Lefant M213 im Test – was taugt dieser günstige Saugroboter mit Wischfunktion?

Mit dem Lefant M213 teste ich einen sehr kompakten Saug- Wischroboter, der zudem noch ziemlich günstig ist. Aber was taugt er im Alltag in einer ganz normalen Wohnung?

Vor kurzem haben wir für den Podcast eine Sonderfolge mit dem Thema Saugroboter veröffentlicht (Link zum Podcast) und dabei am Ende davon geträumt, dass man mal einen kompakten Saugroboter auf den Markt bringen müsste, der kleiner vom Durchmesser und vor allem flacher baut. Als ob uns Lefant gehört hat, kam am nächsten Tag per Mail das Angebot rein, den Lefant M213 zu testen, der eben genau das ist. Klein, flach, kompakt und außerdem dem noch sehr günstig. Ob ich den testen will? Na logisch. Zumal er keine Karten speichert und somit auch Nutzern gerecht werden könnte, die in dieser Hinsicht Bedenken haben. So richtig offline ist das zwar nicht, da es (auf Wunsch) eine App gibt, aber wie auch der INOMI LE7 (Testbericht) zeichnet der Lefant M213 keine festen Karten. Technisch unterscheiden sich die beiden nur in wenigen Punkten, also kann man diese beiden durchaus miteinander vergleichen.

Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen in meiner Wohnung und nicht aus einem Testlabor. Wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen auf den Testkandidaten warten, habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link

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Technische Daten Lefant M213:

  • Infrarot-Navigation
  • 2200 pa Saugleistung
  • 2 Seitenbürsten
  • Lefant App kompatibel
  • 500 ml Staubbehälter
  • HEPA-Filter
  • WLAN (2,4 GHz)
  • Sprachassistenten Alexa und Google Assistant
  • 12 mm Steigfähigkeit
  • 280 x 280 x 76 mm (Sauger)
  • 130 x 125 x 93 mm (Station)
  • 19 Watt

Produktseite: lefant.com/en-de/lefant-m213

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist der Lefant M213 auf Amazon* zum Preis von 239,99 Euro. Mit dem Code PD7RYR8Q gibt es bis zum 31. Juli 2022 einen Rabatt von 90 Euro.

Der gute Lieferumfang des Lefant M213

Was ich gut finde:

Beim Auspacken fällt schon mal der gute Lieferumfang des Lefant M213 auf. Neben dem eigentlichen Sauger ist im Karton noch die Ladestation mit integrierten Reinigungstools zu finden, das Netzkabel, gleich vier Seitenbürsten, ein Ersatzfilter, eine Packung mit feuchten Wischtüchern und eine deutsche Kurzanleitung.

Der Lefant M213 ist der mit Abstand kompakteste Saugroboter mit Wischfunktion, den ich jemals getestet habe. Er ist nicht nur vom Durchmesser her deutlich kleiner als die allermeisten Konkurrenten, sondern auch deutlich flacher. Das macht sich im Praxistest absolut positiv bemerkbar, denn er passt bei mir unter alle Möbel. Er passt selbst unter Hänge-WCs, wenn diese etwas höher aufgehängt sind.

Einen Turm gibt es nicht, denn der Lefant M213 orientiert sich per Infrarot und das rundherum. Was sich zunächst nach einer mittlerweile veralteten Technik anhört, ist in der Praxis so schlecht nicht, aber dazu gleich mehr. Der fehlende Turm ist aber einer der Gründe, warum der Lefant M213 so kompakt ist. Bis auf eine Taste ist auf der Oberseite nichts weiter zu finden bis auf den Deckel.

Klappt man diesen auf, wird zuerst einmal der rote Ein/Ausschalter sichtbar. Dazu der QR-Code zum herunterladen der Lefant Life App. Dazu der 500 ml fassende Staubbehälter.

