INOMI LE7 Offline-Saugroboter mit Wischfunktion im Test

Im Test habe ich mit dem INOMI LE7 einen ganz besonderen Saugroboter mit Wischfunktion, denn er arbeitet komplett offline ohne App und ich will wissen, wie es sich im Alltag so schlägt.

Beim Thema Saugroboter mit Wischfunktion scheint ein Preis von 250 Euro eine Art Schallmauer darzustellen. Markus hat mit dem Test des Trouver Finder (Testbericht) einen in dieser Preisklasse getestet und für gut befunden. Der Tesvor S4 (Testbericht) stammt auch aus dieser Gattung, hat mich aber absolut nicht überzeugt. Vielleicht kann der Inomi LE7 in die Bresche springen, zumal dieser Saugroboter ein Feature hat bzw. nicht hat, was vielen bitter aufstößt. Der INOMI LE7 arbeitet komplett offline. Es gibt keine App, keine Internetverbindung, kein WLAN oder Bluetoothverbindung, sondern nur eine einfache Fernbedienung. Wer also Angst davor hat, dass die Daten der Wohnung auf irgendwelchen Servern landen, sollte sich den Test des INOMI LE7 genauer ansehen. Wichtig zu wissen ist auch, wie meine Wohnung so aussieht und welche Herausforderungen den Testkandidaten erwartet und das habe ich hier ausführlich beschrieben -> Link

Technische Daten INOMI LE7:

  • Radar-Navigation
  • Wischfunktion
  • 2200 pa Saugleistung
  • 2 Seitenbürsten
  • 1 Bodenbürste
  • 200 ml Staubbehälter
  • 300 ml Wassertank
  • HEPA-Filter
  • 330 x 330 x 71 mm
  • 2,7 kg
  • 58 dB(A)
  • 28 Watt
  • 2600 mAh

Produktseite: inomilife.com/inomi-le7

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist der Inomi LE7 zum Preis von 229,99 Euro bei Amazon*.

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Was ich gut finde:

Im Lieferumfang befindet sich neben dem INOMI LE7 noch die Ladestation mit dem Netzkabel, 2 Ersatz-Seitenbürsten, eine Reinigungsbürste, eine Fernbedienung nebst Batterien, ein Ersatz-HEPA-Filter und ein Benutzerhandbuch. Die Verarbeitung ist richtig gut. Die Oberfläche besteht aus bruchfesten Glas und sieht echt schick aus. Zumindest solange man die nicht anfasst, denn im Laufe der Zeit werden unschöne Fingerabdrücke die Oberfläche zieren. Dort sind auch zwei Tasten zu finden. Eine um den Saugroboter nach Hause zu schicken und eine Power-Taste, um die laufende Aktion zu beenden bzw. wieder zu starten. Diese Taste werde ich im Verlaufe des Tests häufiger drücken, als mir lieb ist. Da der Sauger keinen Turm besitzt, fällt er erfreulich flach aus.

An der Front und der Seite sind diverse Sensoren für die Navigation zu finden. An der Rückseite der kombinierte Staub- und Wassertank an dessen Unterseite ein Microfaser-Wischtusch per Klett befestigt wird. An der Unterseite sind dann auch die beiden Seitenbürsten, die Bodenbürste und sogar ein echter, mechanischer, Ein-Aussschalter. Das alles macht einen wirklich guten Eindruck, zumal man für die Ladestation auch eine Möglichkeit vorgesehen hat, das Kabel ordentlich unterzubringen. Mit solchen Kleinigkeiten kann man mir eine Freude machen, denn ich hasse nicht mehr, als herumliegende Kabel.

Da der INOMI LE7 komplett offline arbeitet, also keinerlei Verbindung zu irgendwas herstellen kann, muss man auch keine Bedenken haben, dass irgend jemand irgendwas von der eigenen Wohnung mitbekommt. Gesteuert wird der Saugroboter mit einer handlichen Fernbedienung, die selbst auch nicht smart ist. Es gibt ein paar Tasten und ein kleines, einfaches Display, welches nicht einmal Touch ist. Also ganz rudimentär ohne Extras. Das macht die Bedienung natürlich sehr einfach, auch wenn man zu Beginn erst einmal die Bedeutung der einzelnen Tasten aus der deutschen Bedienungsanleitung herauslesen muss.

