GaN Ladegeräte – was ist das und was bringt es mir?

Diese drei Buchstaben GaN sieht man immer wieder, wenn man sich mit dem Kauf von leistungsstarken Ladegeräten beschäftigt. Was bedeutet das und was bringt es mir? Hier erkläre ich es ohne fachchinesisch zusammen mit Tipps zum passenden Kabel.

Vor kurzem habe ich mich auf die Suche nach einem leistungsstarken All-In-One Ladegerät gemacht. Hintergrund ist, wie oft auch im Podcast besprochen, dass ich immer mein Laptop dabei habe, welches geladen werden will, mein iPhone, ein iPad Pro 12.9, AirPods und Apple Watch. Anstatt viele, wollte ich nur noch eine Ladegerät dabei haben, aber so potent, dass ich zur Not alle drei Geräte laden kann, ohne dass die Leistung einbricht.

Dabei habe ich natürlich zuerst mal nach einem Ladegerät mit USB PD (was ist das?) gesucht. Nach kurzer Suche bin ich dann immer wieder auf den Begriff GaN gestoßen. Was ist das und warum soll es unser aller Leben verändern? Das es was ganz großes sein muss, zeigt schon alleine die Tatsache, dass alle Bekannten (und Unbekannten) Hersteller auf den Zug aufspringen. Hier erkläre ich es kurz und knapp.

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Was war vor GaN?

Seit vielen Jahrzehnten zählt Silizium zum wichtigsten Material für Transistoren. Silizium leitet Elektrizität besser als alles davor. Mittlerweile ist Silizium aber ausgereizt und daher keine kleineren Ladegeräte mehr möglich.

Was ist GaN?

GaN steht für GalliumNitrid und ist mitnichten eine Neuheit, denn seit den 90er-Jahren wird dieses Material in LEDs, Solaranlagen und Blu-Ray Playern verbaut. GaN ist ein kristallartiges Material mit einer hervorragenden Leitfähigkeit, welches auch viel höhere Spannungen leiten kann als Silizium und deutlich effizienter ist. Weiterer Pluspunkt von GaN ist die Tatsache, dass der elektrische Strom die Komponenten aus GaN schneller passieren kann als in Silizium und somit auch noch der Ladevorgang als solches beschleunigt wird.

Aber es gibt noch mehr Vorteile. GaN ist deutlich effizienter als Silizium und somit gibt es weniger Energieverlust und damit einhergehend eine geringere Wärmeentwicklung, die wiederum weniger Verlustleistung bedeutet. Die Leistung, die hineingepumpt wird, wird besser genutzt, um dieselbe Leistung wie mit Silizium zu erhalten. Das alles macht GaN-Ladegeräte am Ende kleiner, leichter und kompakter.

Ein GaN-Ladegerät mit 140 Watt ist schon heftig, aber potent

Und was ist mit USB PD?

Einen weiteren Schub bei der Leistung kam dann mit USB PD (was ist das?), was für USB Powerr Delivery steht. Gerade im Bereich USB tut sich gerade sehr viel, denn aktuell wurde der Standard USB 4 in der Version 2.0 veröffentlicht, was aber bei den Ladeleistungen nicht viel Unterschied macht. Aktuell können USB-C Kabel bis zu 240 Watt vertragen. Wenn man bedenkt, dass z.B. aktuelle Xiaomi Smartphones mit bis zu 120 Watt geladen werden können und im Labor schon die 200 Watt Marke übersprungen wurde, dann sollte man dem Thema Kabel etwas mehr Beachtung schenken.

Sollte erst einmal reichen…

Ohne passendes Kabel geht bei GaN nicht viel!

Was nützt das tollste und potenteste GaN-Ladegerät, wenn die Verbindung zum Smartphone, Tablet oder Laptop mit einem mickrigen Klingeldraht hergestellt wird? Nix. Denn auch Kabel sind mittlerweile intelligent und kommunizieren mit den Geräten, an die sie angeschlossen werden. Passt da was nicht zusammen, wird die Handbremse angezogen. Mindestens 3A muss ein modernes Kabel aushalten und das ist die Minimalangabe.

Wer sich also wundert, warum das Smartphone oder Laptop trotz Super-Power genauso langsam geladen wird, wie mit dem alten Netzteil, der hat da wohl irgendwo einen Flaschenhals. Das ist oft genug das Kabel. Da nehme ich mich nicht aus, denn mein Huawei Laptop kann einiges ab, weshalb ich ja auch ein GaN-Ladegerät ausgesucht habe, aber die Leistung kam nicht an. Schlimmer noch, mein Kabel wird deutlich mehr als handwarm.

Also müssen neue Kabel her. Das Lastenheft ist kurz, aber eindeutig. Ummantelt mit Nylon, damit es auch was aushält. Mindestens 100 Watt sollen es sein, besser wären natürlich 240 Watt. Ab zu Amazon und nach kurzer Suche haben ich die Kabel von Cabletex* gefunden.

Diese Marke ist mir durchaus bekannt, denn schon 2016 habe ich von diesem Hersteller mal diverse Kabel getestet (Testbericht). Das habe ich heute noch im Einsatz. Also angefragt und tatsächlich einen Satz mit diversen USB-C auf USB-C bzw. für mein iPhone 13 Pro auch ein USB-C auf Lightning mit 40, 100 und 240 Watt geschickt bekommen. Damit ist jetzt alles im grünen Bereich. Keine Erwärmung der Kabel mehr und Leistung satt.

Machen leider nicht alle, aber Cabletex druckt die Daten auf den Stecker

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.