An der Front gibt es auch keinen klassischen Schlagbalken oder Kameralinsen. Erst auf der Unterseite wird interessant, denn hier bietet der Lefant M213 gleich zwei Seitenbürsten, aber keine Bodenbürste. Hier wird ganz oldschool mit drei Gummilippen der Dreck gesammelt und per Direktabsaugung in den Staubbehälter befördert. Ansonsten gibt es noch Sensoren gegen Absturz und zwei grobstollige Gummiräder mit einem relativ kleinen Federweg. Mit diesen soll der Lefant M213 Hindernisse von bis zu 12 mm Höhe überwinden können.

Die Wischfunktion wird beim Lefant M213 ohne Wassertank realisiert. Die Platte ist lediglich in den Roboter eingesteckt und das Wischtuch muss vorab händisch gewässert werden. Das klingt zunächst etwas umständlich und ja, das ist es auch, aber der Bezug kann mehrmals verwendet werden, bis er gereinigt werden sollte. Im Lieferumfang sind feuchte Einmalwischtücher, welche aber wirklich nur einmal genutzt werden können, da sie sehr schnell austrocknen. Auf Dauer sicher bequem, aber auch teuer. ich bevorzuge das „normale“ Wischtuch.

Die Lefant Life App (Android / iOS) ist wirklich sehr einfach gehalten. Obwohl der Lefant M213 ein eher einfacher Vertreter seiner Art ist, ist die App durchaus umfangreich, aber leider nicht sehr übersichtlich. Die untere Leiste kann man seitlich scrollen. Erst dadurch kommen weitere Reinigungsfunktionen zum Vorschein. Die einzelnen Funktionen sind selbsterklärend. Die dort befindlichen „Einstellungen“ steuern unter anderem die Saugkraft und zeigt eine Historie. Oben rechts, bei dem Icon mit dem Stift, erreicht man weitere Einstellungen wie z.B. Alexa und den Google Assistant. Das hat bei mir im Test zwar prinzipiell funktioniert, aber mehr als den Saugvorgang starten und stoppen konnte ich nicht. Also wirklich sehr, sehr einfach gehalten.

Übrigens. Wer die App nicht will oder nicht benötigt, kann den Lefant M213 auch ganz ohne nutzen, dann aber sehr stark eingeschränkt. Entweder drückt man die Taste auf der Oberseite, wenn er noch auf der Ladestation steht und er fängt im „Smart“ Betrieb mit der Reinigung an, oder man setzt ihn händisch irgendwo hin und drückt dann erst die Taste. Allerdings kehrt er nicht selbstständig zur Ladestation zurück. Wenn der Akku zur Neige geht und er ist von der Station gestartet, findet er sie mit etwas Glück. Aber händisch irgendwo abgesetzt, findet er die Ladestation nicht mehr eigenständig.

Der Praxistest hat mich dann in einen echten Zwiespalt gedrängt. Da der Lefant M213 keine Karte speichert, kann man natürlich keine Räume definieren, keine No-Go Areas oder andere Gimmicks. Er kann nur nach dem Alles-oder-Nichts Prinzip arbeiten. Dazu weiter unten etwas mehr. Es gibt mehrere Programme. „Smart“ bedeutet, dass er vom Startpunkt aus erst einmal ca. 5 Meter geradeaus fährt bzw. ein Hindernis kommt, sich dann dreht und etwas versetzt parallel zurückfährt und da so lange, bis der Akku leer ist. Also bahn für Bahn.

Bei „Willkürlich“ fährt der Lefant M213 kreuz und quer durch die Wohnung, bis auch hier der Akku leer ist. „An der Wand entlang“ sagt eigentlich schon von selbst alles aus. Mit der „Spirale“ dreht er sich in größer werdenden Kreisen um sich selbst und wieder zurück zur Mitte der Spirale. Wählt man „Manuell“, wird eine Fernbedienung eingeblendet, über die man den Lefant M213 fernsteuern kann, was Sinn macht, wenn man schnell einen bestimmten Bereich reinigen möchte.

