Im Test habe ich den Dreame Bot D10 Plus, einem Saug- Wischroboter mit Absaugstation, bei dem es mir etwas schwerfällt ihn richtig einzuordnen, denn er bietet viele technische Finessen, aber das deutlich günstiger als viele Konkurrenten. Aber taugt der auch was? Das wird der Dreame Bot D10 Plus Test zeigen.
Von Dreame habe ich ja bereits zwei testen dürfen und zwar den Dreame Bot Z10 Pro (Testbericht) und auch den Dreame Bot L10 Pro (Testbericht). Der Dreame Bot D10 Plus ist dem Z10 Pro nicht nur optisch sehr ähnlich, sondern auch technisch und bietet ebenfalls eine Absaugstation. Allerdings wurde an einigen Punkten der Rotstift angesetzt, um den Preis reduzieren zu können. Wo genau, ob er nun so viel schlechter ist, wird der Dreame Bot D10 Plus Test zeigen, denn genau wie alle anderen, muss auch er durch meine Wohnung wuseln und sauber machen. Denn wie immer sehe ich es gar nicht ein irgendwas umzubauen oder weg zu räumen. Das Ding muss aus der Packung heraus funktionieren. Nix Labor, nix Teststrecken oder anderweitige künstliche Hindernisse.
Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link
Technische Daten Dreame Bot D10 Plus:
- LiDAR-Navigation
- Sprachsteuerung per Google Assistant/ Alexa
- 4000 pa Saugleistung
- 1 Seitenbürste
- 1 Bodenbürste
- Zonenreinigung
- No-Go Areas
- Virtual Wall
- Xiaomi Mi Home und Dreame App kompatibel
- 400 ml Staubbehälter
- 145 ml Wassertank
- 2,5 l Absaugstation
- HEPA-Filter
- WLAN (2,4 GHz)
- 352 x 350 x 96,8 mm (Sauger)
- 403 x 399 x 303 mm (Absaugstation)
- max. 65 dB(A)
- 3,7 kg
- 46 Watt
- 5200 mAh
Produktseite: de.dreametech.com/dreamebot-d10-plus
Erhältlich ist der DreameBot D10 Plus ab dem 24. Juni 2022 unter anderem bei Amazon* zum Preis von 399 Euro.
Was ich gut finde:
Wie bei vielen anderen auch findet man in der Verpackung neben dem Sauger noch die Absaugstation, einem Ersatzbeutel für die Absaugstation, das Netzkabel und die deutsche Anleitung. Vom Design her ist der Dreame Bot D10 Plus einer wie jeder andere. Rund, wei0, oben der Turm mit dem LiDAR-Sensor und einem klappbaren Deckel. Übrigens sollte sich nicht von verschiedenen Bezeichnungen irritieren lassen. LiDAR ist dasselbe wie LDS, was für Laser-Distanz-Sensor steht und genau dasselbe ist. Im Betrieb dreht sich der Sensor und ist dafür zuständig, dass der Dreame die Karten erstellen und sich orientieren kann. Direkt davor zwei Tasten, mit denen man den Roboter rudimentär steuern kann. An der Front die Kamera zur Hinderniserkennung und der Schlagbalken, mit dem er sich an die Gegenstände herantastet.
Unter der Klappe ist es auch nicht wirklich aufregend, denn da gleicht der Dreame Bot D10 Plus eins zu eins dem Dreame Bot Z10 Pro (Testbericht) und dem Dreame Bot L10 Pro (Testbericht). Einziger Unterschied ist, dass hier zwei QR-Codes zu finden sind. Denn der obere führt zur neuen Dreamehome App. Der untere zur Xiaomi Home App, denn seit kurzem gibt es von Dreame eine eigene App, aber dazu gleich mehr. Der Staubbehälter ist bei allen gleich, genau wie das Reinigungstool, welches wirklich extrem nützlich ist, da man damit kinderleicht Haare aus der Bodenwalze entfernen kann.
Selbes Spiel auf der Unterseite. Auch hier sind sie alle immer gleich. Es gibt eine Seitenbürste, eine Bodendüse, die Räder und diverse Sensoren. Der Wassertank mit dem Wischmop wird von hinten eingeschoben und weil ich immer wieder gefragt werden – diesen Lappen kann man problemlos waschen und damit mehrfach verwenden.
Die Absaugstation kennt man schon vom Dreame Bot Z10 Pro (Testbericht), ist aber deutlich flacher, da die Kapazität von 4 Liter auf nunmehr 2,5 Liter reduziert wurde. Aber auch damit hat man einige Zeit, bis man den Beutel wechseln muss. Das ist auch ein Detail, welches viele vergessen. So eine Absaugstation ist auf den ersten Blick super bequem. Aber sie kostet (nicht wenig) Aufpreis und der Beutel muss halt irgendwann mal gewechselt werden, was wiederum mit Kosten verbunden ist. Ganz schlaue fingern den Dreck aus dem Beutel, nur um diesen weiter zu verwenden. Was für ein Schwachsinn. Da ist es einfacher einmal die Woche den Staubbehälter aus dem Saugroboter zu leeren. Ist viel sauberer, schneller und kostet weniger. Bei Allergikern ist das natürlich was andere, aber das nur nebenbei. Muss jeder für sich entscheiden.
