Eufy RoboVac G20 Hybrid im Test. Einer der am häufigsten empfohlene Saugroboter mit Wischfunktion bei Google und Amazon und jetzt bei mir im Test. Wie schlägt er sich in einem ganz normalen Haushalt und nicht in einer speziellen Testumgebung?
Mit einem Preis von 299 Euro liegt der Eufy RoboVac G20 Hybrid genau in der Preisklasse, die am meisten genannt wird, wenn nach dem maximalen Preis für solch ein Gerät gefragt wird. Dementsprechend groß ist die Auswahl. Ganz vorne mit dabei wieder einmal Anker, die mit Eufy eine eigene Untermarke für smarte Heimgeräte am Start hat. Nicht weniger als 19 Geräte von 160 bis 500 Euro sind im Angebot und genau in der Mitte liegt der Eufy RoboVac G20 Hybrid für 299 Euro. In dieser Preisklasse habe ich bereits unter anderem den INOMI LE7 (Testbericht), den Tesvor S4 (Testbericht) und zuletzt den Zaco V6 (Testbericht) getestet. Zwar nicht selber getestet, aber nach wie vor eine Empfehlung ist der Trouver Finder (Testbericht), der von Markus getestet wurde. Übrigens fährt bei mir mittlerweile ein Gespann aus dem iRobot Roomba j7 (Testbericht) und dem iRobot Braava jet m6 (Testbericht). Warum? Weil es für mich persönlich, in meiner Wohnung, für meine Bedürfnisse und Anforderungen das perfekte Gespann ist.
Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen den Testkandidaten erwartet, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link
Technische Daten Eufy RoboVac G20 Hybrid:
- Smart Dynamic Navigation
- Sprachsteuerung per Google Assistant/ Alexa
- 2500 pa Saugleistung
- 1 Seitenbürste
- 1 Bodenbürste
- EufyHome App kompatibel
- 450 ml Staubbehälter
- 130 ml Wassertank
- HEPA-Filter
- WLAN (2,4 GHz)
- 325 x 325 x 72 mm (Sauger)
- 410 x 360 x 87 mm (Station)
- 55 dB(A)
- 2,9 kg
- 55 Watt
- 2600 mAh
Produktseite: de.eufylife.com/G20_Hybrid
Deutsche Bedienungsanleitung: ankertechnology.com/RoboVac_G20_Hybrid_Manual_EU.pdf
Erhältlich ist der Eufy RoboVac G20 Hybrid zum Preis von 299 Euro bei Amazon (Link zu Amazon)* zum Preis von 288,85 Euro.
Was ich gut finde:
Im Karton ist einiges zu finden. Natürlich einmal der RoboVac G20 Hybrid, dann die Ladestation mit Bodenplatte, ein Netzteil, 1 Seitenbürste als Ersatz, ein Ersatzfilter, 5 Kabelbinder, Reinigungswerkzeug und die deutsche Bedienungsanleitung. Kabelbinder? Ja, Kabelbinder. Mit ihnen soll man vorab mögliche Stolperfallen beseitigen. Finde ich irgendwie cool, denn da hat jemand durchaus mitgedacht. Oder auch diese Bodenplatte, die man an der Ladestation befestigt. Verhindert das Rutschen und zeigt den Platzbedarf des G20 Hybrid. Wo die Platte hinpasst, kann der Saugroboter sein Heimatbasis finden. Ebenfalls eine Kleinigkeit, aber erwähnenswert, ist die Möglichkeit das überschüssige Kabel an der Rückseite der Ladestation zu verstauen.
Der Saugroboter hat die klassische Form, aber ohne Turm. Es gibt daher keine LiDAR-Navigation. Beim RoboVac G20 Hybrid kommt die hauseigene „Smart Dynamic Navigation“ zum Einsatz. Mit ihr folgt der Roboter einem Z-förmigen Reinigungspfad und teilt die Räume in 4 x 4 m große Bereiche auf. Auffällig ist auf jeden Fall schon mal die sehr flache Bauweise mit einer Höhe von 72 mm. Damit kommt er bei bei mir problemlos unter die Couch, die Schlafcouch im Büro und auch unter den Wohnzimmertisch.
