Dreame Bot W10 Saug- und Wischroboter im Test – wie gut ist er wirklich?

Im Alltagstest des Dreame Bot W10 habe ich mir angeschaut, wie gut dieser vielgepriesene Saug- Wischroboter wirklich ist und im Laufe des Tests hat sich mein Fazit mehrfach geändert.

Seit dem ich mit dem Testen der smarten Saugroboter angefangen habe, haben diverse von günstig bis richtig teure ihre Runden in meiner Wohnung gedreht. Darunter auch diverse von Dreame. Zuletzt der Dreame Bot Z10 Pro (Testbericht) und davor der Dreame Bot L10 Pro (Testbericht). Vor einiger Zeit habe ich den iRobot Roomba i3+ (Testbericht) getestet und daraufhin den iRobot Roomba i7+* gekauft und dieser ist bislang noch nicht verdrängt worden. In unserem Podcast sind diese fleißigen Helferlein auch immer wieder Thema. Der gerade vorgestellte Dreame Bot W10 ist der erste seiner Art, der mit einer kompletten Reinigungsstation daherkommt. Er reinigt, trocknet dort selbstständig seine Wischmops und wechselt das Wasser. Der Dreame Bot W10 ist zwar noch nicht erhältlich, aber ich hatte schon die Gelegenheit diesen, mit einer UVP von 999 Euro gar nicht mal so günstigen, Saug- Wischroboter ausgiebig zu testen. Genauer gesagt 4 Wochen, in denen es etliche Höhen und Tiefen gab. Dreame gehört übrigens zu 100% zu Xiaomi, aber nur als Info, denn viele wundern sich immer wieder, warum so ein Dreame Saugroboter mit der Xiaomi Home App verbunden wird.

Auch wichtig zu wissen ist, wie unsere Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen den Testkandidaten erwartet und das habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link

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Technische Daten Dreame Bot W10:

  • LiDAR-Navigation
  • Sprachsteuerung per Google Assistant/ Alexa
  • 4000 pa Saugleistung
  • 1 Seitenbürste
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • Virtual Wall
  • Xiaomi Mi Home App kompatibel
  • 450 ml Staubbehälter
  • 270 ml Wischwasserbehälter
  • 4 l Frischwassertank
  • 4 l Schmutzwassertank
  • Mop-Trocknungssystem
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • max. 65 dB(A)
  • 375 x 400 x 430 mm (Sauger)
  • 430 x 400 x 375 mm (Station)
  • 3,7 kg
  • 65 Watt
  • 6400 mAh

Produktseite: de.dreametech.com/dreame-w10

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Derzeit ist der Dreame Bot W10 noch nicht erhältlich. Ab Ende Februar 2022 soll er zu einer UVP von 999 Euro erhältlich sein. Bei Amazon* wird er dann sicher auch zu finden sein.

Was ich gut finde:

Die Verpackung ist schon mal riesig und lässt schon erahnen, wie groß die Station sein wird. Und in der Tat zieht man kurze Zeit später einen riesigen Kasten aus der Kiste. Dazu dann noch der Dreame Bot W10 Wisch-Saugroboter, eine Seitenbürste, zwei Wischmops, eine Seitenbürste und ein Reinigungstool. Schnell die Bürste und Mops montiert und fertig ist der Zusammenbau.

Die Reinigungsstation ist wirklich riesig und muss erst einmal einen Platz finden. Am Boden der Station sind am Boden zwei rotierende Scheiben montiert, die Wasser abgeben und mit den Noppen die beiden Wischmops reinigen. Vor und nach einer Fahrt. Ja, richtig gelesen. Bevor der Saugroboter losfährt und die Aufgabe erledigt, werden die Wischer entsprechend vorbereitet. Nach dem Ende der Reinigung werden die beiden Möpse wieder gereinigt und anschließend mit warmer Luft getrocknet, um Schimmelbildung vorzubeugen. Dabei wird auch der Wassertank des Dreame Bot W10 abgesaugt und wieder mit Frischwasser gefüllt. Je nachdem, wie oft man den Roboter fahren lässt, reichen die 4 Liter Frischwasser für ca. 1 Woche. Was diese Station aber nicht macht, ist das Absaugen des Staubbehälters. Der muss ganz herkömmlich händisch entleert werden. Aber störend ist das nicht, sonst wäre die Station noch größer. Auch interessant, dass der Dreame Bot W10 rückwärts in die Station fährt. Echt skuril, wie er jedes mal zur Station fährt, sich um 180° dreht und dann mit dem Hintern voran in die Garage fährt. Dort bekommt der Roboter das Rundum-Sorglos-Paket und auf dem oben angebrachten Display kann man jederzeit verfolgen, was gerade getan wird.

