Xiaomi Smart Band 7 Pro im Test – wie viel Pro steckt wirklich drin?

Im Test habe ich das Xiaomi Smart Band 7 Pro, denn ich will wissen, wie viel Pro wirklich drin steckt und ob es vielleicht bessere Alternativen gibt.

Wer unseren Podcast verfolgt, weiß, dass ich das Xiaomi Smart Band 7 Pro direkt beim Verkaufsstart in China bestellt habe. Im Nachhinein eine schlechte Entscheidung, denn bis heute ist das Band nur in chinesisch nutzbar. Das ist nun vorbei, denn das Xiaomi Smart Band 7 Pro gibt es nun auch in Deutschland ganz offiziell zu kaufen. Sieht genauso aus wie die chinesische Version, welche übrigens die Modellnummer M2140B1 trägt und die deutsche bzw. europäische Version die Modellnummer M2141B1. Ist es also nur die Zahl „1“, die den Unterschied macht? Leider nein, denn wie sich im Test zeigt, gibt es noch einen, deutlich gravierenderen Unterschied. Worin die Unterschiede zum kleinen Bruder Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht) liegen, habe ich in diesem Artikel aufgezeigt (Link zum Artikel). Also aufladen, anziehen und ausprobieren. Wie viel Pro steckt wirklich im Xiaomi Smart Band 7 Pro und wie schlägt es sich im Vergleich zu Amazfit?

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Xiaomi Smart Band 7 Pro günstig bei Amazon kaufen*
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Technische Daten Xiaomi Smart Band 7 Pro:

  • Android ab 6.0 und iOS ab 12
  • 1,64″ AMOLED 2,5D Display mit 456 x 280 Pixel
  • 16 bit Farbtiefe
  • 2,5D gehärtetes Glas
  • Always-On Display
  • 3-Achsen Sensor
  • Pulsmesser
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • wasserdicht bis 5 ATM nach IP68 (was bedeutet das?
  • Bluetooth 5.2 LE
  • GPS, BDS, GLONASS, Galileo, QZSS
  • 110+ Aktivitäten
  • 44,7 × 28,8 × 11 mm (nur der Tracker)
  • Armbandlänge 130 – 205 mm
  • 33 g gesamt
  • 235 mAh

Produktseite: mi.com/de/xiaomi-smart-band-7-pro

Deutsche Bedienungsanleitung:

Erhältlich ist das Xiaomi Smart Band 7 Pro in schwarz und weiß bei Amazon* zum Preis von 99,99 Euro.

Der Lieferumfang des Xiaomi Smart Band 7 Pro

Was ich gut finde:

Packt man das Xiaomi Smart Band 7 Pro, dann findet man im Karton neben der Watch noch ein kurzes Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung. Soweit, so normal. Auch bei der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen. Das minimal gebogene Gehäuse sieht nach Metall aus, ist aber keines. Plastik, aber eben in schick und sexy. Beim Design geht man keine neuen Weg und bietet eine Optik wie alle. Rechteckig, schnörkellos aber auch zeitlos. Gefällt mir.

Das AMOLED Display mit einer Diagonale von 1,64″ nicht viel größer, als das des Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht), hat aber eine minimal bessere Auflösung. Die automatische Helligkeitsregelung arbeitet unaufgeregt im Hintergrund und regelt zu jederzeit schnell nach. Die Reaktionsfähigkeit ist ok, denn mit nassen Fingern wird es schwer irgendwas zielsicher zu drücken. Das Always-On Display ist ein erfreuliches Extra, aber mittlerweile (zum Glück) auch nicht mehr so selten.

Eckig, schnörkellos, zeitlos

An der rechten Seite sieht man ein Loch. Ein Lautsprecher? Keine Ahnung, denn es ist nirgends näher beschrieben und man kann mit dem Xiaomi Smart Band 7 Pro weder telefonieren noch sonst wie irgendwelche Töne, außer beim einem Training, entlocken. Auf der Rückseite sieht man die beiden Pogo-Pins zum Anschluss an das magnetische Ladekabel und die Sensoren zur Messung des Puls und Blutsauerstoff. In der App findet man zwar noch die Möglichkeit die Hauttemperatur anzeigen zu lassen, aber einen entsprechenden Sensor bietet das Xiaomi Smart Band 7 Pro nicht.

