Narwal Freo X Ultra im Test – pressen statt absaugen

Im Test habe ich den Narwal Freo X Ultra, der gerade erst auf der CES vorgestellt wurde. Es gibt einige Neuerungen und bei mir muss er im Haushalt beweisen, wie gut er wirklich ist.

Vor einiger Zeit habe ich mit dem Narwal Freo (Testbericht) einen absoluten Newcomer testen dürfen und der hat mich direkt von der ersten Minute an überzeugt. Zwar nicht ganz billig, war dessen Reinigungsleistung einfach. nur gut. Auch die alltäglich Nutzung war extrem einfach und mit den beiden Tanks in der Reinigungsstation für das saubere Wasser und Schmutzwasser, musste man sich nicht oft um den Saugroboter kümmern. Nun ist mit dem Narwal Freo X Ultra der Nachfolger auf den Markt gekommen und bringt einiges an Neuerungen mit sich, die den Alltag noch einfacher machen sollen. Der Staub wird nach wie vor nicht abgesaugt, jetzt aber mich hohem Druck im Staubbehälter zusammengepresst. Auf Wunsch kann statt dem Behälter ein Einmalbeutel installiert werden, um Allergikern das Leeren der Behälters zu ersparen. Oder die Neuartige Bodenbürste, die verhedderte Haare der Vergangenheit angehören lassen sollen. Das ist aber noch nicht alles, also richten wir das gute Stück mal ein und lassen die Praxis sprechen. Getestet wurde der Saugroboter mit der Firmwareversion v01.02.01.22

Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link zum Artikel

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Technische Daten Narwal Freo X Ultra:

  • LiDAR-Navigation
  • Sprachsteuerung per Siri / Google Assistant / Alexa
  • 8200 pa Saugleistung
  • 2 Seitenbürsten
  • 1 Bodenbürste
  • Zonenreinigung
  • No-Go Areas
  • Virtual Wall
  • Narwal Freo App
  • HEPA-Filter
  • 1 l Staubbehälter / Staubbeutel
  • 4,1 l Schmutzwassertank
  • 4,5 l Frischwassertank
  • WLAN (2,4 GHz)
  • 353 x 350 x 97 mm (Sauger)
  • 415 x 370 x 435 mm (Station)
  • 45 dB
  • 4,3 kg
  • 45 Watt (Sauger)
  • 72 Watt (Station)
  • 5000 mAh

Produktseite: us.narwal.com/freo-xultra-robot-vacuum-and-mop

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Der Narwal Freo X Ultra wird ab dem 13. März 2024 in Deutschland zum Preis von 1199 Euro exklusiv bei Amazon* erhältlich sein. Zur Einführung wird er auf 959 Euro reduziert und dazu gibt es noch ein Gratispaket mit Zubehör.

Der Lieferumfang des Narwal Freo X Ultra (es fehlt der Reiniger)

Was ich gut finde:

Packt man den Narwal Freo X Ultra aus, dann findet man in der Verpackung nahezu denselben Inhalt wie beim Narwal Freo (Testbericht). Also den Saugroboter nebst Reinigungsstation, das Netzkabel, eine englische Kurzanleitung, eine Flasche Reiniger, der übrigens im Schmutzwassertank zu finden ist. Beim Test hatte ich den übersehen, was direkt mal zu einer Meldung von wegen vollen Schmutzwassertank geführt hat und damit etwas Verwirrung bei mir. Dazu gibt es noch zwei Ersatzfilter für den Fischwassertank, zwei Staub-Ersatzbeutel mit Filter und den Staubbehälter. Die beiden dreieckigen Wischpads werden einfach an der Unterseite an ihre entsprechede Stelle gedrückt. Diese Formgebung hat den Vorteil, dass sie in der Mitte ineinander „greifen“ und so tatsächlich streifenfrei wischen. Nach der Reinigung werden die Wischmopps in der Basisstation gewaschen und mit 40 °C warmer Luft getrocknet, was im Gegensatz zum Vorgänger nochmals deutlich in der Lautstärke reduziert wurde.

Trifft der Narwal Freo X Ultra beim Reinigen auf einen Teppich, werden die beiden Wischpads um 12 mm angehoben, damit der Teppich nicht nass wird. Die beiden Pads drehen sich mit einer Geschwindigkeit von 180 Umdrehungen pro Minute drehen und üben, je nach Untergrund, einen Druck von bis zu 12 Newton aus. Daher sollte man unbedingt auf der Karte die richtigen Bodenbeläge der einzelnen Zimmer einrichten.