An der Oberseite des Eufy RoboVac G20 Hybrid befindet sich lediglich eine WLAN-Anzeige und eine Taste, mit der man den Roboter starten und pausieren kann. An der Vorderseite der obligatorische Schlagbalken und dahinter die ersten Sensoren. Hinten befindet sich der kombinierte Staubbehälter, an dem unten der, sehr kleine, Wassertank mit dem Wischmob eingehängt wird. Die Entnahme ist relativ einfach, aber beim Einsetzen muss man schon ein wenig aufpassen, da es wohl keine Sensoren gibt, die den korrekten Sitz überprüfen. So ist er bei mir einmal losgefahren und hat den Staubbehälter zurück gelassen. Sah schon ulkig aus. Unten herum sieht der Eufy RoboVac G20 Hybrid im Großen und Ganzen aus wie alle anderen. Jede Menge Sensoren, zwei Räder mit ordentlichen Spielraum, die entnehmbare Bodenbürste und ein echter Ein/ Ausschalter. Gibt es leider immer seltener. Aus bedeutet hier wirklich aus.
Die Bedienung ist sehr einfach, fast schon idiotensicher, denn viel kann bzw. bietet der Eufy RoboVac G20 Hybrid nicht. Die Einrichtung mit der EufyHome App (iOS / Android) dauert wenige Klicks und dann erscheint auch schon der Hauptbildschirm. Mehr als diesen gibt es auch nicht. Zum einen kann man hier die Saugstärke in 3 Stufen einstellen und auch Wunsch auch „BoostIQ“ aktivieren, womit der Sauger die Saugkraft je nach Untergrund selber auswählt. Fährt auf einem Teppich, wird die Saugkraft erhöht und auf einem Hartboden entsprechend reduziert. Mit einem Druck auf „Sauber“ startet die normale Reinigung. Was genau da gereinigt wird, erkläre ich gleich.
Es fällt auf, dass der Eufy RoboVac G20 Hybrid sehr leise zu Werke geht. Selbst bei höchster Saugleistung ist es absolut im Rahmen. Im Praxistest auf unseren Fliesen gleitet er angenehm leise durch die Wohnung. Das gefällt mir richtig gut, denn der
Bei „Fleckenreinigung“ wird in einem Radius von rund 40 cm um den Roboter herum kreisförmig gereinigt. Also er fängt immer größer werdende Kreise zu drehen und dann wieder zurück zum Mittelpunkt. Ideal für punktuelle Verschmutzungen wie z.B. Flecken auf dem Boden, sofern diese nicht eingetrocknet sind. Mit der Planung kann man die Reinigung planen, Hierbei kann man die Wochentage, die Uhrzeit und die Saugstärke konfigurieren. Ansonsten gibt es eine Funktion zum Auffinden des Saugers, sollte er sich mal verlaufen haben. Rechts oben unter dem Zahnrad findet man weitere Einstellungen wie eine Art Fernbedienung zum Steuern des Roboters und die Spracheinstellungen. Die Taste auf dem Eufy startet nur den automatischen Saugvorgang oder pausiert ihn. Mehr gibt es nicht. Wie der Saugroboter in die einzelnen Zimmer kommt? Man steuert ihn mit der App wie ein RC Auto oder trägt ihn…
Was ich nicht gut finde:
Leider ist das einiges. Ein Saugroboter mit App aber ohne Karten? Wo ist da der Sinn? Ich habe ein offenes Wohnzimmer mit offener Küche. Möchte ich jetzt nur die Küche nach dem Essen kochen reinigen, so geht das nicht. Die Fleckenreinigung reinigt nur einen Kreis mit 80 cm Durchmesser. Starte ich das automatische Reinigungsprogramm an der Ladestation, fährt er zwar irgendwann mal auch in die Küche, aber das bringt mir nicht, da er erst einmal 50 Quadratmeter Wohnzimmer und Flur reinigt, bis er mal am Zielort ankommt. Trage ich den Roboter in die Küche und starte dort das automatische Reinigungsprogramm, fährt er zwar kurz in der Küche herum, aber dann direkt raus ins Wohnzimmer und werkelt dort herum. Ich erkenne da keinen Sinn.
