Rollei Smart Tag im Test – wie gut ist die AirTag Alternative?

Im Test habe ich den Rollei Smart Tag, einer weiteren Alternative für den Apple Air Tag und ich will wissen, ob dieser Tracker auch sein (vieles) Geld wert ist oder nicht.

Ja, ich bin ein Fan dieser Tracker, über die wir auch immer wieder mal im Podcast sprechen, denn Markus ist ein glühender Verfechter dieser kleinen Teufelsdinger. Ich finde die extrem praktisch, denn so ein verloren gegangenes Portemonnaie oder gar Schlüssel sind nicht nur sehr zeitaufwendig zu ersetzen, sondern auch mit ziemlichen Kosten behaftet. Da kann so ein kleiner Tracker, echt helfen. Daher sind bei mir derzeit 8 Stück im Dauereinsatz. Ich habe sie alle. Angefangen von dem original, dem Apple AirTag (Testbericht) , dann noch diverse Tile Mate (Testbericht), von denen man aber mittlerweile abraten muss, da sie technisch überholt sind. Dann die aktuell günstigste Alternative zu den Apple AirTags, dem ATUVOS Tag (Testbericht), gefolgt von dem Chipolo One Spot (Testbericht) und meiner aktuellen Empfehlung, dem eufy Security SmartTrack Link (Testbericht), weil dieser ein ganz besonderes Extra bietet. Jetzt ist noch der Rollei Smart Tag dazu gekommen, den ich mir direkt am Tag seines Erscheinens gekauft habe. Mit einem Preis von 39,99 Euro ist er sogar noch etwas teurer, als der original Apple AirTag (Link zu Amazon*). Aber ist er auch mindestens genauso gut? Das gilt es herauszufinden. Oft kommt die Frage, ob ein AirTag oder eine Alternative mit Android kompatibel ist. Darüber habe ich hier geschrieben (Link zum Artikel).

Wie man einen AirTag, egal von Apple oder einem anderen Hersteller auch mit einem Androiden aufspüren und finden kann, habe ich in diesem Artikel beschrieben -> AirTags mit Android finden – so einfach geht es

Technische Daten Rollei Smart Tag:

• Apples „Wo ist?“ kompatibel
• Lautsprecher
• Bluetooth 5.2
• 75 dB
• spritzwassergeschützt nach IP53 (was bedeutet das?)
• 37 x 37 x 8 mm
• 3 g
• CR2032 Batterie

Produktseite: rollei.de/rollei-smart-tag

Deutsche Bedienungsanleitung: rollei.com/rollei-Smart-Tag_BDA_DE.pdf

Erhältlich ist der Rollei Smart Tag in weiß bei Amazon* zum Preis von 39,99 Euro.

Was ich gut finde:

Im Lieferumfang des Rollei Smart Tag ist neben dem Tracker noch eine deutsche Bedienungsanleitung. Mehr braucht es auch nicht, wie auch alle oben genannten AirTag Alternativen funktioniert der Rollei Tag mit Apples „Wo ist?“ Netzwerk und auch nur damit. Mit Android ist der Rollei Smart Tag nicht nutzbar. Dank einer integrierten Öse kann der Rollei Smart Tag direkt an einem Schlüsselring befestigt werden, was ein großer Vorteil gegenüber den Apple AirTag ist. Hier muss man zwingend eine Möglichkeit zum Aufhängen dazu kaufen. Ein Lautsprecher ist ebenfalls verbaut, wenn auch etwas zu leise. Aber in einer ruhigen Umgebung kann man ihn dennoch gut hören. Sollte man den Rollei Smart Tag im Freien verlieren, wo es etwas lauter ist, muss man schon etwas Geduld mitbringen und sehr genau hinhören. Im direkten Vergleich ist er deutlich leiser als z.B. der Chipolo ONE Spot (Testbericht), der ATUVOS Tag (Testbericht) oder schon sehr leise eufy Security SmartTrack Link (Testbericht), aber immerhin lauter als der Apple AirTag (Testbericht).

Die im Inneren befindliche Batterie ist eine handelsübliche CR2032 Knopfzelle hält bis zu einem Jahr und kann (eigentlich) sehr einfach gewechselt werden. Dazu später aber mehr. Der Rollei Smart Tag hat zwar ziemlich genau dieselbe Größe wie die Konkurrenz, ist aber deutlich leichter. Eigentlich fast schon viel zu leicht, worauf ich weiter unten noch eingehen werde. Leider verfügt auch der Rollei Smart Tag nicht über die Unterstützung von UWB (Ultra-Wideband), mit deren Hilfe der Tracker bis auf wenige Zentimeter genau dank dem Wärmer, Kälter Prinzip gefunden werden kann. Das bleibt weiterhin den Apple AirTags vorenthalten und dann auch nur ab dem iPhone 12. Wie dem auch sein. Weil dieses Feature derzeit noch Apple exklusiv ist, kann man es nicht negativ werten.

