Jeder Nutzer einer Apple Watch wird sich irgendwann genau diese Frage stellen. Vor allem wenn man im Urlaub am Meer ist. Kann ich mit der Apple Watch jetzt im Meer schwimmen gehen oder nicht? Diese Frage lässt sich zweifelsfrei und absolut eindeutig klären.
Sommerzeit ist Urlaubszeit. So auch bei mir, trotzdem hat unser Podcast keine Sommerpause eingelegt. Wie viele andere auch, zieht es mich ans Meer. Nun bin ich Träger der Apple Watch und am Strand stellt sich mir dann die Frage aller Fragen – kann ich mit der Apple Watch eigentlich im Meer, also im Salzwasser, schwimmen gehen? Man hört und liest ja immer wieder von Schauermärchen. „Bloß nicht ins Salzwasser“, „die Salzkristalle durchdringen alle Dichtungen und zerstören die Elektronik“ oder „Das Salzwasser greift das Aluminium an und das wird dann matt“ hört man am häufigsten. Oder aber auch, dass „Chlorwasser ganz doll schädlich ist“ usw.
Also habe ich mich mal schlau gemacht. Ging schneller als ich dachte, denn diese Frage lässt sich zweifelsfrei klären.
Ist die Apple Watch jetzt wasserdicht oder nicht?
Ja, sie ist es, wobei man da etwas differenzieren muss, wie Markus in einem ausführlichen Artikel beschrieben hat. Wasserdicht ist leider nicht gleich wasserdicht. Es kommt auf den Druck des Wassers an und damit ist jetzt nicht der Druck in der Tiefe wie z.B. beim Tauchen gemeint. So ist Apple Watch 1 zwar nach IPX7 wasserabweisend, was landläufig als spritzwassergeschützt bezeichnet wird, jedoch nicht wasserdicht. Laut Apple soll das Eintauchen in Wasser vermieden werden. Erst die Apple Watch der 2. Generation bis einschließlich der Apple Watch der 6. Generation sind wasserabweisend bis 5 ATM. Die Apple Watch 7 ist dann zusätzlich noch staubgeschützt nach IPX6.
Alles schön und gut, aber was heißt das jetzt konkret? Apple meint mit Wasserabweisend, dass mit der Apple Watch problemlos im Regen Sport getrieben werden kann, Hände gewaschen werden, geduscht und eben auch Schwimmen in allen Formen. Aber ausdrücklich verboten sind Sauna, Dampfbäder und Tauchen. Also alles, was mit hohen Drücken zu tun hat oder mit Dampf aller Art, denn zu hoher Druck und Dampf kann die Dichtungen zerstören und damit die Apple Watch unbrauchbar machen. Das gilt im übrigen auch für Waschmittel, Seifen, Sonnencreme, Parfüm usw. Also am besten die Apple Watch erst wieder anlegen, wenn man sich fertig gemacht hat.
Darf die Apple Watch im Salzwasser getragen werden?
Ja und das zweifelsfrei, wie aus den Apple Supportdokumenten (Link am Ende des Artikels) eindeutig hervorgeht. Dort steht klar geschrieben, dass die Apple Watch „für Aktivitäten im seichten Wasser genutzt werden“ kann, „etwa das Schwimmen in einem Pool oder im Meer“. Damit ist dann eben auch Salzwasser gemeint, auch wenn es nicht auf der Welt auch Meere mit Süßwasser gibt, was hier jetzt aber keine Rolle spielt. Also schwimmen und Schnorcheln an der Wasseroberfläche ist kein Problem. Egal ob im Süßwasser oder Salzwasser. Ausdrücklich untersagt sind alle Wassersportaktivitäten, bei denen hohe Geschwindigkeiten oder Wassertiefen eine Rolle spielen. Neben dem klassischen Wasserskilaufen oder Tauchen zählt dazu auch Springen aus mehr als einem Meter Höhe oder auch solche Sachen wie Banana-Bboot fahren. Im Falle eines Falles werden die Indikatoren in der Apple Watch unweigerlich zeigen, dass es zu viel war und Apple die Garantie ablehnen.
Dabei spielt es im übrigen auch keine Rolle, ob es sich um die Apple Watch aus Aluminium oder Edelstahl handelt. Selbst die Apple Watch SE erfüllt alle genannten Voraussetzungen inkl. den Einschränkungen.
Welche Einschränkungen gibt es noch beim Schwimmen mit der Apple Watch?
Apple verweist weiter darauf, dass nicht alle Armbänder für das Tragen im Wasser geeignet sind. Selbst die hauseigenen Edelstahlarmbänder und natürlich alle Lederarmbänder sind ausdrücklich erwähnt. Im Falle der Edelstahlarmbänder überrascht das ein wenig, denn Edelstahl ist per se beständig gegen Salzwasser. Ich selbst trage seit Jahren ein günstiges Edelstahlarmband von Amazon* und bislang keinerlei Probleme. Im Gegenteil. Schon erstaunlich, wie viel Dreck beim Schwimmen aus dem Armband kommt.
Weiterhin werden bei Aktivitäten im Wasser kein GPS und auch kein Puls ausgezeichnet. Hat schon einen Grund, warum man vor dem Start einer Aktivität, wie dem Beckenschwimmen, der Apple Watch sagen muss, wie lang eine Bahn ist. Zum Schwimmen in einem See oder dem Meer muss die Aktivität Freiwasser genommen werden. Die Apple Watch erkennt bzw. schätzt die Entfernungen anhand der Bewegungen. Allerdings gibt es da immer wieder riesige Unterschiede zwischen erkannter Strecke und der Realität. Das hängt offensichtlich vom Schwimmstil ab. Beim Brustschwimmen ist die Erkennung besser, als beim Freistil oder Rückenschwimmen.
Um Geistereingaben vorzubeugen. aktiviert sich mit dem Start einer Aktivität im Wasser der Wassersperrmodus. Denn Wasser auf dem Display führt sonst zu den wildesten Eingaben auf dem Display. Nach dem Ende der Aktivität entfernt man Wasser vom Display, in dem man das Wasser herunterbläst und dreht dann an der Krone, um die Öffnungen mechanisch ausblasen zu lassen. Danach trocknet man das restliche Wasser mit einem weichen Tuch ab.
Alle Angaben stammen aus dem offiziellen Apple Support-Dokumenten, die man hier einsehen kann -> Link zum Apple Support
Wasserdicht und badetauglich ist nicht das Gleiche. Ich habe meine Apple Watch 3 sehr schnell zerlegt. Die Uhr wird von Apple beim Zusammenbau und für Wartung, Batteriewechsel usw. von vorn bestückt. Das heißt, das Display wird zum Schluß eingeklebt und verschließt die Uhr. Bei Hitze wird der Klebstoff weich. Ich bin mit der Uhr ins Wasser gesprungen. Die plötzliche Abkühlung des Klebers drückte das Display aus der Fassung, der Akku blähte sich durch den Kälteschock auf und die Uhr war hinüber. Interessanterweise hat die „Wassereindringanzeige“ der Uhr nicht angeschlagen. So hatte ich Glück und Apple hat mir zum Preis eines Akkutauschs die Uhr umgetauscht.