Oladance Wearable Stereo Open Ear Headset im Test

Ich habe mir das Oladance Wearable Stereo B1 Headset für einen Test gekauft und ausprobiert. Was taugt dieses Open Ear Headset im Alltag und ist es wirklich eine Alternative zu Shokz?

Der Markt an TWS Headsets wird immer größer und auch immer spezieller. Nicht jeder mag ein In-Ear Headset über mehrere Stunden im Ohr tragen. Ich gehöre dazu und nutze seit langer Zeit die AirPods 3 (Testbericht), weil die eben Half-In-Ear sind. Wer so gar nichts im Ohr haben möchte, kann sich mal die SHOKZ OpenRun Pro (Testbericht) anhören, da diese das physikalische Phänomen des Knochenschall nutzen. Aber mit dem Oladance Wearable Stereo (Modellbezeichnung OLA02) gibt es noch eine weitere Art von Headsets, die sich Nearphones oder True Open Ear nennt. Alles etwas verwirrend, denn das sind weder Knochenschall noch Half-In-Ear. Bei der Open Ear Variante „hängt“ der eigentliche Kopfhörer vor dem Ohr und wird mit einem Bügel an das Ohr gehängt. Aber wie ist der Tragekomfort in der Praxis? Wie klingt das wirklich? Fragen über Fragen, die ich beantworten werden.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben (Link zum Artikel). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.

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Technische Daten Oladance Wearable Stereo:

  • 16,5 mm Treiber
  • 20 Hz – 20 kHz
  • Bluetooth 5.2
  • Bluetooth Profile A2DP, AVRCP, HFP, HSP (was ist das?
  • Bluetooth Codec SBC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • Touchbedienung
  • Sprachassistenten
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • Multipoint (was ist das?)
  • USB Typ-C
  • 130 x 48 x 26,5 mm (Case)
  • 58 x 40 x 20 mm (Earpiece)
  • 17 g (pro Earpiece)
  • 86 g (gesamt mit Case)
  • 160 mAh (Earpiece)

Produktseite: oladanceshop.com/oladance-wearable-stereo

Deutsche Bedienungsanleitung: oladance.com/oladance-wearable-stereo-anleitung.pdf

Erhältlich ist das Oladance Wearable Stereo Headset in blau, orange weiß oder silber bei Amazon* zum Preis von 199,99 Euro. Aktuell gibt es noch einen Rabatt von 40 Euro.

Der Lieferumfang des Oladance Wearable Stereo

Was ich gut finde:

Der Lieferumfang der Oladance Wearable Stereo ist nicht berauschend, aber ok. Es gibt das Headset mitsamt Case, ein USB-C Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung. Das Case ist zwar etwas größer, aber irgendwo müssen die beiden Earbuds ja Platz finden. Dafür ist es flach und schmal, so dass es auch mal in der Hosentasche Platz finden könnte. Der Deckel bleibt bei Bedarf offen und das gesamte Case ist mit einer Softgrip-Beschichtung versehen. Das fühlt sich zwar toll an, sieht mit der Zeit nicht wirklich schön aus, da es sich abgreift und sehr schnell verkratzt werden kann. Auf der Rückseite findet man die USB-C Ladebuchse.

Die Earbuds haben das sogenannte Open-Ear Design, werden also nicht in den Gehörgang eingesetzt und auch nicht in die Ohrmuschel eingelegt. Ein Open-Ear Headset lässt, wie der Name schon sagt, das Ohr offen, da es vor dem Ohr hängt. Über einen Bügel wird das Oladance Wearable Stereo das Ohr gezogen. Hinter dem Ohr „hängt“ die Technik und auf der Schläfe sitzt der eigentliche Earbud mit seinem Lautsprecher. Dieser misst beachtlich 16,5 mm und ist damit um das 3-fache größer als bei den einschlägigen In-Ear Headsets, deren Treiber zwischen 4 bis 6 mm groß sind.

