Rolling Square AirCard E im Test – ein AirTag im Kreditkartenformat mit gewissen Extras

Im Test habe ich die Rolling Square AirCard E, einem Apple AirTag im Kreditkartenformat, aber mit ein paar Extras. Was taugt dieses Teil im Alltag und gibt es Alternativen dazu?

Das kurze AirCard genannte Teil war Anfang 2023 ein kleines Kickstarterprojekt, welches innerhalb kürzester Zeit extrem durch die Decke ging. Das Ziel waren 20.000 Euro einzusammeln. Am Ende haben fast 18.800 Unterstützter das Ziel mit über einer Millionen Euro um mehr als 50-fache übertroffen. Ich war einer davon und habe Anfang Oktober mein Exemplar erhalten. Ich habe ja mittlerweile einige dieser AirTags bzw. dessen Alternativen im täglichen Einsatz und auch schon unfreiwillig den Ernstfall mit meinem Hausschlüssel geprobt, als ich diesen verloren und mit Hilfe des AirTags auch wieder gefunden habe. Die AirTags sind bekanntlich rund und viel zu dick, um die bequem in einem Portemonnaie zu stecken, also haben schlaue Menschen die Technik eines Apple AirTag in das Format einer gewöhnlichen Scheckkarte gequetscht und heraus gekommen ist dann unter anderem eben die AirCard. Denn neben dem AirTag und auch mit dem Apple „Wo ist?“ Netzwerk kompatibel, ist die Rolling Square AirCard E auch eine Visitenkarte 2.0 mit NFC und CR-Code. Eine Übersicht über Alternativen von AirTags im Kreditkartenformat habe ich hier erstellt -> Link zum Artikel

Wie immer teste ich sehr einfach, aber für jeden nachvollziehbar und bewerte dabei auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität und Konnektivität. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Natürlich sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Praxistest, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und davon ab, wo man sich bewegt. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale. Übrigens entwickelt auch Google gerade an einem solchen Netzwerk und das soll dann auch mit Apple iOS kompatibel sein.

Rolling Square AirCard günstig bei Amazon kaufen*
Rolling Square AirCard günstig bei Amazon kaufen*

Technische Daten Rolling Square AirCard E:

  • iOS
  • Apple „Wo ist?“ kompatibel
  • Bluetooth 5.2 LE
  • 105 dB
  • spritzwassergeschützt nach IPX6
  • NFC
  • RFID-Blocker
  • 85,6 x 54 x 2,2 mm
  • 19 g
  • 540 mAh

Produktseite: rollingsquare.com/en-de/aircard

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist die Rolling Square AirCard E aktuell nur in schwarz im Shop und auf Amazon* zum Preis von 39 Euro.

Was ich gut finde:

Die Verpackung ist schon mal sehr nachhaltig, weil ohne Plastik, sondern komplett aus recycelter Pappe. In der Verpackung ist dann die Rolling Square AirCard E als solches jund noch eine sehr ausführliche Anleitung in englischer Sprache. Eine deutsche Anleitung habe ich leider nicht finden können. Die Rolling Square AirCard E sieht schon mal allein rein optisch ganz anders aus als ein Seinxon Wallet Finder (Testbericht) oder Chipolo Card Spot (Testbericht). Das Gehäuse ist aus CNC gefrästen Aluminium gefertigt und auf beiden Seiten zum Teil mit bruchsicheren Glas der Härte 9H bedeckt. Echt stylisch und hat was von Star Wars. Groß aufgedruckt ist auf der Vorderseite ein QR-Code.

Wer den QR-Code scannt, gelangt auf die persönliche Seite bei Sherr.it, auf der die eigenen Kontaktdaten zu finden sind. Natürlich kann man frei entscheiden, welche dort sichtbar sein sollen und was nicht. Der Account ist für Besitzer einer AirCard auf Lebenszeit kostenlos und auch unabhängig von der AirCard nutzbar. Den Link zu seinem Profil kann man überall auch ganz normal teilen. Dazu sieht man auf der Vorderseite noch einen Lautsprecher, der deutlich lauter als der eines Apple AirTag sein soll. Auf der Rückseite ist dann ein NFC-Tag zu erkennen, den man mit jedem Gerät scannen kann, welches ebenfalls über NFC verfügt, um die digitale Visitenkarte per NFC zu teilen.

