eufy X8 Pro SES im Test – was taugt der Saugroboter mit Wischfunktion und Absaugstation im Alltag?

Im Test habe ich den eufy X8 Pro aka eufy RoboVac X8 Pro SES, einem Saugroboter mit Wischfunktion und Absaugstation. Was taugt er im Alltag und ist er sein Geld wert?

Wie so oft gibt es auch bei diesem Modell wieder ein wenig Verwirrung um die Bezeichnung. Auf der Verpackung stehlt eufy X8 Pro. Bei Amazon ist unter dieser Bezeichnung nur der Saugroboter alleine zu finden. Mein Testmuster mit der dazu gehörigen Absaugstation hat dort die Bezeichnung eufy RoboVac X8 Pro SES, wobei dieses SES für SelbstEntleerungStation steht. Auf der Homepage heißt er dann eufy Clean X8 Pro SES. Also besser zweimal hinschauen, um keine böse Überraschungen zu erleben. Seit mehr als 2 Jahren verrichtet bei uns der iRobot Roomba j7 (Testbericht) und der iRobot Braava jet m6 (Testbericht) brav ihre Dienste und halten alles sauber. Der eufy X8 Pro SES kann auch Wischen und Saugen, besitzt aber eine Absaugstation, die den Staubbehälter am Ende jedes Reinigungsvorgangs absaugt. Macht den Alltag etwas entspannter, denn das ständige entleeren des Saugbehälters entfällt. Dafür muss man halt ab und zu den Staubbeutel in der Station wechseln. Aber wie schlägt sich der eufy X8 Pro SES im Alltag in einer ganz normalen Wohnung?

Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link zum Artikel

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Technische Daten eufy X8 Pro:

  • LDS-Navigation
  • Sprachsteuerung per Google Assistant/ Alexa
  • 2x 4000 pa Saugleistung
  • 1 Seitenbürste
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • Virtual Wall
  • eufy Home App kompatibel
  • 335 ml Staubbehälter
  • 170 ml Wassertank
  • 2,5 l Absaugstation
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • 353 x 350 x 97 mm (Sauger)
  • 5200 mAh

Produktseite: de.eufy.com/eufyx8pro

Deutsche Bedienungsanleitung: ankertechnology.com/eufyx8pro_Anleitung_DE.pdf

Erhältlich ist der eufy X8 Pro by Anker in schwarz bei Amazon* zum Preis von 599,99 Euro. Bist 31.12.2023 läuft noch eine Aktion, bei der man 2 Staubbeutel inkl. Versand gratis bestellen kann.

Der Lieferumfang des eufy X8 Pro

Was ich gut finde:

Packt man den eufy X8 Pro SES aus, dann hat man neben dem eigentlichen Saugroboter noch ein paar weitere Teile vor sich liegen. Die Absaugstation mit Grundplatte, die im Laufe des Tests einigen Anlass zur Kritik lieferte, ein 230V Netzkabel, die Wischplatte mit montierten Wischtuch, welche ich direkt an den Saugroboter montiert habe, ein Reinigungswerkzeug und eine deutsche Kurzanleitung. So weit, so normal.

Der Saugroboter ist klassisch designed. Also rund mit einzelner Seitenbürste und oben ein Turm, in dem die Sensoren für die Navigation verbaut sind. Vorne ein weiterer Sensor mitsamt Schlagbalken. Unter dem aufklappbaren Deckel ist der Staubbehälter untergebracht. Dazu ein QR-Code zum Download der eufy Home App, ein Reset-Taster und die WiFi-Kontrollleuchte. Im Heck der Wassertank, auf der Unterseite die beiden Räder, Frontrad, weitere Sensoren, die einzelne Bodenbürste und das abnehmbare Wischbrett. Die Absaugstation hat oben einen Deckel, unter dem der Saugbeutel zu finden ist. An der Seite wird das Netzkabel eingesteckt und an der Front „parkt“ der eufy X8 Pro rückwärts ein. Ersatz für den Staubbeutel kosten bei Anker 20 Euro im Doppelpack, aber es gibt genug Drittanbieter, bei denen man ordentlich sparen kann.

