Spatial Audio – was das ist und was es bringt kurz erklärt

In Zusammenhang mit den Apple AirPods hört man immer öfter den Begriff Spatial Audio bzw. 3D-Audio. Aber was genau ist das? Was bringt es? Wer unterstützt es und weitere Fragen beantworte ich hier ohne Fachchinesisch.

Zusammen mit iOS 14 und dem letzten Update für die AirPods Pro auf die Firmware-Version 3A283 hielt Spatial Audio Einzug und viele wissen gar nicht, was das eigentlich ist und was es bringt. Dabei ist diese Technik ein echtes Highlight, wenn es um Klangeffekte geht.

Was ist Spatial Audio?

Natürlich wird der Klang nach wie vor primär von den verbauten Treibern und nicht zuletzt vom verwendeten Bluetooth Audio Codec (was ist das?) bestimmt. Aber die Technik dahinter wird immer weiter verbessert. Stichwort THX, welches seinerzeit den Klang von Filmen in Kinos revolutioniert hat.

Spatial Audio ist eine Erfindung von Apple, allerdings nicht neu, denn am ehesten ist es mit Surround Sound vergleichbar, nur das bei Spatial Audio zusätzlich das Headtracking inkludiert ist. Apple beschreibt es so:

3D-Audio mit dynamischer Kopferfassung,…ein kinoähnliches Surround-Sound-Erlebnis, …auch wenn du den Kopf oder das Gerät bewegst.

Genauer gesagt bedient sich Apple diversen Techniken von Dolby Surround 5.1 und 7.1, aber auch Dolby Atmos und fügt weitere Techniken wie eben das Headtracking hinzu. Ist aber auch in dieser Kombination nicht neu wie z.B. Sony 360 Reality Audio beweist oder 3D Audio der Playstation 5.

Der Klang kommt wie bei Surround von allen Seiten und je nachdem, wie man den Kopf bzw. das Gerät bewegt, bewegen sich auch die Klangquellen. Schaut man normal nach vorne und rechts vom Hörer zwitschert ein Vogel, dann hört man ihn rechts. Dreht man jetzt den Kopf in Richtung des Vogels, „dreht“ sich der Klang mit und kommt dann von vorne, weil man ja dann direkt auf den Vogel schaut.

Welche Geräte unterstützen Spatial Audio?

Mit Stand Oktober 2020 unterstützen folgende Apple Geräte diese Technik:

  • AirPods Pro
  • iPhones:
    • iPhone 7 / iPhone 7 Plus
    • iPhone 8 / iPhone 8 Plus
    • iPhone X / iPhone XS / iPhone XS Max / iPhone XR
    • Phone 11 / iPhone 11 Pro / iPhone 11 Pro Max
    • iPhone SE (2020)
  • iPads:
    • iPad Pro 11 / iPad Pro 12,9″ (ab 3. Generation)
    • iPad Air (ab 3. Generation)
    • iPad (ab 6. Generation)
    • iPad mini (5. Generation)
  • iOS oder iPadOS 14 oder neuer

Natürlich muss auch die verwendete App Spatial Audio unterstützen.

Apps und Dienste, die Spatial Audio unterstützen:

Ebenfalls mit Stand Oktober 2020 unterstützen folgende Dienste und Apps diese Technik.

  • Apple TV+
  • viele Filme die bei iTunes gekauft wurden und über die Apple TV App abgespielt werden
  • Disney+
  • HBO Max
  • Plex
  • Netflix (angekündigt)

Im Laufe der Zeit werden weitere Apps und Spiele diese Technik unterstützen.

Wie aktiviert man Spatial Audio?

Erfreulicherweise muss man es nicht erst aktivieren, denn es ist schon aktiv. Allerdings kann man es auf zwei Arten kontrollieren. 

1.) Im Kontrollzentrum tippt man auf das Headset und sieht dort den entsprechenden Button.

2.) Ein weiterer Weg geht über die Einstellungen -> „Bluetooth“ -> „AirPods Pro von…“ -> „3D Audio“

Wie klingt Spatial Audio?

Spatial Audio muss man hören, denn beschreiben kann man es nicht. Bislang habe ich so gut wie keine Apps gefunden, mit denen ich es ausprobieren konnte. Am einfachsten und schnellsten kann man sich die kostenlose App „SpatialBliss – 3D Soundscapes“ installieren, beide AirPods einsetzen und ausprobieren. Es ist einfach fantastisch und macht Lust auf mehr.

SpatialBliss – 3D Soundscapes im App Store herunterladen

 

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Peter W.

1 Kommentar zu „Spatial Audio – was das ist und was es bringt kurz erklärt“

  1. „spatial audio“ ist keine „erfindung von apple“ sondern ein überbegriff für die positionierung (realer oder virtueller) schallquellen in einem (realen oder virtuellen) raum.

    das begann mit der aufstellung von chormitgliedern in kirchen im 13. jahrhundert und geht über die erfindung von elektronischer aural beschallung 1880 über gerzon und stockhausen in den siebzigern bis hin zu den einschlägigen ambisonics, wavefield, multichannel- oder prologic formaten.

    auch mit dem SAC kompressionscodec hat apple nichts zu tun, der ist von fraunhofer/philips.

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