Fossil Collider HR im Test – was ich gut finde und was nicht

Hybrid-Smartwatches sind im Kommen, denn sie kombinieren perfekt den klassischen Look mit smarter Technik. Daher habe ich die Fossil Collider HR im Test und beschreibe hier kurz und prägnant, was ich an ihr gut finde und was nicht.

Meine Frau trägt seit über 2 Jahren solche Hybrid-Smartwatches. Genauer gesagt eine Withings Steel HR (Testbericht), testet derzeit aber eine Samsung Galaxy Watch Active 2. Ich selbst bin Fan der Samsung Galaxy Watch (Testbericht), habe aber kürzlich erst die Fossil der 5. Generation (Testbericht) getestet und gemerkt, dass ich immer noch auf der Suche nach der perfekten Smartwatch für mich bin.

Im Podcast ist das ja immer wieder mal ein Thema und dort reifte auch meine Idee, mich mal nach einer Hybrid-Smartwatch umzusehen. Der Markt ist (noch) klein über eher maskuline Hybrid-Smartwatches, aber es gibt sie. 

Bei Fossil gibt es die Fossil Hybrid HR Serie und von der habe ich mir die Fossil Collider HR gekauft. Also so richtig selbst gekauft, denn dank des Black Friday habe ich sie mit fast 50% Rabatt ergattern können.

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Zuerst einmal vorweg, dass ich schon seit einigen Jahren mit den sog. Wearables unterwegs bin. Seit einiger Zeit bevorzuge ich die Samsung Galaxy Watch (Testbericht), welche ich aber für den Test der Fossil Collider HR abgelegt habe. 

Wichtig sind mir primär die Benachrichtigungen, denn wenn man diese schon auf der Uhr anschauen kann, braucht man oft genug nicht erst das Smartphone in die Hand nehmen. Fitnesstracking ist mir mittlerweile nicht mehr so wichtig, denn die Erfassung der Daten kränkelt an der Technik und da kann man es auch direkt über das Smartphone aufzeichnen.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage. Also auf der Arbeit, zu Hause und auch Nachts. Nur so kann man wirklich eine Aussage treffen, wie gut oder wie schlecht so eine Smartwatch wirklich ist.

Technische Daten Fossil Collider HR:

  • Android ab 4.4/ iOS ab 9.3
  • 27 mm e-Ink Always-On Display
  • 256 kB interner Speicher
  • Pulsmessung
  • Schlafüberwachung
  • Benachrichtigungen
  • Fitnesstracking
  • wasserdicht bis 3 ATM (was bedeutet das?)
  • Bluetooth 4.2 LE
  • 22 mm Wechselarmbänder
  • 42 x 11 mm 
  • 127 g (inkl. Edelstahlarmband)
  • 55 mAh

Produktseite: fossil.com/hybrid-hr

Deutsche Bedienungsanleitung:  n/a

Die Fossil Collider HR ist zum Preis ab 199 Euro im Handel erhältlich. Weiterhin gibt es diverse Armbänder im Angebot. 

Was ich gut finde:

Fangen wir mal ganz vorne ab. Nach dem Auspacken findet man neben der Fossil Collider HR noch ein Ladekabel und die deutsche Anleitung nebst einer Kurzanleitung.

Ich habe mir die Edelstahlversion für 219 Euro gekauft. Das Gehäuse besteht bei allen aus Edelstahl, allerdings zeichnet sich meine durch eine Edelstahlarmband aus. Daher ist sie mit 219 Euro auch etwas teurer als die anderen Versionen für 199 Euro. 

Die Verarbeitung ist ohne Beanstandung. Kühles kaltes Edelstahl rundum. Das gilt auch für das leicht wechselbare Edelstahlarmband mit dem 22 mm Standardmaß und seiner ordentlichen Schließe. Die drei Knöpfe bieten gute Druckpunkte. Eine Lünette gibt es nicht. Alles wirkt sehr hochwertig. 

Etwas erhaben auf der Rückseite die beiden Pins zum Laden und die Sensorik für die Pulserfassung.

Der Tragekomfort ist sehr gut, denn sie trägt nicht so sehr auf wie z.B. eine Smartwatch mi Wear OS oder meine Samsung Galaxy Watch (Testbericht).