Das Armband ist wechselbar, nutzt dafür aber ein neues System von Xiaomi, bei dem man eine Taste drücken muss, damit das Armband entriegelt wird. Somit werden spezielle Armbänder passend für das Xiaomi Smart Band 7 Pro benötigt. Aber dank Amazon* gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl an Ersatzarmbändern in allen Farben und Formen.

Plastik rundum, aber in schick zeichnet das Xiaomi Smart Band 7 Pro aus

Aber sonst steckt alles drin, was ein moderner Tracker bzw. Smartwatch benötigt. Ob es sich jetzt um einen größeren Fitnesstracker handelt, oder eine kleine Smartwatch, bleibt Ansichtssache. Fakt ist, dass dieser Formfaktor der perfekte Kompromiss aus beiden Welten ist. Wasserdicht ist das Xiaomi Smart Band 7 Pro bis 5 ATM nach IP68 (was bedeutet das?), kann also beim Duschen oder auch zum Schwimmen in flachem Wasser getragen werden. Heißes Wasser, Dampf, Sauna oder das Tauchen sind ausdrücklich zu vermeiden.

Auch das Xiaomi Smart Band 7 Pro wird mit der Mi Fitness (Android iOS.) verbunden. Tipps und Tricks speziell zu Mi Fitness findet man in hier (Link zum Artikel). Drittanbieter Apps wie Notify&Fitness sollen demnächst fit gemacht werden. Die Mi Fitness App reicht aber vollkommen aus, denn die ist mittlerweile richtig gut geworden. Über die Figur auf der Startseite kann man streiten, aber die Synchronisation geht schnell und vor allem problemlos über die Bühne und zeigt auf Wunsch jede Menge Daten schon auf den ersten Blick.

Die Rückseite mit dem Ladegerät und den Sensoren

Überhaupt kann man die Xiaomi Smart Band 7 Pro über die App sehr stark individualisieren. Welche Widgets sollen an welcher Stelle angezeigt werden? Wie ist das Menü aufgebaut oder welche Sportarten sind direkt über das Band zu starten? Kann alles angepasst werden. Natürlich gibt es auch wieder eine große Anzahl an Watchfaces. Allerdings können dieses nicht angepasst werden, aber mit jedem Update kommen weitere hinzu und sie sind alle kostenlos.

Fans von Statistiken und Auswertungen können sich in den einzelnen Menüs ergötzen und wer möchte, kann seine Daten zu Strava, Apple Health oder Google Fit synchronisieren. Das Thema Benachrichtigungen ist so eines bei Xiaomi. Prinzipiell kann jede App eine Nachricht an das Xiaomi Smart Band 7 Pro senden, aber nach wie vor gibt es die Einschränkung, dass man nur wenige Apps einzeln zur Auswahl hat, darunter meist Apps aus China, und der Rest nach dem Motto „Alles oder Nichts“.

Die Armbänder des Xiaomi Smart Band 7 Pro abgenommen

Die Benachrichtigungen werden auch direkt zugestellt, aber wie immer gibt es nur die ersten Zeilen einer Nachricht und bei Whatsapp werden nur wenige Smilies als solche angezeigt. Alle anderen als nichtssagendes Symbol. Antworten oder darauf reagieren kann man nicht. Nur anschauen.

Zur Positionsbestimmung gibt es neben GPS noch BDS, GLONASS, Galileo, QZSS. Leider ist dieses nicht automatisch präziser als bei anderen und man kürzt oft genug wieder durch die Gärten und Felder ab, aber so grob passt es schon. Dabei dauert der Sat-Fix jeweils ein bis zwei Minuten, je nachdem, wo man sich befindet. Unter freien Himmel sind es bei mir aber immer mindestens eine Minute.

Links die Xiaomi Smart Band 7 Pro und rechts die Apple Watch 5

Apropos grob. Das gilt zum Glück nicht für die Pulswerte und alle andere Werte. Sie taugen zwar absolut nicht für medizinische Zwecke und gerade beim Puls muss man mit einer Toleranz von bis zu 20 Schlägen leben, was aber für diese Gerätegattung völlig normal ist.

