Amazfit Bip 3 und Amazfit Bip 3 Pro im Test – lohnt sich der Kauf?

Im Test habe ich die Amazfit Bip 3 Pro, die bis auf das GPS baugleich mit der Amazfit Bip 3 ist. Lohnt sich der Kauf dieses Fitnesstrackers überhaupt noch, oder gibt es bessere Alternativen?

Im Podcast haben wir ja mittlerweile eine eigene Rubrik für Amazfit, denn wir sind von Anfang dabei und haben so gut wie alle Wearables getestet (Testbericht). Angefangen hat ja alles mit der Amazfit Bip (Testbericht). Dann wurden es immer mehr und auch die Bip Reihe wurde erweitert. Es kam die Amazfit Bip S (Testbericht) und mit der Amazfit Bip U die Aufteilung in eine „normale“ und eine Pro Version Amazfit Bip U Pro (Testbericht). Aber Amazfit ist nicht alleine auf diesem Gebiet der Tracker um die 50 bis 80 Euro. Das supererfolgreiche Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht) spielt dort mit oder das neue Huawei Band 7 (Testbericht) genauso mein derzeitiger Preis/Leistungssieger Huawei Watch Fit New (Testbericht). Wie schlägt sich die Amazfit Bip 3 Pro in diesem Feld? Sie ist bis auf das GPS absolut baugleich mit der Amazfit Bip 3, weshalb ich mir separate Tests spare. Die genauen Unterschiede, habe ich in diesem Artikel gezeigt (Link zum Artikel).

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Amazfit Bip 3 Pro günstig bei Amazon kaufen*
Amazfit Bip 3 Pro günstig bei Amazon kaufen*

Technische Daten Amazfit Bip 3 / Amazfit Bip 3 Pro:

  • Android ab 7.0 und iOS ab 12.0
  • 1,69″ IPS LCD 2.5D Display mit 280 x 240 Pixel
  • Bluetooth 5.0 LE
  • Gyroskop
  • 3-Achsen Beschleunigungsmesser
  • Pulsmesser
  • Schlaftracker
  • Schrittzähler
  • Zyklustracker
  • GPS (nur Pro)
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • 20 mm Wechselarmbänder
  • 44,12 x 36,49 x 9,65 mm
  • 280 mAh

Produktseite Amazfit Bip 3: amazfit.com/de/amazfit-bip-3

Produktseite Amazfit Bip 3 Pro: amazfit.com/de/amazfit-bip-3-pro

Deutsche Bedienungsanleitung Amazfit Bip 3: amazfit-support.com/Bip3.pdf

Deutsche Bedienungsanleitung Amazfit Bip 3 Pro: amazfit-support.com/Bip3Pro.pdf

Erhältlich ist die Amazfit Bip 3 gibt es in den Farben Lila, rosa und schwarz bei Amazon* zum Preis von 59,99 Euro. Die Amazfit Bip 3 Pro gibt es in Creme, Rosa und Schwarz bei Amazon* zum Preis von 69,99 Euro.

Der Lieferumfang der Amazfit Bip 3 (Pro)

Was ich gut finde:

Im Lieferumfang der Amazfit Bip 3 Pro ist neben dem Tracker noch ein magnetisches Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung. Das Ladekabel ist übrigens dasselbe wie bei der Amazfit Bip U Pro (Testbericht), sind also kompatibel. Muss man bei Amazfit mal positiv nennen, denn das war nicht immer so. Neues Modell = neues Ladekabel.

Beim Design ist die Amazfit Bip 3 bzw. Amazfit Bip 3 Pro seiner Linie treu geblieben. Also viereckig, sehr flach, ein Knopf an der Seite, 20 mm Wechselarmband. Man muss schon sehr genau hinschauen, um zu erkennen, ob man hier eine Amazfit Bip 3 Pro oder eine Amazfit Bip U Pro (Testbericht) vor sich liegen hat. Am ehesten erkennt man es am Display.

Dieses ist bei der Amazfit Bip 3 (Pro) deutlich gewachsen und zwar von 1,43″ auf 1,69″, ist aber nach wie vor ein TFT LCD. Kein AMOLED, was viele jetzt sicher bemängeln würden, aber im Alltag sieht man da keinen Unterschied. Im Gegenteil. Bei strahlenden Sonnenschein ist so ein LCD Display wesentlich besser ablesbar, als ein AMOLED. Allerdings hat sich die Auflösung reduziert, was man aber nur sieht, wenn man beide direkt nebeneinander legt und die Icons vergleicht. Bei der Amazfit Bip 3 bzw. Bip 3 Pro ist das Icon minimal gröber, aber wie gesagt. Im Alltag spielt das keine Rolle, zumal das auch bei Thema Akku zum Tragen kommt.

