Fossil Carlyle HR Test 5. Generation Smartwatch im Test

Smartwatches mit Wear OS gibt es viele, aber die Fossil Modelle sind wohl mit Abstand die meistverkauften. Ich habe die brandneue Fossil Carlyle HR der 5. Generation ausgiebig getestet und war ziemlich überrascht.

Zuerst einmal vorweg, dass ich schon seit einigen Jahren mit den sog. Wearables unterwegs bin. Seit einiger Zeit bevorzuge ich die Samsung Galaxy Watch (Testbericht), welche ich aber eine zeitlang zu Gunsten der Amazfit GTR (Testbericht) abgelegt habe.

Wichtig sind mir primär die Benachrichtigungen, denn wenn man diese schon auf der Uhr anschauen kann, braucht man oft genug nicht erst das Smartphone in die Hand nehmen. Fitnesstracking ist mir mittlerweile nicht mehr so wichtig, denn die Erfassung der Daten kränkelt an der Technik und da kann man es auch direkt über das Smartphone aufzeichnen.

Was mir aber bei meiner Samsung, Amazfit oder auch allen anderen ohne Wear OS fehlt, ist die Möglichkeit per Google Pay zu zahlen, richtig zu navigieren und noch so ein paar Kleinigkeiten.

Der enorme Akkuverbrauch hat man bei Wear OS 2.x einigermaßen in den Griff bekommen, denn das Laden geht bei der Fossil The Carlyle HR sehr schnell über die Bühne.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich meine Smartwatch rund um die Uhr trage. Also auf der Arbeit, zu Hause und auch Nachts. Nur so kann man wirklich eine Aussage treffen, wie gut oder wie schlecht so eine Smartwatch wirklich ist.

Zu bedenken ist aber, dass bei diesem Test die Fossil Smartwatch als solches getestet wird, denn Wear OS ist bei allen Smartwatches identisch und viele Probleme von Wear OS sind keine Probleme der Fossil.

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Technische Daten Fossil The Carlyle HR:

  • Wear OS
  • 1,28″ AMOLED Display mit 416 x 416 Pixel
  • Snapdragon Wear 3100
  • 1 GB RAM
  • 8 GB interner Speicher
  • Bluetooth 4.2 LE
  • WLAN 802.11 b/g/n
  • NFC
  • Schrittzähler
  • Pulsmesser
  • Benachrichtigungen
  • GPS / GLONASS / Galileo 
  • Wasserdicht bis 3 ATM (was bedeutet das?)
  • Armband mit 22 mm Standardbreite
  • 44 x 44 x 12 mm
  • 127 g
  • 310 mAh

Produktseite: fossil.com/de/carlyle-hr-5-gen

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Die Fossil Carlyle FTW4024 gibt es in verschiedenen Farben z.B. bei Amazon* oder Saturn* zum Preis von 299 Euro. Ich habe die 44 mm Version mit Edelstahlarmband getestet.

Was ich gut finde:

Nimmt man die Carlyle zum ersten mal in die Hand, merkt man sofort, wie hochwertig die Smartwatch daherkommt. Schöner polierter, kühler Edelstahl mit einer Top Verarbeitung. Da gibt es rein gar nichts auszusetzen.

An der Front das Display, welches aber rundum einen relativ breiten Rand lässt. Bei Sonnenschein ist es sehr gut ablesbar, was der enormen Helligkeit zu verdanken ist, die aber im Umkehrschluss auch ein echter Akkukiller ist. Im Bedarfsfall kann man im Menü einen „Sunlight Boost“ aktivieren, der die Helligkeit nochmals steigert.

Das Display reagiert gut auf Eingaben und das Tippen auf so einer kleinen Tastatur ist zwar möglich, aber alles andere als vorteilhaft.

Eine Lünette gibt es nicht, was aber kein Problem darstellt, denn die Bedienung ist dank der drei Tasten und dem Touchscreen möglich.

Apropos Tasten. Die obere und die untere sind frei belegbar. Der Knopf in der Mitte ist nicht nur drück- sondern auch drehbar und man kann damit durch das Menü scrollen.

Alle drei sind sehr gut bedienbar, haben sehr gute Druckpunkte und stehen der restlichen, sehr guten Verarbeitung in nichts nach.

An der Unterseite findet man den Pulssensor. Rund um diesen befindet sich auch die Kontaktfläche zum Laden.

Links am Rand des Gehäuse der Lautsprecher und am oberen Rand das Mikrofon.

Das Armband ist mit entsprechenden Werkzeug problemlos kürzbar und wechselbar. Die Schließe ist auch hochwertig und aller Ehren wert.

