Im Test habe ich den neuen ATUVOS Tag, einer günstigeren Apple AirTag Alternative. Ist er genauso gut wie das Original und wie schneidet er im direkten Vergleich ab?
In unserem Podcast sind die AirTags immer wieder mal Thema. Markus ist ein absoluter Gegner dieser kleinen Tracker, ich hingegen ein riesiger Fan, der mehrere davon tagtäglich nutzt. Nicht nur um den Reisekoffer tracken zu können, sondern auch meinen Rucksack, mein Portemonnaie usw. Derzeit nutze ich dafür mehrere Apple AirTags und dazu noch diverse Chipolo One Spot (Vergleichstest) und für mein Portemonnaie den Chipolo Card Spot (Testbericht). Natürlich habe ich auf die Tile Tracker (Testbericht) ausführlich getestet. Größter Vorteil der ATUVOS Bluetooth Tracker ist eben die offizielle Integration in das Apple Find Me Netzwerk. Er funktioniert also, rein theoretisch, genauso wie ein Apple AirTag, nur dass der ATUVOs deutlich günstiger ist. Aber was taugt er im Alltag im direkten Vergleich? Oft kommt die Frage, ob ein AirTag oder eine Alternative mit Android kompatibel ist. Darüber habe ich hier geschrieben (Link zum Artikel).
Wer solche AirTags mit einem Androiden suchen und aufspüren möchte, sollte sich diesen Artikel durchlesen -> AirTags mit Android finden – so einfach geht es
Technische Daten ATUVOS Tag Bluetooth Tracker:
- Apple Find Me kompatibel
- 120 Meter Reichweite
- Lautsprecher
- Bluetooth 5.2
- spritzwassergeschützt nach IP67 (was bedeutet das?)
- 35 x 35 x 7 mm
- 6 g
- CR2032 Batterie
Produktseite: atuvos.com/atuvos-versatile-tracker
Deutsche Bedienungsanleitung: n/a
Erhältlich ist das ATUVOS VERSATILE TRACKER-AT2101 in weiß bei Amazon* zum Preis von 21 Euro. Zwei kosten 49,99 Euro, allerdings kann man bei Amazon* einen 20% Coupon aktivieren.
Was ich gut finde:
Im Liederumfang sind im meinem Fall zwei ATUVOS Tags und eine deutsche Anleitung, die wirklich mal ihren Namen verdient, denn hier wird wirklich alles genau erklärt und das ist einem lupenreinen deutsch. Ein großes Lob dafür.
Der ATUVOS Tag besitzt die offizielle „Works with Apple Find My“ Zertifizierung, womit er mit der „Wo ist?“ App von Apple und Siri kompatibel ist. Einmal eingerichtet, kann er über die App jederzeit verwaltet, gesucht und auf verloren gesetzt werden.
Der ATUVOS Tag besteht komplett aus Plastik und ist von den Abmessungen nicht viel größer als der Apple AirTag oder der Chipolo One Spot (Vergleichstest). Plastik ist zwar nicht so hochwertig wie das Aluminium der Apple AirTags, aber wenn man sich die folgenden Bilder des Apple AirTag genauer anschaut, sieht man den Nachteil des Aluminium. Total verkratzt und der Chipolo One Spot, der ebenfalls komplett aus Plastik besteht, sieht dagegen aus wie neu.
Dank Loch kann er direkt an einem Gegenstand wie dem Schlüsselbund befestigt werden. Das größte Manko des Apple AirTag, denn ohne Zubehör, kann man einen AirTag nirgendwo dran hängen. An der Oberseite ist auch die Taste zu sehen. An der einen Seite findet man die Öffnungen für den Lautsprecher. Trotzdem ist er nach IP67 spritzwassergeschützt.
Im Inneren befindet sich eine handelsübliche CR2032 Knopfzelle, die man wechseln kann, in dem man einfach mit dem Fingernagel in die Lautsprecheröffnung geht und einmal herum fährt. Falsch zusammen bauen kann man den ATUVOS Tag auch nicht. Batterie rein, zudrücken, fertig.
Auf der Rückseite sieht man einen QR-Code. Der liefert beim scannen zwar nur die Seriennummer des Tags, aber das wirklich coole daran ist, dass in dem Moment, in dem ein Smartphone, egal ob Android oder iPhone, diesen QR-Code scannt, sich der ATUVOS Tag aktiviert bzw. einschaltet und seinen aktuellen Standort sendet, so dass er gefunden werden kann.