An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Wie bei den Vorgängern ist das Display leicht erhaben in das Gehäuse aus Polycarbonat eingebaut. Es steht also minimal heraus, ist abgerundet, was sich dann 2,5D nennt. Rundherum ist ein Rand, der an der unten etwas breiter ausfällt. Das es keine automatische Helligkeitsregelung gibt, ist in dieser Preisklasse leider nach wie vor normal, daher kann man das nicht negativ bewerten.

An der rechten Seite gibt es eine Taste, die neben dem Touchscreen zur Steuerung genutzt werden kann. In den Einstellungen kann man auch einstellen, welche Aktion ausgeführt werden soll, wenn man diese Taste gedrückt hält. Auf der Unterseite die Sensoren für den Puls. die Sauerstoffsättigung und die beiden Pogo-Pins an denen das magnetische Ladekabel andockt. Wie bereits erwähnt, ist es mit dem des Vorgängers identisch.

Das einfache Armband aus Silikon hat die Standardbreite von 20 mm und kann ohne Werkzeug gewechselt werden. Bei Amazon* gibt es eine gigantische Auswahl, denn es muss nicht modellspezifisch sein, sondern eben nur 20 mm breit. Aber für den Anfang reicht das Standard-Armband aus Silikon vollkommen aus. Der wichtigste Unterschied zwischen der Amazfit Bip 3 und der Amazfit Bip 3 Pro ist das besagte GPS Modul, welches bis zu vier Satellitensysteme empfangen kann. Telefonieren oder bezahlen kann man mit der Amazfit Bip 3 bzw. Amazfit Bip 3 Pro nicht, denn es fehlen neben dem Mikrofon und Lautsprecher auch das NFC.

Beide sind aber bis 5 ATM wasserdicht (was bedeutet das?), also auch zum Duschen und Schwimmen geeignet. Allerdings nicht zum Tauchen oder für Wassersportarten mit hohen Geschwindigkeiten wie Wasserski fahren oder Turmspringen. Zum Schwimmen gibt es zwar eine entsprechende Aktivität „Freiwasserschwimmen“, aber wie der Name schon andeutet, kann man keine Bahnen festlegen oder zählen lassen.

Das Menü der Amazfit Bip 3 bietet einiges an Einstellmöglichkeiten

An Aktivitäten gibt es über 60 an der Zahl, aber nicht bei allen lassen sich die Datenfelder anpassen oder per GPS aufzeichnen. Womit wir eigentlich direkt zum Praxistest kommen können. Alles fängt mit der Installation der Zepp App (Android / iOS) an. Die Verbindung ist schnell hergestellt und man kann die Amazfit Bip 3 bzw. Amazfit Bip 3 pro einrichten. Bei Fragen und Problemen speziell zur Zepp App, findet man hier einen eigenen Artikel -> Link zum Artikel

Wie immer kann man in der Zepp App zuerst mal die Startseite anpassen, dann natürlich auch seine Ziele festlegen, die angezeigten Widgets auf der Uhr anpassen, die Menüpunkte auf der Uhr, sich mit Apple Health, Google Fit oder Strava verbinden. Beim Thema Whatsapp Smilies kann man nach wie vor berichten, dass die wichtigsten Smilies korrekt angezeigt werden, aber die allermeisten nach wie vor als schlichtes „?“. Antworten oder Reagieren kann man auf Nachrichten nach wie vor nicht. Erfreulicherweise ist das Thema Verbinden und Synchronisieren keines mehr. Es funktioniert und geht auch sehr schnell vonstatten.

Ich lasse mich jeden Morgen mit dem Wecker testen, was durch eine angenehme Vibration geschieht. Man kann sich auf Wunsch auch für alle möglichen Situationen wie eben dem Wecker auch eigene Vibrationen erstellen. Im Alltag ist der Tragekomfort sehr gut. Mich stört die Amazfit Bip 3 bzw. Amazfit Bip 3 Pro nicht. Auch nichts nachts, weshalb ich sie wirklich rund um die Uhr trage. Dabei fehlt mir aber ein Feature, welches ich unten anspreche.

