Polar Vantage M2 im Test – was mir gefällt und was nicht

Ich habe die Polar Vantage M2 im Test, denn als Freizeit-Sportler möchte ich wissen, ob diese Sportuhr ihr Geld wert ist oder nicht.

Seit Jahren trage ich rund um die Uhr eine Smartwatch. Im Alltag, am linken Arm, eine Apple Watch 5, da ich auf die umfangreichen Möglichkeiten dieser Uhr nicht mehr missen möchte. Nun ist so eine Apple Watch aber keine wirklich Sportuhr und genau dafür habe ich mir eine Polar Vantage M2 schicken lassen, die ich während des Tests parallel am rechten Arm trug. In Sachen Sport bin ich wie einer von vielen Millionen. Mehrmals die Woche ein bisschen Sport. Nicht auf Profiniveau, denn ich möchte körperlich fit bleiben. Dafür geht es mehrmals die Woche raus an die Luft. Power-Walking, ausgiebige Spaziergänge, Cardio-Training, Stepper und dazu noch etwas Stretching. Und wie zu erwarten, spielt die Polar Vantage M2 in einer ganz anderen Welt.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Technische Daten Polar Vantage M2:

  • 1,2″ IPS Display mit 240 x 240 Pixel
  • Always-On Display
  • PMMA-Verbundglas
  • GPS, GLONASS
  • VO2max Berechnung (was bedeutet das?)
  • Pulsmessung
  • Schlafüberwachung
  • Benachrichtigungen
  • wasserdicht bis 3 ATM (was bedeutet das?)
  • Bluetooth 5.0
  • 20 mm Standard Armband (wechselbar)
  • 46 x 46 x 12,5 mm
  • 45,5 g (inkl. Armband)
  • 230 mAh

Produktseite: polar.com/de/vantagem2

Deutsche Bedienungsanleitung: support.polar.com/polar-vantage-m2-getting-started-guide-deutsch.pdf

Erhältlich ist die Polar Vantage M2 bei Amazon* zum Preis von 299,99 Euro.

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Was ich gut finde:

In der Verpackung findet man neben der eigentlichen Uhr noch eine Ladestation, eine deutsche Anleitung und ein weiteres, etwas längeres Armband, welches ich direkt montiere, da mir das originale etwas zu kurz ist. Hier merkt man schon, dass die Polar Vantage M2 hervorragend verarbeitet ist. Das Gehäuse besteht aus einem glasfaserverstärkten Polymer und der obere Ring, sowie die Knöpfe und die Schließe aus Edelstahl. Auch wenn es Plastik ist, was dem Gewicht zugute kommt, ist das alles perfekt verarbeitet. Einfach nur Wow. Dabei kostet die Uhr „nur“ 299 Euro. Da kommen gleich teure Konkurrenten wie die Huawei Watch GT 2 Pro (Testbericht) oder TicWatch Pro 3 GPS (Testbericht) nicht mit. Das Display ist ein IPS, mit einer vergleichsweisen geringen Auflösung von 240 x 240 Pixel, welches zwar einen verdammt breiten Rand lässt, aber hier stecken jede Menge Sensoren verborgen. Alleine diese 5 Knöpfe sind einfach nur irre. Weil irre gute Druckpunkte, irre gut eingepasst und irre gut zu bedienen. Oder diese Rückseite. Mehr Sensoren kann man kaum noch verbauen, denn die insgesamt 13 Sensoren zeichnen sich für die Messungen verantwortlich und liefern nahezu perfekte Werte ab. Die Wechselarmbänder haben die Standardbreite von 20 mm und lassen sich ohne Werkzeug wechseln. Aber auch hier erkennt man sehr schnell, dass man auch so eine einfache Sache wie den Wechsel eines Armbands bis zur Perfektion treiben kann. Bei Amazfit und Co. kann man das Armband nur durch leichten, schrägen Zug aus der Verankerung ziehen. Hier bei der Polar Vantage M2 hält es bombenfest.

