Huawei Watch GT 2 Pro im Test – was ich gut finde und was nicht

Endlich ist sie bei mir. Ich habe die Huawei Watch GT 2 Pro im Test und werde hier aufschreiben, was ich gut finde und was nicht und das schonungslos.

Hörer unseres Podcast wissen, dass ich ein riesiger Fan von Smartwatches bin und seit vielen Jahren die sog. Wearables trage. Darunter auch viele Monate die Huawei Watch GT 2 (Testbericht). Den Nachfolger Huawei Watch GT 2e habe ich ausgelassen, da sich bis auf die Optik nichts geändert hat.

Seit einiger Zeit trage ich die Apple Watch 5 und teste beide Smartwatches parallel. Das heißt die Apple Watch trage ich links und die Huawei Watch GT 2 Pro am rechten Arm. Was etwas seltsam anmutet hat den Vorteil, dass ich beide Uhren direkt miteinander vergleichen kann.

Denn Ich trage beide Uhren rund um die Uhr, also auch nachts und beim Sport. Ich nutze die Huawei Watch GT 2 Pro ohne spezielle Einschränkungen. Also permanente Pulsmessung, alle Benachrichtigungen aktiviert, Tracking meiner Laufeinheiten per GPS usw.  Weiterhin teste ich die Uhr an meinem iPhone 11 und dann noch ein paar Tage an meinem Xiaomi Redmi 9, um Unterschiede zwischen Android und iOS zu finden.

Übrigens findet ihr die besten Tipps und Tricks zur Huawei Watch GT 2 und GT 2 Pro hier -> Link

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Technische Daten Huawei Watch GT 2 Pro:

  • Android ab 5.0 und iOS ab 9.0
  • 1,39″ AMOLED Display mit 454 x 454 Pixel
  • HUAWEI Kirin A1 Prozessor
  • 32 MB RAM
  • 4 GB interner Speicher
  • GPS
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • Benachrichtigungen
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • VO2max Berechnung (was bedeutet das?)
  • Zyklustracking
  • Militärstandard MIL-STD-810G (was bedeutet das?
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?
  • Bluetooth 5.1 LE
  • 22 mm Armband
  • 46,7 x 46,7 x 11,4 mm
  • 52 g (ohne Armband)
  • 455 mAh
  • Wireless Charge

Produktseite: huawei.com/de/watch-gt2-pro

Deutsche Bedienungsanleitung: huawei.com/download/HUAWEI WATCH GT 2 Pro Benutzerhandbuch_de.pdf

Erhältlich ist die HUAWEI WATCH GT 2 Pro in den Farben Night Black oder Nebula Gray bei Amazon* zum Preis von 299 Euro und derzeit gibt es noch wahlweise eine HUAWEI Körperfettwaage oder HUAWEI FreeBuds Lite gratis dazu.

Was ich gut finde:

In der Verpackung findet man neben der Uhr mit bereits montierten Armbändern noch ein zweites Armband aus Silikon, eine Ladepad mit Ladekabel und eine deutsche Anleitung.

Die Verarbeitung ist einfach göttlich weil sehr hochwertig. Das Gehäuse aus Titan und zum Schutz des Display ein Saphirglas. Die Rückseite besteht aus Keramik. Also äußerst kratzfest und das in der Tat. Wer unseren Podcast hört, weiß, dass ich bei der Berufsfeuerwehr arbeite und die Uhr einiges aushalten muss. So bin ich mal etwas unsanft an einer Mauer entlang geschrammt und habe mit der Uhr etwas Putz abgetragen, was aber keinen Kratzer hinterlassen hat.

Dafür spricht auch, dass die Huawei Watch GT 2 Pro nach dem Militärstandard MIL-STD-810G (was bedeutet das?) zertifiziert ist, also auch wasserdicht ist und das bis bis 5 ATM (was bedeutet das?).

Das Armband hat die Standardbreite von 22 mm und ist einfach wechselbar. Ansonsten ist GPS vorhanden, es wird per Wireless Charge geladen und sogar sehr schnell, denn es wird Quick Charge unterstützt.

Damit können wir direkt das Thema Akku abhandeln, denn der ist mit 7 Tagen für diese Ausstattung sehr gut. Zwar nicht wie von Huawei versprochen 14 Tage, aber ich habe alles aktiviert, was so eine Smartwatch bietet und war öfter mal per GPS unterwegs. Sonst brauche ich ehrlich keine Smartwatch. Voll aufgeladen ist sie innerhalb von knapp 90 Minuten. Quick Charge sein Dank.

Ebenfalls hervorzuheben ist die Vielfalt der Sportarten. Es sind über 100 Stück und es werden mit jedem Update mehr. Die allermeisten unterstützen zwar „nur“ die Zählung der Kalorien mit den bekannten Nachteilen der Ungenauigkeit und Zeit, aber man kann wirklich sehr gut seinen Alltag abbilden. Je nachdem, was man halt so treibt. Das beste ist aber, dass man das alles nach eigenen Wünschen direkt auf der Uhr bearbeiten kann. Also Sportarten hinzufügen, entfernen, verschieben, Ziele einstellen usw.

