Sonos Roam im Test – der Bluetooth Lautsprecher mit WLAN

Wir haben den Sonos Roam Bluetooth Lautsprecher getestet und das zum einem in einem Sonos Heimsystem und natürlich auch unterwegs. Was ich daran gut finde und was nicht, habe ich hier aufgeschrieben.

Nutzer einer Sonos Anlage wie wir, haben lange auf einen wirklich mobilen Lautsprecher gewartet. Denn ehrlich gesagt ist der Sonos Move zwar klanglich eine Bombe, aber mit 385 Euro bei Amazon* superteuer und einem Lebendgewicht von 3 kg alles andere als mobil. Dann wurde der Sonos Roam vorgestellt und nicht nur wir aus dem Häuschen. Klein, praktisch, voll Sonos-tauglich aber auch nicht ganz billig. Egal, her damit, ausgiebig testen und das haben wir 4 Wochen lang in verschiedenen Situationen, denn der Sonos Roam ist nicht für jeden geeignet.

Technische Daten Sonos Roam:

  • Android / iOS
  • 2-Wege System
  • Bluetooth 5.0
  • Amazon Alexa / Google Assistant
  • Apple AirPlay 2
  • spritzwassergeschützt nach IP67 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • WLAN 802.11 a/b/g/n/ac (2,4 / 5 GHz)
  • Wireless Charge
  • 168 x 62 x 60 mm
  • 432 g
  • 18 Wh

Produktseite: sonos.com/de-de/roam

Deutsche Bedienungsanleitung: sonos.com/sonos-user-guide.pdf

Erhältlich ist der Sonos Roam in Shadow Black oder Lunar White bei Amazon* zum Preis von 169,90 Euro.

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Wir haben zu Hause seit längerer Zeit eine ausgewachsene Anlage von Sonos bestehend aus einer Playbase im Wohnzimmer unter dem Fernseher, dem zwei Sonos One im hinteren Bereich zur Seite stehen. Dazu noch einen Sonos One SL im Bad und einen im Büro. Wenn wir den Sommer auf dem Balkon verbringen, haben wir bislang einen der beiden Sonos One aus dem Wohnzimmer nach draußen geholt. Das fällt mit dem Sonos Roam natürlich weg und daher muss er sich dort direkt beweisen. Des weiteren auf der Wache beim Sport mit Bluetooth. Ich bewerte Punkte wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Praxistauglichkeit usw. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Natürlich sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.

Was ich gut finde:

Die Verarbeitung des Sonos Roam ist echt gut, was bei dem Preis aber durchaus zu erwarten ist. Zwar besteht das Gehäuse durchweg auf Kunststoff, macht aber einen sehr wertigen, weil auch schweren, Eindruck. Die Front des dreieckigen Gehäuse wird von einem gut eingepassten Gitter beherrscht, in dem eine kleine Status-LED zu sehen ist. An der Rückseite eine Power-Taste und daneben die USB-Typ C Buchse. An der Unterseite sorgen vier kleine Gumminuppel das verrutschen der Box bei hohen Pegeln. Die beiden Stirnseiten sind durch Abdeckungen aus Gummi geschützt. Auf einer sind vier Tasten zu finden, darunter die Play/ Pause-Taste, Lauter, Leider und eine Mikrofon-Taste. Die wird benötigt, um die Box per TruePlay in das System einzubinden. Wer es nicht benötigt oder sonst wie Bedenken hat, kann das Mikrofon jederzeit abschalten. Der Sonos Roam ist nach IP67 sogar einigermaßen wasserdicht, weshalb er für 30 Minuten in bis zu 1 Meter Wassertiefe untergetaucht werden kann. Macht natürlich keinen Sinn, aber so kann der plötzliche Regenschauer kein Schaden anrichten. Über die technische Ausstattung kann ich leider nicht viel schreiben, denn hier hüllt sich Sonos traditionell in Schweigen. Im Inneren werkelt ein Tief/Mitteltöner und ein Hochtöner, die von einem Class H Verstärker ihre Power erhalten. Mehr Infos gibt es zur Bestückung leider nicht. Auch welche Bluetooth Codecs (was ist das?) zum Einsatz kommen ist leider nicht bekannt.