Das Menü der Zepp App_1

Startet man eine Aktivität, dann liefert die Amazfit Bip 3 bzw. Amazfit Bip 3 Pro gute Ergebnisse. Man darf es absolut nicht den teuren Sportuhren vergleichen, aber für die alltägliche Aktivität und Motivation ist es absolut ausreichend. Wie immer gibt es nur beim Laufen, Gehen und Radfahren detaillierte Auswertungen und Aufzeichnung der Strecke per GPS, aber hier kann man über die Uhr die gezeigten Datenfelder anpassen. Die Streckenaufzeichnung ist trotz GPS und der Unterstützung von 4 Satellitensystemen nicht wirklich exakt. In Kurven nimmt man immer wieder Abkürzungen quer durch den Garten und auf gerader Strecke läuft man gerne mal mehrere Meter daneben. Am Ende sind bei einer Strecke von rund 7 Kilometer knapp 500 Meter weniger, was in dieser Preisklasse als normal angesehen werden muss.

Größter Pluspunkt der Amazfit Bip 3 bzw. Amazfit Bip 3 Pro ist die deutlich bessere Akkulaufzeit gegenüber dem Vorgänger Amazfit Bip U Pro (Testbericht). Wie immer habe ich alles aktiviert, was man aktivieren kann. Permanente Pulsmessung, Schlafüberwachung rund um die Uhr, Messung des Sauerstoffgehalt so oft es möglich ist, alle Benachrichtigungen, Displayhelligkeit auf Mittel, täglich ein Lauf von ca. 30 bis 40 Minuten per GPS aufgezeichnet usw. Also das volle Programm. Da war bei der Amazfit Bip U Pro (Testbericht) nach 5 Tagen Schluss. Die Amazfit Bip 3 Pro hat nach 5 Tagen immer noch 41% Akku. Leer war er dann am 9. Tag. Das sind zwar nicht die versprochenen 14 Tage bei „typischer Nutzung“ aber mehr als viele anderen ihrer Art.

Das Menü der Zepp App_2

Was ich nicht gut finde:

Mir fehlt ein Always-On Display (AoD). In dieser Preisklasse mittlerweile weit verbreitet wie z.B. beim Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht) oder Huawei Band 7 (Testbericht). Beide deutlich günstiger und haben dieses Feature, was sich im Alltag jeden Tag aufs neue positiv bemerkbar macht.

Bei den Pulswerten sollte man äußerst skeptisch sein, was mich allerdings wundert, da diese beim Vorgänger Amazfit Bip U Pro (Testbericht) durchaus brauchbar waren. Hier bekomme ich immer wieder absolut irre Werte angezeigt. Auf der Couch liegend soll ich einen Puls von 156 Schlägen die Minute haben und beim nächsten Cardio Workout nur noch 48 Schläge und das nicht nur ab und zu, sondern ständig. Vergleicht man die Werte mit einem Fingerclip, sind Abweichungen von bis zu 10 Schlägen als normal anzusehen, was aber für uns als Nutzer eine solche Funktion eigentlich nutzlos macht.

Nicht wirklich schlimm ist die Sache mit den Watchfaces. Natürlich gibt es auch wieder Watchfaces, aber im Gegensatz zu früher kann nur eines zusätzlich installiert werden. Drittanbieter Apps wie AmazFaces werden nicht mehr unterstützt. Das war bis vor kurzem der große Vorteil von Xiaomi bzw. Amazfit. Die gigantische Auswahl an Watchfaces. Leider Aus und vorbei.

Trotz GPS lässt die Genauigkeit zu wünschen übrig

Fazit:

Ist die Amazfit Bip 3 bzw. Amazfit Bip 3 Pro empfehlenswert? Früher war die Amazfit Bip ein sog. No-Brainer. Kaufen und Spaß haben. Das hat sich geändert. Die Konkurrenz ist zur Stelle, auch wenn es z.B. die Realme Watches (Testbericht) nicht besser machen, aber nach wie vor ist für mich die Huawei Watch Fit New (Testbericht) die bessere Wahl in dieser Preisklasse. Die sehr gute Akkulaufzeit der Amazfit Bip 3 wird durch das fehlende Always-On Display und die miserablen Pulswerte wieder aufgefressen. Daher vergebe ich das Gütesiegel dieses mal nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Amazfit Bip 3 Pro

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gutes Display
+ gute Akkulaufzeit
+ einfache Bedienung
+ GPS
+ Wechselarmbänder

– fragwürdige Pulswerte
– kein Always-On Display

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