Hier beim Dreame Bot D10 Plus ist die Absaugstation eine der besseren, denn man öffnet einfach den satt schließenden Deckel und kann dann schon bei der Entnahme die Öffnung des Beutels verschließen. Die Standfestigkeit ist gut und auf der Rückseite gibt es eine vernünftige Möglichkeit das Kabel zu verstauen. Allerdings hört es sich ein wenig seltsam an, wenn der Saugroboter auf diese Station fährt. Die profilierten Antriebsräder scheinen auf der Rampe etwas durchzudrehen, aber er kommt problemlos hoch. Bei der Absaugung arbeitet die Station vergleichsweise leise, obwohl sie sehr saugstark ist. Da war z.B. der Roborock Q7 Max+ (Testbericht) deutlich lauter.
Bei den Apps hat man die Auswahl aus der neuen Dreame Home App (iOS / Android), auf die ich gleich noch mal eingehen muss und der altbekannten Xiaomi Home App (iOS / Android). Ich habe die Xiaomi Home nehmen müssen und da ist die Einrichtung ein Kinderspiel. Der Dreame Bot D10 Plus wird direkt erkannt, eingebunden und bietet die Erstellung der Karte an. Und hier ist ein riesiger Pluspunkt von Dreame, denn hier gibt es eine schnelle Kartierung. Der Dreame fährt durch die Wohnung, „schaut“ kurz in alle Räume rein und hat meine Wohnung innerhalb weniger Minuten als Karte parat. Sogar die Zimmer sind schon einigermaßen korrekt abgeteilt. Hierfür sollte man sich wirklich ein wenig Zeit nehmen und alles anpassen, damit es später im Alltag auch so läuft wie gewünscht. Wenn es dann doch mal Probleme gibt, kann man sich vorherige Versionen der Karten per Klick laden. Eine Funktion, die ich bislang (leider) nur bei Dreame gesehen habe.
In der App kann man aber noch viel mehr einstellen wie z.B. wie hoch die Saugleistung im Normalbetrieb sein soll und auch die Wassermenge lässt sich vorab einstellen. Natürlich kann man diese Saugleistung und Wassermenge, aber auch die Anzahl der Reinigungszyklen für jeden Raum einzeln festlegen. So wird bei mir in der Küche die Saugleistung etwas erhöht, die Wassermenge auf Maximum gestellt und das ganze zweimal abgefahren. Im Wohnzimmer reicht die mittlere Saugleistung mit wenig Wasser und er muss nur einmal durchfahren. Gefällt mir sehr gut und ist leider noch nicht der Standard. Auf Wunsch lassen sich umfangreiche Reinigungspläne erstellen, also welcher Raum bzw. Räume, wann, wie und in welcher Reihenfolge gereinigt werden sollen usw.
Im Alltagstest baue ich ja nichts um, denn wie bei jedem anderen auch, muss sich der Roboter anpassen und nicht umgekehrt. Also ab dafür und direkt man die erste Komplettreinigung gestartet. Möchte man gezielt nur einen Bereich reinigen lassen wie z.B. unter dem Esstisch nach dem Abendessen, dann geht das sehr einfach. „Zone“ anwählen, in die Karte einzeichnen und los geht es. Dasselbe auch für einzelne Zimmer wie die Küche nach dem Kochen.
Die Saugleistung ist wirklich gut, was aber auch an der Seitenbürste liegt, die zwar etwas schnell dreht, aber den Dreck nur selten weg „schießt“, Ein Problem vieler Saugroboter, die den Dreck mit der Bürste einfangen und durch die hohe Drehzahl beschleunigen und wegschleudern. Der Dreame Bot D10 Plus ist zwar dahingehend auch nicht perfekt, aber viel besser als so mancher Konkurrent. Selbst vor Teppichen schreckt er nicht zurück. Fährt er auf einen drauf, das kann auch gerne mal ein hochfloriger sein, erhöht er automatisch die Saugleistung und reduziert diese wieder, sobald der Teppich verlassen wird. Kleine Läufer werden aber auch gerne mal mitgenommen. Bevor jetzt wieder jemand meint, dass das was schlechtes ist, der soll mir mal bitte einen Sauger zeigen, der einen nicht fest geklebten Läufer von 60x 50 cm wirklich an Ort und Stelle liegen lässt und diesen trotzdem saugt.
