Bowers & Wilkins PI3 In-Ear Headset im Test – was mir gut gefällt und was nicht

Bowers & Wilkins steht für High-End Headsets und genau deswegen habe ich mal das Bowers & Wilkins PI3 Bluetooth In-Ear Headset getestet. Hier erfahrt ihr, wie es sich im Alltag und auch beim Sport schlägt.

Nach etlichen TWS-Headsets und einigen Overhead-Headsets wird es Zeit auch mal ein Sport Headset zu testen. Also ein kabelloses Headset mit Schnur um den Hals. Hat einige Vorteile, wenn man z.B. auf dem Fahrrad sitzt oder joggt und das schicke, superkleine TWS Headset aus dem Ohr fällt. In 90% der Fälle wird man es draußen nicht mehr finden.

So ein Sport-Headset hat da echte Vorteile, da man es eben um den Hals trägt. Und genau so eines ist das Bowers & Wilkins PI3. Vor einiger Zeit habe ich mit dem Teufel Move BT (Testbericht) ein ähnliches Headset getestet.

Seit ein paar Monaten nutze ich beim Sport das Sennheiser CX Sport*, welches gut klingt und dabei sehr klein und leicht ist.

Und seit dem ich das Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) privat mein Eigen nenne, bin ich ganz scharf auf den sportlichen Ableger.

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Technische Daten Bowers & Wilkins PI3:

  • 10 Hz – 30 kHz
  • Bluetooth 5.0
  • aptX HD
  • A2DP, AVRCP, HFP, HSP, BLE GATT, SBC, AAC
  • Freisprechfunktion
  • spritzwassergeschützt
  • USB Typ-C
  • 34 g

Produktseite: bowerswilkins.com/pi3

Deutsche Bedienungsanleitung: bowerswilkins.com/PI3-Manual.pdf

Erhältlich ist das Bowers & Wilkins PI3 in den Farben Space-Grau, Blau und Gold unter anderem bei Amazon* zum Preis ab 149 Euro.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Was ich gut finde:

In der Verpackung befindet sich neben dem Headset noch ein kurzes USB Typ-C Ladekabel, verschiedene Aufsätze und Ohrhaken, ein Tragebeutel und eine bebilderte Kurzanleitung.

Die Tragetasche ist etwas knapp bemessen. Damit es passt, muss das Headset nach Anleitung zusammengelegt werden. Dann passt es problemlos.

Erfreulicherweise findet sich auf der Ausstattungsliste auch aptX HD. Für viele nach wie vor ein Kaufargument für oder gegen ein Headset. Wobei ich nach wie vor behaupte, dass 99% der Hörer keine Unterschied hören werden. Erst recht nicht, wenn man Dienste ohne Hifi Qualität wie Spotify nutzt. 

Positiv erwähnenswert ist die extrem niedrige Latenz. Gerade bei Videos muss man schon sehr genau hinsehen, um eine Verzögerung zu bemerken und ganz wichtig für viele Sportler. Die Ohrstöpsel sind magnetisch und so kann man das Headset bei Nichtgebrauch wie eine Kette umhängen.

Die Bedienung ist dank Tasten kein großes Problem. Etwas seltsam ist aber die Tatsache, dass die Powertaste an der linken Seite angebracht ist, die anderen Taste an der rechten. Laut, Leise, Play, Pause, Telefonate annehmen usw. kann man hier steuern. Die mittlere Taste ist dabei sehr gut zu ertasten, da sie zum eine geriffelte Oberfläche hat und zudem noch eine längliche Form.

Der Reset bzw. ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen kann man, in dem man die Lauter- und die Leiser-Taste für 10 Sekunden gleichzeitig gedrückt hält, bis die LED erlischt.

Wirklich überragend ist der Klang. Zumindest für ein derartiges Sport-Headset. Ich habe ja noch das Teufel Move BT (Testbericht) hier liegen und das Sennheiser CX Sport*, welche beide auch schon richtig gut klingen. 

