Ecovacs Deebot T10+ im Test – smarter Sauger mit Absaugstation

Im Test habe ich den neuen Ecovacs Deebot T10 Plus, der preislich im oberen Segment angesiedelt ist, aber technisch nahe an der Omni Reihe rangiert. Was taugt er im Alltag wirklich?

Von Ecovacs habe ich bereits einige Saugroboter getestet, zuletzt den ECOVACS DEEBOT X1 Omni (Testbericht). Der spielt aber preislich in einer eigenen Liga. Da kommt der neue Ecovacs Deebot T10+ für unter 900 Euro, was immer noch sehr viel Geld ist, gerade recht. Unverkennbar entstammt auch er der ECOVACS DEEBOT T-Familie, zu dem auch der ECOVACS DEEBOT T10 Turbo mit höherer Saugleistung sowie dem ECOVACS DEEBOT T10* ohne Absaugstation gehört. Der Ecovacs Deebot T10 Plus ist der direkte Nachfolger zum Ecovacs DEEBOT T9+ (Testbericht), der aber seinerzeit nicht überzeugen konnte. Das soll der „Neue“ besser machen und genau das habe ich ausprobiert. Zu Vergleich müssen der Xiaomi Mi Robot Vacuum Mop 2 Ultra (Testbericht) und der Roborock Q7 Max+ (Testbericht) herhalten.

Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link zum Artikel

Ecovacs Deebot T10 Plus günstig bei Amazon kaufen*
Ecovacs Deebot T10 Plus günstig bei Amazon kaufen*

Technische Daten Ecovacs Deebot T10+:

  • LiDAR-Navigation
  • Sprachsteuerung per YIKO
  • 3.000 pa Saugleistung (Sauger)
  • 21.000 pa Saugleistung (Station)
  • 2 Seitenbürsten
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • Virtual Wall
  • Ecovacs Home App
  • 400 ml Staubbehälter
  • 240 ml Wassertank
  • 3,2 l Absaugstation
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • 353 x 353 x 103,3 mm (Sauger)
  • 470 x 365 x 350 mm (Station)
  • max. 68 dBA
  • 3,7 kg
  • 46 Watt
  • 5200 mAh

Produktseite: ecovacs.com/de/deebot-t10-plus

Deutsche Bedienungsanleitung: ecovacs.com/DEEBOTT10PLUSDeutsch.pdf

Erhältlich ist der Ecovacs DEEBOT T10+ zu einer UVP von 899 Euro und bei Amazon* dank eines 100 Euro Gutscheins zum Preis von 799,99 Euro.

Der Liederumfang des Ecovacs DEEBOT T10+

Was ich gut finde:

Beim Auspacken des Ecovacs DEEBOT T10+ kommt zuerst der Saugroboter zum Vorschein. Dazu die Absaugstation, das Netzkabel, eine Packung mit Einmal-Wischtüchern, ein Wassertank, ein Reinigungswerkzeug und eine deutsche Anleitung. Die Absaugstation besteht aus zwei Teilen. Die eigentliche Station wird einfach auf die Basis gestellt und bietet auf der Rückseite eine Kabelaufwicklung. Drin steckt ein Beutel mit einem Volumen von 3,2 Litern, welcher damit größer als beim Ecovacs DEEBOT T9+ (Testbericht) ist. Drei Ersatzbeutel kosten 19,90 Euro. Die Entnahme ist, wenn dieser voll ist, sehr einfach und vor allem sauber.

Der eigentliche Saugroboter ist weiß und fällt schon mal durch seinen abgerundeten Deckel auf. Sieht richtig gut aus und gefällt direkt. Obenauf der klassische Turm, mit dem die Räume vermessen und Karten erstellt werden. Dazu noch ein Taste mit drei LEDs. Unter dem Deckel ist alles beim Alten geblieben. Ein Ein/Ausschalter, ein QR-Code zum herunterladen der App und der 400 ml fassende Staubbehälter, der damit sogar minimal kleiner, als beim Vorgänger Ecovacs DEEBOT T9+ (Testbericht) ausfällt. Durch die Absaugstation fällt das aber nicht ins Gewicht.