Im Inneren gibt es eigentlich keine Überraschungen, außer dass die Saugleistung mit 2x 4000 pa angegeben wird. Auf der Homepage finde ich dazu leider nur den Begriff „Twin-Turbine“ und ein Bild, auf dem zwar zwei Turbinen eingezeichnet sind, aber sonst keine weiteren Details. Von daher müssen wir das jetzt einfach mal glauben. Durch die Wohnung navigiert sich der eufy X8 Pro durch die bekannte LDS-Navigation, wobei aber auch hier natürlich wieder mit „iPath“ eine eigene Bezeichnung aufgeführt wird. Im Turm befindet sich ein rotierender Laser, der die Umgebung nach Hindernissen absucht und den Sauger bei Bedarf drum herum schickt.

Ansonsten bietet der eufy X8 Pro alles, was ein moderner Saugroboter bieten muss. Mehrere Karten für Häuser mit mehreren Ebenen, eine Schnelle Kartierung, die Möglichkeit die Räume anzupassen, zu benennen, virtuelle Wände einzufügen, No-Go Areas, Gebiete in denen nicht gewischt werden soll, Anpassungen der Reinigung als solches usw. Also ein Rundumpaket und das alles in einem matten Schwarz, einer sehr guten Verarbeitung und einem wirklich schönen Finish. Die Tanks und Behälter lassen sich problemlos entnehmen, entleeren und füllen. Da der Saugroboter rückwärts an die Station andockt, muss man aber den Roboter herausziehen, wenn man den Wassertank befüllen möchte.

Zur Einrichtung und Nutzung wird die eufy Home App (Android / iOS) benötigt. Die Einrichtung ist dank eines Assistenten sehr einfach und sehr schnell erledigt. Direkt im Anschluss wird ein Update der Firmware angeboten, welches natürlich direkt installiert wird. Danach öffnet man in der Wohnung alle Türen und lässt den eufy X8 Pro die schnelle Kartierung durchführen, die in meiner 115 m² Wohnung mit 4 Zimmern keine 5 Minuten dauert. Et voilà hat man eine Karte der Wohnung, die aber ein wenig verdreht und etwas zittrig aussieht. Die einzelnen Zimmer sind einigermaßen korrekt erkannt worden und sind in kurzer Zeit entsprechend angepasst und benannt. In der App können ausführliche Zeitpläne zur geplanten Reinigung erstellt werden, Einstellungen der Sprachausgabe, Saugleistung, Verhalten der Absaugstation usw. angepasst werden. Alles sehr übersichtlich und intuitiv. Benutzerfreundlich kann Anker.

Im Alltag macht der eufy X8 Pro eine gute Figur. Über die App kann man entweder einen bzw. mehrere Räume auswählen, einen bestimmten Bereich oder eben einen Zeitplan aktivieren, die dann nacheinander abgearbeitet werden. Nur zu Beginn gibt es ein kleines Problem, welches ich weiter unten ansprechen werde. Insgesamt gibt es drei Saugstufen und drei Stufen für das feuchte Wischen, die man jederzeit, auch während einer laufenden Reinigungsaufgabe, ändern kann. Das die Karte der Wohnung etwas verdreht aufgezeichnet spielt im Alltag keine Rolle und ist wohl rein kosmetischer Natur.

Die erste Aufgabe ist direkt mal eine größere, denn ich habe Eintopf gekocht und natürlich aus Versehen jede Menge Reste vom Schnibbeln auf den Boden fallen lassen. Kleine Zwiebelhaut, etwas größere Stücken von den Karotten, ein paar Erbsen und was man halt so ifür einen Eintopf braucht. Zu allem Unglück ist mir dann auch noch der Salzstreuer und der Pfefferstreuer heruntergefallen und haben entsprechende Spuren hinterlassen. So ein Pech aber auch. Dazu noch ein paar eingetrocknete Kaffeeflecken, da ich heute morgen den Kaffeebehälter der Kaffeemaschine gereinigt habe und natürlich, ungeschickt wie ich bin, auf den Boden tropfen lassen. In dieses Chaos schicke ich den eufy X8 Pro also und lasse ihn arbeiten. Dabei ist die Saugleistung auf Maximum, genauso das Wischwasser.