Obwohl der Lefant M213 keinen LiDAR-Sensor nutzt, sondern sich rein mit Infrarot-Sensoren orientiert, erkennt er größerer Hindernisse einwandfrei und umfährt diese auch. Wie immer teste ich das mit einer Fernbedienung, die aber wohl etwas zu klein ist, denn diese schiebt er vor sich her. Den kleinen Teddy erkennt er direkt und ohne diesen zu berühren, wird er umfahren. Gleiches gilt auch für die Steckdosenleiste mit dem extra langen Kabel. Obwohl das Kabel deutlich dünner als die Fernbedienung ist, wird das Kabel erkannt und komplett umfahren. Da haben selbst deutlich teurere Konkurrenten so ihre Probleme.

Die beiden Seitenbürsten leisten gute Dienste, schießen aber ab und zu mal größere Fundstücke durch den Raum. Aber alles im allem ist die Saugleistung trotz „nur 2200 pa“ richtig gut. Auch die fehlende Bodenbürste macht sich nicht negativ bemerkbar, denn auch auf hochflorigen Teppichen macht der Lefant M213 in Punkto Saugleistung eine gute Figur.

Apropos Teppiche. Egal ob der kleine Läufer vor der Balkontür, der hochflorige Teppich im Badezimmer oder die Schlingenware im Büro. Sie alle werden gekonnt bestiegen und befahren. Auffällig hierbei ist, dass der Lefant M213 die Teppiche auch nicht irgendwie zusammenschiebt oder direkt mitschleift, sondern wirklich an Ort und Stelle belässt und reinigt. Für einen Saugroboter dieser Preisklasse sicher keine Selbstverständlichkeit. Da hatte ich schon ganz andere Kandidaten, die das mehrfache kosten.

Oder die Wischfunktion. Ja, ok. So eine „dumme“ Platte mit einem daran befestigten Wischtuch ist jetzt kein High-End Schrubber, der wild vibrierend wischt, aber im Gegensatz zu vielen, vielen anderen, schafft der Lefant M213 die nun folgende Sauerei bis auf den letzten Krümel zu beseitigen und das beim ersten Durchgang.

Wie immer verschütte ich dafür den kompletten Inhalt des Spülbehälters der Kaffeemaschine, in dem sich auch jede Menge Trester, als Reste des Kaffeepulvers befinden, auf dem Fliesenboden und lasse ihn ein paar Stunden eintrocknen. Da der Lefant M213 keine Wischfunktion im klassischen Sinne besitzt, wässere ich das Tuch händisch (weiter unten beschrieben), setze ihn an den Rand der Sauerei und starte das Programm „Spirale“. Wenige Sekunden ist die Sauerei komplett beseitigt. Er ist der Erste, er wirklich alles restlos beseitigt inkl. aller eingetrockneten Ränder. Hut ab.

Und auch sonst weiß der Kleine in der Praxis größtenteils zu überzeugen. Durch seine kompakte Bauart passt er problemlos unter die Couch, den Couchtisch und saugt auch im Labyrinth aus 24 schräg stehenden Stuhlbeinen unter dem Esstisch alles auf. Hindernisse bis 12 mm schafft er dabei problemlos. Erst die Waage im Bad mit ihren 20 mm wird zum unüberwindbaren Hindernis. Aber sonst? Auf großen Flächen ist die Saug- und Wischleistung richtig gut und dabei ist er angenehm leise. Wie oft habe ich ihn einfach machen lassen. Stört ja nicht der Kleine und so wischt und saugt er sich durch die Wohnung, wie der Akku zur Neige geht.