Besser ist das Xiaomi Smart Band 7 Pro beim Sport. Es gibt über 110 Aktivitäten, wovon 14 automatisch erkannt werden können und von diesen können nur ein paar wie Laufen oder Radfahren per GPS und weiteren Daten erfasst werden. Alle anderen nur über ihre Dauer und einer sehr, sehr grob geschätzten Kalorienzahl. Interessant ist hierbei eine Intervallfunktion oder diverse vorgefertigte Lauftrainings für Einsteiger bis zum Profi. Inwieweit diese aber taugen, vermag ich nicht zu beurteilen. Für den Einstieg aber sicher brauchbar.

Das Menü der Xiaomi Smart Band 7 Pro ist umfangreich

Das Thema Akku kann man auch schnell abhandeln. Wie immer aktiviere ich alles, was das Xiaomi Smart Band 7 Pro so bietet. Also das Always-On Display, automatische Helligkeitsregelung, sämtliche Benachrichtigungen, alle messbaren Parameter automatisiert und jeden Tag eine Laufeinheit per GPS von ca. 30 Minuten. Damit hält der Akku gute 3 Tage. Allerdings hat eine einzige Wanderung von etwas mehr als 4 Stunden Dauer den Akku direkt mal um 46% geleert. Geladen ist der Akku schnell, aber man muss dabei aufpassen, dass das magnetische Ladekabel auch nicht abfällt. Der Magnet ist wohl etwas schwach auf der Brust.

Die Mi Fitness App ist besser als ihr Ruf

Was ich nicht gut finde:

Warum hat das Xiaomi Smart Band 7 Pro in Europa kein NFC? Des Geldes wegen? Platzprobleme? Beides wohl eher nicht, denn in China gibt es das und das ist auch das aller größte Manko des Xiaomi Smart Band 7 Pro. Somit ist eine Zahlung per NFC leider nicht möglich. Aber einen Funken Hoffnung gibt es noch, denn vielleicht ist im Inneren doch ein NFC Chip vorhanden und kann per Update aktiviert werden. Leider habe ich bis dato von Xiaomi diesbezüglich keine Antwort bekommen.

Jede Menge Funktionen und Optionen

Auch das mit den unterschiedlichen Ladegeräten nervt. Zum Glück gibt es in der EU ab Ende 2024 einheitlich nur noch USB-C, aber bis dahin wird es wohl kein einheitliches Ladegerät bei Xiaomi geben.

Wir haben 2022 und bei Amazfit kann man selbst beim Amazfit GTS 4 Mini (Testbericht) schon Apps installieren. Bislang sind das mehrheitlich nur „kleine“ Apps wie ein Taschenrechner, aber dort gibt es auch eine App, mit der man Navigationsanweisungen von den Google Maps auf die Watch bekommt und es werden täglich mehr. Gibt es bei Xiaomi nicht und leider auch nicht absehbar.

Auch Alexa ist dabei und funktioniert sogar

Weil beim Xiaomi Smart Band 7 Pro das Pro drin steht, erwarte ich auf professionelle Funktionen, die sich klar vom Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht) unterscheiden. Dazu zähle ich z.B. eine Telefonfunktion, die es leider nicht gibt. Es sieht so aus, als ob sich das Pro primär nur auf die zusätzlichen Laufprogramme beschränkt und das ist mir für ein Pro zu wenig.

Auch nicht so ganz Pro ist die Tatsache, dass man weder Bluetooth Brustgurte noch Bluetooth Headsets verbinden kann. Es gibt auch keinen integrierten Speicher, auf den man Musik laden könnte. Klar, gibt es das bei der gleichteuren Amazfit GTS 4 Mini (Testbericht) nicht, aber hier steht Pro im Namen.