Der Saugroboter selber ist eher unspektakulär. Die Form hat sich im Gegensatz zu den Schwestermodellen etwas geändert, denn der Dreame Bot W10 ist nicht komplett rund, sondern im vorderen Teil etwas eckig. Damit soll er besser in die Ecken kommen und mit der langsam drehenden Seitenbürste funktioniert das beinahe. Aber dazu gleich mehr. Der Turm ist ein Merkmal aller Roboter, die sich per LiDAR-Navigation orientieren. An der Oberseite findet man auch drei Tasten, mit denen man den Roboter bei Bedarf per Knopfdruck steuern kann. Damit sind aber nur Standardbefehle wie die Zonenreinigung, zurück zur Ladestation und Ein bzw. Aus zu steuern. Unter der Klappe befindet sich der Staubbehälter, der QR-Code zum herunterladen der App, eine WiFi-Kontrollleuchte und der Reset-Taster.

Unten herum gibt es auch wenig überraschendes. Die entnehmbare Bodenbürste, die Seitenbürste, diverse Sensoren z.B. zur Erkennung von Abgründen und halt die beiden Mops. Die sind rund und drehen sich, womit sich der Dreame Bot W10 von den allermeisten unterscheidet. Die Konkurrenz zieht vereinfacht gesagt ein Tuch unterm Hintern hinter sich her und schaffen damit nicht wirklich was weg. Der Dreame W10 rotiert mit beiden Mops über den Dreck und soll ihn soll ihn so lösen und direkt mit aufnehmen.

 Wie eingangs beschrieben, ist Dreame eine direkte Tochter von Xiaomi und daher ist es kaum verwunderlich, dass auch beim Dreame Bot W10 mit der Xiaomi Home App (Android iOS) verbunden wird. Die Einrichtung ist wie gewohnt sehr einfach. Der Einrichtungsassistent ist wirklich gut gemacht und so ist der Saugroboter innerhalb weniger Minuten startklar. Wenn es mal Probleme mit der Verbindung geben sollte, könnte dieser Tipp weiterhelfen -> Link

In der App lassen sich allerhand Funktionen aufrufen und einstellen. Zuerst muss aber mal eine Karte der Wohnung erstellt werden. Vorteil ist hier schon mal, dass der Dreame diese innerhalb weniger Minuten erstellt. Für dieses „Fast-Mapping“ fährt der Saugroboter nur kurz in alle Zimmer und scannt diese grob ab. Das reicht schon aus, um daraus eine nahezu perfekte Karte zu kreieren, die man anschließend bearbeiten kann. Räume festlegen, benennen. No-Go Areas, virtuelle Wände setzen und sog. „No-Mopping-Areas, in denen nicht gewischt wird, festlegen. Alles sehr einfach und übersichtlich. Allerdings zeigten sich im weiteren Verlauf des Tests ein paar Probleme, auf die ich später zu sprechen komme. Übrigens kann man die Sprache in der App auch auf Deutsch umstellen.

Im Praxistest bin ich zuerst einmal erstaunt, wie lange die eigentliche Vorbereitung dauert, bis der Dreame Bot W10 anfängt zu arbeiten. In der Kiste klappert es, wenn die Bodenwischer nass gemacht und nochmals gereinigt werden und er anschließend aus der Garage fährt, sich orientiert und sich dann auf den Weg macht. Leise ist er. Sehr leise. Bei normaler Saugstufe ist er kaum hörbar. Dagegen ist unser iRobot i7+ echt laut. Zuerst soll er die offene Küche nach dem Kochen saugen und wischen. Weil es schon ordentlich was zu tun gibt, bekommt er etwas mehr Wasser zum wischen und darf doppelt Saugen. Am Ende glänzt der Küchenboden und direkt kann man einiges anmerken. Der Dreame Bot W10 ist sehr schonend zu den Möbeln. Er fährt zwar schnell an Hindernisse heran, bremst aber rechtzeitig ab und fährt dann ganz vorsichtig weiter, bis nur noch ein minimaler Abstand bleibt. Mit seiner eckigen Front kommt die Bürste gut in die Ecken, wenn auch nicht perfekt. Aber immerhin viel besser, als viele andere. Probleme gibt es wie immer mit den überhängenden Fronten. Aus Vorsicht lässt er da etwas zu viel Abstand.