Warum hat der Narwal Freo X Ultra ein extra Staubbehälter und Staubbeutel? Hat der Narwal Freo X Ultra vielleicht doch einen Staubabsaugung spendiert bekommen? Nein, aber hier findet man schon mal einer der Neuerungen. Man kann auswählen, ob man den im Saugroboter ab Werk montierten Staubbeutel belässt, oder stattdessen einen „normalen“ Staubbehälter einsetzt. Wo ist der Unterschied? Der Staubbeutel ist perfekt für Allergiker, denn es ist auch ein entsprechender Filter am Beutel vorhanden. Echt pfiffig. Ich habe für den Test beides ausprobiert und im Alltag macht es keinen Unterschied, wenn es um die Reinigung geht. Neu ist aber, dass der Narwal Freo X Ultra den Dreck mit einem Druck von 8200 pa ein Stück weit zusammenpresst. Also statt absaugen wird hier komprimiert. Ob das jetzt wirklich für bis zu 7 Wochen reichen soll, bevor man den Beutel entsorgt bzw. den Staubbehälter leert, liegt daran, wie oft und wie viel Dreck vorhanden ist. Beim Entleeren des Behälters merkt man aber schon, dass diese Technik funktioniert, denn der Dreck ist ganz schön komprimiert worden.

Übrigens verfügt der Narwal Freo X Ultra über eine Saugkraft von bis zu 8200 pa und ist damit derzeit mit das Höchste, was man bekommen kann. Dazu trocknet der Narwal Freo X Ultra nicht nur seine beiden, dreieckigen Wischpads, sondern auch auch den Staubbehälter bzw. Staubbeutel, um das Bakterienwachstum zu hemmen. Neu ist auch die „Anti-Verhedderungs-Schwebebürste“. Die Walze hat spezielle Lamellen und geneigte Borsten, die das verheddern von Haaren verhindern sollen. Im Test hat das ein Stück weit auch funktioniert, wenn die Haare oder Fäden nicht zu lang waren. Die beiden Seitenbürsten sind zwar keine Neuheit, aber auch hier hat sich Narwal was dabei gedacht, denn sie drehen relativ langsam, aber immer noch schnell genug, um zwar vernünftig den Dreck in die Mitte des Saugroboters zu befördern, aber nicht wegzuschießen, wie es bei vielen anderen, wie z.B. meinem iRobot Roomba j7 (Testbericht). Die linke Bürste des Narwal Freo X Ultra dreht noch mal langsamer, um den Dreck aufzunehmen, der doch mal liegen bleiben sollte.

Die Sauerei hat der Narwal Freo X Ultra nach dem zweiten mal komplett beseitigt

Ein weitere Neuerung ist das verbaute Kolorimeter, welches das Wischwasser auf seine Färbung und entscheidet danach, ob der Narwal Freo X Ultra noch mal durchwischt oder nicht. Ob das im Alltag wirklich funktioniert kann ich nicht sagen, denn natürlich habe ich wieder meine Sauerei aus Kaffeesatz und Spülwasser aus dem Kaffeeautomat auf dem Fliesenboden des Wohnzimmers verteilt und ein Stück weit eintrocknen lassen. Dem Kaffeesatz hat der Sauger wirklich gut aufgenommen, genauso die flüssigen Bestandteile des Flecks. Obwohl die Sauerei doch sehr umfangreich war, hat sich das Kolorimeter dazu entschieden, dass ein Durchgang reichen müsste. Bei den schon eingetrockneten Teilen des Flecks musste ich den Narwal Freo X Ultra händisch noch ein zweites mal drüber wischen lassen, um wirklich alles zu entfernen. Es scheint also nur zu funktionieren, wenn die Verschmutzung flüssig genug ist.

Was mir schon beim Vorgänger gut gefallen hat war die Kantenreinigung des Narwal Freo X Ultra. Er macht dafür eine Art Hüftschwung, in dem er seinen HIntern ein Stück weit zur Wand dreht, um mit dem Wischpad die Kante zu erreichen. Dabei geht er so behutsam vor, dass er bis zu 8 mm an die Kante heranfahren kann und diese trotzdem nicht berührt. Da ist so ein iRobot eher auf Vollkontakt programmiert. Die Hinderniserkennung des Narwal Freo X Ultra ist mit das Beste, was ich bislang getestet habe. Egal ob kleine Plüschtiere, Fernbedienungen und die Steckdosenleiste. Hindernisse werden frühzeitig erkannt, die Fahrt verlangsamt, um dann mit etwas Abstand drum herum zu fahren. Auch hier alles sehr vorsichtig und umsichtig. Das führt bei mir zu Hause aber zu einem kleinen Problem unter meinem Esstisch. Nach wie vor stehen hier 6 Stühle mit jeweils 4 Stuhlbeinen. Die erkundet er zwar, aber er traut sich in dieses Labyrinth hinein. Einmal ist er irgendwie dort hinein geraten, fand dann aber alleine nicht mehr heraus, weil die Sensoren wohl im Daueralarm waren.