Wie bereits beschrieben, funktioniert der Rollei Smart Tag nur mit der „Wo ist?“ App (Appstore). Eine eigene App gibt es nicht. Zum Aktivieren muss der Tracker zuerst mal „scharf“ gemacht werden. Dazu lasse ich mich weiter unten noch ausführlich aus, denn das ist gar nicht mal so leicht. Hat man es geschafft, drückt man kurz den Knopf, um dann in der „Wo ist?“ App auf „Anderes Objekt hinzufügen“ zu klicken, damit er gefunden wird. Name vergeben, Icon zuordnen und schon ist der Rollei Smart Tag bereit. Prompt habe ich ihn dann auch verloren…

Wieder einmal in einem Einkaufzentrum direkt neben der Wache. Vorteil vom Apples „Wo ist?“ Netzwerk ist halt, dass jedes iPhone, aber auch iPads oder iPods anfangen zu suchen, sobald man den Rollei Smart Tag in den Modus „Verloren“ versetzt. Dabei kann man seine Kontaktdaten angeben und muss dann nur noch warten. Allerdings nicht sehr lange, denn da es auf der Welt viele iPhones gibt und jedes als Spürhund dient, wurde mein verlorener Tracker direkt nach wenigen Minuten „gefunden“. Das zeigt mein iPhone mit einer Nachricht und dem Fundort. Man kann sich direkt dorthin navigieren lassen oder, wie in meinem Fall, direkt rüber gehen und sich selbst auf die Suche machen. Hier kommt jetzt die Lautstärke zum Tragen. In einem Einkaufszentrum ist es schon etwas lauter und obwohl mich die „Wo ist?“ App bis auf wenige Meter an den Fundort führt, muss ich mehrmals den Ton abspielen lassen, um den Tracker am Ende akustisch zu lokalisieren. Sollte jemand den Tracker wirklich finden, also physisch in den Händen halten, kann er diesen mit Hilfe eines iPhone identifizieren. Dann bekommt er die vorab eingetragenen Kontaktinformationen angezeigt.

Übrigens kann ein böser Bube mit dem Rollei Smart Tag nichts anfangen, sollte er diesen finden, denn solange der Tracker mit dem eigenen Account verbunden ist, kann er nicht anderweitig genutzt werden. Nur der rechtmäßige Besitzer kann ihn treffen und damit wieder freigeben. Das gilt im übrigen für alle AirTags und AirTag Alternativen, also auch dem Rollei Smart Tag, der in einem weiteren Test innerhalb von wenigen Stunden etliche male „gefunden“ wurde, was natürlich davon abhängt, wie viele Menschen sich in der Umgebung aufhalten. In einem kleinen Dorf oder im Wald könnte das mit dem Finden schon etwas dauern, aber mit Sicherheit wird der Rollei Smart Tag irgendwann gefunden werden und da er spritzwassergeschützt ist, wird es dieses Abenteuer auch in freier Natur eine ganz Zeitlang überleben.

Was ich nicht gut finde:

Wie alle derartigen Tracker besteht auch der Rollei Smart Tag aus Plastik, aber der Rollei fühlt sich leider auch genauso an. Dagegen wirken selbst der deutlich günstigere Atuvos Tag (Testbericht) deutlich wertiger. Jetzt rein von der Haptik her. Der Rollei liegt in der Hand wie ein billiges Stück Plastik und fühlt sich auch irgendwie hohl an. Ganz merkwürdig. Die Taste hat hingegen einen guten Druckpunkt und funktioniert einwandfrei. Die Öse macht ebenfalls einen guten Eindruck. Die Abdeckung für die Batterie ist etwas schwergängig, aber lieber so, als das sie von alleine abfällt und verloren geht.

Noch bevor man den Rollei Smart Tag so richtig nutzen kann, muss man zunächst diese Folie entfernen, damit die Batterie Kontakt bekommt und der Tracker „scharf“ geschaltet wird. Dafür hängt eine kleine Lasche aus dem Abdeckung heraus, an der man zieht…allerdings bewegt sich das Ding keinen Millimeter. Also Batteriefach öffnen und die CR2032 Batterien entnehmen, um dann diese Folie zu entfernen. Klingt einfacher als gedacht, denn auch die Entnahme der Batterie ist ohne Fingernagel eine echte Geduldsprobe. Erst nachdem ich die Batterie heraus gefummelt habe, konnte ich die Folie entfernen und den Rollei Smart Tag mit meinem iPhone 13 Pro verbinden.

Fazit:

Ist der Rollei Smart Tag empfehlenswert? Nein und das hat einen einzigen Grund und das ist sein Preis. Mit 39,99 Euro ist er teurer als der Apple AirTag (Testbericht), bietet aber kein UWB zum Auffinden. Als Pluspunkt gegenüber dem Airtag wäre aber die Öse zu nennen. Das war es aber auch schon. Die deutlich bessere Alternative wäre der eufy Security SmartTrack Link (Testbericht). welcher nicht nur deutlich günstiger zu haben ist, sondern auch noch zwei besondere Extras bietet. Daher vergebe ich das Gütesiegel nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.

Mit meinen Tests will ich den "normalen" Interessenten davor bewahren, sein hart verdientes Geld für Müll auszugeben. Denn leider ist es Fakt, das nicht alles Gold ist, was glänzt. Daher gibt es von mir kein Technik-Chinesisch oder Marketing Gelaber, sondern Klartext.

Wenn ihr Fragen habt, dann verfasst einen kurzen Kommentar und wir versuchen diesen zu beantworten.

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