Wo wir schon mal in der Küche sind, habe ich doch glatt aus Versehen eine gebrauchte Kaffeekapsel fallen lassen, die dann, oh welches Pech, auch noch aufgeplatzt ist und jetzt liegt da jede Menge nasses Kaffeepulver und Wasser. Erschwerend kommt hinzu, dass ich das nicht bemerkt habe und der ganz Kram, dank Fußbodenheizung, teilweise festgetrocknet ist. Und zu meinem Erstaunen beseitigt der Dreame Bot W10 diesen Dreck vollständig. Am Ende findet man keinen Krümel mehr, keine Reste von Wasser, nichts. Wahnsinn, denn diese Aufgabe hat bisher noch kein Saug-Wischroboter so gut geschafft. Absolut überzeugend. Aber auch die Saugleistung in der restlichen Wohnung ist absolut positiv zu bewerten. Wo er hinkommt, saugt er selbst auf mittlerer Stufe sehr gut und lässt keine Wünsche offen. Dabei navigiert er durchaus geschickt durch die Wohnung und hält immer schön Abstand zur Einrichtung. Durch die langsam drehende Seitenbürste „schießt“ der den Dreck nicht durch die Wohnung, sondern befördert diesen sanft vor die Saugdüse. Gefällt mir richtig gut, denn genau dafür schaffe ich mir so einen smarten Helferlein an.

Beim Thema Teppichen muss man zunächst in den Einstellungen des Roboters die Funktion aktivieren, dass er Teppiche erkennt und meidet. Dann klappt das auch mit etwas hochflorigen Exemplaren sehr gut. Er kämpft sich zwar sichtlich durch das Geflecht, aber am Ende meistert es auch diese Aufgabe mit Bravour. Einen kleinen Haken gibt es aber weiter unten noch zu lesen.

dort sonst auch gewischt wird. Ist in der App alles sehr einfach gemacht. Nur der kleine Läufer vor der Balkontür macht etwas Probleme. Je nachdem, wie der Dreame Bot W10 drauf fahren möchte, schafft es es auf Anhieb oder schiebt ihn nur etwas zusammen.

Man kann gezielt eine Zone zum reinigen setzen z.B. um den Esstisch herum. Oder auch Gruppen, einzelne Zimmer oder schlicht alles. Sollte zwischendurch der Wischmop zu dreckig sein, der Wassertank leer oder der Akku, fährt der Dreame Bot W10 selbstständig zurück, regeneriert sich und macht dann dort weiter, wo er aufgehört hat. Während der vier Wochen im Test hat das super zuverlässig funktioniert und er hat sich dabei nie festgefahren. Hindernisse wie Fußleisten bis 18 mm soll er überwinden können, was er auch locker schafft. Mit Teppichen hat er aber so seine Probleme. Er kennt diese sehr sicher, aber das war es auch schon. Auch dazu später mehr. Unter der Couch und dem Gästebett reinigt er zuverlässig, auch wenn es optisch schon sehr knapp wird. Da macht er es besser als seine Brüder.

