Oppo Watch im Test – was ich gut finde und was nicht (vs. Apple Watch)

Im Oppo Watch Test werde ich die 46 mm Version mit LTE gegen die Apple Watch vergleichen, denn ich trage beide am Arm und werde schreibe auf, was ich an der Oppo Watch gut finde und was nicht.

Was sich in der Einleitung etwas seltsam liest ist Tatsache. Wie man auch immer wieder in unserem Podcast hören kann, trage ich schon eine ganz Zeit lang die Apple Watch am linken Arm. Für den Test der Oppo Watch, ich teste übrigens die „Große“ mit 46 mm Durchmesser und LTE, werde ich diese zeitgleich am rechten Arm tragen. Noch direkter vergleichen kann man nicht. Leider konnte ich nicht die eSIM testen, da mein Provider keine eSIM anbietet. Aber das ist nicht so schlimm, denn es gibt trotzdem mehr als genug zu testen und vor allem zu vergleichen, denn nicht nur optisch ähneln sich die beiden doch ziemlich. Am Ende zählt aber nur, wie sich die Oppo Watch im Alltag schlägt und da gibt es Höhen und Tiefen. Es ist eben Wear OS von Google mit allem was dazu gehört bzw. fehlt wie auch bei meiner derzeitigen Wear OS Empfehlung, der Ticwatch Pro (Testbericht).

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Technische Daten OPPO Watch:

  • Color UI basierend auf Wear OS
  • eSIM (nur 46 mm Version)
  • 1,91″ AMOLED Display mit 402 x 476 Pixel
  • 326 DPI
  • 3D Curved Glass
  • Snapdragon Wear 2500 Prozessor
  • 1 GB RAM
  • 8 GB interner Speicher
  • Pulsmessung
  • Schlafüberwachung
  • Fitnesstracking
  • Zyklusüberwachung
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • GPS
  • WLAN 802.11n
  • NFC
  • Bluetooth 4.2
  • 46 X 39 X 11,35 mm
  • 69 g
  • 430 mAh
  • VOOC Flash Charge

Produktseite: oppo.com/de/oppo-watch

Deutsche Bedienungsanleitung: oppo.com/Oppo_Watch_User_Manual_de-DE.pdf

Erhältlich ist die Oppo Watch in 41 mm zum Preis von 249 Euro bei Amazon* und in der 46 mm Version mit LTE derzeit exklusiv bei Vodafone über Amazon zum Preis von 399 Euro*. Die 41 mm Version gibt es nicht mit LTE und die 46 mm nicht als WiFi-only Modell.

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Was ich gut finde:

In der Verpackung findet sich neben Uhr noch ein weiteres Gummiband als Ersatz, die Ladeschale mit fest verbauten USB-Kabel und eine deutsche Kurzanleitung. So weit, so normal. Viel eher muss man sich auf die hervorragende Verarbeitung konzentrieren und hier können wir direkt mal den Vergleich mit der Apple Watch starten. Die Apple ist perfekt verarbeitet. Das Alugehäuse, der Boden aus Keramik und das Glasdisplay. Einfach allumfassend perfekt. Das gilt komplett auch für die Oppo Watch, wobei bei der Oppo das Gehäuse nicht aus schnöden Alu besteht, sondern aus Edelstahl. Gibt es bei Apple auch, aber gegen ordentlich Aufpreis. An der Unterseite gibt es ebenfalls Keramik und oben Glas. Alles ebenfalls hervorragend verarbeitet und steht 0,0 hinter Apple zurück. Das Armband aus Fluorkautschuk ist auch schon richtig gut, zumal es sich sehr einfach wechseln lässt, aber anders als bei Apple. Bei der Apple Watch wird es nach dem Entriegeln seitlich heraus geschoben. Bei der Oppo Watch wird ebenfalls per Knopfdruck entriegelt und nach hinten weg genommen. Schon sehr geil gemacht und eben keine 1:1 Kopie.

Die Liste der Ausstattung ist ebenfalls so gut wie komplett. NFC zur Bezahlung per Google Pay (demnächst heißt es GPay), GPS zur Streckenaufzeichnung, wasserdicht bis bis 5 ATM (was bedeutet das?) und damit auch zum Schwimmen geeignet, WLAN usw. Ist in dieser Preisklasse eben Standard. Dazu kommt noch ein 1,91″ AMOLED Display und ein Snapdragon Wear 2500 Prozessor. Und ja, es gibt schon zwei neuere, aber im Alltag merkt man keinen Unterschied. Denn auch der neueste Snapdragon Wear 4100+ kommt mit der Apple Watch nicht mit. Und im Android Wear OS Lager ist er nach wie vor top, auch wenn die neue TicWatch Pro 3 laut Datenblatt performanter sein soll. Aber einen direkten Vergleich kann ich erst später anstellen, wenn die 3er beim Test hier war. Was der Oppo Watch im Gegensatz zur Apple Watch 5 oder 6 fehlt, ist das EKG, welches aber meiner Meinung nach absolut verschmerzbar ist.