An der Front sieht man zwei Kameralinsen, welche mit einer Auflösung von 960p für die Hinderniserkennung und Umfahrung zuständig sind und die Videofunktion ermöglichen. An der Rückseite sieht man zwei Kontakte, denn der Ecovacs DEEBOT T10+ steht rückwärts in der Station, was im Alltag ein wenig zum Problem wird.

An der Unterseite sind zuerst die beiden Seitenbürsten zu montieren. Zwei sin d immer besser als eine, denn was die eine Bürste wegschleudert, könnte und wird oft, von der zweiten Seitenbürste eingefangen. Dazu die Bodenbürste nebst zwei grobstolligen Rädern mit ordentlichen Federweg, wodurch Hindernisse bis 20 mm überklettert werden sollen. Ansonsten sind dort weitere Sensoren zum Schutz vor Absturz zu finden.

Wie bei Ecovacs üblich, gibt es zwei verschiedene Einschübe für den „Hintern“ auch beim Ecovacs DEEBOT T10+. Einmal eine Art Dummy, wenn der Sauger nur saugen soll. Ein Wassertank mit 240 ml Fassungsvermögen, wenn auch gewischt werden soll. Diese Wahl muss man zwingend vor der Arbeit treffen. Warum, habe ich weiter unten beschrieben.

Als App kommt die bekannte Die ECOVACS HOME App (Android / iOS) zum Einsatz. Sie gefällt durch eine kinderleichte Einrichtung mit wenigen Klicks und kann bis zu 4 Stockwerke speichern und bietet außerdem noch die Möglichkeit eine Wohnung in 3D zu speichern. Das Beste ist aber die Möglichkeit der schnellen Kartierung, welche per TrueMapping 2.0 realisiert wird. Meine 115 m² Wohnung mit ihren 4 Zimmern war in weniger als 5 Minuten fertig kartiert. Danach kann die Karte sehr schnell und einfach angepasst werden. Also Bereiche zusammengefasst werden, benannt, getrennt werden, No-Go Areas eingefügt werden usw.

Der YIKO-Sprachassistent ist ebenfalls mit an Bord und hat den großen Vorteil gegenüber Alexa oder dem Google Assistant, dass er für die Nutzung des Ecovacs DEEBOT T10+ optimiert ist. Einfach „Hey Yiko“ sagen und schon meldet er sich auf Deutsch. Dann die Aufgabe benennen und er legt los. Das funktioniert sogar ohne sich groß damit zu beschäftigen. Wer sich die Arbeit macht und seine Wohnung im 3D-Modus zu erstellen, also mit Möbeln und korrekten Abmessungen, der kann sagen „Sauge unter dem Bett“ oder „Sauge die Küche“ und er legt los. So muss ein Assistent seinen Dienst machen und nicht anders.

Noch mal kurz zum Videomanager. Durch die Kamera an der Front, kann man sich in der Wohnung von der ganzen Welt schauen, was zu Hause aktuell los ist. Herd vergessen? Kann man jetzt kontrollieren. Einfach den Videomanager starten und den Roboter zur gewünschten Stelle lotsen. In der Wohnung werden diverse Spots gezeigt, über die man den Sauger auch zu einem bestimmten Zeitpunkt losschicken und alles checken lassen kann. Man kann sogar über den Ecovacs DEEBOT Saugroboter zur „Spionage“ einsetzen wollen – sobald die Videofunktion aktiviert wird, meldet der der Saugroboter mit einer Ansage, dass die Videoaufnahme aktiviert wurde.