Der aller größte Vorteil des ATUVOS Tag ist die Möglichkeit, diesen Ein- und Auszuschalten. Das bietet bislang weder der Apple AirTag noch der Chipolo One Spot. Einmal aktiviert, laufen diese beiden, bis die Batterie leer ist. Der ATUVOS Tag kann ausgeschaltet werden, wenn man ihn nicht benötigt. Dafür drückt man die Taste für 3 Sekunden, was mit einem langen Piepton quittiert wird. Kurzes Drücken gefolgt von einem kurzen Piepton schaltet ihn wieder ein.
Zum zurücksetzen auf die Werkseinstellungen muss die Taste für 10 Sekunden gedrückt werden, bis 2 lange Pieptöne im Abstand von 7 Sekunden ertönen, gefolgt von zwei kurzen Pieptönen. Damit werden alle Verbindungsdaten gelöscht, aber nicht der Tracker aus dem „Wo Ist“ Netzwerk. Das muss händisch geschehen.
In der Praxis arbeitet der ATUVOS Tag dann exakt so, wie ein Apple AirTag bzw. der Chipolo One Spot. Man startet die „Wo ist?“ App, drückt kurz die Taste und schon bietet das iPhone den neuen ATUVOS Tag zur Einrichtung an. Namen vergeben, Icon aussuchen und los geht es. Damit ich es realitätsnah testen kann, „vergesse“ ich den ATUVOS Tag auf der Feuerwache und fahre nach dem Dienst nach Hause. Nach kurzer Zeit meldet mein iPhone, dass der ATUVOS Tag zurückgelassen wurde. Genau wie ein AirTag.
Zu Hause angekommen setze ich den ATUVOS Tag in den Modus „Verloren“ und aktiviere die Funktion, dass ich bei Fund benachrichtigt werden, Keine 5 Minuten später hat ein Kollege meinen ATUVOS Tag „gefunden“. Es erscheint eine entsprechende Meldung auf meinem iPhone, Apple Watch und meinem iPad. Direkt kann ich den Standort sehen und könnte mich dorthin navigieren lassen. Sollte der Kollege meinen ATUVOS Tag wirklich finden und in den Händen halten, könnte er diesen mit der „Wo ist?“ App scannen und meine vorab eingetragene Meldung sehen und mich kontaktieren.
Die Akkulaufzeit bewerte ich nicht, da diese nur von den verwendeten Knopfzellen abhängt. Kauft man No-Name Batterien beim Discounter oder 1-Euro-Shop, braucht man sich nicht wundern, dass diese oft nach wenigen Wochen schon leer sind. Aber selbst wenn man Markenbatterien kauft, kann es sein, dass diese nicht versprochene Laufzeit von bis zu einem Jahr bringen, weil niemand sagen kann, wann die Batterien produziert wurden.
Was ich nicht gut finde:
Genau wie beim Chipolo One Spot (Vergleichstest) fehlt auch dem ATUVOS Tag das UWB (Ultra Wideband). Der original AirTag kann mit einem iPhone ab dem iPhone 12 visuell gesucht werden. Dazu wird auf dem Display ein Pfeil angezeigt, sobald man in die Nähe des AirTags kommt. Kennt ihr noch dieses Wärmer/ Kälter Spiel? Genauso funktioniert das mit einem AirTag, bis man diesen dann findet. Der Pfeil zeigt die Richtung mitsamt einer Angabe in Metern. Fehlt hier leider, aber der einigermaßen laute Lautsprecher reicht aus, solange es in der Umgebung nicht zu laut ist, oder der Tracker zwischen den Kissen der Couch oder in die Ritze gerutscht ist.
Fazit:
Ist der ATUVOS Tag empfehlenswert? Ja und das uneingeschränkt, da er exakt dieselbe Funktionen wie der Chipolo One Spot (Testbericht) bietet, dafür aber deutlich günstiger ist. Die Apple AirTags bieten zwar UWB, was aber durch mit einem Preis von 35 Euro teuer erkauft wird, denn das ist auch der einzige Vorteil. Nachteil der AirTags ist das fehlende Loch zur Befestigung des Tags. Und weil der ATUVOS Tag eben mit den Apple AirTag oder der Chipolo One Spot (Vergleichstest) gleichauf ist, aber deutlich günstiger, bekommt er natürlich das Gütesiegel.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Geschenk erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
ATUVOS Tag AT2101
Zusammenfassung
+ gute Verarbeitung
+ Ein/ Ausschalter
+ Batterie wechselbar
– Loch zum Befestigen
+ Funktioniert mit „Wo ist?“
+ günstiger als der AirTag
– kein UWB
Ich dachte der Atuvos funktioniert nur mit einem iPhone?
Dem ist auch so. Der Atuvos funktioniert nur mit iOS. Steht aber auch so im Text.
Gruß
Peter