Die Performance ist dank des aktuellen Snapdragon Wear 3100 Prozessor und  1 GB RAM absolut ausreichend. Das komplette System läuft flüssig und selbst längere Spracheingaben werden zügig umgesetzt.

Der Akku ist nach wie vor die Achillesferse von Wear OS. Voll im Einsatz mit allem drum und dran, ist der Akku nach wenigen Stunden leer. Aber dank verschiedenere Akkumodis, kann man sich auch auf Wunsch ein eigenes Akkuprofil erstellen.

Bei mir ist WLAN auf Automatik, GPS aus, das Display auf Automatik, NFC aus und Bluetooth dauerhaft aktiv. Damit komme ich locker über den Tag und am Abend geht es dank der Schnellladefunktion sehr schnell wieder auf 100%.

Eine absolute Verbesserung gegenüber den Vorgängern. Man darf aber nicht vergessen, dass beim Tracking eines Workout wie z.B. joggen GPS aktiv sein muss, was ordentlich am Akku saugt. Wer dann noch die dauerhafte Pulsmessung aktiviert, darf nach knapp 3 Stunden wieder an die Steckdose. Da kann man wirklich zuschauen, wie der Akku zur Neige geht.

In der Disziplin Konnektivität kann vor allem das GPS punkten. Sehr präzise, was natürlich wieder von der Umgebung und vielen anderen Faktoren abhängig ist. Bei einer Runde durch den Wald war die Aufzeichnung sehr präzise.

Was ich ok finde:

Der Lieferumfang ist spartanisch. Bis auf die Smartwatch, das Ladekabel und eine Kurzanleitung ist nichts im Karton. Die Anleitung ist übrigens ein Witz. Zwar superdick und in zig Sprachen, aber eine Anleitung ist das nicht. Es gibt leider auch keine Online zum herunterladen. Hier helfen vielleicht meine Tipps und Tricks für Smartwatches mit Wear OS 2.x.

Wie bereits eingangs erwähnt, möchte ich nicht groß auf das Wear OS Betriebssystem eingehen, weil es auf allen Smartwatches mit Wear OS bis auf Kleinigkeiten identisch ist und Fossil darauf nicht wirklich Einfluss hat. 

Allerdings lohnt sich ein Blick in die Menüs und Einstellungen, denn es gibt so einiges zu entdecken wie z.B. das man zwei Tasten frei belegen kann oder die verschiedenen Gesten aktivieren bzw. deaktivieren kann.

So eine Fossil ist kein Fitnesstracker. Wear OS eigentlich prinzipiell nicht. So wird für die Pulsmessung eine eigene App „Cardiogram“ benötigt, die dann aber leider alles andere als präzise misst. Prinzipiell zwar in Ordnung, aber für ambitionierte Sportler absolut unbrauchbar. Für eine grobe Tendenz reicht es, aber mehr auch nicht.

Überhaupt muss man für das Tracking von Sport eine externe App bemühen, wenn man nicht auf Google Fit setzt. Die Fossil als solches bietet nichts derartiges, was aber absolut ok ist, weil es die Konkurrenz überwiegend auch nicht bietet.

Was ich nicht gut finde:

Der Klang aus dem Lautsprecher ist eher unterdurchschnittlich. Man versteht es nur, wenn man es fast schon ans Ohr hält und dann auch nur sehr dünn und eher piepsig. Für den Notfall wie eine Frage des Google Assistent beantwortet zu bekommen ausreichend, aber zum Musik hören oder telefonieren nehme ich lieber das Smartphone.

Fazit im Fossil Carlyle HR Test:

Ist die Fossil The Carlyle HR empfehlenswert? Ja, wenn man weiß, worauf man sich einlässt und mehr auf einen verlängerten Arm der Smartwatch setzt, als auf einen echten Begleiter beim Sport.

Die Fossil Smartwatch überzeugt durch ein edles Styling, hervorragender Verarbeitung und das alles für einen guten Preis. Die Punkte Akkulaufzeit und Funktionen sind jetzt nicht primär von Fossil beeinflussbar, aber das Gesamtpaket passt. Und mal ganz ehrlich. Hätte ich nicht schon die Samsung Galaxy Watch (Testbericht), könnte ich mir echt überlegen auf die Fossil umzusteigen.

Daher vergebe ich das Gütesiegel.

Peter W.
Fossil Carlyle HR
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Praxistest
  • Preis/ Leistung
3.8

Kurzfassung

+ top Verarbeitung
+ gute Performance
+ Wechselarmbänder
+ Schnellladefunktion
+ kabelloses Laden

– Klang des Lautsprecher
– Pulsmessung unpräzise