Da ich ja ein schlaues Kerlchen bin, habe ich den Sauger ins Schlafzimmer gestellt und die Tür geschlossen. So kann er nicht fliehen und ich kann ihn in freier Wildbahn beobachten. Laut Beschreibung soll er Z-fötmige Bahnen abfahren, aber ein Z erkenne ich darin absolut nicht. kreuz und quer fährt er durch das Schlafzimmer. Gut möglich, dass ihn das Bett, der Teppich und die Schränke irritieren. Apropos Teppiche. Diese werden nur erklommen, wenn sie fest auf dem Boden liegen z.B. durch ihr eigenes Gewicht. Sofort wird die Saugleistung erhöht und der Teppich ausdauernd und ausführlich gesaugt. Für meinen Geschmack etwas zu lange, denn ungelogen fährt der G20 fast 30 Minuten am Stück um den Teppich herum, darauf darauf, wieder herunter und wieder von vorne. Den Rest des Zimmers nimmt er erst nach fast einer Stunde in Angriff. Kein Scherz. Das Schlafzimmer hat knapp 36 m² und nach etwas mehr als 90 Minuten hat er einen niedrigen Akkustand gemeldet, woraufhin er selbst zur Ladestation fährt. Danach macht er zwar weiter, aber ich habe es dann abgebrochen, denn was will der da noch saugen?
Kleinere Teppiche werden übrigens direkt mitgenommen. Teppiche mit Fransen mag er gar nicht. Da fährt er sich regelmäßig fest. Auch Kabel mag er nicht oder flache Hindernisse. Aber darauf weist die Anleitung hin und dafür sind ja auch die Kabelbinder gedacht.
An sich ist die Reinigungsleistung auf der Fläche ok, aber der Eufy RoboVac G20 Hybrid hat echte Probleme mit Kanten und Ecken. An Schränke und sonstiges Mobiliar fährt er mit Wucht heran, aber fährt er an diesen entlang, lässt er einfach zu viel Platz, um auch die Ränder zu reinigen. Ecken werden großzügig ausgespart, so dass auch dort der Dreck liegen bleibt. Die schnell drehende Seitenbürste schießt den Dreck oft quer durch den Raum, was aber viele Konkurrenten ebenfalls betrifft. Warum reduziert man nicht die Rotationsgeschwindigkeit? Machen bereits einige Hersteller und das funktioniert hervorragend, wie man z.B. beim Twotoo T2 AI (Testbericht) oder Dreame Bot W10 (Testbericht) sehen kann.
Beim Wischen gibt es ebenfalls an sich nichts auszusetzen, denn die Wassermenge ist schon ordentlich, um auch mal größere Flecken zu beseitigen, aber das hat halt auch den Nachteil, dass der Tank sehr schnell leer ist. Er schafft mit einer Füllung nicht einmal die Hälfte des Wohnzimmers, dann ist nachfüllen angesagt. Zwar verfügt der Eufy RoboVac G20 Hybrid über eine deutsche Sprachausgabe, aber über einen leeren Wassertank informiert er mich nicht. Auch die App meldet sich nicht zu Wort. Beim Staubbehälter gibt es wiederum das Problem, dass Dreck beim Entnehmen herausfällt. Keine Ahnung ob es dabei einen Trick gibt, aber so etwas nervt mich, denn nun kann ich doch den Handstaubsauger holen und den Dreck aufsaugen.
Am Ende stelle ich mir die Frage, wofür man den Eufy RoboVac G20 Hybrid eigentlich sinnvoll einsetzen kann. Wer gezielt einzelne Räume reinigen lassen will, für den ist er schon mal nix. Eher war für Wohnungen über mehrere Etagen. So könnte er tagsüber die Etage mit den Schlafzimmern reinigen oder morgens die Bereiche mit den Kinderzimmern, wenn diese in der Schule sind. Da ist es völlig egal, wie er, wie lange, wo entlang fährt. Mit Sicherheit sind irgendwann diese Bereiche sauber. Zwischendurch muss man halt immer wieder mal den Wassertank nachfüllen.
Fazit:
Ist der Eufy RoboVac G20 Hybrid empfehlenswert? Jein. Es kommt wie beschrieben drauf an, wie man wohnt und wo er eingesetzt werden soll. Bei mir macht er z.B. absolut keinen Sinn, da ich nicht gezielt Zimmer reinigen lassen kann oder bestimmte Bereiche. Wer hingegen komplette Etagen reinigen lassen möchte, findet ihn ihm durchaus einen brauchbaren smarten Saugroboter, denn er ist zwar nicht perfekt, aber in dieser Preisklasse wüsste ich bis auf den Trouver Finder (Testbericht) keine andere Alternative. Das Gütesiegel vergebe ich aber nicht, dafür gibt es dann doch zu viele Probleme.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Eufy RoboVac G20 Hybrid
Zusammenfassung
+ gute Verarbeitung
+ guter Lieferumfang
+ sehr flach
+ sehr leise
– keine Karten erstellbar
– unflexibel bei der Reinigung
– schlechte Kanten und Eckenreinigung
– Wassertank zu klein
– Probleme bei der Entleerung des Schmutzbehälters