Im direkten Vergleich mit den beiden bietet der Bowers & Wilkins PI3 in allen Bereichen ein bisschen mehr. Noch mehr Druck und Präzision im Bassbereich wie der Teufel, was an sich schon nicht leicht ist, noch mehr Räumlichkeit und Tiefe wie der Sennheiser und noch mehr Spielfreude im Mittel- und Hochtonbereich.

Insgesamt wirkt das Klangbild des B&W PI3 homogener und präziser. Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Musik man hört. Hier macht sich die „Dual-Driver-Technologie“ mit getrennten Treiber für den Hoch-/Mittelton und den Tieftonbereich absolut positiv bemerkbar.

Also habe ich für einen weiteren Vergleich noch den großen Bruder Bowers & Wilkins PX7 und meinen Bang & Olufsen BeoPlay H9i (Testbericht) herangezogen. Erst hier zieht der Bowers & Wilkins PI3 den kürzeren. Dabei muss man aber bedenken, dass die beiden anderen mehr als das Doppelte kosten und auch erheblich größere Treiber verbaut haben.

Bei Telefonaten ist der Klang ebenfalls richtig gut. Man selbst hat wohl nur ein minimales Rauschen, wobei ich mir aber nicht sicher bin, dass es beim Telefonat aus der Umgebung kam. Das Gegenüber ist sehr gut zu verstehen.

Bislang war ich ja immer der Meinung, dass man beim Sport keinen hervorragende Klang braucht, da man ihn ohnehin nicht so gut wahrnehmen kann. Von wegen. Wer einmal so ein Headset beim Sport auf oder besser gesagt in den Ohren hatte, will in Zukunft nichts anderes mehr.

Was ich ok finde:

In Punkto Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren, was in dieser Preisklasse aber auch nicht anders zu erwarten ist. Das gesamte Headset macht schon einiges her, denn die Ohrstöpsel sind doch vergleichsweise groß ausgefallen, was aber dem Klang zu gute kommt.

Das Gehäuse besteht aus Aluminium und die Kabel nebst Aufsätze aus einem sehr angenehmen Silikon, welches keinerlei Eigengeruch hat. Die beiden Akkupacks sind aus Kunststoff, fügen sich aber gut in das Gesamtbild ein. Etwas befremdlich finde ich aber, warum die USB Typ-C Buchse keine Abdeckung besitzt. Daher ist es auch nicht wasserdicht.

Das Active Noise Cancelling fehlt, stört mich nicht, denn so ein In-Ear Headset schirmt schon an sich sehr gut ab. Dann lieber ganz weglassen, als eine halbgare Lösung, wie es viele andere probieren. 

Mit 31 Gramm ist das Bowers & Wilkins PI3 vergleichsweise schwer. Ist jetzt kein echter Nachteil, daher bei mir unter Ok zu finden. Das Teufel Move BT (Testbericht) wiegt gerade einmal 18 Gramm genau wie das Sennheiser CX Sport*, aber das liest sich jetzt krasser, als es im Alltag anfühlt.

Der Akku soll bis zu 8 Stunden halten und der Spruch auf der Homepage „Genug Akkulaufzeit für zwei Marathonläufe.“ hilft nicht wirklich weiter, dieses einzuordnen, zumal er totaler Unsinn ist. Zumindest für die meisten Nutzer, die, so wie ich, nicht einmal einen durchhalten. 

Aber egal. Die versprochenen 8 Stunden kann ich leider nicht bestätigen. Das maximale war bei mir 7 Stunden und 12 Minuten und dabei höre ich nicht einmal auf maximaler Lautstärke. Trotzdem ein guter Wert, wenn auch nicht überragend.

Der Teufel Move BT (Testbericht) hat mehr als 11 Stunden durchgehalten und das Sennheiser CX Sport* kommt auch knapp 8 Stunden. Somit als Ok einzustufen. Gut ist hingegen die Schnellladefunktion, wobei der Hersteller bis zu 2 Stunden Hörgenuss verspricht, wenn man es 15 Minuten lädt.

Habe ich natürlich auch probiert und es waren am Ende nur 1 Stunde und 26 Minuten.