Was ich nicht gut finde:

Größtes Problem des Lefant M213 ist die Navigation durch den Raum. Da er keinen richtigen Plan der Wohnung speichert, ist es eigentlich unmöglich, dass er mit einem Durchgang einen Raum vollständig reinigt. Erst recht nicht, wenn man eine eher offene Wohnung mit großen Wohn-Essbereich und angrenzender offener Küche hat. Selbst im Gäste-WC mit nicht einmal 4 m² hat es mehrere Durchgänge gebraucht, bis dieses komplett gereinigt war. Zuerst habe ich die Kantenreinigung gestartet, dann die smarte Reinigung und weil es trotzdem noch eine Ecke gab, die er nicht gereinigt hat, habe ich noch mal die Willkürliche Reinigung gestartet. Tipp: Türen schließen, damit der Lefant M213 nicht aus dem Raum herausfährt und dann einfach machen lassen.

Auf der unteren Leiste kann man durch die Funktionen scrollen

Die smarte Reinigung erstellt zwar so etwas wie einen Raumplan, aber in der 80er Pixelgrafik erkenne ich rein gar nichts und der Lefant M213 scheint diese „Karte“ auch zu ignorieren, da er immer wieder dieselben Bereiche abfährt, andere wiederum komplett ignoriert. Alles sehr merkwürdig. Besser scheint da der Willkürliche Modus zu sein, bei dem der Lefant M213 so lange kreuz und quer durch die Gegend fährt, bis der Akku leer ist. Allerdings ist dann längst nicht alles gereinigt worden. Dafür muss man den Lefant M213 einfach sehr, sehr viel Zeit einräumen und am Ende ist dann doch nicht alles sauber.

Gerade in den Ecken hat der Lefant M213 so seine Probleme. Er ist da einfach zu vorsichtig, denn seine Infrarotsensoren lassen ihn nicht nahe genug an die Ecken heranfahren. Er dreht schon etliche Zentimeter vorher ab und lässt Ecken dann komplett aus, was sich natürlich im Detail negativ bemerkbar macht. Natürlich haben auch andere Saugroboter ihre liebe Mühe mit den Ecken, aber beim Lefant M213 ist es wirklich sehr deutlich, auch wenn die Kantenreinigung an sich gut ist. Aber in die Ecken schaut man immer als erstes und da liegt am Ende immer noch der Dreck.

Die Wischfunktion ist wie oben beschrieben richtig gut, aber doch stark eingeschränkt. Das ordentlich gewässerte Tuch hält bei normalen Temperaturen ca. 5 Minuten, dann ist es, natürlich abhängig vom Bodenbelag, schon so trocken, dass man von wischen nicht mehr sprechen kann. Natürlich kann man den Lefant M213 alle paar Minuten kurz stoppen und das Wischtuch wieder wässern, aber will man das wirklich, zumal man ihn dann nie alleine in der Abwesenheit arbeiten lassen kann. Also nicht, wenn man auch gewischt haben möchte.

Das Menü der Lefant Life App ist etwas undurchsichtig

Fazit:

Ist der Lefant M213 empfehlenswert? Eindeutig Jein. Durch seine Kompaktheit empfiehlt er sich eigentlich von selbst, zumal auch seine Saug- und Wischleistung an sich gut sind. Aber am Ende des Tages gibt es einfach zu viele Probleme beim Reinigen der Wohnung und genau deswegen kauft man sich so ein Teil ja. Es macht auf Dauer keinen Sinn den Lefant M213 immer wieder neu zu starten, um dann doch nicht alle Bereiche gereinigt gesäubert zu bekommen. Eigentlich lohnt er sich nur für kleine, abgeschlossene Räume, in denen er ungestört vor sich hin saugen kann. Es fällt mir schwer, denn ich mag den Lefant M213, aber er macht in normalen Wohnungen keinen Sinn und daher vergebe ich das Gütesiegel nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Lefant M213

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gute Saug- und Wischleistung
+ zwei Seitenbürsten
+ sehr kompakt
+ sehr leise
+ auch ohne App nutzbar
+ gute Hinderniserkennung

– schlechte Navigation
– schlechte Reinigung der Ecken
– Wischfunktion nur kurz brauchbar
– nur in kleinen Räumen gut einsetzbar