Im Test – der Premium Outdoorlautsprecher Bayan Audio SoundScene 3

Spritzwassergeschützte Bluetooth-Lautsprecher gibt es ja schon einige, aber er es mal bei Wind und Wetter so richtig krachen lassen will, muss schon etwas länger suchen um fündig zu werden. Der englische Hersteller Bayan Audio hat mit dem SoundScene 3 etwas passendes im Angebot, welches mir freundlicherweise im Doppelpack für einen Test zur Verfügung gestellt wurde. Ob die zum Stückpreis von 250 € nicht gerade günstigen Lautsprecher im Test überzeugen können?


 

Das  Bayan gut klingende Bluetooth-Lautsprecher bauen kann, haben sie mir mit dem Bayan Audio Soundbook X3 (Testbericht) eindrucksvoll bewiesen. Für Preise ab 200 € darf man das aber auch erwarten und so sind meine Erwartungen für das Pärchen SoundScene 3 zum Gesamtpreis von knapp 500 € immens hoch. Nachdem ich die beiden eine zeitlang im Wohnzimmer stehen hatte wollte ich es wissen. Die beiden fühlen sich draußen sicher wohler, also habe ich beide für ein paar Tage auf der Terrasse stehen lassen. Bei Wind und Wetter und davon gab es passenderweise einen schönen Mix aus Sonne und Regen.

Technische Daten:Bayan Audio SoundScene 3 (8)

  • 2.1 Soundsystem
  • 20W
  • 270° Abstrahlwinkel
  • Bluetooth 3.0
  • NFC
  • bis zu 8 SoundScene verbinden
  • Spritzwassergeschützt nach IPX5
  • 270 x 125 x 125 mm
  • 2,2 kg

Produktseite: bayanaudio.com/SoundScene

Derzeit sind die nur in Silber/Grau lieferbaren Lautsprecher bei Amazon* mit 249,99 € pro Stück am günstigsten erhältlich.

Verarbeitung und Ausstattung:

Als das Paket ankam, staunte ich schon nicht schlecht. Ganz schön schwer. Beim Auspacken bekam ich dann ziemlich große Augen, denn in Natura sehen die beiden schon gewaltig aus. Auch das Lebendgewicht von jeweils 2,2 kg tut sein übriges zu diesem Eindruck. Das Foto rechts zeigt zum Vergleich ein OnePlus 2 (Testbericht) mit 5,5″. Die Box besteht komplett aus einem UV-beständigen Alu, besitzt oben und unten eine Abdeckung aus Silikon. Im Inneren werkeln ein Tief- ein Mittel- und ein Hochtöner mit einer Gesamtleistung von 20W. Leider gibt es keinerlei Infos über die genaue Bestückung.

Oben findet man die Tasten zum verbinden und bedienen. Im Zentrum die Power-Taste. Drum herum die Tasten für die Lautstärke, Bluetooth verbinden und die Tasten „T“, „R“ und „Link“ die man für die Verbindung von mehreren SoundScene Lautsprechern benötigt. Oberhalb der Bluetooth-Taste ist die Empfangsfläche für NFC. Alle Tasten haben trotz Silikonüberzug einen guten Druckpunkt.

Auf der Rückseite eine Trageschlaufe, die den Eindruck vermittelt, dass es sich hierbei nicht nur um Zierde handelt sondern um einen echten Griff der auch was aushält. Unter einer Abdeckung befindet sich dann noch ein Netzanschluss, eine USB Buchse und eine 3,5 mm Klinkenbuchse. Der Netzanschluss erlaubt den Dauerbetrieb an der Steckdose. Die USB-Buchse ist aber nicht wie zu erwarten für den Anschluss eines USB-Sticks sondern bietet die Möglichkeit z.B. ein Smartphone aufzuladen. Also eine gigantische Powerbank.

Die Verarbeitung ist ohne Tadel. Das umlaufende Gitter perfekt in das Gehäuse eingepasst, die Kappen sitzen fest und alleine durch die Masse glaubt man dem Hersteller sofort, dass die Boxen alles mögliche aushalten.

Über das Design kann man sich streiten. Mit sind die Soundscene 3 etwas zu klobig.

Bayan Audio SoundScene 3 (4)Verbindung und Bedienung:

Die Musik gelangt entweder per Bluetooth oder 3,5 mm Klinken in die Box. Die Verbindung herzustellen ist so einfach wie immer. Beim Einschalten der Box ist Bluetooth und NFC automatisch aktiviert. Wer NFC im Handy hat, hält dieses einfach in den Bereich mit dem Aufdruck „NFC“ an der Oberseite der Box. Der Rest geht automatisch. Ansonsten wie gewohnt über die Bluetootheinstellungen im Handy. Die Reichweite des Bluetooth Moduls bewegt sich mit guten 11 m im Normbereich. Leider lässt sich immer nur ein Gerät per Bluetooth verbinden. Bei dem Preis hätte ich mir gewünscht, dass mindestens zwei verwaltet werden können.