Gerade für Läufer oder alle, die es werden wollen, bietet die Huawei Watch GT 2 Pro insgesamt 13 Laufkurse, die Anfänger wirklich gut anleiten. So fängt man mit einem 22 Minuten dauernden Mix aus schnellen Gehen und Jogging an und steigert sich Stück für Stück. Dabei meldet sich die Uhr, wenn ein Wechsel des Tempos ansteht.

Was ich ok finde:

Die Verbindung wird per Huawei Health (Android / iOS) hergestellt und man muss zum Glück nicht mehr mehrere Apps installieren wie früher. Zumal die Synchronisation innerhalb weniger Sekunden erfolgt. Oft merkt man das gar nicht mal. Die App ist umfangreich, aber trotzdem übersichtlich. 

Sehr gut gefällt mir, dass man mittlerweile eine große Auswahl an Watchfaces hat und diese sehr einfach installieren kann. Zwar nicht von extern, denn das funktioniert nach wie vor nicht, aber die Auswahl ist wirklich gut und man kann die Watchfaces auch ein Stück weit anpassen. Zumal es mit jedem Update neue gibt und in den zwei Wochen meines Tests gab es zwei Firmwareupdates.

Das 1,39″ AMOLED Display der Huawei Watch GT 2 Pro mit seinen 454 x 454 Pixel ist absolut ok, kämpft aber ein wenig mit der maximalen Helligkeit, wenn es draußen sehr hell ist. Aber ansonsten echt gut, zumal es sehr gut auf Eingaben reagiert. Ist in dieser Preisklasse aber absolut Standard und wird daher von mir als ok bewertet.

Im Praxistest ist die Huawei Watch GT 2 Po fast schon langweilig, aber nicht im negativen Sinne, denn sie ist der Golf unter den Smartwatches. Sie läuft und läuft und läuft. Ohne Murren, ohne zicken, ohne Auffälligkeiten.

Aber ist das nicht genau das, was wir wollen? Die Uhr funktioniert einfach. Ist kinderleicht zu bedienen und bietet jede Menge Funktionen. Dank des Mikrofons und Lautsprecher kann man in Verbindung mit dem Smartphone telefonieren. Eine Funktion, die ich bei der Apple Watch zu schätzen gelernt habe. Das Handy liegt im Flur, aber ich kann über die Uhr am Arm in der Küche problemlos telefonieren. Echt genial.

Die Bedienung durch Touch und die beiden Tasten ist sehr gut gelöst und da man die untere Taste frei belegen kann, macht es die Bedienung noch etwas einfacher.

Was mich etwas irritiert ist die Sache mit dem Always-On Display. ist dieses aktiviert, funktioniert die Auf-die-Uhr-schauen-Geste nicht mehr. Man muss also immer die Taste drücken, wenn man in das Menü der Uhr möchte. Man kann zwar aus ein paar AoD-Ansichten auswählen, aber außer den Farben der Zeiger nicht anpassen. 

Etwas schade ist auch, dass man den Bitte-nicht-stören Modus nur aktivieren bzw. deaktivieren kann und geplant aktivieren, aber mittlerweile bieten selbst günstigere Modelle eine automatische Erkennung und aktivieren dieses Nicht-Stören Modus von selbst. Aber am Ende sind das auch nur zwei Klicks, da man es über das Schnellstartmenü aktivieren bzw. deaktivieren kann.

Leider kann man nicht auf ankommende Nachrichten reagieren. Man bekommt zwar die ersten Zeilen angezeigt, aber mehr kann man nicht machen. 

Übrigens kann man ein Headset direkt mit der Uhr verbinden und zusammen mit der gespeicherten Musik auf der Uhr völlig autark vom Smartphone Musik hören, denn man kann die Wiedergabe direkt über die Uhr steuern. Was aber nicht geht, ist Apps zu installieren oder Streaming wie von Spotify zu steuern. Hier zeigt sich der größte Unterschied zu einer „echten“ Smartwatch mit Wear OS oder der Apple Watch.

In Punkto Pulsmessung gibt es die üblichen Ungenauigkeiten. Bei solchen Uhren man immer mit Messfehlern von bis zu 20 Schlägen nach oben oder unten leben. Es geht nicht besser mit der aktuellen Technik. Die Schlafüberwachung funktioniert hingegen gut, auch wenn es hier und da mal Abweichungen gibt. Aber auch das ist eher die Regel als die Ausnahme. Bei den Schritten gilt dasselbe. Im Großen und Ganzen passt es. Dieser Test von wegen 100 Schritte gehen und dann schauen ist etwas dämlich, da man sich direkt darauf konzentriert. Im Alltag werden hingegen gerne auch mal Lenkbewegungen im Auto mitgezählt oder beim schnellen Gehen mal ein paar Schritte „vergessen“. Aber auch das ist kein echter Kritikpunkt, weil das bei eigentlich allen der Fall ist. 