Was ich ok finde:

Das Display AMOLED-Display mit seinen 1,91″ ist hell genug, um gegen strahlenden Sonnenschein anzutreten. Erfreulicherweise gibt es auch eine automatische Helligkeitsregelung, welche ordentlich Akku spart. Zudem leuchtet es bunt, reagiert gut auf Eingaben und durch seine Auflösung von 402 x 476 Pixel Texte gestochen scharf dar. Apropos Texte. Der größte Vorteil einer echten Smartwatch wie der Oppo Watch ist, dass man Nachrichten direkt auf der Uhr beantworten kann. Von Mails werden z.B. die ersten Zeilen angezeigt, können aber auf Knopfdruck maximiert werden. Das ist Smartwatch.

Im Praxistest gibt sich die Oppo Watch keine Blöße. Sie ist halt da, unterstützt den Träger mit ihren Möglichkeiten und das macht sie wirklich gut. Allerdings funktioniert das nur in Verbindung mit einem Androiden richtig gut. Denn wie immer teste ich auch die Oppo Watch in Verbindung mit meinem iPhone 11. Prinzipiell lässt sich die Oppo Watch auch mit einem iPhone verbinden und nutzen, dann aber massiv eingeschränkt. Die Wear OS by Google App (Android / iOS) gibt es für beide Systeme, aber die für das Fitnesstracking benötigte HeyTap Health (Android) gibt es nur für Android. In Verbindung mit einem iPhone kann man zwar über die Uhr ein Tracking aufzeichnen, aber es ist wegen der fehlenden App keine Auswertung möglich. Von daher nicht empfehlenswert.

l mit Android macht die Oppo Watch wie gesagt Laune. Allerdings ist diese Zweiteilung auf Dauer etwas nervig, denn von den Funktionen her wird die Oppo Watch über die Wear OS App gesteuert und alles andere den Sport und Gesundheit betreffend über die HeyTap Health App. Und an Funktionen hat die Oppo Watch bekanntlich einiges zu bieten, denn sie ist eine echte Smartwatch und damit das verlängerte Smartphone am Arm. Benachrichtigungen kommen direkt auf das Handgelenk mit der Möglichkeit diese zu beantworten. Wenn man eine eSIM nutzt, kann man mit der Uhr auch unabhängig vom Smartphone telefonieren. Leider bietet man Provider keine eSIM an, so dass ich das nicht testen konnte, aber als Freisprechanlage in Verbindung mit dem Smartphone funktioniert einwandfrei, denn der Lautsprecher liefert einen guten Klang. Nur das Mikrofon kann Windgeräusche nicht vertuschen, aber alles noch im Rahmen.

Die Oppo Watch ist groß. Sehr groß und schwer. Deutlich größer und schwerer als die Apple Watch mit 44 mm, aber es nervt nicht. Im Gegenteil, denn die Haptik ist wie eingangs erwähnt hervorragend und am Handgelenk stört weder das Gewicht, noch die Größe, zumal die Größe nahezu komplett mit dem Display ausgefüllt wird und das ist im Alltagsbetrieb einfach nur gut.

Der Wecker vibriert ordentlich und auf Wunsch klingelt die Uhr auch. Beim Fitnesstracking gibt es leider nur wenig Auswahl. Neben Laufen, Gehen, Radfahren gibt es noch Schwimmen. Das war es, wird aber den meisten Nutzern wohl ausreichen. Uhren mit Wear OS sind seit jeher auf das Arbeiten ausgelegt und nur nebenbei für das Fitnesstracking gedacht. Trotzdem leistet sich die Oppo Watch hier keinen Ausreißer. Im direkten Vergleich mit der Apple Watch werden gelaufene Strecken, dank des eingebauten GPS, identisch aufgezeichnet. Die Pulsmessung hat die bekannten Toleranzen von bis zu 20 Schlägen, was nach wie vor als normal angesehen werden muss. Gleichstand herrscht auch beim Schlaftracking, welches übrigens völlig automatisch erfasst wird. Apropos Schlafen. Es gibt zwar einen „Bitte-Nicht-Stören“-Modus, aber der muss manuell aktiviert und auch wieder deaktiviert werden. Wie auch bei der Apple Watch werden damit die Benachrichtigungen stumm geschaltet, aber um auch das Display zu deaktivieren, muss zusätzlich noch der Kino-Modus aktiviert werden. Eine Kleinigkeit, die ich erst nach einem ausprobieren herausgefunden habe. 

Das ist ganz wichtig zu wissen, denn die Oppo Watch bietet ein Always-On Display. Allerdings muss man sich entscheiden. Entweder man möchte diese Auf-die-Uhr-Schauen-Geste nutzen, was natürlich Akku spart, dann schaltet sich aber das Display nach ein paar Sekunden ab. Aktiviert man das Always-On-Display, dann sieht man zwar permanent die Uhrzeit und das Datum, aber um die Uhr nutzen zu können, muss man das Display antippen oder eine Taste drücken. Beides in Kombination wie bei der Apple Watch wäre ideal.