Was ich nicht gut finde:

Zu Beginn des Tests war ich vom Dreame Bot W10 total begeistert. So sehr, dass ich sogar darüber nachgedacht habe, den iRobot i7+ zu verkaufen und auf den W10 umzusteigen. Aber wenige Tage später begannen die Probleme. Allen voran die bekannten Kartenprobleme. Warum auch immer, ändert sich die Karte ohne eigenes zutun. Die Karte wirkt plötzlich verzerrt. Die einzelnen Räume sind nicht mehr richtig abgrenzt und so passiert es immer wieder, dass der Dreame Bot W10 angeblich die Zimmer nicht mehr erreicht. Die Tür zu Schlafzimmer sieht er plötzlich einen Meter weiter rechts und meldet, dass er das Zimmer nicht erreichen kann. Oder er fährt in das Arbeitszimmer, saugt dort und findet plötzlich den Weg nicht mehr heraus. Warum? Weil sich, warum auch immer, schon wieder die Karte verändert hat. Bislang war die einzige Abhilfe das löschen und neu anlegen der Karte. Mittlerweile hat Dreame dazu gelernt, denn in der Kartenverwaltung gibt es jetzt die Möglichkeit die Karten wiederherzustellen. Das ist zwar immer noch ein wenig Arbeit, aber in jedem Fall schneller, als eine komplette Neueinrichtung. Ist aber halt immer noch nervig, da ich diesen Prozess in den 4 Wochen des Tests mehrfach durchführen musste.

Leider meidet er auch den Bereich unter dem Esszimmertisch mit den 6 Stühlen und deren 24 Stuhlbeinen. Prinzipiell passt er da durch, aber er ist da zu vorsichtig und lässt den Bereich einfach aus. Da ich ja immer richtig teste, habe ich den Dreame Bot W10 fieserweise genau in die Mitte des Labyrinths gestellt und eine Zonenreinigung gestartet. Es hat gefühlt ewig gedauert, bis er sich dort hinaus manövriert hat, aber erstaunlicherweise hat er den dort vorhandenen Dreck gekonnt ignoriert und liegen lassen. Vermutlich ist ihm die Flucht aus der Situation wichtiger, als dabei sauber zu machen.

Fazit:

Ist der Dreame Bot W10 empfehlenswert? Ja. auch auf die Gefahr hin, dass es viele nicht verstehen werden. Das Problem mit den Karten ist noch vorhanden, aber wenigstens kann man die jetzt recht schnell wieder fixen. Nicht perfekt, aber immerhin. Am Ende überzeugt aber die leise Arbeitsweise, die sehr gute Saug- und vor allem Wischleistung. Auch das er sich nahezu komplett selbst reinigt ist eine echte Erleichterung. Ok, den Staubbehälter muss man händisch leeren, aber das habe ich in den 4 Wochen nur einmal machen müssen. Das Gesamtpaket überzeugt und daher vergebe ich das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Dreame Bot W10

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ sehr gute Saug- und Wischleistung
+ sehr leise
+ viele Funktionen
+ sehr schonend zu den Möbeln
+ effiziente Reinigung der Wohnung

– große Station
– nach wie vor Probleme mit der Karte

4 Kommentare zu „Dreame Bot W10 Saug- und Wischroboter im Test – wie gut ist er wirklich?“

  1. Hallo,
    vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
    Ich habe folgende Frage: Auf Amazon berichtet ein User dass das Gerät keinen internen Wassertank hat und der Wischmop nur immer angefeuchtet wird. Dass also der Schmutz fein „verschmiert“ wird.
    Stimmt das?

    1. So im Detail weiß ich das nicht, da müsste man mal Dreame direkt fragen. Aber verschmieren konnte ich nach fast 80 Reinigungen nicht feststellen. Im Gegenteil. Er ist der Erste, der Flecken wirklich beseitigt und eben nicht verteilt. Aber gegen eine händische Reinigung per Wischmop hat er keine Chance.

      Gruß
      Peter

  2. Guten Tag!
    vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
    Meine Fragen: sind die Energiekosten nicht zu hoch? (beide Möpsen zweimal vorbereitet und am Ende getrocknet?
    Ist die Zeit fürNacharbeit nicht zu viel? (Nicht laut, aber doch kan man hören.

    1. Hallo, das mit dem Energieverbrauch muss jeder für sich entscheiden. Natürlich kostet das mehr Energie, aber dafür hat man halt weniger Arbeit. Muss, wie gesagt, jeder für sich entscheiden. Es ist für mich aber kein Bewertungskriterium. Auch die Dauer zum Trocken und dass man dieses etwas hört, aber wirklich leise, ist nicht negativ zu bewerten. Geht halt nicht anders. Wen das stört, muss sich halt anderweitig umschauen und auf solche Funktionen verzichten.

      Gruß
      Peter

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