UA Sport Wireless Train Test – wie gut ist dieses Sport On-Ear Headset?

Headsets gibt es viele. Unendlich viele, aber nur wenige sind wirklich speziell für den Sport konzipiert. Der UA Sport Wireless Train by JBL ist so einer und genau den habe der UA Sport Wireless Train by JBL Test wird zeigen, ob er sein Geld wert ist oder nicht.

Wobei ich zum Testmuster wie die Jungfrau zum Kinde gekommen bin. Vik, ein treuer Fan des Blogs hat mich gefragt, ob ich den UA Sport Wireless Train gerne mal testen möchte. Klar habe ich, denn der soll richtig gut sein und eben speziell für den Sport entwickelt. 

Gesagt getan und wenige Tage später lag er bei mir. Bereit sich dem Test zu stellen, der auch dieses mal nicht anders abläuft als sonst. Ich höre meine spezielle Playlist mit aktuell 148 Titeln durch. Angefangen von Klassik, Live Aufnahmen über Acapella bis hin zu The Prodigy oder Rammstein. Querbeet durch die Musikrichtungen ist alles dabei. 

Das ganze natürlich auch beim Sport. Wie immer mache ich damit mein Cardio Workout, Krafttraining und Laufband. Dabei beurteile ich nach einem ganz einfachen Prinzip. Was gefällt mir und was nicht? Für jeden nachvollziehbar, wobei die Hörgewohnheiten genauso unterschiedlich sind wie der Eindruck vom Klang.

Der UA Sport Wireless Train ist ein Vertreter der Over Ear Fraktion. Seine Ohrmuschel liegt also auf dem Ohr und nicht wie Over-Ear Headsets, bei denen die Ohren beinahe komplett im Polster verschwinden.

Über das Pro & Contra kann man ewig streiten. On-Ear haben den Vorteil, dass man nicht unter den Polstern zusätzlich schwitzt.

Nach demselben Prinzip arbeiten die Teufel Airy (Testbericht), welche mit 139 Euro aber wesentlich günstiger sind. Und so viel sei schon mal verraten. Wie schon mal einen Bluetooth Lautsprecher wie den JBL Flip 4 (Testbericht) gehört hat, weiß, was ihn erwartet…

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Technische Daten UA Sport Wireless Train:

  • 16 Hz -20 kHz
  • 101 dB/m
  • 40 mm Treiber
  • Bluetooth 4.1
  • A2DP v1.3, AVRCP v1.5, HFP v1.6, HSP v1.2
  • Hear-Through Funktion
  • Freisprechfunktion
  • 2,5 mm Klinkenbuchse
  • Polster wechselbar
  • Siri / Google Now
  • 241 g
  • 610 mAh
  • Schnellladefunktion

Produktseite: de.jbl.com/UA+Sport+Wireless+Train

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: demandware.net/JBL_UA_Sport_Wireless_Train_Multilingual.pdf

Das UA Sport Wireless Train ist in den Farben schwarz/rot und schwarz/grau zum Preis ab 186 Euro unter anderem bei Amazon* erhältlich.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Was mir gut gefällt:

Zu allererst gefällt mir dieses martialische Design. Nix filigran und dezent, sondern klotzig, kantig, robust. Zurückhaltung ist hier ein Fremdwort. Wer die UA Sport Wireless Train trägt, liefert direkt ein Statement mit.

Was aber zunächst so grobschlächtig wirkt, ist es bei genauerer Betrachtung nicht, denn die Optik und Ausstattung ordnet sich dem Sport unter.

Das fängt mit den abnehmbaren auch waschbaren Polstern an. Diese bestehen aus dem bekannten Under Armour SuperVent-Gewebe, einer schnell trocknenden Gewebetechnologie, die für gute Atmungsaktivität sorgt und selbst nach starken Schwitzen ruck zuck trocken ist. Das kann ich absolut bestätigen, denn ich schwitze beim Sport wie ein Schwein, um es mal ganz deutlich zu sagen. 

Übrigens kann man im Handel Ersatzpolster bestellen, um einen zweiten Satz auf Vorrat zu haben, oder wirklich mal ein Set durch sein sollte.

Der Bügel ist weich gepolstert, natürlich ausziehbar und mit einer Softgripbeschichtung versehen. Um Platz zu sparen, kann man ihn zusammenklappen. Leider kann man die einzelnen Ohrmuscheln nicht noch zusätzlich drehen, aber der Sitz ist trotzdem herausragend.