Was eine echte Smartwatch ausmacht, ist die Bezahlfunktion. Google Pay funktioniert natürlich ohne Probleme und man kann sich die untere Taste mit einer Funktion, wie eben das Bezahlen frei belegen. Dann die Uhr an das Terminal halten und schwupps wird bezahlt. Wie bei Apple.

Die besten Tipps und Tricks zu Wear OS 2.x findet ihr übrigens hier -> Link

Und wie man Screenshots erstellt, ist hier erklärt -> Link

Erfreulich ist mittlerweile auch der Akku. Früher haben sich Akkulaufzeit und Wear OS direkt gegenseitig ausgeschlossen. Die Oppo Watch hat bei mir trotz permanenter Pulsmessung, alle Benachrichtigungen aktiviert, Displayhelligkeit auf Automatik und auch sonst alles aktiv was geht locker 30 Stunden durchgehalten und das ist wirklich hervorragend. Wenn man sich etwas einschränkt wird man mit Sicherheit auch 2 Tage durchkommen. Noch genialer ist aber, dass die Oppo Watch dank VOOC Flash Charge ist nicht einmal 45 Minuten voll aufgeladen ist und das von 4% auf 100%. Da kommt selbst die neue Apple Watch 6 nicht annähernd heran.

Was ich nicht gut finde:

Wirklich zu bemängeln habe ich nichts, außer, dass es die 46 mm Version nur mit LTE zu haben ist und dadurch recht teuer. Umgekehrt gibt es die „Kleine“ nur mit WiFi d.h. es gibt sie nicht mit LTE. Da ich persönlich keine eSIM nutzen kann und auch nicht benötige, aber unbedingt die „Große“ haben will, muss ich extra Geld für ein Feature ausgeben, was ich niemals nutzen werde. 

Fazit:

Ist die Oppo Watch zu empfehlen? Ja, denn ehrlich gesagt gibt es bis auf die Ticwatch Pro in runder Form aktuell keine brauchbare Alternative in eckig. Und auch sonst bietet die Oppo Watch keine echten Schwächen. Ganz im Gegenteil. Im Alltagsbetrieb wird sie dank des immer besser werdenden Wear OS zu einem unaufgeregten Begleiter, die den Träger wirklich unterstützt und als Extra zu einer wirklich empfehlenswerten Smartwatch gibt es eine durchaus brauchbare App zur Aufzeichnung und Auswertung von Aktivitäten. Daher vergebe ich das Gütesiegel, auch wenn ich Oppo darum bitte noch eine 46 mm Version ohne LTE und eine 41 mm Version mit LTE auf den Markt zu bringen.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Oppo Watch

Zusammenfassung

+ eine echte Smartwatch
+ sehr gute Verarbeitung
+ gutes Display
+ Schnellladefunktion
+ Akkulaufzeit
+ Wechselarmbänder

– große Version nur mit LTE und damit teuer

6 Kommentare zu „Oppo Watch im Test – was ich gut finde und was nicht (vs. Apple Watch)“

  1. Hallo lieber Herr Peter W.,

    vielen Dank für den mit der Oppo Watch 46 mm durchgeführten Praxistest, die sehr objektive Beurteilung und Einschätzung dieser Smartwatch und die in diesem Zusammenhang stehende Mühe.

    Ihr getroffenes Gesamtfazit bestärkt mich in meiner getroffenen Entscheidung, die Oppo Watch 46 mm (Zustellung 16.11.2020) käuflich erworben und mir zugelegt zu haben.

    !!! Bitte fahren Sie bei weiteren Praxistests weiter so fort wie bisher !!!

    Viele Grüße aus Zwickau/Sachsen

    Andreas Zigann

  2. Hallo, danke für den ausführlichen Test. Habt Ihr denn auch vor die TicWatch Pro 3 GPS zu testen, ich habe momentan noch die alte TcWatch Pro im einsatz und bis auf die Geschwindigkeit und den Akku bin ich echt zufrieden. Deshalb würde mich interessieren ob die neue die Schwächen der alten ausbügeln kann.

    Grüsse aus der Schweiz

    Stefan

  3. Man kann niemals objektiv sein wenn man die Produkte vom Hersteller zum testen bereitgestellt bekommt. Jas man darf seine eigene Meinung schreiben und auch Kritik üben, aber man will ja auch in Zukunft Leihgeräte bekommen und daher schreibt man nicht zu schlecht über ein Produkt.

    Hier fällt das bei der Beurteilung der Akkulaufzeit auf, 30 Stunden, was bitte soll daran gut sein?? Eine Ticwatch 3 Pro schafft locker drei Tage.

    Dann das Armband der Uhr welches viel zu kurz und billig ist. Nicht einmal ein vernünftiger Verschluss ist vorhanden.

    Sorry aber lieber keinen Test als einen gekauften

    1. Dann höre dir bitte mal unseren Podcast Folge 104 und 105 an…da ist genau das ein Thema. Denn witzigerweise kaufen wir die meisten Testgeräte selbst. Siehe ganz unten bei jedem Test der Hinweis, woher das Testgerät stammt.

      Wiederholter Gruß
      Peter

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