Polar ist der erste Hersteller, bei dem die Werksangabe zum Akku sogar untertreibt. Diese soll bei permanenter Pulsmessung bis zu 5 Tage durchhalten. Bei mir ist natürlich alle aktiv und ich war auch zweimal im Freien per GPS laufen und erst am 7. Tag war der Akku auf 1% runter. Also Ladegerät dran und in nicht einmal einer Stunde war der Akku wieder voll. Den Akkustand sieht man übrigens immer kurz, wenn man den Arm anhebt und sich das Display aktiviert. Eine Kleinigkeit, die im Alltag super praktisch ist. Für eine Uhr mit dieser Masse an Funktionen sind eine Woche Akkulaufzeit ein echtes Highlight. Im Vergleich zur Amazfit GTR 2 (Testbericht) die mit 471 mAh, die doppelte Akkukapazität aufweist und ansonsten nicht annähernd die Funktionen einer Polar Vantage M2 bietet, komme ich im besten Falle auf 5 Tage. Ja, bei der Amazfit habe ich ein etwas größeres AMOLED-Display mit Touchscreen, aber außer schön bunt zu sein, hat das eben den riesigen Nachteil des hohen Akkuverbrauchs.

Und so ist der Praxistest für mich ein echtes Fest. Die Polar Vantage M2 ist trotz vieler Sensoren auf der Rückseite nicht dicker als viele andere und dank des vergleichsweise geringen Gewichts stört sie nicht im Alltag. Daher trage ich sie auch Nachts, denn alleine die Auswertung des Schlafs ist irre. Überhaupt bin ich überrascht, wie viele Infos man mit so einer Uhr sammeln kann und vor allem zu Vorteil des Trägers analysieren, um ihn im Alltag noch besser werden zu lassen. Schon auf der Uhr und der App bekommt man irre viele Werte, aber es ist kein Vergleich zu dem, was man über die Seite flow.polar.com zu sehen bekommt. Alle paar Tage die Uhr mit dem Ladekabel an den PC anschließen, kurz warten und schon bekommt man Statistiken über Statistiken.

Ich glaube viel mehr geht nicht mehr. Mich als 0815-Breitensportler erschlägt das fast. Viel mehr erfreue ich mich an über 130 Aktivitäten, aus denen ich meine Favoriten auswählen kann und für jede einzelne noch spezielle Voreinstellungen. Für Läufer, Wanderer und Radfahrer kann man Routen vorab am PC erstellen, übertragen und abfahren. Für die extra Portion Motivation sorgen der Pacemaker, der einem das Tempo vorgibt und der integrierte Musikplayer. Kommen wir zu den Messwerten. Die ermitteltem Pulswerte sind am Arm kaum besser zu erfassen. Ich vergleiche das immer mit einem Fingerclip, wie er auch oft im Rettungsdienst verwendet wird. Beide zeigen identische Werte. Egal ob in Ruhe oder während einer Aktivität. Was mir sehr gut gefällt ist die Tatsache, dass man nicht nur die Schritte für die Berechnung des Aktivität heran zieht, sondern die Gesamtheit aller Daten. Es ist schon eine tolle Motivation den Ring zu schließen und freut sich jedes mal, wenn man es geschafft hat.

Ein bisschen smart wird die Polar Vantage M2 durch Anzeige von Benachrichtigungen, die zwar die ersten Zeile einer Nachricht anzeigt, aber auf diese kann man nicht reagieren. Auch kann man nicht auswählen, welches Apps benachrichtigen dürfen und welche nicht. Oder anrufen. Geht auch nicht. Das ist eben eine Sportuhr und keine echte Smartwatch wie eine Apple Watch oder ein Uhr mit Wear OS wie der TicWatch Pro 3 GPS (Testbericht). Diese Entscheidung muss man vorher treffen, aber ehrlich gesagt, hat mich das fehlen der weiteren Möglichkeiten nicht lange gestört. Man gewöhnt sich schnell daran, zumal man diese Ihr ja primär wegen der Sportfunktionen kaufen wird und da liefert die Polar Vantage M2 gnadenlos ab.

Was ich ok finde:

Die benötige App nennt sich Polar Flow (Android / iOS) und hat ein Problem mit der Synchronisation. Diese startet zwar direkt nach dem Öffnen der App, aber man bleibt erst einmal auf dem letzten Screen und wechselt nicht direkt in den aktuellen Tag. Das muss man händisch machen und das muss man wissen. Sonst sitzt man minutenlang vor der App und wundert sich, dass sich nichts tut.