Nicht zuletzt, weil es recht eng sitzt und einen gewissen Druck auf den Kopf ausübt. Nach über einer Stunde wurde das streckenweise etwas unangenehm, was aber durch kurzen absetzen auszuhalten ist.

Einen Tod muss man eben sterben. Entweder sitzt das Headset auch beim Sport fest auf dem Kopf, dann muss er eben eng sitzen, oder er sitzt lockerer, was angenehmer ist, fällt aber immer wieder herunter.

Die Tasten ertastet man auch blind, denn auch sie wurden dahingehend optimiert beim Workout ohne große Fummelei zu finden und zu bedienen zu sein und das tun sie.

Laut, Leiser, Play, Pause, Titel vor, Titel zurück oder den Sprachassistenten Siri oder Google starten. Geht alles über die riesige Lautstärketaste. Da braucht man auch keine Anleitung zu lesen.

Die Hear-Through Funktion wird durch einen Druck auf das Logo der rechten Ohrmuschel aktiviert und sorgt dafür, dass die Musik leiser wird und man alles um sich herum besser hört. So z.B. in einem Sportstudio, wenn man angesprochen wird.

Und das funktioniert richtig gut. Schnell aktiviert und man kann sich wirklich unterhalten, wobei man aber zugeben muss, dass man selbst doch etwas lauter spricht, weil man ja einen Kopfhörer auf hat. Funktioniert aber nicht bei einer Kabelverbindung.

Absolut positiv zu bewerten ist die Schnellladefunktion, die es erlaubt innerhalb von 5 Minuten bis zu 1 Stunden Musikwiedergabe zu ermöglichen. In meinem Test waren es nach exakt 5 Minuten aufladen dann gute 48 Minute Spielzeit bei normaler Lautstärke.

Das Wichtigste ist aber der Klang und bei einem Headset der 200 Euro Klasse sind meine Erwartungen entsprechend hoch.

Und was soll ich sagen? Eigentlich nur, dass der UA Sport Wireless Train gnadenlos abliefert. Keinen High-End Klang, wie man in der Preisklasse erwarten könnte, sondern Spielfreude pur. 

Der Klangcharakter ist das verbauten 40 mm Treiber typisch JBL und hat diesen durchaus beliebten Badewannen-Frequenzgang. Also etwas überdrehte Bässe und Höhen mit einigermaßen zurückhaltenden Mitten. 

Was sich jetzt etwas schräg anhört macht beim Sport durchaus Sinn. Man stelle sich mal joggen im Wald vor oder das anstrengende Workout im Fitnessstudio.

Da spielt eine breite Bühne oder die Räumlichkeit keine Rolle. Hier will man durch die Musik motiviert werden und durch den Punch der Bässe auch noch den letzten Muskel zucken lassen. Das ist bei diesem Headset das Ziel und das erreicht der UA Sport Wireless Train locker.

Der Teufel Airy (Testbericht) klingt ähnlich wie der UA Sport Wireless Train und macht mindestens genauso viel Spaß beim Musik hören, nur hält der Airy nicht so gut beim Sport auf dem Kopf.

Im direkten Vergleich zu einem Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) hat der JBL natürlich in Punkto Klang keine Chance, aber das ist auch gar nicht das Ziel. Niemals würde ich mit dem edlen H9i im Wald joggen, zumal es nach wenigen Metern vom Kopf rutschen würde.

Das gilt übrigens auch für das vs. Sony WH-1000XM3 (Testbericht), welches zwar wieder etwas wuchtiger als das H9i klingt, aber auch teurer ist und nicht den Punch der JBL liefert.

Was ich ok finde:

Was ich ganz ok finde ist die maximale Lautstärke. Wer extrem laut hören möchte, wird enttäuscht werden, denn da wäre sicher noch Luft nach oben, aber es reicht allemal, um sich das Hirn freizublasen. Zumal es selbst bei maximaler Lautstärke nur kaum hörbar verzerrt und dröhnt. Das gefällt mir gut, denn was nützen hohe Lautstärken, wenn der Klang hierbei nur noch als Lärm zu bezeichnen ist.

Der Lieferumfang ist als normal zu bezeichnen. Das Headset, ein Case, ein Klinkenkabel, ein Ladekabel und eine Kurzanleitung. Das Case ist in dieser Preisklasse Standard.

Kommen wir zur Verbindung, die keine Überraschungen bietet. Ob man jetzt Bluetooth 5.0 vermissen wird, wage ich zu bezeichnen, denn ich wette, dass heutzutage niemand sein Handy weiter als 1 Meter aus den Augen lassen wird. Gerade beim Sport, wo auch immer dieser betrieben wird. 