Der Akku des Sonos Roam soll bis zu 10 Stunden durchhalten, was er im Test auch geschafft hat, allerdings sollte man den Sonos bei Nichtgebrauch komplett ausschalten, denn selbst im Standby hält der Akku keinen Tag durch. Bis ich das gemerkt habe, waren zwei Akkuladungen durch und ich mich gewundert, warum der Sonos Roam ständig leer war. Beim Aufladen muss man auch etwas aufpassen, denn der Sonos Roam ist wählerisch, was das Netzteil bzw. das Qi-Ladepad angeht. Laut Anleitung sollten es mindestens 7,5 Watt sein, aber in der Realität hat das Laden erst mit einem 10 Watt Netzteil funktioniert. Dank Wireless Charge geht das Laden auch kabellos mit einem entsprechenden Ladepad, von denen ich schon einige getestet habe (Link) und das funktioniert auch in der Praxis. Aber es muss darauf geachtet werden, dass es mindestens 10 Watt liefert. Die meisten liefern nur 5 Watt und damit wird der Sonos Roam nicht geladen. Allerdings dauert das kabellose entsprechend länger. Während des Ladens kann weiter Musik gehört werden.

Gut finde ich auch den Klang, allerdings nicht bei hohen Lautstärken. Für den direkten Vergleich habe ich meinen alten, aber absolut bewährten und gut klingenden JBL Charge II aus dem Keller geholt. Bei „normalen“ Lautstärken kann der Sonos Roam mit einem satten Volumen und warmen Klangcharakter überzeugen. Egal welche Art von Musik er von meiner Test-Playlist vorgeworfen bekommt – der Klang ist stets richtig gut. Es macht wichtig Spaß auch mal etwas lauter aufzudrehen. Aber eben nur etwas lauter, denn sobald es laut wird, verliert sich der Bass und überzieht bei den Mitten und Höhen. Es scheppert zwar nicht, aber man könnte es durchaus als klirren bezeichnen. Bei hohen Lautstärken liefert mein altgedienter JBL Charge II wesentlich mehr Bumms unten herum, aber im gesamten klingt der Roam einfach detailreicher und genauer. Ist halt nichts für Lauthörer. Allerdings muss man sagen, dass der Klang über Bluetooth im allgemeinen etwas dünner erscheint, als über WLAN, was laut Sonos daran liegt, dass die Streamingqualität im WLAN wesentlich besser ist, also Bluetooth. Leider gibt es keinerlei Infos, welche Codecs überhaupt und wann zum Einsatz kommen.

Was ich ok finde:

Der Lieferumfang ist nicht mehr als ok, denn neben dem Lautsprecher findet man in der Verpackung nur noch ein USB Typ-C Ladekabel und eine (extrem kurze) Kurzanleitung. Die Box selbst ist in einem leichten Säckchen verpackt, aber der kann nicht für den Transport genutzt werden. Zu dünn, nicht gescheit zu verschließen und damit unbrauchbar. In dieser Preisklasse sollte ein vernünftige Transportmöglichkeit vorhanden sein. Das kein Netzteil mitgeliefert wird ist mittlerweile (leider) normal und daher auch nicht negativ zu werten.