Hat man sich für eine Aufgabe entschieden und der Ecovacs DEEBOT T10+ legt los, kann man jederzeit die Saugkraft und die Menge des Wasser regulieren. Natürlich kann man auch ausgeklügelte Pläne erstellen. Es fällt auf, wie gut der Ecovacs DEEBOT T10+ Ecken anfährt und wirklich versucht diese komplett zu reinigen. Prinzipiell wird er zuerst die Ränder abfahren und dann innen. Auffällig ist auch, wie leise der Ecovacs DEEBOT T10+ bei normaler Saugkraft ist. Selbst bei Maximum ist er kaum lauter als andere in der Standardeinstellung. Dafür ist die Saugkraft sehr gut. Schwierigkeiten gibt es nur, wenn wirklich größere Partikel wie z.B. Steinchen herumliegen. Einzelne schafft er noch. Trotzdem hat man nie das Gefühl, dass es noch dreckig ist. Natürlich vollbringt er keine Wunder, aber den normalen Alltagsdreck packt er locker.

Der Videomanager bietet jede Menge Möglichkeiten

Richtig gut ist die Wischfunktion. Die ganze Wischplatte vibriert dank des OZMO Pro 3.0 Oszillationswischsystem bis zu 600 mal pro Minute. Dieses Geklapper übertönt das Saugen deutlich. Frische, „normale“ Flecken sind kein Problem. Leicht eingetrocknete sind aber schon eine Herausforderung und gegen den verkrusteten Soßenfleck von vorgestern ist selbst die Vibration machtlos. Zum Wischen hat er ein Mikrofasertuch, mit dem ein etwas streifiges Wischbild produziert wird. Da der Ecovacs DEEBOT T10+ überlappend wischt, wird aber trotzdem nahezu flächig gewischt.

Natürlich muss sich auch der Ecovacs DEEBOT T10+ der großen Kaffeesauerei stellen. Dafür wird der komplette Inhalt des Behälters für das Spülwasser und etwas Kaffeetrester auf dem Fliesenboden verteilt und einige Stunden eintrocknen lassen. Die Saugleistung wird wegen der Menge auf Maximal gestellt, ebenso die Wassermenge. Direkt bei der ersten Erledigung war die Sauerei komplett entfernt worden. Nichts mehr übrig. Selbst die eingetrockneten Ränder waren nicht mehr zu sehen. Perfekte Arbeit.

Die Ecovacs Home App ist umfangreich, aber trotzdem übersichtlich

Und auch sonst kann der Ecovacs DEEBOT T10+ in der Praxis überzeugen. Teppiche werden gekonnt erklommen, wenn diese nicht zu klein sind und nicht mit einem Stopper versehen sind. Da muss man die Kirche im Dorf lassen. Ist der Winkel etwas ungünstig, dann schiebt auch der Ecovacs DEEBOT T10+ einen größeren und schweren Badteppich zusammen, anstatt drauf zu fahren. Er merkt das, dreht um und probiert es an andere Stelle nochmals. Aber einmal oben angekommen, wird die Saugleistung automatisch erhöht und der Teppich gesaugt.

Im Bad liegt auch die Waage auf dem Boden und mit einer Höhe von 20 mm wieder sie mühelos überklettert. An Möbel fährt er vorsichtig heran, berührt diese aber immer wieder mal, wozu ich gleich noch zu sprechen komme. Nach wie vor weigert sich der Ecovacs DEEBOT T10+ in das Stuhllabyrinth bestehend aus 6 Stühlen mit jeweils 4 dünnen, schrägen Stuhlbeinen aus Edelstahl. Das ist dem Umstand geschuldet, dass Ecovacs die Abstände zum Inventar eher konservativ setzt. Heißt also, dass der Ecovacs DEEBOT T10+ nicht wie ein Rüpel gegen alle Möbel stößt und rechtzeitig die Fahrt verlangsamt und ausweicht, aber eben den Nachteil, dass er Engstellen meidet wie der Teufel das Weihwasser. Zwar passt der Saugroboter locker zwischen den Stuhlbeinen hindurch, oder auch unter die komplette Couch im Wohnzimmer oder dem Stuhl im Kinderzimmer, aber die Sensoren bremsen ihn vorher aus. Die perfekte Symbiose ist mir bislang noch nicht untergekommen. Mein iRobot Roomba j7 (Testbericht) fährt überall rein und drunter, aber eben auch auf Körperkontakt mit den Möbeln, die im Laufe der Zeit ein paar Macken davontragen.