Sie sieht dank ihrer analogen Zeiger aus wie eine ganz normale Uhr und mit bietet mit dem dennoch großen Monochrom-Display jede Menge Platz für Informationen. Wer das nicht weiß, denkt wirklich, dass man eine ganz normale Uhr trägt. Understatement pur.

Wasserdicht ist sie ebenfalls. Zwar „nur“ bis 3 ATM (was bedeutet das?), hält also auch schwimmen aus und Tauchen bis zu einer Tiefe von 3 bar. Dazu zählt auch duschen. Allerdings fällt auf, dass die Fosill Collider HR öfter mal von innen beschlägt. Das ist zwar nicht tragisch, aber zu Beginn schon etwas irritierend.

Der Akku der Fossil Collider HR soll laut Hersteller bis zu 2 Wochen halten und das tut er. Selbst bei meiner doch recht intensiven Nutzung komme ich locker auf die versprochenen 14 Tage. geladen wird die Uhr über eine magnetische Ladeschale, die die  Uhr automatisch in Position bringt und dann in rund etwas über einer Stunde geladen wird.

Im Praxistest konnte mich die Fossil Collider HR nicht direkt von Beginn an überzeugen. Das ist über die Zeit passiert. 

Zuerst einmal hat man eine ganz normale Uhr am Arm, die jederzeit die Uhrzeit anzeigt. Darin eingebettet das perfekt ablesbare E-Ink Display, welches zweifarbig ausgelegt ist. Es ist ein Always-On-Display, ist also permanent aktiv, so dass man die Infos in den Anzeigen permanent sehen kann.

Kommt eine Nachricht rein, drehen sich die Zeiger auf die 9:15 Stellung, also die beiden Zeiger sind horizontal ausgerichtet und dort teilt sich das auch die Anzeige. Das sieht echt cool aus und nach ein paar Sekunden zeigen die Zeiger wieder die aktuelle Zeit an.

Das passiert übrigens auch beim Aufzeichnen eines Trainings. Zu Beginn wieder die 9:15 Stellung und danach sieht man während der Aktivität die Uhrzeit. Sehr genial gelöst und selbst bei strahlenden Sonnenschein ist das Monochromdisplay zu jederzeit perfekt ablesbar.

Die Anzeige reicht zwar nur für die Anzeige der App, den Betreff und den ersten Worten, aber es reicht absolut aus, um zu entscheiden, ob eine Nachricht wichtig ist oder nicht. Denn seien wir mal ehrlich zu uns.

Wir haben das Handy ständig in der Hand. Wenn ich der Meinung bin, dass eine Nachricht wichtig sein könnte, nehme ich das Smartphone in die Hand. Egal wie viel oder wenig das Display davon anzeigt. Dasselbe gilt auch für unwichtige Benachrichtigungen. Die bleibt auch uninteressant, auch wenn ich sie komplett lesen könnte. 

Dank eines Updates können Benachrichtigungen mittlerweile von allen Apps aktiviert werden. 

Meine Samsung Galaxy Watch (Testbericht) zeigt komplette Nachrichten an und ich kann ich kann diese auch mit vordefinierten Kurztexten beantworten, aber ich nutze es nie. Die erste Zeile hat mir bisher immer gereicht. Nur dass der Akku der Samsung gerade mal 2 Tage hält.

Beschlagenes Display

Was ich ok finde:

Die technische Ausstattung der Fossil Collider HR ist ok. Reißt jetzt niemanden vom Hocker, aber das ist eben eine Hybrid-Smartwatch. Dessen ist man sich schon bewusst, denn noch mehr Technik und Funktionen bedeuten eine geringere Akkulaufzeit. 

Trotzdem beherrscht sie alles, was man von so einer Smartwatch erwartet. Aufzeichnen des Puls, Schlaf, Schritte, Kalorien oder aktive Zeit. Dazu gibt es noch einen Wecker, dessen Vibration ruhig ein bisschen stärker sein könnte. 

Direkt auf der Uhr können durch die  drei Tasten die sportlichen Aktivitäten Laufen, Laufband, Crosstrainer, Training und Gewichte gestartet, pausiert und beendet werden.

Überhaupt ist die Bedienung auch ohne Touchscreen sehr einfach und eingängig. Zuerst lassen sich alle drei Tasten beliebig belegen. Also oben z.B. die aktuelle Übersicht, mittig die Aktivitäten und unten die Anzeige der Nachrichten, Stoppuhr oder auch ein Timer. 