Sonos steht seit jeher für eine unkomplizierte Einrichtung und Nutzung im Alltag. Das war der Hauptgrund, warum wir uns damals für Sonos entschieden haben. Der Sonor Roam integriert sich nahtlos in das System. Einfach einschalten, die Sonos App (Android / iOS) starten und wenige Augenblicke später erscheint der Sonos Roam und wartet auf die Einrichtung. Das sind wenige Klicks und schon kann er direkt angesteuert werden. Er fügt sich direkt in unser Heimsystem an und dank automatischen TruePlay, richtet er sich vom Klang von selbst ein, um sich lautstärketechnisch einzufügen. Zur Lautstärke komme ich später noch mal zu sprechen. Der riesige Vorteil einer derartigen Integration ist die Synchronität der Musik, egal wo man ist. Gehe ich vom Balkon, wo der Roam spielt in die Wohnung, passt es perfekt zur Musik. Denn selbst minimale Verzögerungen nerven. Das gibt es hier nicht, aber leider nur solange man im WLAN ist. Sobald man auf Bluetooth umschaltet, ist es leider vorbei mit der Synchronität. Denn leider kann man die App nur nutzen, wenn man per WLAN verbunden ist. Auch wenn das WLAN in der Nähe ist, gibt es immer wieder Probleme mit der Bluetoothverbindung, da der Sonos Roam offensichtlich die Verbindung per WLAN bevorzugt.

Wer sich gleich zwei Sonos Roam kauft, kann diese per Knopfdruck zu einem Stereopaar verbinden und auch in der Sonos App als solches ansprechen. Mit Bluetooth klappt das auch, weil man die Verbindung direkt per Tastendruck am Sonos Roam herstellen kann.

Was ich nicht gut finde:

Echt nervig ist die Bedienung. Das Konzept ist an sich schlüssig, denn über einen kurzen Druck der Power-Taste kann man den Sonos Roam in den Standby versetzen. Drückt man etwas länger, so um die 2 Sekunden, kann man die Verbindung von WLAN auf Bluetooth ändern und hält man noch etwas länger gedrückt, ca. 5 Sekunden, schaltet sich die Box aus. Allerdings muss man sehr genau hinhören, denn die Bestätigungstöne sind sehr leise und kaum zu hören. Es empfiehlt sich aber in der Praxis, die Box bei Nichtbenutzung nicht in den Standby zu versetzen, sondern immer komplett auszuschalten, denn im Standby verbraucht der Sonos Roam weiterhin viel Akku. Über Nacht entleert er sich komplett und ist am morgen leer. Ab und an ist es bei mir passiert, dass ich die Box komplett ausschalten wollte, die Box aber in Modus zum wechseln der Verbindung „hängen“ geblieben ist und sich dann wohl aufgehängt hat. Dann blinkt die LED langsam in orange und kann nur wieder zum Laufen gebracht werden, wenn man die Box zum Laden an das Netzteil anschließt.

Für einen Reset auf die Werkseinstellungen schaltet man den Sonos Roam durch langes gedrückt halten der Power-Taste zuerst aus. Danach hält man Play/Pause-Taste gedrückt und drückt die Power-Taste solange, bis die LED orange und weiß blinkt. Sobald die LED dann grün blinkt ist der Reset abgeschlossen und die Box bereit für das Setup.

Fazit:

Ist der Sonos Roam empfehlenswert? Durchaus, wenn man ein sowieso ein Sonos System besitzt und dieses durch einen wirklich tragbaren Lautsprecher erweitern möchte. In unserem Fall im Sommer für den Balkon oder wenn wir mal wieder unterwegs sind. Als reiner Bluettooth-Lautsprecher ist er einfach zu teuer und gibt es definitiv bessere Modelle auf dem Markt wie eben die JBLs. Obwohl es noch einiges an Verbesserungspotential bei der Bedienung gibt, ist das Gesamtpaket für mich ein Grund einen Sonos Roam zu kaufen und daher vergebe ich das Gütesiegel. Denn am Ende werde sich nur Sonos Nutzer für einen Sonos Roam interessieren und niemand, der eine „einfache“ Bluetooth-Box sucht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Sonos Roam

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ gute Akkulaufzeit
+ guter Klang bei normalen Lautstärken
+ problemlose Einbindung in das Sonos System
+ kabelloses Laden

– Bedienung verbesserungswürdig
– Sonos App nur mit WLAN nutzbar
– keine Tragetasche im Lieferumfang

2 Kommentare zu „Sonos Roam im Test – der Bluetooth Lautsprecher mit WLAN“

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