Und da gibt es beim UA Sport Wireless Train nichts zu meckern, außer dass aptX fehlt, was in dieser Preisklasse duchaus als Standard anzusehen ist und dem Klang noch etwas auf die Sprünge geholfen hätte. Aber mal im Ernst. Einen Unterschied mit oder ohne aptX werden nur sehr, sehr wenige Nutzer hören und sicher nicht beim Workout. Von daher relativiert es sich.

Kommen wir nur nächsten naja Punkt. Der Akkulaufzeit. Diese ist mit bis zu 16 Stunden angegeben, was ich durchaus bestätigen kann. Hängt natürlich sehr stark von der Nutzung und nicht zuletzt der Lautstärke ab. Hört man auf einer „normalen“ Lautstärke kann man diese Zeiten erreichen, was aber natürlich weit weg von den mehr als 30 Stunden eines Sony WH-1000XM3 (Vergleichstest). 

Die Freisprechfunktion ist absolut ausreichend für ein Headset. Zumal man beim Telefonieren unweigerlich lauter sprechen wird als vielen anderen in der Umgebung lieb sein dürfte. Man selbst wird gut verstanden und hört auch dass Gegenüber sehr gut. Was aber so gar nicht zu funktionieren scheint, ist das auf der Homepage angesprochene Noise Cancelling. Aber dazu mehr in der nächsten Kategorie.

Was mir nicht gefällt:

Laut Homepage soll das UA Sport Wireless Train auch über Noise Canceling verfügen. Zu finden im Text:

Bionic Hearing mit TalkThru-Technologie blendet die Musikwiedergabe aus und schaltet sprachoptimierte Mikrofone mit Noise-Cancelling ein für problemloses Sprechen zwischen den Trainingseinheiten, ohne den Kopfhörer abnehmen zu müssen.

Aktivieren oder deaktivieren kann man das nicht und diverse Anrufer konnten sehr gut hören, wo ich in diesem Moment gestanden habe. Unsere Feuerwache ist direkt am Erich-Ollenhauer-Ring in Frankfurt. Eine sehr stark befahrene 3-spurige Straße und jeder konnte hören, dass da viel unterwegs ist. Das gilt auch für relative Ruhe auf dem Feld.

Keine Ahnung, wo da das Noise-Cancelling zum Tragen kommt.

Was auch nervt ist diese JBL Eigenart mit dem 2,5 mm Klinkenstecker am Headset. Kein Standard 3,5 mm Klinkenstecker sondern der wesentlich weniger verbreitete kleinere Stecker. Natürlich bekommt man das passende Kabel mitgeliefert, aber diese Eigenart macht keinen wirklichen Sinn.

Auch der Preis ist mit knapp 200 Euro meines Erachtens ein bisschen zu hoch angesetzt.

Fazit:

Fassen wir zusammen. Der UA Sport Wireless Train ist nichts für Klangfetischisten, aber für jeden der beim Sport richtig gut Musik hören will und das ohne Wenn und Aber. Die Spielfreude ist kaum zu toppen, genauso wenig die „Haltbarkeit“ auf dem Kopf während eines Workout. Das erkauft man sich halt mit einem relativ straffen Sitz, aber die wechselbaren und waschbaren Aufsätze machen das mehr als wieder wett.

Auch wenn die Akkulaufzeit „nur“ bis zu 16 Stunden beträgt, ist das verschmerzbar, wenn man nicht gerade eine doppelten Triathlon vor sich hat. Nach dem Sport lädt man ihn ja ruckzuck wieder auf und ist bereit für das nächste Workout. 

Der Preis ist etwas hoch, aber wer die Augen offen hält, kann z.B. in den Amazon Warehouse Deals immer wieder mal ein Schnäppchen* machen.

Von daher gibt es von mir das Gütesiegel, denn trotz des hohen Preises überzeugt mich das Gesamtpaket.

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Peter W.
UA Sport Wireless Train
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Klang
  • Preis/ Leistung
3.6

Kurfassung

+ gute Verarbeitung
+ guter Sitz beim Sport
+ Klang mit Spaßfaktor
+ sehr gute Bedienbarkeit
+ Schnellladefunktion

– Preis etwas zu hoch
– Akkulaufzeit könnte länger sein
– 2,5 mm Klinkenanschluss

2 Kommentare zu „UA Sport Wireless Train Test – wie gut ist dieses Sport On-Ear Headset?“

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