Yeedi vac hybrid Saug- Wischroboter im Test – was taugt er wirklich?

Der Yeedi vac hybrid Saug- Wischroboter wird in vielen Test über den Klee gelobt und daher habe ich mir den vermeinlichen Überflieger mal für einen Test her geholt. Ist er wirklich so gut wie alle sagen/ schreiben? Das finde ich heraus.

Mittlerweile habe ich eine gewisse Expertise, wenn es um smarte Saugroboter geht. Nach wie vor saugt bei mir der iRobot Roomba i7+ die Wohnung, weil es noch nicht einmal der Dreame Bot W10 (Testbericht) alles im allem nicht an den iRobot herangekommen ist. Vielleicht der yeedi vac hybrid? Der soll nicht nur bei Amazon ein absoluter Geheimtipp sein, sondern auch bei vielen Tests ganz vorne mitmischen und viel teurere Konkurrenten ausgestochen haben. Das behauptet zumindest die Dame, die mich im Auftrag von yeedi angeschrieben hat. Bei solchen Sprüchen werde ich ja direkt hellhörig und natürlich habe ich mir direkt einen yeedi vac hybrid liefern lassen. Vom Preis her spielt er in einer Liga mit dem Trouver Finder (Testbericht), den Markus getestet hat. Daher bin ich umso gespannter, wie er bei mir in der Wohnung funktioniert.

Wie meine Wohnung aussieht und welche Herausforderungen den Testkandidaten erwarten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link

yeedi vac hybrid günstig bei Amazon kaufen*
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Technische Daten yeedi vac hybrid:

  • Sprachsteuerung per Google Assistant/ Alexa
  • 2500 pa Saugleistung
  • 1 Seitenbürste
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • yeedi Home App
  • 450 ml Staubbehälter
  • 240 ml Wassertank
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • 340 x 340 x 77 mm (Sauger)
  • 165 x 130 x 93 mm (Station)
  • 65 dB
  • 4500 mAh

Produktseite: de.yeedi.com/yeedi-vac-hybrid

Deutsche Bedienungsanleitung: de.yeedi.net/files/vac_hybrid_European_Manual.pdf

Erhältlich ist der yeedi vac hybrid bei Amazon (Link zu Amazon*) zum Preis von 299,99 Euro. Aktuell kann man bei Amazon noch einen 70 Euro Gutschein aktivieren. Der yeedi vac hybrid kann mit einer Absaugstation erweitert werden, die man für 199 Euro bei Amazon (Link zu Amazon*) kaufen kann. Im Test hatte ich die „nackte“ Version ohne Absaugstation.

Was ich gut finde:

Beim Auspacken des yeedi vac hybrid gibt es keine Auffälligkeiten. Kennt man alles. Wer das Reinigungswerkzeug sucht, also diese kleine Bürste mit der Klinge, um den Sauger und vor allem die Walzenbürste zu enthaaren – dieses findet man unter dem Deckel. Ansonsten ist alles Standard. Also der Sauger als solches. Seitenbürste, Netzkabel, Ladestation und eine Kurzanleitung.

Normaler Lieferumfang beim yeedi vac hybrid

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Der gesamte Saug-Wischroboter ist in weiß gehalten und ohne Turm, also sehr flach. Statt einer LiDAR-Navigation im Turm, schaut er durch die Frontkamera. Das ist auch der größte Unterschied zu den meisten Kontrahenten. An der Oberseite ist ansonsten noch eine Taste zu finde, die aber keine Power-Taste ist, auch wenn das Symbol dieses suggeriert. Mit dieser Taste kann man den Saugroboter auch ohne App arbeiten lassen. Einmal drücken und der Sauger reinigt im Umkreis von einem Meter. Nochmals drücken pausiert die Reinigung und ein weiteres mal drücken schickt den yeedi zurück zur Ladestation.