Bei Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen fährt er sehr vorsichtig heran und hält gebührenden Abstand. Dabei kommt es aber drauf an, ob das Möbel einen Überhang hat oder nicht. Am Sideboard im Wohnzimmer gibt es keinerlei Überhänge und so saugt der Dreame Bot D10 Plus sauber an dessen Kanten entlang. Etwas anders sieht es in der Küche aus, in der Schränke einen leichten Überhang haben. Hier hält der D10 Plus zu der oberen Kanten einen zu großen Abstand, dass die Seitenbürste die untere Kante nicht erreicht, wo sich der Dreck sammelt. Auch die Stühle am Esstisch werden zur Herausforderung. Zwar fährt er kurz mal zwischen die Stuhlbeine, um dann aber unvermittelt umzudrehen und dann doch nicht zu saugen. Trotzdem passt das Ergebnis, denn auch hier haben viele, auch deutlich teurere Konkurrenten, ihre Probleme.
Selbst wenn es mal ordentliche dreckig wird, hat mich der Dreame Bot D10 Plus überzeugen können. Nach dem Lauftraining im Wald mit leichten Regen ist der Flur ordentlich eingesaut. Kurz den Dreame losgeschickt, ist alles weg. Zur Not lässt man das gute Stück noch ein zweites mal durchsaugen bzw. wischen. Apropos Wischen. Auch der Dreame Bot D10 Plus muss sich der ultimativen Herausforderung stellen. In der Küche verschütte ich den Inhalt des Spülwasserbehälters der Kaffeemaschine nebst Resten von Trester und lasse alles ein paar Stunden eintrocknen. Anschließend muss der Dreame Bot D10 Plus ran. Und auch hier kann er überzeugen, denn schon nach dem ersten Durchgang ist der aller größte Teil entfernt. Nur ein kleiner Rand am eingetrockneten Teil ist über, der beim zweiten Durchgang entfernt wird. Am Ende liegen nur noch wenige Krümel des Trester aus dem Boden, der aber so gering ausfällt, dass ich ihn nicht fotografiert bekomme. Er schafft nicht den Soßenfleck von vor 3 Wochen oder den halben Sandkasten im Flur, wenn die Kinder von draußen kommen, aber den Alltagsdreck. Und genau dafür kauft man sich einen derartigen Saugroboter mit Wischfunktion. Für alles andere braucht es eine „echte“ Haushaltshilfe.
Unter Couch wird bei mir ebenfalls ordentlich gesaugt und gewischt, wie auch unter dem Wohnzimmertisch. Allerdings scheint auch bei der Hinderniserkennung gespart worden zu sein, denn Kabel werden offensichtlich nicht erkannt. Klingt jetzt schlimmer, als es in der Realität ist, den Kabel werden zwar überfahren, aber nur selten mitgenommen. Kommt natürlich auf das Kabel an, denn steckt es in einer Steckdosenleiste, wird diese wohl erkannt, denn solche Hindernisse werden umfahren, genau wieder kleine Plüschteddy, der da plötzlich auf dem Boden liegt.
Was mir nicht gefällt:
Natürlich wollte ich zuerst die neue Dreamehome App ausprobieren, die zwar an sich funktioniert, aber meinen Dreame Bot D10 Plus nicht gefunden hat. Natürlich habe ich die Einrichtung wie gezeigt vorgenommen, also das Netzwerk zurückgesetzt, die Tasten gedrückt usw. aber ohne Erfolg. Es wurden mir immer nur die von mit genutzten vorherigen Modelle angeboten. Den D10 Plus wollte es nicht finden Zwar könnte man ihn auch per QR-Code einrichten, aber dieser fehlt beim D10 Plus. Zumindest konnte ich nirgends einen finden. Und ja, natürlich habe ich es mit Android und iOS probiert. Bei beiden wurde der Dreame Bot D10 Plus nicht gefunden. Sobald man, wie oben beschrieben, auf die Xiaomi Home App wechselt, klappt es auf beiden Systemen auf Anhieb.
Der Wassertank ist eindeutig zu klein. Ich habe eine Wohnung mit 115 m² und die 145 ml reichen nicht für eine komplette Reinigung. Also nach jedem Wischen den Wassertank füllen und direkt auch gleich das Wischtuch reinigen, denn leider gibt es keine Ansage oder Anzeige, dass der Wassertank zur Neige geht bzw. leer ist. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt diese beiden Tätigkeiten direkt nach jedem Saugvorgang zu machen.
Fazit:
Ist der Dreame Bot D10 Plus empfehlenswert? Ja, auch wenn er nicht perfekt ist, bietet er für dieses Geld mehr als viele andere, denn die Abaugstation gehört zum Lieferumfang. Die Saugleistung ist gut, genauso die Wischleistung und er schont die Möbel. Das alles für unter 400 Euro. Da kann man den zu kleinen Wassertank locker verschmerzen und mit Sicherheit wird die Dreamehome App demnächst auch die neuen Modelle erkennen können. Für dieses sehr gute Preis/ Leistungsverhältnis gibt es das Gütesiegel.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Dreame Bot D10 Plus
Zusammenfassung
+ gute Verarbeitung
+ gute Saug- und Wischleistung
+ leiser Betrieb
+ gute Absaugstation
+ sehr flexibel einsatzbar
+ einfache Bedienung
– Dreame App mit Bugs
– Zu vorsichtig mit zu viel Abstand