Im Test habe ich das Powdeom SX100 Solar Panel by Innopower, ein faltbares Solarpanel mit einer Leistung von bis zu 100 Watt und ich habe im Test viele Fragen…
Mobi-Test goes Zukunft. Überall hört und liest man von erneuerbaren Energien und wir sind mit dabei. Ich interessiere mich persönlich für dieses neue Gebiet der Balkonkratwerke (BKW) und werden demnächst eines von Anker testen dürfen. Aber Solar geht auch mobil. Vor kurzem habe ich ich die POWDEOM EN700Q Powerstation (Testbericht) testen dürfen und als optionales Zubehör gibt es ein Powdeom SX100 Solar Panel mit 100 Watt by Innopower, welches mit etwas Verspätung für den Test angekommen ist. Wie praktikabel ist so eine portable Solarzelle in Deutschland? Wie lange dauert es, die POWDEOM EN700Q Powerstation damit wieder aufzuladen und was kann man damit noch so alles laden? Gibt es vielleicht Adapter, damit man auch seine „normale“ Powerbank oder gar das iPhone direkt damit aufladen kann?
Wie im Podcast öfter erzählt, fahre zwar ein E-Auto, aber als Einsteiger in dieses Metier habe ich Fragen über Fragen, die es zu beantworten gibt.
Technische Daten Powdeom SX100 Solar Panel:
- 100 Watt
- 3x monokristalline Solarzellen
- 22,7 % Effizienz
- ETFE Beschichtung
- MC4 Connector
- Adapter mit DC, Anderson und XT60 Stecker
- 20° bis 70° anwinkelbar
- VMP 19,8 V
- IMP 5,05 A
- spritzwassergeschützt nach IP65 (was bedeutet das?)
- 54 x 37 cm (zusammengefaltet)
- 116 x 54 cm (auseinandergefaltet)
- 4,8 kg
Produktseite: powdeom.com/100w-solar-panel-sx100
Deutsche Bedienungsanleitung: n/a
Erhältlich ist das Powdeom SX100 Solar Panel by Innopower bei Amazon* zum Preis von 189,99 Euro. Die Version mit 200W kostet 289,99 Euro. Aktuell kann man noch einen 40 Euro für das 100W Panel bzw. ein 50 Euro Coupon für das 200W Panel aktivieren.
Was ich gut finde:
Im Lieferumfang des Powdeom SX100 Solar Panel ist zuerst mal das Panel an sich, ein Adapterkabel auf DC mitsamt 3 Adaptern mit 3,9 mm, 5,5 mm und 7,9 mm, ein Adapterkabel auf XT60, ein Adapterkabel auf Anderson und eine deutsche Kurzanleitung. Das Panel besteht aus insgesamt 3 monokristalline Solarzellen und ist faltbar gestaltet. Die Nähte machen einen guten Eindruck und das gesamte Panel mitsamt Steckern sind nach IP65 spritzwassergeschützt und übersteht damit auch den Regen. Das Panel besteht aus drei einzelnen monokristalline Solarzellen, welches eine ETFE Beschichtung (Ethylen-Tetrafluorethylen) besitzen, die zu einer Effizienz von 22,7% führen d.h. bis zu 22,7% der eingefangenen Sonnenenergie werden zu nutzbaren Strom. Klingt nach wenig, ist aber nach heutigem Stand im Consumer-Bereich richtig gut.
Um den passenden Winkel für die Ausrichtung des Panels zu finden, ist auf der Rückseite eine Libelle, also eine Art Wasserwaage, montiert. Ist der Tropfen im Zentrum der Sonne, ist das Panel ideal vom Winkel her zur Sonne ausgerichtet. Natürlich kann man den Winkel noch weiter anpassen. Dafür gibt es an der Rückplatte zwei Gurte, auf denen die Gradzahlen zu sehen sind. Man zieht den Gurt so weit durch die Schlaufe, bis der gewünschte Winkel erreicht ist. Genial einfach, einfach genial. Zumal diese Gurte auch noch so eingesetzt werden können, das man das Powdeom SX100 Solar Panel zusammengefaltet als Rucksack transportieren kann.
Weiteres Extra ist die Möglichkeit, das Panel so zu falten, dass man einen kleinen Tisch bekommt, der sogar ein bisschen was aushält. Also mal ein Laptop oder zwei Kaffeetassen klappt schon. Bis zu vier dieser Panels kann man mit dem Reißverschluss verbinden und so einen entsprechend größeren Tisch realisieren. In dieser Zeit kann man zwar keine Sonne einfangen, aber so einen Multifunktionalen Tisch dabei zu haben. Warum nicht?
In der rückseitigen Tasche ist ein fest montiertes Kabel mit MC4 Connector verstaut. Dort hinein passen aber auch die anderen drei Adapterkabel und die drei DC-Adapter. Das feste Kabel zusammen mit dem passenden Adapterkabel hat dann eine Länge von gut 2 Metern. Bei Bedarf kann man bei Amazon* MC4 Verlängerungskabel zu einer Länge von 10 Metern dazu kaufen. Dieser MC4 Stecker ist genormt und ist mittlerweile der Standard, was das Erweitern des System erleichtert. Zumal man nichts, aber auch gar nichts, falsch machen kann. Rot und Schwarz sollte man aber schon unterscheiden können. Je nachdem, was man aufladen möchte, verbindet man den passenden Stecker und steckt diesen dann in das zu ladende Gerät.
