite: wearbuds.myaipower.com

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich sind die Aipower Wearbuds in Shiny Black und Shiny White bei Amazon* zum Preis von 169,99 Euro.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Natürlich sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab.

Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Was ich gut finde:

In der Verpackung findet man neben dem Armband und den beiden inliegenden Ohrstöpsel noch ein Ladekabel, ein paar Ohrpolster in der Größe S und eine Kurzanleitung. Für den Kaufpreis etwas knapp, denn gerade die Ohrpolster sollten ich noch mehr Größen vorliegen, denn sie entscheiden maßgeblich über den Klang.

Der Tragekomfort des riesigen Armbandes ist erstaunlich gut. Meint man gar nicht, denn ich trage meine Uhren bzw. Tracker auch in der Nacht. So auch die AirPower Wearbuds. Und das große Gehäuse stört weniger als man meint.

Das gilt auch für die beiden Ohrstöpsel. Super klein legt man sie direkt in die Ohrmuschel und so können sie eigentlich gar nicht herausfallen. Bei mir zumindest nicht. Egal ob auf dem Laufband, bei Jumping Jacks oder Seilspringen.

Die Verbindungsstabilität in Punkto TWS-Headset ist ebenfalls lobenswert. Durch Bluetooth 5.0 ist die Reichweite sehr gut, wobei es eigentlich keine Rolle spielt, denn ich trage den Tracker ja permanent am Arm, so das ich normalerweise nie außerhalb der Reichweite kommen sollte.

Was ich ok finde:

Die Verarbeitung ok. Der komplette Tracker inkl. der beiden Ohrstöpsel bestehen aus Plastik. Das Display ist aber im Vergleich zur Gehäusegröße sehr klein. Die Auflösung von 160 x 80 Pixel reicht völlig aus, denn viel gibt es ohnehin nicht anzuzeigen.

Gut ist der Klang, aber nicht sehr gut, was angesichts eines Preises von 170 Euro eine Enttäuschung ist. Im direkten Vergleich mit meinem Alltags TWS-Headset Haylou GT2 (Testbericht) für knapp 25 Euro klingen beide ziemlich identisch.

Angenehmer Bass, gute abgestimmte Mitten und Höhen, schöne Bühne und Räumlichkeit. Alles ok, aber eben nicht den Preis wert. Da hilft auch aptX nichts mehr, denn selbst mit Tidal HiFi konnte ich keine nennenswerten Unterschieden hören. 

Was ich nicht gut finde:

Der Tracker verfügt über keine nennenswerte Ausstattung, die es von der Konkurrenz wie z.B. der Amazfit Bip (Testbericht) oder Xiaomi Mi Band 4 (Testbericht) unterscheiden. Ganz im Gegenteil. Eher um einiges weniger.

Ok, das Headset verfügt über aptX, aber wir sprechen hier von einem Preis von knapp 170 Euro. Da ist aptX eigentlich Pflicht.

Der Tracker verliert aber massiv in dieser Disziplin. Er kann den Puls messen. Aber nur manuell und nicht automatisch. Auch nicht während eines Workouts. Lächerlich. Es gibt auch keinen Wecker, keinen Timer, keine anderen Workouts außer Laufen, Gehen und Fahrrad fahren. Für einen Tracker dieser Preisklasse absolut lachhaft.

Die Benachrichtigungen von sage und schreibe 8 Apps können aktiviert werden. Darunter Facebook, Whatsapp und Instagram. Dabei bekommt man aber nur das Logo als Benachrichtigung zu Gesicht, aber keinen Text. So schlecht habe ich das noch nie gesehen.

Es gibt auch kein GPS, so dass Laufeinheiten auch nicht auf einer Karte angezeigt werden können. Auch A-GPS wird nicht genutzt, so dass es auch nicht vom Smartphone genutzt wird. Warum? Und so ließe sich die Liste noch weitaus länger fortsetzen.

Der Akku des Trackers hält knapp 26 Stunden. Der Akku der beiden Ohrstöpsel hält gute 3 Stunden durch. Der Akku ist vergleichsweise klein, zumal der auch noch die Akkus der beiden Ohrstöpsel aufladen muss. Natürlich muss man daran denken, dass ein größerer Akku das Ganze noch schwerer machen würde, aber wenn, dann mache ich es richtig. 

Die App ist ob dieses Preises ein Witz. So gut wie keine Funktionen und dann noch nicht mal schön und schlecht übersetzt wie z.B. „Das Gerät entfernen“ oder „erhöhen um aufzuwachen“

Daher ist die Bedienung auch sehr einfach. Das gilt auch für das Armband oder das Headset. Kann ja nicht viel.

Nervig ist aber, dass die Touchbedienung an den beiden Ohrstöpseln auch reagiert, wenn man es im Ohr eingesetzt werden hat. Ich musste es immer ein Stück drehen, da sonst irgendwelche Teile der Ohrmuschel ständig die Lautstärke geändert haben.

Das ist übrigens das komplette Menü des Trackers und rechts unten sieht man eine Benachrichtigung von Instagram…

Auch extrem nervig, dass es keine Bitte-Nicht-Stören Funktion gibt. So leuchtet das Display in der Nacht munter herum, wenn man sich bewegt und die Geste mit dem Arm heben zum Einschalten aktiviert hat. Bei Benachrichtigungen vibriert es und so wird man eigentlich permanent geweckt, wenn man nicht jeden Abend händisch die Benachrichtigungen in der App deaktiviert.

Einen Reset kann man übrigens über das Armband durchführen und damit werden auch die beiden Ohrstöpsel zurückgesetzt.

Fazit:

Sind die Aipower Wearbuds empfehlenswert? Nein. Absolut nicht. Selbst für den halben Preis nicht. Ein interessantes Konzept, aber nicht zu Ende umgesetzt. Der Tracker ist nicht der Rede wert, denn eine Amazfit Bip (Testbericht) kostet unter 30 Euro und bietet erheblich mehr Ausstattung. Das gilt auch für das TWS Headset. Da kaufe ich mir besser ein Haylou GT2 (Testbericht) für 22 Euro, welches ebenfalls sehr klein ist und absolut nicht schlechter klingt.

Von daher vergebe ich kein Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe bzw. als Geschenk erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
AiPower Wearbuds
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Praxistest
  • Klang
  • Preis/ Leistung
2.1

Kurzfassung

+ All-in-One Konzept
+ guter Klang
+ Tragekomfort des Headset

– riesig
– viel zu teuer
– schlechte Akkulaufzeit
– sehr eingeschränkte Funktionen des Trackers