Was soll ich sagen? Der eufy X8 Pro macht echt gründlich sauber, auch wenn die Kaffeeflecken nach wie vor vorhanden sind. Machen wir uns nichts vor. So eine einfache Wischfunktion kann keine eingetrockneten Flecken entfernen. Dafür muss man schon händisch schrubben und bekommt das oft nur durch den Einsatz der Fingernägel weg. Wie soll das also ein Wischroboter schaffen, der nichts anderes macht, als ein feuchtes Wischtuch unter seinem Hintern hinter sich her zu ziehen. Das ist allenfalls mal schnell nebenfeucht durchwischen, aber mehr auch nicht. Ist aber auch nicht schlimm, denn das können selbst dreimal so teure Saugroboter mit Wischfunktion nicht besser, selbst mein iRobot Braava jet m6 (Testbericht) nicht, der ein reiner Wischroboter ist.

Dafür sind alle Verschmutzungen beseitigt. Selbst das Salz und der Pfeffer sind weg, denn genau dafür ist das Wischen eigentlich gedacht. Was der Sauger nicht aufsaugt, wird vielleicht das Wischtuch aufnehmen und so ist es auch. Dabei fällt auf, wie präzise und vor allem nahe an den Kanten der eufy X8 Pro heranfährt, ohne anzustoßen. Mit seinen langen Bürsten reicht er sogar bis unter die Fußleisten der Küchenschränke und da die einzelne Seitenbürste auch nicht übertrieben schnell dreht, wird der dreht schön in die Mitte der Fahrrinne befördert, aber nicht weg geschossen, wie es bei vielen anderen Modellen der Fall ist. Über die etwas gröberen Stücke der Karotte fährt der eufy X8 Pro einfach hinweg und saugt sie auf. Scheint also was dran zu sein mit dieser Twin-Turbine, denn leichte Staubflusen unter der Couch werden schon einige Zentimeter vorher eingesaugt.

Die Reinigung fängt am Rand an, in dem der eufy X8 Pro einmal der Bereich bzw. das Zimmer am Rand abfährt, dann in eng überlappenden Bahnen den inneren Bereich reinigt. Das Wischbild ist bei maximaler Wassermenge gut, aber schon bei mittlerer Einstellung wird es eher streifig, trocknet aber schnell ab. Hindernisse werden gut erkannt, sofern diese eine bestimmte Größe haben. Ich teste mit einer Fernbedienung, einer Steckdosenleiste und einem Kuscheltier. Der Teddy wird direkt erkannt und umfahren, die Steckdosenleiste erst, nachdem der eufy X8 Pro sich am Kabel ein wenig verfangen hat, sich aber selbst befreien konnte. Die Fernbedienung war wohl zu klein bzw. zu flach und wurde vor sich hergeschoben.

Apropos schieben. Kleiner Teppiche sollte man gut befestigen, denn der eufy X8 Pro hebt seine Wischplatte nicht an und zieht diese so gerne mal hinter sich her. Größere Teppiche, auch mit einem Flor, werden gekonnt bestiegen und entsprechend gesaugt. Dabei wird die Saugleistung einigermaßen verlässlich angepasst, sprich erhöht. Einigermaßen deshalb, weil der eufy X8 Pro oft schon auf dem Teppich herumfährt, aber die Saugleistung nicht erhöht. Erst nachdem er schon wieder fast vom Teppich herunter gefahren ist, hört man plötzlich, wie die Leistung erhöht wird. Erwähnt werden sollte auch, dass eine minimale Feuchtigkeit vorhanden ist, da er eufy X8 Pro seine Wischplatte nicht anhebt. Der eufy X8 Pro ist auch einer der weniger Saugroboter, die sich in das Gewirr aus den Stuhlbeinen unter dem Esstisch wagt, dort saugt und auch wieder alleine herausfindet. Auch positiv ist, dass er zwar vorsichtig ist, was die Höhe angeht, sich aber dennoch nicht scheut in enge Bereiche zu fahren, dort aber rechtzeitig abdreht, wenn zu eng oder flach wird. Schwellen bis 19 Millimeter sind kein Problem. Selbst meine „Testschwelle“ mit 20 mm Höhe ist kein Problem.