Die Genauigkeit des GPS ist ok

Fazit:

Ist das Xiaomi Smart Band 7 Pro empfehlenswert? So schwer es mir fällt, aber nein. Obwohl es an sich nicht schlecht ist, aber es ist viel zu wenig Pro, als das es den Namen verdienen würde. Die Konkurrenz schläft halt nicht und hat Xiaomi gnadenlos überholt. Nicht zu Letzt Amazfit, denn am Ende ist im Xiaomi Smart Band 7 Pro weniger drin als im Amazfit GTS 4 Mini (Testbericht) fürs gleiche Geld und nur wenig mehr als beim deutlich günstigeren Xiaomi Smart Band 7 (Testbericht). Alleine das Preis/ Leistungsverhältnis zählt und daher gibt es leider auch kein Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten direkt bei Xiaomi gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Xiaomi Smart Band 7 Pro

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ dezentes, zeitloses Design
+ sehr gutes Display
+ einfache Bedienung
+ Always-On Display
+ Schnellladefunktion
+ Wechselarmbänder
+ gute Messwerte

– keine Apps installierbar
– kein NFC und daher keine Bezahlfunktion
– eigenes Ladegerät
– keine Telefonie möglich

6 Kommentare zu „Xiaomi Smart Band 7 Pro im Test – wie viel Pro steckt wirklich drin?“

  1. Danke für den Bericht – ich wollte mir die Pro kaufen – nun aber definitiv nicht. Die Unterschiede zu meinem normalen Band 7 sind zu gering für den Aufpreis.

    Wegen deiner chinesischen Version auch schon mal diese Anleitung probiert (vermutlich automatische Google Übersetzung) der Seite https://www.tomtop.com/de/p-paa4940b.html

    Hinweis: Beim Verbinden der App “ Mi Fitness „, muss die App-Region auf China eingestellt werden.
    Wenn Sie das Band auf Englisch ändern möchten, müssen Sie Ihre Telefonsprache auf Englisch ändern.
    Dann kannst du zu deiner eigenen Sprache zurückkehren, die Band kann Englisch behalten.
    (Dieses Armband ist die chinesische Version, die NFC-Funktion kann nur in China gut funktionieren, sie wird in Ihrem Land möglicherweise nicht unterstützt, bitte wissen Sie das vor der Bestellung)

    Gruß Europe

    1. Hallo,

      diese Anleitung kannte ich bislang nicht. Vielen Dank dafür. Noch mehr freut mich, dass der Test dafür gesorgt hat, dir Geld zu sparen.

      Gruß
      Peter

  2. Hallo Peter, nachdem ich vorher das Mi Band 2 und 4 hatte und damit recht zufrieden war, habe ich mir dieses Band gekauft. leider schmiert der Akku ohne Einstellungen von Sonderfunktionen schon nach weniger als zwei Tagen ab.

    Die Härte ist aber der grottenschlechte Kundendienst von xiaomi Deutschland und des mutmaßlichen Verkäufers xiaomi Niederlande.Nach EU-Gewährleistungs-Recht muss ein Händler gekaufte Waren nachbessern, ersetzen, ihren Preis mindern oder den Kaufpreis erstatten, wenn sich die Ware als mangelhaft erweist oder nicht wie in
    der Werbung angegeben funktioniert*.
    Die Wahl darüber hat also der Kunde, nicht der Händler.
    *Xiaomi prahlt zudem auf der Verpackung dieser Uhr mit langer Batterielaufzeit.

    „Ich habe von Anfang an Ersatz verlangt und weise Sie nochmals auf die von mir gesetzte Frist hin.“

    Xiaomi verweist dazu immer nur auf seine Reparatur- und Garantiebedingungen und ignoriert dabei völlig europäisches Recht.
    Mit anderen Worten, sie wollen hier Geschäfte machen, aber das hier geltende Recht missachten.

    Bei der gegenwärtigen Servicepolitik kann ich daher nur warnen, bei xiaomi irgendetwas zu kaufen.

    1. Hallo, der schlechte Support von Xiaomi ist durchaus bekannt. Haben die überhaupt einen? Das mit den Akkulaufzeiten ist aber nicht nur bei Xiaomi so, sondern bei allen. Die versprochenen Laufzeiten erreicht man niemals, außer man liegt das Wearable ungenutzt in die Ecke und wer alles abschaltet, um Akku zu sparen braucht kein Wearable.

      Gruß
      Peter

  3. Danke Peter freundliche Grüße und einen guten Wochenstart.
    Werde mal an Xiaomi China schreiben was ihre Repräsentanten hier so treiben.

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