AirPods 3 im Test – wie gut ist das Semi-In-Ear Headset wirklich?

Ich habe die AirPods 3 im Test und das ohne Fanboy-Brille im direkten Vergleich zu anderen Headsets. Wie gut ist dieses Semi-In-Ear Headset wirklich?

Leser und/oder Hörer unseres Podcast wissen, dass ich zwar tagtäglich ein iPhone und ein iPad nutze, aber ganz weit von einem Apple-Fanboy bin. Als Headset nutze ich seit einiger Zeit die Samsung Galaxy Buds Live (Testbericht), denn sie sind günstig, haben einen hervorragenden Tragekomfort und Multipoint. Davor waren es die AirPods Pro (Testbericht) und davor noch kurz die AirPods 2 (Testbericht), die mich aber klanglich absolut nicht überzeugen konnten. Wie es sich für einen neutralen Test gehört, vergleiche ich die AirPods 3 auch mit dem aktuellsten Preis/ Leistungssieger aus unsere Bestenliste, dem Nothing ear (1) (Testbericht). Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Zu bedenken ist auch, dass das immer meine ganz persönlichen Eindrücke sind und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten abhängen. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale. Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Technische Daten AirPods 3:

  • 10 mm Treiber
  • Apple H1 Chip
  • Bluetooth 5.0
  • Spatial Audio (was ist das)
  • Bluetooth Profile A2DP, AVRCP, HFP, HSP (was ist das?
  • Bluetooth Codec AAC, SBC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • Touchbedienung
  • Trageerkennung
  • Sprachassistenten
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • Lightning
  • 54,4 x 46,4 x 21,38 mm (Case)
  • 30,9 x 19,21 x 18,26 mm (Earpiece)
  • 4,28 g (pro Earpiece)
  • 37,91 g (gesamt mit Case)
  • MagSafe

Produktseite: apple.com/de/airpods-3rd-generation

Deutsche Bedienungsanleitung: apple.com/de/airpods-quickstart_d.pdf

Erhältlich sind die AirPods 3 weiterhin nur in weiß bei Amazon* zum Preis von 198,90 Euro.

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Was ich gut finde:

Die Verpackung ist typisch Apple und auch der Lieferumfang ist mit dem Headset, einem Lightning-Ladekabel und einer Kurzanleitung üblich. Bei der Verarbeitung kann Apple traditionell überzeugen. So auch bei den Apple AirPods 3. Das Case gleicht dem der AirPods Pro (Testbericht) und ist auch sonst ziemlich baugleich. Also steht nicht von selbst und fällt direkt um, unten die Lightning-Buchse, vorne die LED und hinten die bekannte Taste zum verbinden. Mit an Bord ist MagSafe, welches übrigens jetzt auch die AirPods Pro haben. Geblieben ist auch der kleine Luxus, dass die einzelnen Ohrstöpsel sehr leicht zu entnehmen sind, in dem man sie einfach nach vorne aus dem Case heraus kippt. Ich verstehe nicht, dass viele Hersteller das patentgeschützte Design übernehmen, aber dieses kleine, sicher nicht patentierbaren, Detail nicht. Wie oft ist die Entnahme ein wildes Gefummel und nicht selten, muss man das Headset aus dem Case schütteln. Die Verarbeitung ist halt perfekt und die bezahlt man halt auch.

Beim Design geht man nicht nur beim Case in die Richtung der AirPods Pro, sondern auch beim Aussehen der Ohrstöpsel. Zum Glück muss man sagen, denn die AirPods sehen deutlich besser aus, als die AirPods 2 mit den langen Stängeln, die ihnen auch den Ruf als Aufsteckzahnbürsten für Ohren einbrachten. Bei den AirPods 3 wurden die Stängel gekürzt und die Bedienung per Touch an die der AirPods Pro angepasst. Neu ist aber der Hautsensor für die Trageerkennung. Während die AirPods Pro ab und an auch mal auf dem Tisch weiterspielten, weil der Sensor, warum auch immer, verdeckt wurde, passiert das bei den AirPods 3 nicht mehr. Die Trageerkennung funktioniert schlicht und ergreifend perfekt. Auch da kann sich die Konkurrenz eine riesige Scheibe abschneiden.