Viel spannender wird unter dem Deckel, denn hier sieht der yeedi vac hybrid exakt so aus, wie der Ecovacs DEEBOT T9+ (Testbericht). Das Reinigungswerkzeug ist dasselbe, derselbe Ein- Ausschalter, exakt der gleiche Staubbehälter mit exakt derselben Technik zur Entnahme, der Reset-Taster und darunter der QR-Code für die yeedi App. Auch an der Unterseite scheinen beide Saugroboter die gleiche Plattform zu nutzen, denn auch hier gleichen sich die beiden bin ins Detail. Wenn man mal vom Wassertank absieht. Die einzelne Bodenbürste ist sehr leicht zu entnehmen und die sehr große Seitenbürste kommt auch unter die Fußleisten. Leider war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten, auch wenn die Apps offensichtlich aus dem gleichen Studio kommen.

Die Ladestation ist unspektakulär, außer dass man das überschüssige Kabel an dessen Rückseite schön aufwickeln kann. Eine Kleinigkeit, aber so etwas gibt bei mir Pluspunkte. Ansonsten ist die halt Standard inkl. dem Herumrutschen, was man mit einem Streifen doppelseitigen Klebeband oder Moosgummi verhindern kann.

Beim Saugen auf niedrigster von den drei Stufen fällt auf, dass der yeedi vac hybrid sehr leise zu Werke geht und die Saugleistung wirklich gut ist. Setzt man die Saugleistung mal auf „Maximal+“, dann wird der Saugroboter zwar lauter, aber dafür saugt er wirklich sehr, sehr ordentlich. Die Navigation ist sehr zielsicher und so fährt er ohne große Umwege zum Ziel. Allerdings fährt über herumliegende Kabel drüber und nimmt diese mit, anstatt drum herum zu fahren. Dafür ist er neben dem iRobot Roomba i3+ (Testbericht) und iRobot Roomba i7+ der Einzige, der auch unter dem Esstisch zwischen den Stuhlbeinen saugt. Alle anderen wagen sich nicht in dieses Labyrinth aus 24 Stuhlbeinen und auch unter der Couch geht es zur Sache. Hier kommt die niedrige Bauweise absolut zum tragen. Allerdings muss man damit leben, dass er gerne mal sehr rabiat gegen die Möbel stößt, obwohl er auch anders kann. Keine Ahnung, wovon er es abhängig macht, aber bei einigen Möbeln fährt er zwar sehr nahe heran, berührt diese aber nicht. Das verhilft natürlich zu wirklich guten Ergebnissen bei der Saugleistung, weil die breite Seitenbürste durchaus auch unter Leisten und Abdeckungen kommt und dort einiges an Dreck herausholt, an den man sonst nicht herankommt.

Stichwort Teppiche. Sobald diese erklommen wurden, erhöht sich die Saugleistung und die Wischfunktion wird automatisch deaktiviert. Das hat im Test mit den diversen Teppichen in der Wohnung gut funktioniert. Auch Hindernisse wie die Waage im Bad oder der Wäscheständer im Schlafzimmer, den ich offensichtlich vergessen habe, werden problemlos überwunden.

Was ich nicht gut finde:

Die yeedi App (Android / iOS) ist an sich ja in Ordnung, hat aber einige Bugs. So generiert die App zur schnelleren Einrichtung einen QR-Code, den man kopfüber auf die Kamera des yeedi Saugroboter an der Oberseite halten soll. Leider hat das bei mir weder mit dem iPhone 12 Pro noch mit dem OnePlus Nord CE funktioniert. Der Code war zwar gestochen scharf, aber die Kamera hat ihn wohl nicht erkannt. Egal wie sehr ich den Abstand verändert habe, den Winkel, Helligkeit oder was auch immer. Erst die Einrichtung per WLAN hat dann funktioniert. Die erste Karte zu erstellen hat bei mir knapp eine Stunde gedauert. Mittlerweile können solche Karten innerhalb weniger Minuten erstellt werden, wie es der Dreame Bot W10 (Testbericht) vorgemacht hat. Aber nicht schlimm. Hat ja auch so funktioniert. Leider kann man die erkannten Bereiche nicht vernünftig anpassen. Trennen oder verbinden von Räumen klappt schon mal nicht und das Benennen der Räume beschränkt sich auf einer Handvoll vordefinierter Icons. Viele Räume wie mein Gäste-WC bleiben so unbenannt. Ich habe ein offenes Wohnzimmer mit Essbereich und offener Küche. So kann ich den yeedi vac hybrid nur eine Bereichsreinigung machen lassen, wenn ich nur gezielt die Küche reinigen lassen will.