Für den Praxistest möchte ich gerne die POWDEOM EN700Q Powerstation (Testbericht) mit ihren 614Wh aufladen, was umgerechnet 192.000 mAh sind. Ich wohne zur Miete im 1. Stock eines 3-Familienhauses mit einem mittelgroßen Balkon in Süd/West Ausrichtung und einem Geländer mit Verglasung. Dummerweise steht gute 10 Meter davor das Haus des Nachbarn, der mir morgen die gesamte Sonne raubt. Erst gegen Mittag bekommt der Balkon die volle Sonne ab und noch eine ganz Weile im Westen, bis die Sonne dann untergeht. Also alles andere als optimal. So ist das nun mal und damit muss das Powdeom SX100 Solar Panel zurecht kommen.
Jetzt ist das Wetter in Deutschland derzeit nicht so prickelnd, aber trotzdem steht das Powdeom SX100 Solar Panel für den Test jeden Tag auf dem Balkon. Bei bedecktem Himmel geht die Ausbeute hart gegen 0. Mit Glück bekommt man 2 Watt, aber weil es nichts kostet und man ohnehin Zeit für Solar mitbringen sollte, lasse ich es einfach weiter laufen. Am ersten Tag wurde die Powerstation um ganze 3% aufgeladen. Am nächsten Tag war das Wetter etwas besser. Lockere Bewölkung mit großen Lücken und dort dann strahlend blauer Himmel. Für kurze Zeit zeigt die Anzeige der Powerstation eine Eingangsleistung von bis 72 Watt und somit fast schon die maximale Leistung. So konnte ich die Station am zweiten Tag auf nunmehr 23% aufladen. Auf jeden Fall sollte man öfters nach dem passenden Winkel, also der Effektivität, schaut. Oft genug schon ein leichtes drehen des Panels oder eine kleine Veränderung des Winkels, um die Effizienz um ein paar Watt zu steigern. Die besten Ergebnisse hatte ich aber tatsächlich dann, wenn die Libelle auf der Rückseite beachtet wird. Sobald die Sonne bei mir untergeht, hänge ich das Panel mit Klettbändern direkt an die Balkonbrüstung und schwupps sind es statt 5 Watt direkt noch mal 23 Watt. Sobald mal wirklich die Sonne ungestört vom Himmel scheint, springt die Anzeige auf knapp über 70 Watt, also fast schon das Maximum von 100 Watt und das Mitte März in Deutschland. Daher gehe ich davon aus, dass man im Sommer bei stundenlangen Sonnenschein am Stück locker die maximale Leistung erreichen wird.
Was aber absolut zu beachten ist – das Powdeom SX100 Solar Panel ist vor Regen geschützt, aber das muss auch für das zu ladende Gerät gelten. Die POWDEOM EN700Q Powerstation (Testbericht) ist zwar spritzwassergeschützt, sollte aber nicht im Regen stehen. Bei meinem Glück hat es natürlich geregnet, aber zum Glück hat unser Balkon einen leichten Überhang, so das nichts passiert ist. Also Obacht geben und ggf. abdecken bzw. anderweitig schützen.
Wo ich derzeit noch keine Lösung gefunden habe, ist die Frage, was man noch so laden kann. Es gibt zwar jede Menge Adapter, aber dafür braucht es halt auch das passende Gegenstück. Mein Huawei Laptop klappt schon mal nicht. Mein iPhone auch nicht, aber dafür soll es wohl entsprechende Konverter geben. Ich bleibe dran, aber mein Tipp wäre eine Powerstation zu kaufen, weil es eigentlich keinen Sinn macht in der Praxis für ein Smartphone so ein großes Solar Panel mitzuschleppen.
Die folgende Galerie zeigt ein paar Alltagssituationen und die dabei erzielte Ausbeute. Es gilt, je sonniger, desto mehr Leistung. Logisch.
Was ich nicht gut finde:
So sehr ich mich auch bemühe, finde ich keinen wirklichen Kritikpunkt. Zu groß, zu, klein, zu ineffizient? Wie soll man das ohne Labor bewerten? Ich schreibe jetzt einfach mal das deutsche Wetter als Kritikpunkt auf, auch wenn Powdeom nichts dafür kann.
Fazit:
Ist das Powdeom SX100 Solar Panel empfehlenswert? JA, aber wie soll man ein solches Solarpanel vernünftig bewerten? Das Solar Panel funktioniert und macht genau das was soll. Nicht mehr und nicht weniger. Es ist kompakt und flexibel nutzbar. Über die Effizienz lassen sich mit Sicherheit ganze Bücher füllen, aber am Ende ist es völlig egal, denn wie oft macht das Wetter in unseren Breiten der Produktion von Strom einen dicken Strich durch die Rechnung. Scheint die Sonne, läuft es. Also von den Sonnenstrahlen in das Panel, in das Kabel hinein in das zu ladende Gerät. Es ist, Entschuldigung für das Wort, Idiotensicher. Aufstellen, Einstecken, Lädt. Ich vergebe das Gütesiegel, denn der Markt ist jetzt schon riesig und das Powdeom SX100 Solar Panel funktioniert.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Powdeom SX100
Zusammenfassung
+ gute Verarbeitung
+ MC4 Connector
+ durch viele Adapter flexibel einstzbar
+ Wasserwaage
+ kompakt und leicht
+ leichte Bedienung
– das schlechte Wetter in Deutschland (Spaß)