Der Lieferumfang ist typisch Apple

Aber auch sonst haben die AirPods 3 gegenüber den AirPods 2 (Testbericht) einiges an Ausstattung zugelegt. Das bereits angesprochene kabellose Laden per MagSafe ist dabei und auch 3D Audio, welches sich bei Apple Spatial Audio (was ist das) nennt. Die meisten Musikstücke bei Apple Music sind dahingehend schon optimiert und ist echt ein neues Hörerlebnis. Einzig das ANC bleibt den AirPods Pro vorenthalten, aber aus meiner täglichen Nutzung heraus kann ich berichten, dass ich ANC eigentlich nie benötige und wenn ich mal ein Headset mit ANC nutze, habe ich zu 99% den Umgebungsmodus aktiviert.

Der Tragekomfort ist seit jeher ein großes Plus von Apple AirPods und hat sich bei den AirPods 3 dank der kürzeren Stängel nochmals verbessert. Beim Sport bleibt das Headset in Position und muss auch vom Sitz her nur sehr selten korrigiert werden. Egal ob Burpees, Seilspringen oder beim Laufen. Bei „normalen“ Bewegungsabläufen bleibt das Headset, wo es hingehört. Natürlich hängt der Tragekomfort nicht wenig von den anatomischen Gegebenheiten des Trägers ab, aber dafür kann der Hersteller nun wirklich nichts, wenn das eigene Ohr „speziell“ ist. Auch die Kritik, dass das Headset beim Free Running oder wilder Akrobatik mit etlichen Überschlägen aus dem Ohr fällt, ist lächerlich.

Immer noch Lightning…

Überzeugen können die AirPods 3 auch bei der Verbindung, denn die ist halt Apple. Case aufklappen, es erscheint das bekannte Popup, drauf tippen, bestätigen, fertig. Schon ist es auch allen Apple Geräten vorhanden und man kann ohne weiteres zutun zwischen den Geräten wechseln. Ich schaue auf meinem iPad Pro ein Video, da kommt ein Anruf rein. Ich nehme es über das Headset direkt an und es wechselt auf das iPhone. Nach dem Auflegen wechselt es zurück zum iPad. Das bekommt nicht einmal Samsung, OnePlus oder Xiaomi hin. Die haben das mit der Verbindung mittlerweile auch drauf, auch was die Reichweiten und Stabilität der Verbindung angeht, aber dieses verzögerungsfreie Wechseln ohne Unterbrechungen bleibt Apple vorenthalten. Noch, aber das ist halt ein absolutes Killer-Feature, welches den Alltag ungemein erleichtert. Völlig egal mit welchen Apple gerät ich verbunden bin. Alle sind auf Empfang und werden binnen einer Sekunde aktiviert.

Die Steuerung der AirPods 3 geschieht wie bekannt direkt über die Bluetootheinstellungen. Auch das ist mittlerweile kein Alleinstellungsmerkmal, aber man muss schon zugeben, dass diese Art der Steuerung ganz ohne App einfach nur einfach ist. Jetzt müssten alle Hersteller diese Option auch für andere Hersteller von Headsets anbieten. Die eigentliche Bedienung ist ein Kinderspiel. Gegenüber dem Vorgänger hat man nun auch die Bedienung der AirPods Pro übernommen. So findet man am Ende beider Stängeln eine abgeflachte Fläche, die virtuell gedrückt werden können und das mit einem dezenten Klick bestätigen. Auch die Latenz, also der Zeitversatz zwischen Bild und Ton ist bei Apple seit jeher für mich als Laien nicht mehr messbar. Sicher kann man mit entsprechenden Messgeräten noch eine Latenz messen, aber im Alltag ist diese nicht mehr bemerkbar.

Design der AirPods Pro

Bis zu 6 Stunden Akkulaufzeit verspricht Apple und diese Angabe konnte ich in der Praxis locker mit 6 Stunden und 23 Minuten überbieten. Das bei ca. 70% der maximalen Lautstärke und im Case kann man beide Ohrstöpsel noch dreimal komplett aufladen. Beim vierten mal reicht es dann nochmals für 2 Stunden und 38 Minuten. Summa Summarum wären das etwas über 31 Stunden. Dank MagSafe kann man es auch kabellos laden.

