Im Test habe ich den Callstel iTag, denn natürlich hat auch Pearl eine günstige AirTag Alternative im Angebot, aber wie gut ist diese wirklich?
Vor kurzem habe ich mit dem MAGINON Smart Tag (Testbericht) die günstige AirTag Alternative vom Discounter Aldi getestet. Aber günstig kann auch Pearl, der Vollsortimenter, wenn es um Elektronik geht. Dort habe ich den Callstel Schlüsselfinder, der heißt dort wirklich so, gefunden, kurzerhand gekauft und ausprobiert. Er kostet nur ein paar Cent mehr als der von Aldi, unterstützt genauso das Apple „Wo ist?“ Netzwerk und ist somit eine vollwertige AirTag Alternative und hat sich damit einen Platz in unserer Übersicht über alle AirTag Alternativen, genauso wie der original Apple AirTag (Testbericht) , der ATUVOS Tag (Testbericht), der Chipolo One Spot (Testbericht) der eufy Security SmartTrack Link (Testbericht), der Rollei Smart Tag (Testbericht), welcher übrigens baugleich mit dem von Aldi ist. Aber das nur am Rande, denn hier geht es nur um den Callstel iTag, wie er wirklich heißt und trägt bei Pearl die Produktbezeichnung ZX-5304-625. Oft kommt die Frage, ob ein AirTag oder eine Alternative mit Android kompatibel ist. Darüber habe ich hier geschrieben (Link zum Artikel).
Wie man einen AirTag, egal von Apple oder einem anderen Hersteller auch mit einem Androiden aufspüren und finden kann, habe ich in diesem Artikel beschrieben -> AirTags mit Android finden – so einfach geht es
Erhältlich ist der Callstel iTag in weiß zum Preis von 15,20 Euro für einen, zwei kosten 37,81 Euro und im Viererpack zum Preis von 73,94 Euro.
Der Callstel iTag ist nicht größer als die Konkurrenz
Was ist gut finde:
Beim Auspacken des Callstel iTag wird man wenig überraschendes finden. Denn außer dem Callstel iTag und einer deutschen Kurzanleitung Mehr braucht es aber nicht, denn die Funktionen einer AirTag Alternative erklären sich von selbst. Der Tracker von Pearl unterscheidet sich rein optisch schon mal deutlich vom Rest. Es gibt eine Öse zum Anhängen. Sehr gut. Auf der Vorderseite sieht man dann noch die Öffnung für den Lautsprecher. Auf der Rückseite ist der abnehmbare Deckel des Batteriefachs zu finden. Zum Öffnen wird eine Münze oder ähnliches benötigt.
Jetzt kann man darüber natürlich vortrefflich diskutieren. Im negativen Sinne, weil die darunter befindliche CR2032 Knopfzelle nicht mal so eben ohne „Werkzeug“ zu öffnen ist. Ich persönlich habe unterwegs keine Münzen mehr bei mir, aber zur Not geht z.B. auch ein Haustürschlüssel, ein Chip für den Einkaufswagen und ähnliches. Und mal ganz ehrlich – wie oft wird es nötig sein, dass man die Batterie des Callstel iTag jetzt akut wechseln muss, wenn man unterwegs ist? Nie. Zumal man sich zwar über fehlendes Werkzeug beschweren kann, aber eine CR2032 Knopfzelle zum Wechseln habt ihr unterwegs mit? Also Kirche im Dorf lassen und darüber freuen, dass man den Deckel des Batteriefachs unterwegs schon mal nicht verlieren wird, weil eben nur mit Werkzeug zu öffnen und das finde ich positiv.
Optisch unterscheidet sich der Callstel iTag vom Rest
Ohne „Werkzeug“ nicht zu öffnen
Standard CR2032 Knopfzelle
Positiv ist auch, dass der Callstel iTag mit der Einzige ist, der nicht nur staubdicht ist, sondern auch nach IP65 spritzwassergeschützt (was bedeutet das?) ist. Damit ist der Pearl Tracker gegen Strahlwasser aus beliebigem Winkel geschützt. Also starken Regen und alles, was irgendwie mit Flüssigkeiten auf sich hat. Nur unter Wasser sollte er nicht gebracht werden. Hier ist der Apple AirTag (Testbericht) der Einzige, der auch noch gegen Eintauchen geschützt ist. Aber die allermeisten anderen sind nur minimal gegen Spritzwasser geschützt. Die genaue Suche nach dem Prinzip Wärmer-Kälter per UWB (Ultra Wide Band) unterstützt der Callstel iTag leider nicht, da der dafür benötigte Apple U1 Chip bislang nur im AirTag zu finden ist.