Ansonsten kann der Narwal Freo X Ultra im Alltag absolut überzeugen, denn die Reinigungsleistung ist wirklich sehr, sehr gut. Für jeden Raum lassen sich eigene Voreinstellungen vornehmen, wie gesaugt bzw. gewischt werden soll, mit welcher Saugleistung, wie nass und wie intensiv gereinigt werden soll und das sogar während einer laufenden Reinigungsaufgabe. Diese können natürlich auch umfassend geplant werden und dabei auch, wann der Narwal Freo X Ultra zwischendurch mal seine Wischpads reinigen soll. Dabei wird auch gleich das Schmutzwasser gegen frisches Wasser getauscht. So kann der Narwal Freo X Ultra stundenlang unbeaufsichtigt seine Arbeit machen. Da macht sich so eine Reinigungsstation schon bezahlt. Sehr gut gefällt mir auch, dass er wirklich streifenfrei wischt und selbst wenn er mittendrin zum Nachfüllen des Wassers fährt, wird die Reinigung nicht exakt an der Steller weitergerführt, an der er aufgehört hat, sondern etwas vorher, wo es mittlerweile getrocknet ist. Das macht alles Sinn und man fragt sich, warum das auch nicht andere machen.

Die Narwal Freo App bietet viele Funktionen

Der Narwal Freo X Ultra erkennt Teppiche zuverlässig, hat aber ab und zu ein paar Probleme diese zu erklimmen, was aber auch viele andere haben. Der Badteppich hat keinen Flor und ist gut 10 mm hoch. Hier braucht der Narwal Freo X Ultra schon ein paar Anläufe, um drauf zu kommen. Einmal oben angekommen, erhöht er automatisch die Saugleistung, hebt die Wischpads um 12 mm an, damit der Teppich nicht nass wird und fängt mit dem Saugen an. In der App lassen sich bei den Bodenbelägen einstellen, ob der Narwal Freo X Ultra Teppiche saugen soll, diese ignorieren soll oder einfach nur überfahren soll, ohne diese zu saugen.

Hätte dich doch beinahe die Narwal Freo App (Android iOS) vergessen. Die ist sehr umfangreich und bietet jede Menge Funktionen. Da muss man sich zu Beginn ein wenig gewöhnen, aber im Alltag ist das dann alles sehr einfach. Alles fängt mit der schnelle Kartierung der Wohnung an. Die dauert bei meiner 4-Zimmer Wohnung mit 115 m² keine 5 MInuten. Danach habe ich eine komplette Karte der Wohnung, die man jetzt optimieren kann. Zimmer benennen, Raumgrenzen anpassen. No-Go Areas einrichten, Bodenbeläge auswählen und sogar die Möblierung eintragen. Dafür sollte man sich wirklich Zeit nehmen, denn man dank Sprachassistenten wie Alexa, Siri und Google Assistant den Sauger per Sprache bedienen. Auf der Startseite kann man dann Aufgaben speichern, die man direkt aufrufen kann, ohne weitere Einstellungen vornehmen zu müssen. Aber nicht nur das. Man kann einstellen, von wann bis wann Ruhezeiten sind, der Sauger also nicht weitermachen soll, oder ob Kinder im Haushalt leben oder Haustiere, ob Treppen vorhanden sind usw. Natürlich können auch mehrere Etagen angelegt werden. Es gibt zwar ein paar kleiner Übersetzungsfehler wie z.B. das Wort „Reise“, womit wohl der Verlauf gemeint ist, aber das sind wirklich Kleinigkeiten, die sicher demnächst per Update behoben werden.

Was ich nicht gut finde:

Auch beim Narwal Freo X Ultra sind die beiden Tanks meiner Meinung nach falsch eingefärbt. Im dunklen Tank wird das Frischwasser gelagert, im hellen Tank dagegen das Schmutzwasser. Irgendwie würde es umgekehrt doch mehr Sinn machen oder? Außerdem werden leere Tanks erst zu Beginn einer Reinigung gemeldet. Dumm, wenn man den Reinigungsvorgang startet und das Haus verlässt. Mann kommt zurück und nichts ist passiert, weil einer der beiden Tanks entweder leer oder voll war. Da würde es mehr Sinn machen, diese Abfrage der Tanks direkt nach dem Ende der Reinigung zu starten. Schade ist auch, dass die App noch keine deutsche Sprachausgabe bietet.

Irgendwie verkehrte Welt was die Farben angeht

Fazit:

Ist der Narwal Freo X Ultra empfehlenswert? Ja, auch wenn das sehr viel Geld ist. Über den Sinn einer Reinigungsstation lässt sich lange diskutieren, sie erleichtert aber den Alltag ungemein, da der Narwal Freo X Ultra über sehr lange Zeit absolut autark arbeiten kann, ohne das man sich um ihn kümmern muss. Wer sich die Zeit nimmt und die Karte optimal einrichtet, wird mit einer sehr guten Reinigungsleistung belohnt, die man nicht oft findet. Mein Duett aus dem iRobot Roomba j7 (Testbericht) und iRobot Braava jet m6 (Testbericht) ist am Ende auch nicht günstiger, verbraucht mehr Platz und lange nicht so autark wie der Narwal Freo X Ultra. Das Gütesiegel vergebe ich, weil das Gesamtpaket stimmig ist und der Narwal Freo X Ultra sein Geld wert ist.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Narwal Freo X Ultra

Zusammenfassung

+ sehr gute Saugleistung
+ sehr leise
+ sehr flexibel einsetzbar
+ sehr gute App
+ sehr gute Kantenreinigung
+ gute Teppichreinigung
+ sehr gute Reinigungsstation

– keine deutsche Sprachausgabe