Und wie klingen die AirPods 3? Im Gegensatz zu den AirPods 2 (Testbericht) um Welten besser, aber nicht so gut wie die AirPods Pro (Testbericht). Die Pros haben den deutlich besseren Tiefgang, aber insgesamt klingen die AirPods 3 sehr ausgewogen und sehr klar, ohne eine bestimmte Betonung auf irgendwelche Frequenzen. Eben ausgewogen und das im positiven Sinne. Man kann man ihnen über viele Stunden entspannt Musik hören, ohne das die nerven. Kein liebloses Gewummer unten herum, keine nervigen Höhen, nix. Einfach nur Musik und genau das mag ich an den AirPods 3, zumal sie auf Wunsch gerne auch mal etwas lauter können. Beim Telefonieren können die AirPods 3 in beide Richtungen überzeugen. Man wird sehr gut verstanden und hört sein Gegenüber genauso gut, als ob er/sie gegenüber stehen würde.

Perfekte Integration in iOS

Was ich nicht gut finde:

Warum unterstützen die AirPods 3 nicht den ALAC Codec (was ist das?), denn gerade hat Apple den eigenen Musikkatalog auf Losless umgestellt, bringt ein neues Headset auf den Markt und unterstützt diesen, eigenen, Codec nicht. Für mich unverständlich, auch wenn man zugeben muss, dass 99% der Nutzer nicht einmal wissen werden, was ein Codec überhaupt ist und wer wirklich Losless hören möchte, sicher keine AirPods kaufen wird.

Und warum immer noch Lightning? Diese Frage stelle ich mir immer wieder, denn bei Apple setzt sich der USB Typ-C immer mehr durch und dann kommen die AirPpds 3 mit Lightning. Zumal kein Netzteil aber noch ein Ladekabel dabei ist, funktioniert die Ausrede von wegen, dass die Käufer dann extra Ladegeräte bräuchten nicht. Und da die AirPods zu 99,99% von Apple Nutzern gekauft werden, sind passende Ladegeräte ohnehin schon vorhanden. Diese Kritik betrifft aber nicht die AirPods 3 im speziellen, sondern Apple allgemein.

Dasselbe auch, warum es die AirPods 3 nach wie vor nur in weiß gibt. Bei den Macs und den neuen Homepods Minis beweist Apple, dass man durchaus noch andere Farben auf Vorrat hat. Warum also nicht auch die anderen Farben für die AirPods? Das war es dann auch schon mit der Kritik, denn den Preis von 199 Euro kritisiere ich nicht. Es muss jeder selbst entscheiden, ob es einem 199 Euro wert ist oder nicht. Mir offensichtlich ja, denn ich habe sie mir ja gekauft.

Sehr guter Tragekomfort

Fazit:

Sind die AirPods 3 empfehlenswert? Ja und das sage ich nicht als Fanboy, denn seien wir mal ehrlich. Apple wird von den AirPods 3 mehr Ersatz-Ohrstöpsel verkaufen, als alle anderen Hersteller zusammen, weil es eben AirPods sind. Die allermeisten werden keine Tests lesen, weil es eben AirPods sind und die bekommen eben auch AirPods. Perfekt integriert, besserer Klang als die 2er, optisch und technisch sehr nahe an den AirPods Pro und wer bislang das ANC nicht vermisst hat, wird es auch bei den AirPods 3 vermissen. Und das die 199 Euro kosten, dürfte die allermeisten auch nicht stören, weil Apple. Ich vergebe das Gütesiegel trotzdem, denn sie sind eine Empfehlung für jeden, der Apple nutzt, kein ANC benötigt und die perfekte Integration gut findet. In unsere Bestenliste kommen sie aber wegen des Preis/ Leistungsverhältnisses nicht. Da gibt es bessere wie die Nothing ear (1) (Testbericht) zum halben Preis.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Apple gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
AirPods 3

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ sehr gute Akkulaufzeit
+ guter Klang
+ perfekte Integration in iOS
+ kabelloses Laden

– kein ALAC-Codec
– immer noch Lightning
– nur in weiß