Im Test habe ich den Tribit StormBox Flow Bluetooth Lautsprecher, der einem Konkurrenten nicht nur verdammt ähnlich sieht, sondern laut Amazon Rezensionen auch noch besser klingen soll. Stimmt das wirklich?
Vor kurzem erreichte mich eine Mail von Tribit mit der Bitte doch mal die Tribit StormBox Flow zu testen. Kurz bei Amazon recherchiert, war ich sofort Feuer und Flamme, denn nicht nur bei Amazon liest man immer wieder begeisterte Rezensionen, die die Box in den Himmel loben. Nicht nur, dass die Tribit StormBox Flow genauso aussieht wie die Bose SoundLink Flex (Testbericht), sondern genauso gut klingen soll, manche behaupten sogar noch besser und das für die Hälfte vom Preis. In unserem Podcast nehmen wir genau solche Aussagen gerne aufs Korn, weil das oft genug Schindluder getrieben wird. Also her damit, denn wie es der Zufall will, habe ich besagte Bose SoundLink Flex (Testbericht) privat gekauft und werde die Tribit StormBox Flow dagegen im 1:1 Duell miteinander vergleichen. Ich bin total gespannt, was da am Ende bei rumkommt.
Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben (Link zum Artikel). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität oder die Konnektivität mit Android und iOS. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.
Technische Daten Tribit StormBox Flow:
- 25 W
- 50 – 20 kHz
- Bluetooth 5.3
- Sprachassistenten
- Freisprechfunktion
- A2DP, AVRCPHFP, HSP (was ist das?)
- spritzwassergeschützt und staubdicht nach IP67 (was bedeutet das?)
- Multipoint (was ist das?)
- USB Typ-C
- 201 x 90,4 x 52,4 mm
- 660 g
- 4800 mAh / 17,52 Wh
Produktseite: eu.tribit.com/tribit-stormbox-flow
Deutsche Bedienungsanleitung: tribit.com/stormboxflow_anleitung.pdf
Erhältlich ist der Tribit StormBox Flow in weiß oder schwarz bei Amazon* zum Preis von 79,99 Euro.
Was ich gut finde:
Beim Auspacken der Tribit StormBox Flow hält man nicht nur die Box als solches in den Händen, sondern noch ein kurzes USB-C Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung. Nicht nur Kenner werden eine offensichtliche optische Verwandtschaft mit der Bose SoundLink Flex (Testbericht) erkennen. Keine Ahnung, warum man das noch 2024 machen muss bzw. durchgehen lässt. Aber das ist ein anderes Thema. Die Front ist komplett gelocht und auf der Rückseite befindet sich ebenfalls ein gelochter Bereich. Leider gibt es keine offiziellen Angaben, welche Bestückung die Tribit StormBox Flow in sich trägt. Die Oberseite trägt alle Tasten und Bedienelemente. Von links nach rechts sind das die Power-Taste, die Bluetooth-Taste, die drei Tasten für Leiser, Play/Pause, Lauter, welcher sich nicht nur optisch etwas abheben. Daneben dann noch die EQ-Taste und die TWS-Taste zum Koppeln zweier Lautsprecher.
An der linken Seite ist eine USB-C Buchse vorhanden, über die die Box nicht nur geladen werden kann, sondern auch andere Geräte wie Smartphones geladen werden können. Dazu aber später mehr. Rechts ist eine Trageschlaufe befestigt. An der Unterseite und auch auf der Rückseite befinden sich breite Gummipuffer, um Vibrationen zu vermeiden. Warum unten und hinten? Weil man den Tribit StormBox Flow nicht nur aufrecht stehend nutzen kann, sondern auch im Liegen.
Das Gehäuse besteht zwar komplett aus Plastik, aber ist an sich gut verarbeitet. Sehr gut gefällt mir, dass sich die Tasten etwas vom Gehäuse absetzen und auch ihre Kontur haben, womit sie auch gut ertastet werden können. Die Verarbeitung aber mit der Verarbeitung einer der Bose SoundLink Flex (Testbericht) wäre nicht ganz fair, denn die Bose ist nicht nur vom Anfassgefühl deutlich besser, sondern in allen Belangen einfach noch eine Klasse besser von den Materialien und Verarbeitung, was aber nicht heißen soll, dass die Tribit schlecht verarbeitet ist, nur dass sie halt mit der Bose nicht ganz mithalten kann, wie es immer wieder mal behauptet wird. Da muss man einfach mal die Kirche im Dorf lassen und realistisch bleiben.
Was gibt es sonst noch? Da wäre zum einen die Tribit eigene „XBass-Technologie“, die auf Knopfdruck eine extra Portion Bass beimischt. Wer will, kann auch zwei Tribit StormBox Flow miteinander koppeln und dann noch einen Partymodus aktivieren. Eben habe ich davon geschrieben, dass man über die USB-C Buchse auch andere Geräte wie z.B. ein Smartphone laden kann. Somit dient die Tribit StormBox Flow quasi als Powerbank. Das funktioniert im Test einwandfrei, allerdings nur solange, bis der Akkustand der Box auf 50% gefallen ist. Danach wird diese Ladefunktion deaktiviert. Die Box ist spritzwassergeschützt und staubdicht nach IP67, womit sie auch mal ein paar Spritzer verträgt, aber mit ins Wasser nehmen würde ich sie lieber nicht. Dank Multipoint kann die Box mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden werden, was im Test ebenfalls gut funktionierte.