Obwohl der INOMI LE7 unsmart ist, bietet eigentlich alles, was ein Saugroboter ohne App so bieten kann. verschiedene Saugmodis wie eine einfache Zonenreinigung, verschiedene Saugstärken oder eine zeitgesteuerte Reinigung. Mit den Pfeiltasten lässt sich der Roboter wie ein ferngesteuertes Auto durch die Wohnung bugsieren. Natürlich kann man den Roboter per Hand in das betreffende Zimmer bringen, aber mehr Spaß macht es mit der Fernbedienung. Am Einsatzort angekommen, drückt man die entsprechende Taste und schon legt der Saugroboter los. Bei der zeitgesteuerten Reinigung muss man aber bedenken, dass die Fernbedienung keine 24-Stunden Anzeige hat, sondern AM und PM. Ist der Roboter fertig oder der Akku geht zur Neige, bewegt er sich automatisch zur Ladestation zurück.

Was mir richtig gut gefällt ist die Saugleistung, denn auch ohne die Stellung „Max“ saugt der Inomi LE7 richtig gut und beim Wischen kommt ordentlich Wasser zum Einsatz, so dass die Spur hinter dem Roboter wirklich über die gesamte Breite gewischt wird und nicht nur streifenweise angefeuchtet. Er fährt sehr sanft an Gegenstände heran und tastet diese vorsichtig ab und erwischt so auch die Kanten an Fußleisten oder Ecken. Richtig gut, zumal er sich auch ordentlich im Raum orientiert und auf kurzen Wegen zur Ladestation zurückkehrt. Er ist auch einer der ganz, ganz wenigen, die unter meiner Couch im Wohnzimmer saugt oder im Labyrinth aus insgesamt 24 Stuhlbeinen unter dem Esstisch. Es ist immer wieder interessant zuzuschauen, wie er durch das Stahlgewirr manövriert und dabei trotzdem nichts auslässt. Dabei fällt auch positiv auf, dass er Teppiche einwandfrei erkennt, auf diese drauf fährt, die Saugleistung automatisch erhöht, und auch Hindernisse bis 10 mm problemlos überwindet. Nur die abgerundeten Füße unserer Barhocker in der Küche haben sich als Endgegner erwiesen. Die Füße werden zwar bestiegen, aber es dauert mitunter mehrere Minuten, bis er sich selbst aus dieser Lage befreit. Aber immerhin hat er jedes mal geschafft.

Erstaunlich ist auch die gute Akkulaufzeit. Teilweise fährt der INOMI LE7 über 2 Stunden munter durch die Wohnung und saugt sich einen Wolf, bis im der Saft ausgeht und er sich auf den Rückweg macht. Das Aufladen dauert dann zwar ein wenig länger, aber da er danach nicht weiter macht, ist das eher unwichtig. Denn man auch keine Zeiten festlegen, in denen er nicht mehr reinigen soll. Sollte der Roboter noch zu später Stunden unterwegs sein, muss man ihn per Fernbedienung zur Ladestation schicken.

Was ich nicht gut finde:

Was ich bis heute nicht verstanden habe, ist die Taste „Auto“. Drückt man diese, fährt der Roboter los und reinigt so lange, bis der Akku leer ist. Ok. Aber genau dasselbe passiert, wenn man die Taste links unten drückt. Stellt man eine Zeit für die geplante Reinigung ein, dann fährt er auch so lange herum, bis der Akku leer ist. Apropos Akku leer. Oft genug reicht der Akku dann nicht mehr aus, die Ladestation zu erreichen. Das ist halb so schlimm, aber dann begibt man sich auf die Suche nach dem Saugroboter, denn das piepen ist so leise, dass man es oft genug gar nicht hört und ohne App sieht man auch keinen Standort. Durch piepen signalisiert der INOMI LE7 auch, wenn sein Staubbehälter voll ist, oder der Tank für das Wischwasser leer. Dumm nur, dass er piept, während er saugt und nicht so lange wartet, bis er in der Ladestation steht. So muss man zwischendurch immer mal selber schauen, wie es um die Füllstände bestellt ist oder wie sich Bürsten aussehen.

Gut gemeint, aber der QR-Code führt ins Leere

Wer sich einen nicht-smarten Saugroboter zulegt, muss aber mit ein paar weiteren Einschränkungen leben. Eine davon ist, dass man keine Zimmer gezielt reinigen lassen kann. Zwar gibt es auf den Tasten diverse Befehle wie eine Zonenreinigung, aber die lässt den Roboter entweder nur die Kanten der Räume abfahren, ohne den Innenraum zu reinigen, oder mit der „Spot-Reinigung“ nur einen Bereich mit einem Meter Durchmesser in konzentrischen Kreisen um den aktuellen Standort des Roboters herum. Einzige Lösung ist bislang, dass man den Saugroboter in das Zimmer setzt, die Zufallsfunktion aktiviert und dann die Türe schließt. Damit bekommt man den größten Teil eines Zimmers gereinigt, aber der Roboter macht das so lange, bis der Akku leer ist und er liegen bleibt, oder man die Türe irgendwann öffnet. Oder man öffnet bestimmte Türen, verschließt andere von Bereichen, die nicht gereinigt werden sollen und lässt ihn einfach mal machen.