Trotz aller Technik ist die Rolling Square AirCard E mit einer Dicke von 2,2 mm nur minimal dicker als eine normale Kreditkarte. Ich trage schon viele Jahre statt einem Portemonnaie nur noch so ein dünnes Wallet bei mir mit Karten bei mir und da passt die AirCard problemlos in das Kreditkartenfach hinein. Natürlich verfügt die Rolling Square AirCard E über einen RFID-Blocker, also schützt davor, dass irgendjemand im vorbeigehen mal so eben die Daten der Kreditkarten abgreift Ist zwar totaler Unsinn, der sich aber hartnäckig hält. Egal. Gibt es hier auch.

Die unter dem bruchfesten Glas zu sehende Platine ist nicht nur schick anzuschauen, sondern hält auch die Power-Taste parat, die sich hier aber „Function-Button“ nennt. Ja, man kann die AirCard bei Nichtgebrauch komplett ausschalten und umgekehrt auch wieder einschalten. Zusätzlich kann man die AirCard auch auf die Werkseinstellungen zurücksetzen, ohne diese vorher aus der „Wo ist?“ App zu entfernen. Kann bisher auch niemand.

Die Einrichtung erfolgt in zwei Schritten. Bevor ich es vergesse – die Rolling Square AirCard E funktioniert nur mit Apple iOS und nicht mit Android. Zuerst schaltet man die Rolling Square AirCard E ein, in dem man die kleine Power-Taste auf der Vorderseite der Rolling Square AirCard E durch das Glas hindurch kurz gedrückt hält. Die LED blinkt und es sind die Töne zu hören. Die AirCard kann jetzt ganz normal mit der Apple „Wo ist?“-App hinzugefügt werden, in dem man sie über den Reiter „Objekte“ und dann rechts oben über das „+“ -> „Anderes Objekt hinzufügen“ finden lässt, was auch umgehend passier. Den Namen vergeben, Icon zuordnen und ist AirCard ist einsatzbereit.

Im nächsten Schritt scannt man den QR-Code auf der Vorderseite und wird damit auf die bereits genannte Seite von Sherr.it geleitet, wo man sich zuerst einen Account erstellt und dann alle Kontaktdaten eintragen kann. Ich empfehle über das Smartphone nur kurz den Namen und ein Profilbild hochzuladen. Den Rest kann man dann bequemer über den PC erledigen, wenn man sich über den Link https://sherr.it/ anmeldet, denn man kann noch weitere Daten wie Telefonnummern, Adresse, Webseite oder soziale Netzwerke direkt in die digitale Visitenkarte einbinden. Das ist im Alltag echt praktisch, da man nichts mehr abtippen muss, sondern jeder die für sich wichtigen Informationen direkt speichern kann.

Für den Alltagstest habe ich die Rolling Square AirCard E mal wieder irgendwo verloren. Mein Wohnort Kleinostheim ist genauso klein wie er heißt. Dort habe ich die AirCard an einer Straße einfach mal in ein Gebüsch gelegt und sobald ich den Verlust bemerkt habe, die AirCard in den „Verloren-Modus“ versetzt. Alles ganz einfach über die Apple „Wo ist?“-App, über die ich dann auch eine Nachricht eingeben kann. Nun werden alle iPhones, iPads, Macs und iPods zu Suchenden und sobald ein iOS-Gerät in die Bluetooth Reichweite meiner AirCard kommt, wird der Finder den genauen Standort meiner AirCard an mich übermitteln. Das alles geschieht im Hintergrund, ohne das der Finder davon etwas mitbekomme wird.

Sollte jemand die AirCard wirklich mal physisch finden, also in den Händen halten und den QR-Code bzw. den NFC-Tag scannen, dann wird dieser Finder nicht alle Kontaktdaten zu sehen bekommen, sondern nur meine Handynummer oder Mailadresse mitsamt der Nachricht von mir. Alles andere bleibt verborgen.