Insgesamt ist die Huawei Watch GT 2 Pro ein zuverlässiger Alltagsbegleiter, der schlicht funktioniert. Denn alle weiteren Funktionen wie der Wecker, der per Vibration zuverlässig weckt, aber keinen smarten Wecker bietet oder solche Gimmicks wie Atemübungen oder Messung des Stresslevels sind nett, haben aber im Alltag keinen echten Mehrwert, funktionieren aber soweit.

Was ich nicht gut finde:

Was mir gar nicht gefällt ist die Sache mit dem GPS. Zuerst einmal dauert es mitunter sehr lange, bis die Uhr ein GPS Signal empfängt. Oft genug wollte ich nicht noch länger warten und bin los gelaufen. Nach ca. 200 Metern hatte ich dann endlich Empfang und dann wundert man sich im weiteren Verlauf, warum man so viele Kilometer auf der Uhr hat. Schaut man sich am Ende mal die Route genauer an, weiß man dann auch warum. 

Denn selbst direkt auf dem offenen Feld ohne irgendwelche Hindernisse und besten Wette läuft man laut GPS gute 10 Meter neben dem Weg und läuft eigentlich permanent im Zickzack durch die Gegend. Kurven oder Abbiegungen nimmt man laut GPS quer durch den Garten usw. Das wird noch schlimmer, je schneller man sich bewegt. Auf dem Fahrrad wird das echt zur Katastrophe. Und das zieht sich durch alle bislang von mir getesteten Huawei und Honor Watches. Sie bekommen es einfach nicht in den Griff. Und nein. Meine Uhr ist nicht defekt, denn ab und zu funktioniert es wieder einwandfrei, wenn auch nur für eine kurze Strecke.

Fazit:

Ist die Huawei Watch GT 2 Pro empfehlenswert? Ja, auch wenn das GPS nach wie vor ein Problem ist, ist das Gesamtpaket absolut empfehlenswert, zumal der Preis erfreulich schnell fällt. Aktuell (Stand 24.10.2020) liegt sie bei knapp 250 Euro und dafür bekommt man sehr, sehr viel smarte Uhr mit vielen Funktionen. Für Perfektionisten oder echte Sportler ist das nach wie vor Spielzeug und muss entsprechend (viel) mehr ausgeben, aber für „Normalos“ wie mich ist die Huawei Watch GT 2 Pro absolut eine Überlegung wert. 

Der Vergleich mit der Apple Watch ist totaler Schwachsinn, denn mit einem Androiden kann man die Apple Watch nicht nutzen und die allermeisten Apple Nutzer werden, sofern sie sich ernsthaft für eine smarte Uhr interessieren, eben eine Apple Watch kaufen, auch wenn die Huawei problemlos mit meinem iPhone 11 läuft.

Wer noch ein bisschen sparen möchte, kann die baugleiche Honor Watch GS Pro* nehmen, die zwar nicht mehr so hochwertig aussieht und auch nicht aus Titan besteht, aber unter 200 Euro kostet. Oder noch mehr, wenn man zum Vorgänger Huawei Watch GT 2 (Testbericht) greift, die für mich aber mittlerweile keine Option mehr ist.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Huawei Watch GT 2 Pro

Zusammenfassung

  • + tolle Verarbeitung
  • + sehr gute Akkulaufzeit
  • + viele Funktionen
  • + Watchfaces änderbar
  • + Schnellladefunktion
  • + kabelloses Laden
  • – schlechter GPS Empfang

6 Kommentare zu „Huawei Watch GT 2 Pro im Test – was ich gut finde und was nicht“

  1. »Denn Ich trage beide Uhren rund um die Uhr, also auch nachts und beim Sport.« Würde ich auch gern machen. Leider muß ich meine Apple Watch aber jede Nacht laden. Wie kommt man denn dauerhaft ohne Laden aus?

  2. Ich habe gehört, das es Probleme bei der Übertragung von Musik von einem Iphone auf die Huawei geben soll. Möchte gerne ohne Smartphone joggen gehen. Wie war Ihre Erfahrung?

    1. Ich habe das nicht ausprobiert, da ich zum einen keine Musik offline besitze, es nicht benötige und mein Smartphone immer dabei haben. Aber was soll es da für Probleme geben? Ist mir bislang noch nichts zu Ohren gekommen.

      Gruß
      Peter

    1. Das scheint sogar zu stimmen:

      „Unfortunately, the IOS app is heavily stripped down (no stress monitoring, music / spotify control, no song upload available).“

      Also geht leider nicht.

      Gruß
      Peter

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