Zahlreiche Untermenüs und auch der YIKO-Sprachassistent

Was ich nicht gut finde:

Mit an Bord Ecovacs DEEBOT T10+ ist die AIVI 3.0 Objekterkennung und Hindernisvermeidung. Aber irgendwie ist die deutlich schlechter als bei den Modellen der Omni-Familie (Link zum Artikel), obwohl die Technik dahinter dieselbe ist. Wie immer teste ich das mit drei Hindernissen. Einmal eine Fernbedienung, weil sehr flach, einem Plüschteddy mit einer Größe von ca. 15 cm und 3-fach Steckdosenleiste mit einem extra langen Kabel. Die Fernbedienung wird gekonnt übersehen und mitgenommen. Den Teddy hat der Ecovacs DEEBOT T10+ vorzeitig erkannt und umfahren, aber bei der Steckdosenleiste hat er mitgeschleift. Dabei soll die Hinderniserkennung diverse Gegenstände wie eben eine Steckdosenleiste direkt als solches erkennen und umfahren. Das war wohl nichts, denn bei Schuhen passiert dasselbe, außer es ist ein Stiefel, also ein größerer Schuh.

Dank der schnellen Kartierung, sind sie schnell erstellt und bei Problemen zurück geholt

Das der Ecovacs DEEBOT T10+ rückwärts in der Station parkt, muss man diesen zum Wechsel zwischen den Behältern zum Saugen oder Wischen heraus holen, den Behälter wechseln und dann wieder einsetzen. Ist keine große Arbeit, aber nervig, wenn man Teppiche hat, die auch gesaugt werden sollen. Zudem schiebt der Saugroboter die Station beim Versuch rückwärts einzuparken gerne mal ein wenig durch die Gegend. Bei mir steht er auf Fliesen und da hilft dann nur doppelseitiges Klebeband oder etwas dahinter zu stellen.

Warum hält Ecovacs immer noch auf zwei verschiedene Reinigungsmodis Fest? Warum muss ich vorher entscheiden, ob ich nur sauegn oder auch wissen will und je nachdem den passenden Behälter einsetzen muss. In der Abwesenheit alles saugen und wischen lassen? Geht nicht an einem Stück. Entweder Teppiche saugen oder Wischen, dann aber ohne Teppiche. Ja, Teppiche könnten nass werden, aber die Konkurrenz schafft das, ohne das da viel nass wird.

Die Karten lassen sich vielfältig anpassen und sogar in 3D

Fazit:

Ist der Ecovacs DEEBOT T10+ empfehlenswert? Ja, denn der T10+ ist technisch weit entfernt von den Modellen der ECOVACS DEEBOT X1 Omni Familie (Testbericht), aber deutlich günstiger und überzeugt auch im Praxistest mit einer guten Saug- und Wischleistung. Der nervige Wechsel zwischen den beiden Tanks ist eine Sache von Sekunden, aber eben nervig. Ansonsten kann ich den Ecovacs DEEBOT T10+ absolut empfehlen, weswegen er das Gütesiegel mehr als verdient hat.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Ecovacs Deebot T10+

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gute Saug- und Wischleistung
+ leise beim Saugen
+ gute Eckenreinigung
+ lange Laufzeit
+ schnelle Kartiertung
+ gute App

– Probleme mit Hindernissen
– Saugen oder Wischen aber nicht zusammen