Nochmals kurz zur Erinnerung. Auch der Callstel iTag ist nur mit iOS kompatibel, funktioniert also nur mit einem iPhone oder iPad. Weder für Geld noch gute Worte wird man ihn mit einem Android Smartphone nutzen können. Die Einrichtung ist wie gewohnt sehr einfach über die Apple „Wo ist?“ App möglich. Sobald die Sicherheitslasche unter dem Akku entfernt wurde, ist der Tracker „scharf“ geschaltet und wird in der App als „iTag“ gefunden, sobald man auf „Anderes Objekt hinzufügen“ tippt.
v.l.n.r: AirTag, Chipolo One Spot, ATUVOS Tag, eufy Security SmartTrack Link, Rollei Smart Tag, Aldi MAGINON Smart Tag und der Pearl Callstel iTag
Eine eigene App wie z.B. beim eufy Security SmartTrack Link (Testbericht) gibt es nicht, womit man direkt mit dem Praxistest starten kann. Wie immer „verliere“ ich auch den Callstel iTag, setze diesen dann in der „Wo ist?“ App in den Veloren-Modus und warte einfach ab, bis er gefunden wird. Dieses mal aus logistischen Gründen gegenüber von meiner Wohnung in Kleinostheim ca. 30 Meter entfernt. Jetzt ist Kleinostheim ein kleiner Ort mit 5.000 Einwohnern und ich wohne in einer eher ruhigen Wohngegend ohne Durchgangsverkehr. Trotzdem dauert es nur wenige Minuten, bis mir der erste Fund gemeldet wird. In den nächsten Stunden wird der iTag dann etliche male gefunden, was auch der aller größte Vorteil der AirTag Technik ist. Jedes iPhone, aber auch jedes iPad wird zum Suchhund. Sobald ein AirTag in die Reichweite eines Apple Gerät gelangt, wird der Airtag eine kurze Verbindung herstellen und seinen Standort an den Besitzer übermitteln. Weltweit und das alles im Hintergrund.
Was ich nicht gut finde:
Mal wieder ist der viel zu leise Lautsprecher ein Kritikpunkt. Liegt der Callstel iTag frei herum, dann hört man ihn, aber wehe er liegt irgendwo drunter. Dann hört man nichts mehr.
Fazit:
Ist der Callstel iTag empfehlenswert? Ja, denn der Callstel iTag kann im Praxistest überzeugen, was aber auch kein Wunder ist, denn alle AirTag Alternativen machen exakt das gleiche. Eine Ausnahme ist eben nur der original Apple AirTag (Testbericht), der über die Umgebungssuche verfügt und der eufy Security SmartTrack Link (Testbericht), der neben der „Wo ist?“ App noch eine eigene App mitbringt und damit noch ein paar weitere Funktionen. Einziger Wermutstropfen ist der etwas zu leise Lautsprecher, aber alles im allem kann mich der Callstel iTag durch seinen günstigen Preis überzeugen. Er kostet deutlich weniger als die Hälfte eines AirTags, bietet aber, bis auf UWB, dieselben Funktionen und der Aldi MAGINON Smart Tag (Testbericht) wird vielleicht nicht dauerhaft im Sortiment des Discounter bleiben.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Pearl gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.
Mit meinen Tests will ich den "normalen" Interessenten davor bewahren, sein hart verdientes Geld für Müll auszugeben. Denn leider ist es Fakt, das nicht alles Gold ist, was glänzt. Daher gibt es von mir kein Technik-Chinesisch oder Marketing Gelaber, sondern Klartext.
Wenn ihr Fragen habt, dann verfasst einen kurzen Kommentar und wir versuchen diesen zu beantworten.