Natürlich ist das schon eine ordentliche Distanz zwischen Lautsprecher und Gehörgang, die es zu überbrücken gilt. Anders als bei einem Bone-Conduction Headset wie dem SHOKZ OpenRun Pro (Testbericht), die zwar auch vor dem Ohr hängen, ihr Signal aber per Knochen an das Innenohr weiterleiten. Am Earbuds ist dann auch noch die große Touchfläche mit dem Oladance Logo zu erkennen, über die man das Oladance Wearable Stereo per Antippen und Wischen bedient. Wie auch das Case ist der Bügel der Earbuds mit Softgrip überzogen.

Das Case des Oladance Wearable Stereo ist zwar lang aber schmal

„Angezogen“ werden die Earbuds, in dem sie einfach über das Ohr legt. Der Teil mit dem Logo nach vorne, der kleinere Teil hinter das Ohr. Links und rechts sollte man eigentlich nicht verwechseln, denn zum Einen ist es auf dem Earbud aufgedruckt und zum Anderen passt es verkehrt nicht wirklich. Der Tragekomfort ist wirklich extrem gut, denn man spürt zwar, dass man was am Ohr hat, aber da es eben nicht im Ohr liegt, drückt da auch nach Stunden nichts. Der Bügel verhindert auch zuverlässig ein verrutschen. Daher ist Sport kein Problem. Also Jumping Jacks, Burpees oder Joggen. Geht alles und Angst das man die Oladance Wearable Stereo verlieren könnte, muss man wirklich nicht haben. Vorher verliert man das Ohr. Selbst für Brillenträger stört es nicht im geringsten.

Die Bedienung ist sehr einfach und vor allem eingängig. Zumal man diese in der App komplett anpassen kann. Für Play und Pause tippt man einmal, zum Titel nach vorne springen doppelt rechts, einen Titel zurück doppelt auf der linken Seite. Für lauter und leiser wischt man nach vorne oder hinten. Ähnlich ist es bei Anrufen. Aber wie gesagt. Über die App kann man das alles selbst bestimmen.

Apropos App. Diese nennt sich schlicht Oladance (Android / iOS) und ist ebenfalls sehr einfach gehalten. Neben den Einstellungen der Gesten gibt es noch einen einfachen Equalizer, der leider keine Presets bietet, und einen Balance-Regler, mit dem man den Klang nach links oder rechts verschieben kann, um so etwaige Hörschwächen auszugleichen. Tipp von mir: Nicht benötigte Gesten sollte man mit „Keine Aktion“ verknüpfen, denn gerade beim Anbenehmen des Headsets wird man öfter mal ungewollte Aktionen ausführen.

Hier hat alles seinen Platz und wird magnetisch an Ort und Stelle gehalten

Beim Thema Akkulaufzeit hat das Oladance Wearable Stereo einiges zu bieten. Bei mittleren Lautstärken sollen es bis zu 16 Stunden sein. Die habe ich zwar nicht ganz erreicht, aber selbst mit 13 Stunden und 36 Minuten ist das für diese Bauart sehr, sehr gut. Im Case konnte ich beide Earbuds dann noch zweimal komplett aufladen. Das Aufladen dauert aber relativ lange. Die genannten 2 Stunden sind sehr optimistisch bemessen. 30 Minuten mehr sollte man auf jeden Fall einplanen. Während man mit dem Headset Musik hört, kann man das Case ja aufladen.

Dank Multipoint kann man mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden sein, was ich eigentlich immer mit meinem iPhone und iPad ausgiebig nutze. Für die Verbindung des zweiten Gerätes hält man beide Touchflächen zusammen für ein paar Sekunden gedrückt, woraufhin das Oladance Wearable Stereo für die Verbindung angezeigt wird. Die Reichweite ist absolut brauchbar, so dass man sich auch gerne mal ein paar Meter vom Smartphone entfernen kann, ohne das die Verbindung sofort abreißt. Sollte die dann doch mal weg sein, wird die Verbindung sofort wieder hergestellt, sobald man wieder in Reichweite ist.