Als App kommt die Tribit App (Android / iOS) zum Einsatz. Eine Besonderheit ist hierbei, dass man die App auch ohne Login als „Gast“ benutzen kann. Leider ist das eine absolute Seltenheit und daher eine extra Erwähnung wert. Ansonsten ist die App sehr einfach gehalten. Im Hauptbildschirm gibt es die Möglichkeit die Lautstärke zu regeln. Am unteren Rand sieht man noch zwei weitere Reiter „Equalizer“ und „Einstellungen“. Der ausgewachsene Equalizer bietet mehrere Voreinstellungen, aber auch die Möglichkeit mehrere, eigene Presets über den 9-bändigen Equalizer abzuspeichern. In den Einstellungen kann man dann noch die Firmware aktualisieren, ein Timer zum Abschalten aktivieren und welche Equalizer-Einstellung aktiviert werden soll, wenn man die EQ-Taste ein drittes mal drückt. Das kann auch gerne auch ein eigener Preset sein. Weiterhin noch die Box neu starten oder auch einen Reset auf die Werkseinstellungen durchführen. In der App sollte sich wirklich jeder zurechtfinden können, zumal sie sich nicht zwischen iOS und Android unterscheidet.
Der 4800 mAh Akku des Tribit StormBox Flow soll bei 60% Lautstärke, aber ohne XBass bis zu 30 Stunden durchhalten. Da es ohne XBass aber echt mau klingt, habe ich den Modus dauerhaft aktiviert gehabt, womit laut Werksangabe bis zu 24 Stunden drin sein sollen. Mit 19 Stunden und 22 Minuten war ich zwar ein Stück weit davon entfernt, aber da man auch weiter hören kann, wenn das Ladekabel angeschlossen wurde und man eben bei genug Akkustand der Tribit StormBox Flow ein anderes Smartphone laden kann, bewerte ich das mal positiv.
Und wie klingt die Tribit StormBox Flow? Gleich mal vorne weg, besser als die Bose SoundLink Flex (Testbericht) klingt die Tribit StormBox Flow absolut nicht. Zu Beginn spiele ich Musik ohne Bass Boost in der neutralen Klangeinstellung. Die Klangcharakteristik ist eher dünn, denn es gibt überraschenderweise so gut wie keinen Bass. Dafür kann der Mitteltonbereich direkt mit einer schönen Auflösung und Klarheit überzeugen, die sich bis in den Hochtonbereich zieht. Das klingt wirklich gut, nur eben ohne Bass. Das alles ändert sich aber, sobald man den XBass aktiviert. Damit wird der Klang dann richtig rund. Zwar immer noch nicht so gut wie bei der Bose, aber deutlich mehr in Richtung Spaß, denn nun gibt es einen ordentlichen Bass auf die Ohren und der macht gerade bei elektronischer Musik oder Pop echt Spaß. Jetzt wird ein Schuh draus. Der Rest passt jetzt auch deutlich harmonischer zusammen, allerdings werden die Höhen jetzt hörbar spitzer. Solange man nicht zuz laut hört, macht die Tribit StormBox Flow wirklich Laune. Übertreibt man es aber mit der Lautstärke, werden vor allem die Höhen ziemlich nervig. Spannend ist auch die Tatsache, dass die Tribit StormBox Flow etwas besser klingt, wenn man sie hinlegt.
Noch mal kurz ein paar Worte zum direkten Vergleich mit der Bose SoundLink Flex (Testbericht). ich bin absolut kein Bose-Fanboy. Es zählt der einfache, direkte Vergleich. Beide Lautsprecher stehen nebeneinander im Wohnzimmer und spielen auf gleicher Lautstärke die gleiche Musik. Die Bose klingt „out of the box“ einfach deutlich besser. Da braucht man keinen Eingriff per Equalizer oder den extra Bass und das auch bis zu hohen Lautstärken. Auch was die Räumlichkeit und Tiefe des Raumes angeht, kommt die Tribit StormBox Flow nicht an die Bose heran, denn die Bose spielt eindeutig luftiger und freier auf. Die Tribit hingegen etwas gepresst und deutlich unentspannter. Das wird deutlich hörbarer, wenn die Musik mal etwas anspruchsvoller wird wie z.B. mal eine Live Aufnahme von Deep Purple, einer Live Aufnahme von Adele oder R.E.M oder einer Extended Version von Michael Jacksons Beat it. Das hört man aber eben nur, wenn man beide direkt nebeneinander spielen lässt. Für sich alleine gehört ist die Tribit ok, wenn man den Klang, wie bereits beschrieben, entsprechend anpasst, aber besser als die Bose ist die Tribit auf keinen Fall.
Was ich nicht gut finde:
Wirklich viel auszusetzen habe ich nicht, außer dass die Tribit StormBox Flow echt lange zum Laden benötigt. Schnell laden ist das defintiv nicht, denn es dauert rund vier Stunden, bis der Akku wieder vollständig aufgeladen ist.
Fazit:
Ist die Tribit StormBox Flow empfehlenswert? Da das Preis/Leistung passt vergebe ich das Gütesiegel. Mit den passenden Einstellungen am Equalizer, der passenden Musik und nicht zu laut gehört, macht die Tribit StormBox Flow wirklich Spaß. Aber das sie besser als die Bose SoundLink Flex (Testbericht) sein soll, ist Unsinn. Vielleicht wenn man nicht auf Klang steht, sondern einfach nur Bumm und dafür alles an Bass reindreht, was geht. Auch sonst macht die Tribit StormBox Flow eine gute Figur, denn gerade die Powerbankfunktion ist ein echter Pluspunkt oder die Möglichkeit zwei davon miteinander zu koppeln, womit man dann auch Zugriff auf den Partymodus bekommt. Alles im allem eine gute Investition, zumal es immer wieder Rabattaktionen von Tribit gibt, also Augen offen halten.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Geschenk erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Tribit StormBox Flow
Zusammenfassung
+ gute Verarbeitung
+ guter Klang
+ einfache Bedienung
+ zwei Geräte koppelbar
+ Powerbankfunktion
– lädt zu lange