Leider kann man auch keine No-Go Areas definieren und so fährt sich der INOMI LE7 immer wieder an den gleichen Stellen fest. Teilweise sogar im Minutentakt. Unter der Couch im Wohnzimmer haben wir etliche Kabel. In denen fährt er sich immer fest. Befreit man ihn, dauert es keine Minute, bis er wieder genau da hinfährt und sich wieder festfährt. Selbst wenn man ihn einige Meter entfernt wieder abstellt, fährt dort wieder hin. Weiterhin fällt auf, dass er zwar Teppiche einwandfrei erkennt, weil sich darauf die Saugleistung erhöht, aber auch die Teppiche werden nass gereinigt und das ordentlich. Offensichtlich wird der Wasserdurchfluss nicht gestoppt und so waren alle gereinigten Teppiche recht feucht.

Mit dieser Kante am Staubbehälter fährt sich der Saugroboter immer wieder fest

Als besonders tückisch erwies sich ein baulicher Mangel am INOMI LE7. An der Unterseite des Staub-Wasserbehälters befindet sich an beiden Seiten eine Kante, die wie eine Schaufel wirken. Damit fährt sich der Saugroboter bevorzugt an den Teppichkanten fest, weil er sich dort einfädelt. Bei kleinen Läufern schafft er es ab und zu sich selbst zu befreien, in dem er den Läufer einfach mitzieht, aber bei größeren Teppichen ist die Fahrt zu Ende.

Im Endeffekt sind das alles Kleinigkeiten, aber in der Summe nerven sie, da man den INOMI LE7 eigentlich nicht alleine arbeiten lassen kann. Ihn in der Abwesenheit einfach mal saugen lassen wird nicht funktionieren, da man ihn während einer Putzsession immer wieder piepen hört, weil wieder mal irgendwas im Weg steht oder er sich festgefahren hat.

Auch Teppiche werden nass gereinigt

Fazit:

Ist der INOMI LE7 empfehlenswert? Für den Preis nicht, denn er hat zwar den angeblichen Vorteil, dass er komplett betrieben wird, es also keine Verbindung in das Internet gibt, aber den einen Vorteil, erkauft man sich mit vielen Nachteilen. Man kann keine Zimmer gezielt reinigen lassen die die Optionen zur Reinigung lassen keine geordnete Reinigung. Die Reinigung passiert durch das Zufallsprinzip. Um wirklich alle Bereiche eines Zimmers zu säubern, muss man den Saugroboter lange arbeiten lassen. Da man keine No-Go Zonen einrichten kann, fährt er sich immer wieder an den gleichen Stellen fest und Teppiche werden ebenfalls nass gewischt, da er diese zwar erkennt, aber die Wasserzufuhr weiter läuft. Am Ende kann die an sich gute Reinigungsleistung die Nachteile nicht aufwiegen und weil man für dasselbe Geld intelligente Saugroboter bekommt, taugt der INOMI LE7 wirklich nur für Leute, die Panik davor haben, dass irgendwas vom eigenen zu Hause im Netz landet. Aber ob man dann wirklich einen Saugroboter benötigt, muss jeder für sich entscheiden. Das Gütesiegel vergebe ich aber nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
INOMI LE7

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gute Reinigungsleistung
+ leise auch bei maximaler Saugleistung
+ komplett Offline nutzbar
+ erkennt Teppiche
+ lange Akkulaufzeit

– keine gezielte Reinigung von Zimmern
– keine No-Go Areas definierbar
– fährt sich daher sehr oft an denselben fest
– Bedienung ist nicht selbsterklärend
– Auch Teppiche werden nass gereinigt
– Piepsignale sind zu leise
– findet öfter nicht den Weg zurück

2 Kommentare zu „INOMI LE7 Offline-Saugroboter mit Wischfunktion im Test“

  1. Hallo 🙂
    Ich versuche stets die zeitgesteuerte Reinigung einzustellen, es kommt auch zu so einer Art piepen nach dem einstellen. Jedoch startet er dann um diese Zeit nicht mit der Reinigung, wo liegt der Fehler?

    1. Hi, leider kann ich dir dabei nicht helfen, da ich den Saugroboter nicht mehr habe. Am besten wendsst du dich direkt an deren Support.

      Gruß
      Peter

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