Die zur Fossil Collider HR passende App nennt sich schlicht Fossil Smartwatches (Android / iOS) und verbindet die Uhr mit wenigen Klicks. Lediglich die Synchronisation könnte mitunter etwas schneller ablaufen. Diese funktioniert zwar problemlos und zuverlässig, dauert aber gerne mal 10 Sekunden oder auch länger. 

Dafür bekommt man auf den ersten Blick sehr übersichtlich seine Daten präsentiert. Sogar mit einer Anzeige der letzten Tage im Überblick. Alles sehr solide und sehr übersichtlich. Das gefällt mir.

Unter dem Reiter „Anpassung“ kann man sich das Watchface anpassen und sogar mehrere eigene speichern, die man sich zusammenstellt. Ändern heißt dabei, dass man den Hintergrund ändern kann, die Anzeigen „einkringeln“, was dort angezeigt wird oder auf Wunsch auch komplett ausblenden.

Schade ist nur, dass man dort keine Akkuanzeige einblenden kann. Keine Ahnung warum, aber vielleicht kommt das ja noch per Update. So kann man sich z.B. für den Job ein eigenes Watchface speichern, für die Reise oder den Alltag. Gewechselt wird per App. 

Übrigens lassen sich alle Daten zu Google Fit und Under Armor synchronisieren. Mehr steht leider nicht zur Auswahl

Was ich nicht gut finde:

Die Fossil Collider HR besitzt leider kein GPS, was in dieser Preisklasse eigentlich zum Standard gehört. Zwar wird eine Strecken korrekt getrackt und aufgezeichnet, aber man kann diese nicht nicht grafisch darstellen lassen. Auch so eine Sache, die sicher keinen großen Aufwand zu programmieren bedeutet, aber eine Nice-To-Have-Funktion, die selbst sehr günstige Smartwatches mitbringen

Schade ist auch, dass man den Timer und die Stoppuhr jeweils einer eigenen Taste zuweisen muss und der Wecker nur über die App geändert und aktiviert werden kann. Sollte alles technisch auch bei einer Hybrid-Smartwatch machbar sein.

Etwas dürftig fällt auch die Ausleuchtung des Display aus. Dieses wird auf Knopfdruck an vier Stellen beleuchtet. Die Zeiger sind zum Glück fluroriszierend, also selbstleuchtend, aber die Beleuchtung reicht nur aus, um irgendwas zu erkennen. Um Texte richtig zu lesen ist es aber zu wenig. Hier hätte es vielleicht geholfen das Display komplett zu beleuchten oder wenigstens das komplette Display mit schwarzer Schrift auf weißen Hintergrund umzuschalten.#

Das sind dann aber auch die einzigen Punkte, dich zu beanstanden habe. Mit allen kann ich mich arrangieren und hoffe auf kommende Updates.

Links: Fossil Collider HR
Rechts: Samsung Galaxy Watch 46 mm

Fazit im Fossil Collider HR Test:

Ist die Fossil Collider HR empfehlenswert? Wenn man sich bewusst ist, dass es sich um eine Hybrid-Smartwatch handelt, dann absolut ja. Denn sie ist mitnichten die perfekt Uhr. Für eine analoge Uhr zu kurze Akkulaufzeit, keine wirkliche Sportuhr, weil sie wirklich nur das nötigste aufzeichnet und auswertet und sicher auch keine echte Smartwatch wie eine Fossil der 5. Generation mit Wear OS (Testbericht), dafür aber ein nahezu perfekter Kompromiss aus allen drei Welten.

Ich bin mittlerweile so überzeugt, dass ich meine Samsung Galaxy Watch (Testbericht) verkaufen werde und bei der Collider bleibe. Obwohl sie mit diversen smarten Funktionen aufwarten kann, sie sieht nicht wie eine Smartwatch aus. Das absolute Understatement in edel, gar nicht mal so teuer und mit 2 Wochen Akkulaufzeit perfekt für mich. Von daher gibt es auch das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller oder einem Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Fossil Collider HR
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Praxistest
  • Preis/ Leistung
3.8

Kurzfassung

+ Verarbeitung
+ gut ablesbares Display
+ Akkulaufzeit
+ sehr einfache Bedienung
+ anpassbares Watchface
+ gut gemachte App

– keine Aufzeichnung der GPS Route
– schlechte Ausleuchtung des Display
– wenige Apps zur Auswahl