Das Open Ear Design des Oladance Wearable Stereo

Und wie klingt das Oladance Wearable Stereo? Für ein Open Ear Headset richtig gut. Ok, bauartbedingt und die große Distanz zwischen Gehörgang und Lautsprecher, gibt es so gut wie keine Bässe. Da bieten die SHOKZ OpenRun Pro (Testbericht) schon eine Portion mehr Wumms. Dafür kann es mit hervorragenden Mitten und Höhen verwöhnen. Und erst diese Räumlichkeit. Gerade wenn man die Musik eher als Hintergrundberieselung haben möchte oder mehr Podcasts bzw. Hörbücher hört, wird man sich für diese Art Headset schnell begeistern können, denn man bekommt alles von seiner Umgebung mit. Übrigens bekommt auch die Umgebung mit, was man gerade hört. So ab ca. 3 Metern ist das zwar nicht zu verstehen, aber man hört es doch schon deutlich. Kommt natürlich auf die Lautstärke an. Die ist beim Oladance Wearable Stereo zwar nicht so hoch, aber dafür verzerrt dann auch nichts und klingt immer noch gut. Mir gefällt der Klang richtig gut, denn man muss sich immer vor Augen führen, welche Art Headset man hier hat. Klar sind In-Ears deutlich „bässer“, aber gerade für empfindliche Ohren sind solche Open-Ears ein Segen.

Derselbe gute Klang überzeugt auch bei Telefonaten. Nebengeräusche wie vorbeifahrende Autos werden zwar noch gehört, aber nicht so laut. Man selbst hört aber ein leichtes Rauschen

Sehr guter Tragekomfort beim Oladance Wearable Stereo

Was ich nicht gut finde:

Wieder dieses Thema mit der Trageerkennung. Warum gibt es das nicht auch beim Oladance Wearable Stereo Headset? Gerade bei diesem Preis und vor allem dieser Bauart nervt das Fehlen dieses Features ständig. Denn Außenstehende hören schon per se sehr gut, was man hört und wenn es dann noch weiterspielt, wenn man es abnimmt, dann nervt das einfach nur noch. Platzmangel sollte nicht das Problem sein und auch nicht, wo man es platzieren sollte, denn das Oladance Wearable Stereo Headset sitzt ja an 5 Punkten am Ohr. Also mehr als genug Stellen, an denen so ein Sensor sitzen könnte.

Etwas fragwürdig ist auch die Sache mit den Codecs. Es gibt tatsächlich nur den SBC Codec (was ist das?) und damit der aller kleinste gemeinsame Nenner. Apple nutzt z.B. den AAC Codec und der fehlt schlicht. Selbst Headsets für 10 Euro haben diesen mit an Bord. Hochwertige Codecs wie aptX oder sogar LDAC machen bei einem Open-Ear Design keinen Sinn und daher ist das Fehlen nicht zu bemängeln.

Die Oladance App ist einfach, dafür aber sehr übersichtlich

Fazit:

Ist das Oladance Wearable Stereo empfehlenswert? Ja, auch wenn diese Art Headsets nicht so viel Bass liefern, sind sie ein echter Segen für empfindliche Ohren. Wer etwas mehr Bass will, kann sich den SHOKZ OpenRun Pro (Testbericht) anhören oder muss sich eben was in die Ohren stecken. Gerade wer nicht von der Außenwelt abgeschottet sein möchte oder eben empfindliche Ohren hat, wird die Oladance Wearable Stereo zu schätzen wissen, denn sie klingen ordentlich, haben einen sehr guten Tragekomfort und der Akku hält sehr lange durch. Dafür gibt es das Gütesiegel, auch wenn das mit der Trageerkennung und den Codecs zu verbessern wäre.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Oladance Wearable Stereo

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