In Punkto GPS gibt es leider nur ein ok. Die Polar Vantage M2 hat GPS mit an Bord und so muss man kein Smartphone mit sich herumschleppen. Allerdings ist die Verfolgung nicht perfekt, was aber jammern auf hohem Niveau ist. Schaut man eine aufgezeichnete Route genauer an, sieht man eine sehr zackige Linie, die gerne auch mal mehrere Meter neben dem Weg verläuft. Interessanterweise passt es am Ende bis auf wenige Meter. Keine Ahnung, ob das ein Algorithmus korrigiert, oder sich in der Gesamtheit der Strecke diese Abweichungen aufheben. Da mal ein paar Meter mehr, an der nächste Ecke wieder ein paar weniger. Am Ende ist es egal, denn das Ergebnis passt ja wieder und für Profis spielt es keine Rolle, ob ein paar Meter mehr oder weniger, zumal man sehr oft ohnehin keine Referenz hat.

Was ich nicht gut finde:

Wo Licht ist, ist auch Schatten bzw. dunkel und das ist direkt das passende Stichwort. Das Always-On Display ist mir im Alltag etwas zu dunkel, auch wenn sich diese etwas aufhellt, wenn man die typische Armbewegung zum auf die Uhr schauen macht. Leider kann man die Helligkeit nicht anpassen. Sehr wohl kann man mit der Taste oben links für ein paar Sekunden die Beleuchtung aktivieren, aber das ist auf Dauer etwas nervig. Das ändert sich aber im Freien, denn da ist es perfekt ablesbar und umso besser, je heller die Umgebung. Also auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Einer der vielen Vorteile eines IPS-Display. Über den fehlenden Touchscreen kann man streiten. Ich vermisse ihn jede Sekunde, denn im Jahr 2021 kann auch eine Sportuhr über einen Touchscreen verfügen. Die Bedienung ist sehr eingängig, denn jede Taste hat eine direkte Funktion, aber gerade zu Beginn wird man sich immer wieder dabei erwischen, wie man auf dem Display herum drückt.

Fazit:

Ist die Polar Vantage M2 empfehlenswert? Absolut Ja. Sie ist zwar keine „echte“ Smartwatch vom Schlage einer Apple Watch, aber lässt Uhren wie die Huawei Watch GT 2 Pro (Testbericht) locker stehen, die weder Fisch noch Fleisch sind. Für Sportler, die nur benachrichtigt werden wollen und sonst kaum smarte Funktionen benötigen, dafür aber mehr Wert auf den Sport legen, ist die Polar Vantage M2 die perfekte Alternative, denn was sie kann, kann sie wirklich richtig gut. Und da das Preis/ Leistungsverhältnis so gut ist, vergebe ich das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Polar Vantage M2

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr präzise Messwerte
+ umfangreiche Auswertungen
+ viele Aktivitäten auswählbar
+ viele Möglichkeiten zur Individualisierung
+ gute Akkulaufzeit
+ Schnellladefunktion

– kein Touchscreen
– Display zu dunkel

4 Kommentare zu „Polar Vantage M2 im Test – was mir gefällt und was nicht“

  1. Hallo Peter!
    Danke erstmal für eure ausführlichen Tests.
    Ich bin natürlich auch ein Podcasthörer, danke auch für diesen.
    Ihr könnt auch dort die Antwort, falls ihr eine parat habt kurz sagen.

    Frage, ich suche eine Smartwatch diese sollte können:
    bezahlen
    Blutdruck (von mir aus auch mit Wöchentlichem ableichen)
    Sauerstoffsättigung im Blut
    Alexa
    Akkulaufzeit so lange wie möglich 🙂

    cool wäre, aber kein muss:
    whatsapp kurz Antworten
    telefonieren

    keine Priorität liegt bei mir auf
    Sporttracking
    GPS

    Vielleicht fällt Euch beiden ja eine Watch ein, vielleicht auch eine die erst angekündigt ist.

    l.g. Tom

    1. Also beim Thema Blutdruck messen mit einer Uhr kannst du derzeit (noch) nichts finden. Die Samsung Galaxy Watch 3 kann das zwar seit dem letzten Update, aber das scheint wohl aktuell nur unzureichend zu funktionieren. Ansonsten bleibt dir nur noch Garmin übrig, wenn du bezahlen möchtest, aber gleichzeitig wert auf GPS und Sport legst. Aber da die ganze Palette, sofern deine Bank Garmin Pay unterstützt. Alexa kann Garmin aber nicht.

      Gruß
      Peter

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