Und wie gut das selbst in einem kleinen Kaff wie Kleinostheim funktioniert, habe ich schon nach wenigen Minuten erleben dürfen, denn dann wurde meine AirCard schon „gefunden“ und das sogar bis auf 3 Meter genau. Per „Wo ist?“-App lasse ich mich jetzt zu diesem Standort leiten und aktiviere dort dann den Lautsprecher, in dem ich wieder über die „Wo ist?“-App einen Ton abspielen lasse. Der ist gut zu hören wenn es einigermaßen ruhig ist, also etwas Zeit mitnehmen und genau hinhören. Wenn es mal regnen sollte, dann keine Panik, denn die Rolling Square AirCard E ist spritzwassergeschützt nach IPX6 und übersteht damit auch dem Regen, selbst wenn die Karte mal etwas länger dort liegen sollte. In weiteren Tests habe ich die AirCard an verschiedenen Orten einfach liegen lassen und jedes mal wurde sie innerhalb kürzester Zeit gefunden und das dann auch mehrfach. Die Chance ist also sehr, sehr hoch, dass man einen verlorenen Gegenstand wieder auffinden wird, weil es eben so viele Apple Geräte auf der Welt gibt und das Netzwerk funktioniert. Einzige Herausforderung ist eben nur das Finden der Rolling Square AirCard E vor Ort, wenn die Karte etwas verdeckt liegt oder es drumherum sehr laut ist.

Was ich nicht gut finde:

Leider ist die Rolling Square AirCard E nicht wiederaufladbar wie der Seinxon Wallet Finder (Testbericht). Die fest verbaute Batterie soll bis zu 2,5 Jahre durchhalten und sollte dieser dann leer sein, wendet man sich mit der Seriennummer der AirCard an Rolling Square und bekommt einen 50% Coupon zum Kauf eines neuen Rolling Square AirCard E zugeschickt. Den alten darf man behalten, da der QR-Code auch ohne Strom nutzbar bleibt, also als althergebrachte Visitenkarte. Das ist echt schade, denn Platz wäre sicher vorhanden, zumal der NFC-Tag zwar eine feine Sache ist, aber im Alltag heutzutage eher der QR-Code zum Einsatz kommen wird. Denn wir erinnern uns – der QR-Code und der NFC-Tag führen bei scannen des Rolling Square AirCard E ans gleiche Zeil. Allerdings sollte man nochmals erwähnen, dass man die Rolling Square AirCard E bei Nichtgebrauch komplett abschalten kann, womit man natürlich Batterie spart.

Laut Datenblatt soll der eingebaute Lautsprecher des Rolling Square AirCard E mit seinen 105 dB deutlich lauter, als der eines Apple AirTag sein. In der Realität ist das tatsächlich so, aber weit von 105 dB entfernt. Ich habe jetzt nur mit einer App zum messen der Dezibel auf einem iPhone gemessen, aber selbst direkt an den Lautsprecher gehalten, komme ich auf maximal 81 dB und diese 24 dB Unterschied sind schon eine extrem große Toleranz. Eine Erhöhung von 5 dB würde in der Theorie eine Verdopplung der Lautstärke bedeuten und das ganz jetzt noch mal fünf genommen, müsste einem normalerweise die Ohren wegfliegen, denn 105 dB entsprechen in.etwa der Lautstärke eines Formel 1 Rennwagens, der in 30 Meter Entfernung vorbeifährt. Im Leben erreicht der Rolling Square AirCard E nicht diese Lautstärke. Er ist genauso laut bzw. leise wie der Seinxon Wallet Finder (Testbericht), welcher offiziell mit 80 dB angegeben ist. Das macht die Suche im Alltag auch nicht gerade einfach und daher bewerte ich solche, nicht gehaltenen, Versprechen negativ.

Fazit:

Ist die Rolling Square AirCard E empfehlenswert? Wem die Visitenkarte in digitaler Form wirklich wichtig ist, hat aktuell keine Alternative. Zumindest nicht, wenn man das Apple „Wo ist?“-Netzwerk in einem AirTag im Kreditkartenformat und einer integrierten, digitalen Visitenkarte und einem (meiner Meinung nach unsinnigen) RFID-Blocker kombiniert haben möchte. Wer die Visitenkarte nicht braucht, kann mit dem Kauf des Seinxon Wallet Finder (Testbericht) nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen sparen, da der Seinxon wieder aufgeladen werden kann. Daher vergebe ich das Gütesiegel nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten beim Hersteller gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

Print Friendly, PDF & Email
Peter W.
Rolling Square AirCard E

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ NFC-Tag und QR-Code
+ digitale Visitenkarte
+ guter Lautsprecher
+ kompatibel mit Apple „Wo ist?“
+ Ausschaltbar

– nicht wiederaufladbar