Nach Abschluss der Reinigung fährt der eufy X8 Pro zurück, parkt rückwärts ein und wird dann abgesaugt, was mit einer entsprechenden Geräuschkulisse einhergeht. Keine Ahnung, warum man so etwas bemängelt, denn hier muss ja in kürzester Zeit der Dreck aus dem Roboter abgesaugt werden und das über eine gewisse Entfernung. Das geht nicht leise. Wichtig ist aber, dass der im eufy X8 Pro verbaute Staubbehälter durch die Absaugung wirklich größtenteils abgesaugt wird. Wer sich an den vielen Ansagen stört, kann deren Lautstärke reduzieren.

Die eufy Home App hat eine gute Kartenverwaltung

Was ich nicht gut finde:

Die Absaugstation des eufy X8 Pro SES ist schon praktisch und die davor liegende Platte hält den Parkplatz sauber. Leider hat das Konstrukt zwei kleine Probleme, denn schon bei der Positionierung des eufy X8 Pro SES zu Beginn jeder Aufgabe, wird immer wieder die Platte ein Stück weit verschoben. Dasselbe passiert beim Einparken, weil die Platte nicht besonders rutschhemmend ausgeführt ist. Schon nach wenigen Reinigungsaufgaben hat sich die Station dann schon so weit verschoben, dass eufy X8 Pro SES bei der Rückkehr zur Ladestation, diese nicht mehr findet, da sie nicht mehr an der Stelle steht, wo sie vorher zu finden war.

Dafür reichen schon wenige Zentimeter und der eufy X8 Pro SES fährt ziellos durch die Wohnung, bis der Akku leer ist, oder man ihn händisch auf die Ladestation stellt. Es spielt keine Rolle, ob der Boden gefliest oder mit Laminat belegt ist. Sobald eine glatte Oberfläche als Standort auserwählt wird, wird dieses Problem auftreten. Abhilfe haben bei mir ein paar Streifen doppelseitiges Klebeband geschafft, mit der ich die Platte auf dem Boden und die Absaugstation auf der Platte fixiert habe, denn auch die wird bei jedem Andocken minimal verschoben, da diese nur lose auf der Platte steht. Erschwerend kommt hinzu, dass das mitgelieferte Netzkabel etwas zu kurz geraten ist.

Viele Funktionen und trotzdem übersichtlich

Fazit:

Ist der eufy X8 Pro SES empfehlenswert? Ich sage ja, denn er kostet zwar einiges, aber bis auf das Problem bei der Positionierung habe ich eigentlich nichts auszusetzen. Der eufy X8 Pro macht genau das, was er soll und das richtig gut. Er ist flexibel einsatzbar und vor allem programmierbar, selbst aus der Ferne. Mir gefällt, dass er sehr genau navigiert und sich während des Tests nicht einmal festgefahren hat und trotzdem bleiben so gut wie keine Bereiche unerreicht. Genau dafür kauft man so ein Ding und weil die positiven Erfahrungen absolut überwiegen, bekommt der eufy X8 Pro SES das Gütesiegel und damit eine klare Kaufempfehlung. Allerdings sollte man immer wieder schauen, denn bei Anker gibt relativ häufig Rabattaktionen.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
eufy X8 Pro SES

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gute Saugleistung
+ sehr flexibel
+ gute App
+ gute Kantenreinigung
+ gute Hinderniserkennung

– Netzkabel etwas zu kurz
– Station wird beim Positionieren verschoben