Interessant sind nach der Verbindung des Handys mit einem Lautsprecher die Einbindung weiterer SoundScene 3 Lautsprecher. Bis zu 8 Stück können es sein, also ein waschechtes Multiroom-System. Die per Bluetooth verbundene Box wird dabei als „Receiver“ konfiguriert, indem man kurz die „R“-Taste auf der Box drückt. Nun kann jede weitere Box durch drücken von „T“ als Transmitter eingebunden werden. Die Verbindung zwischen den einzelnen Lautsprecher wird über eine Funkverbindung im 2,4 oder 5 GHz Band sichergestellt. Hierbei können die einzelnen Lautsprecher bis zu 30 Meter von der Receiverbox positioniert werden. Damit sollten dann auch größere Gartenpartys beschallt werden können. Im Test funktionierte das einwandfrei und so konnte ich mich bei freier Sicht mehr als 30 m vom Haus entfernen, bis die Verbindung abgerissen ist.

Da die Box eigentlich nichts anderes kann, als Musik von einer Quelle abzuspielen, ist die Bedienung sehr simpel. Laut, leiser über die entsprechende Taste. Allerdings regelt man über die Tasten am Lautsprecher diese für die jeweilige Box separat. Hat man die Boxen in mehreren Zimmer oder einer großen Fläche verteilt ist das ja ganz brauchbar. Aber wenn man zu Hause im Wohnzimmer eine vernünftige Stereobühne haben möchte, muss man öfter an einer Box nachregulieren. Nur bei der Lautstärkeregelung über das Handys werden beide zusammen lauter oder leiser.

Akku:Bayan Audio SoundScene 3 (2)

Bis zu 8 Stunden verspricht Bayan bei einer Bluetoothverbindung. Bei normaler Zimmerlautstärke waren es bei mir exakt 8 Stunden und 19 Minuten. Über die Klinkenbuchse sind es ein paar Stunden mehr, da hierbei Bluetooth abgeschaltet wird. Wer es gerne laut mag, der wird mit etwas weniger Ausdauer rechnen müssen. Für die lange Nacht auf der Gartenparty empfiehlt sich also der Betrieb an der Steckdose.

Klang:

Bei diesen Abmessungen hatte ich einiges an Erwartungen. Je größer desto Bumms. So die einfache Formel. Wie beschrieben hatte ich die beiden SoundScenes zunächst im Wohnzimmer im Einsatz. Nach den ersten Musikstücken war ich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Nix bumms. Für diese Masse und Größe kommt bei niedrigen Lautstärken so gut wie kein Bass heraus. Da klingt eine JBL Charge II deutlich wuchtiger. Wie gesagt bei normalen Lautstärken in geschlossenen Räumen. Man kann sich den Bass einreden, denn irgendwas ist da, aber sehr, sehr zurückhaltend. Für meinen Geschmack zu zurückhaltend. Dafür gefällt mir der Mittel- und Hochtonbereich sehr gut. Das Klangbild staffelt sich gut auf. Keine Frequenz tritt in den Vordergrund. Ein rundes, sehr harmonisches Klangbild, welches Stimmen die nötige Fülle verleiht ohne zu übertreiben. Aber wehe man dreht auf. Dann geht die Post ab und die Soundscenes zeigen was in ihnen steckt. Jetzt ist der Bass ziemlich deutlich spürbar und durch scheppernde Gläser in der Vitrine auch hörbar. Verzerren? Fehlanzeige. Dröhnen? Gibt es nicht. Übersteuern? Nix zu hören.

Und wer es auf die Spitze treiben möchte und auch die Nachbarn beglücken möchte, der schleppt die Boxen in den Garten. Normalerweise verlieren Lautsprecher im Freien einen Teil des Volumens, weil einfach kein Druck aufgebaut werden kann, weil eben im Freien. Keine Ahnung, wie es Bayan geschafft hat so einen Klang da raus zu holen.

Fazit:

Die Bayan SoundScene 3 klingen sehr gut, die Verarbeitung top. Für das Geld bekommt man viel Material und Klang fürs Geld. Aber…sie fühlen sich im Freien am wohlsten. Punkt. Wer Lautsprecher fürs Wohnzimmer sucht, sollte sich bei anderen Herstellern wie Bose oder Raumfeld umschauen. Dafür sind die Bayans zu schade, zumal sie ihr ganzes Potential erst draußen zeigen. Und mal ganz ehrlich. Wer kauft sich denn wasserdichte Outdoor-Lautsprecher fürs Wohnzimmer? Und für unterwegs zum wandern taugen die auch nicht wirklich.

Ich bin nicht leicht zu begeistern. Gerade nicht bei Lautsprechern in dieser Preisregion, aber der SoundScene 3 ist ein echter Knaller im Outdoorbereich. Ideal ist es halt, wenn man sich mindestens zwei dieser Lautsprecher holt, denn Mono ist halt kein Stereo. Wer diese Punkte beherzigt, wird den Kauf nicht bereuen. Von daher gibt es das Gütesiegel.

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Peter W.