Die yeedi App hat einige Bugs

Auch die versprochenen virtuellen Wände gibt es nicht, nur Sog. No-Go Areas, bei denen man noch zwischen nicht zu saugen und nicht zu wischen unterscheiden kann. Zwar kann man in der App noch einstellen, wie viel Wasser verwendet werden soll und die Saugleistung ist ebenfalls einstellbar, aber was bitte soll die „Reinigungssequenz“ sein? Egal ob aktiviert oder nicht, ändert das irgendwie nichts. Überhaupt wirkt die App irgendwie unfertig. Wenigstens kann man die Sprache auf deutsch umstellen.

Was aber so richtig nervt sind die ständigen Verbindungsabbrüche. Bei gut jedem zweiten Start der App meldet diese, dass der Roboter offline ist. Obwohl er nur auf seiner Ladestation gestanden hat. Dann heißt es, diesen Aus – und wieder einzuschalten. Dauert zwar nicht lange, aber nervt halt auf Dauer.

Funktionen wie „Reinigungssequenz“ die man nicht versteht

Die Wischfunktion ist auch beim yeedi vac hybrid wie bei allen mit dieser einfachen Technik sprichwörtlich nur Augenwischerei. Verschütte ich jetzt einen Schluck Kaffee, dann kann er diesen aufwischen. Aber wehe es wird etwas mehr Kaffee verschüttet oder er trocknet etwas ein. Das schafft er nicht. Wie auch alle anderen Kandidaten habe ich das ganz einfach getestet. Etwas Kaffeewasser verschüttet, etwas gewartet, bis er so etwas zur Hälfte eingetrocknet ist und dazu noch etwas Kaffeesatz. Idealerweise war direkt dabei noch ein etwas eingetrockneter Soßenfleck und wie es der Zufall so will, ist beim Gemüse schnibbeln auch etwas runter gefallen. Eben eine ganz normale Küche nach dem Kochen und der yeedi vac hybrid hat sogar die zweifache Reinigung dieses Bereichs beauftragt bekommen. Der groben Dreck hat er zwar beseitigt, aber selbst nach dem zweiten Wischen waren immer noch große Reste des Kaffeeflecks übrig und der Soßenfleck bliebt gänzlich unberührt. Bislang konnte diese Aufgabe nur der Dreame Bot W10 (Testbericht) lösen.

Diesen Fleck konnte der yeedi vac hybrid nicht komplett beseitigen

Fazit:

Ist der yeedi vac hybrid empfehlenswert? Jein. Preislich ist durchaus interessant, wenn man ihn für unter 250 Euro bekommen kann. Er hat eine wirklich gute Saugleistung und kommt durch seine flache Bauweise überall hin. Er ist neben dem iRobot Roomba der einzige Kandidat, der mein Stuhl-Labyrinth saugt und keine Probleme mit Teppichen hat. Nervig sind aber die Kleinigkeiten wie die nicht vorhandene Aufteilung und Verbindung zu Räumen. Das ist im Alltag zwar kein großes Problem, da man einen Bereich reinigen lassen kann, aber spätestens wenn man es per Sprachbefehl erledigen möchte. Die Wischfunktion ist wie so oft nur für frische, kleinere Flecken von Flüssigkeiten geeignet, so dass das Gesamtpaket leider nicht überzeugen kann. Eine brauchbare Alterna, die zudem noch günstiger zu haben ist, ist der Trouver Finder (Testbericht) oder der Dreame D9 (Link zu Amazon*). Daher vergebe ich das Gütesiegel nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Yeedi vac hybrid

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ flache Bauweise
+ leise
+ gute Saugleistung
+ Ladestation mit Kabelaufwicklung

– Karte nicht vernünftig editierbar
– Wischfunktion nur oberflächlich
– verliert öfter die Verbindung
– recht rabiat mit Möbeln