Wie auch der Bowers & Wilkins PX5 (Testbericht) kann man das PI3 mit der Bowers & Wilkins Headphones App (Android / iOS) verbinden, was aber nicht zwingend nicht nötig ist. Es funktioniert auch über eine ganz normale Bluetooth-Verbindung.

Zumal man in der App ohnehin nicht viel einstellen kann. Eigentlich nur, wann sich das Headset bei Nichtbenutzung automatisch abschalten und Firmwareupdates installieren. Diese „Klanglandschaften“ sind ein netter Gimmick, der beim Sport aber eher unnütz ist, denn da brauche ich kein Meeresrauschen, sondern Beats.

Der Tragekomfort ist ebenfalls ok, wobei man aber sagen muss, dass man sich sehr viel zeit nehmen muss, um die für sich passenden Aufsätze und Ohrhaken zu finden. Sonst hält das Headset nicht wirklich, was auf die massive Bauweise und Größe zurückzuführen ist.

Kleiner Tipp: Ohrstöpsel einsetzen und dann noch mal ein wenig drehen. So kann man den Sitz nochmals verbessern, auch wenn dann teilweise etwas seltsam aussieht.

Bei mir war am Ende ein Mix aus zwei verschiedenen Größen der Ohrpolster und Ohrhaken erfolgreich. Beim Joggen, zumindest wie es Normalsportliche praktizieren, halten sie gut, aber bei Sportarten mit heftigen Bewegungen wie z.B Seilspringen halten sie nicht wirklich. 

Was ich nicht gut finde:

Das Bowers & Wilkins PI3 ist nicht wasserdicht. Es gibt nicht einmal offizielle Angaben, ob es spritzwassergeschützt ist. Schweiß ok, aber wie sieht es mit Joggen im Regen aus? Hält das Headset das aus? Die USB Typ-C Buchse hat keine Abdeckung, so dass dort Wasser problemlos eindringen kann. In dieser Preisklasse leider ein Minuspunkt. Und so lange ich kein offizielles Statement habe, bleibt ein Negativpunkt.

Das gilt auch für die Verbindung zur App. Auch wenn man die nicht wirklich benötigt kostet die mich jedes mal wieder Nerven, denn man braucht mehrere Anläufe, bis die Verbindung dann mal steht. Um beim nächsten mal wieder nicht auf Anhieb zu funktioniert. Total nervig.

Oben: Bowers & Wilkins PI3 Unten: Sennheiser CX Sport

Ich spreche hier nur über die Verbindung zur App. Die normale Bluetoothverbindung, ohne App, ist problemlos, aber wenn es eine App gibt, will man die auch nutzen. Egal ob sinnvoll oder nicht und wenn es dann nicht funktioniert, ist der Frust groß.

Auch dieses Stück störrische Kabel zwischen den beiden Akkupacks ist echt nervig. Es ist vorgeformt und hat die dumme Angewohnheit sich immer in diese U-Form zu bringen. Man gewöhnt sich dran und erleichtert das zusammenlegen enorm, aber im Alltag ist es oft genug einfach nur störend, wenn es sich sonstwo hin wickelt.

Fazit:

Ist das Bowers & Wilkins PI3 empfehlenswert? Ja, auch wenn er nicht perfekt ist. Der Klang ist sehr gut, zumindest für ein Sportheadset und da es keinen unnötigen Schnickschnack hat, ist die Bedienung ein Kinderspiel. Der Akku ist ok, genau der Sitz, wenn man sich die Zeit nimmt, um die für sich passende Kombination zu finden. Zum Glück benötigt man die App nicht wirklich und auch das sich selbst in Form legende Kabel ist kein echter Negativpunkt, weil es nicht lebensnotwendig ist.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Bowers & Wilkins PI3
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Klang
  • Preis/ Leistung
3.8

Kurzfassung

+ Verarbeitung
+ sehr guter Klang
+ aptX HD
+ viel Zubehör im Lieferumfang
+ Akkulaufzeit in Ordnung

– Kabel etwas störrisch
– Verbindung zur App ist ein Glücksspiel