Im Test – Xiaomi AirDots Pro aka Xiaomi Mi Air Bluetooth Headset

Im Test habe ich dieses mal wieder was von Xiaomi. Und zwar die Xiaomi AirDots Pro aka Xiaomi Mi AirDots Pro aka Xiaomi Mi Air aka Xiaomi Mi True Wireless Earphones. Ich bin gespannt, wie gut sich dieses, relativ teure, True Wireless Headset im Alltag und beim Sport so schlägt.

Es ist erst wenige Tage her, da habe ich einen direkten Vergleich zwischen den Xiaomi AirDots und den neuen Xiaomi Redmi AirDots online gestellt. Ein großer Zufall war, dass ich kure Zeit später in den Ebay Kleinanzeigen die Xiaomi Mi AirDots Pro gefunden habe. Zwar in Köln, aber noch zufälliger war ich am nächsten Tag sowieso in Köln, also kurzerhand angeschrieben und am nächsten Tag in Köln abgeholt.

Da lagen sie nun. Die sagenumwobenen Xiaomi Mi AirDots Pro aka Xiaomi AirDots Pro aka Xiaomi Mi Air Bluetooth Headset aka Xiaomi Mi True Wireless Earphones aka TWSEJ01JY. Wie immer haben die Kinder bei Xiaomi jeweils viele Namen. Am geläufigsten ist aber Xiaomi AirDots Pro.

Technische Daten Xiaomi AirDots Pro:

  • Android / iOS
  • 20 – 20.000 Hz
  • 16 Ohm
  • 7 mm Treiber
  • ANC 
  • Bluetooth 4.2
  • AAC / A2DP / HFP / HSP / AVRCP
  • Touchbedienung
  • Sprachassistent
  • Freisprechfunktion
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • 50 mAh (je Earpiece)
  • 44 x 22 x 14 mm (Earpiece)
  • 53 x 44 x 31 mm (Case)
  • 300 mAh (Case)
  • 6 g (je Earpiece)
  • 58 g (komplett mit case)

Produktseite: n/a

Bedienungsanleitung: n/a

Die Xiaomi Mi AirDots Pro gibt es derzeit nur in weiß und kosten bei Amazon inkl. Versand 89,34 €*, bei Gearbest* sind es 81,90 € inkl. Versand*

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Verarbeitung und Ausstattung:

In der Verpackung ist alles was man benötigt. Die beiden Headset, neudeutsch auch Earpiece genannt, mehrere Aufsätze in verschiedenen Größen und das Ladecase. Die Anleitung ist auf Englisch. Eine deutsche Anleitung gibt es nicht.

Wie zu erwarten bestehen die Kopfhörer wie auch das Ladecase aus weißen Kunststoff, ist aber von der Verarbeitung absolut anstandslos.

Jeder Stöpsel verfügt über einen 50 mAh Akku und im Inneren sorgt ein 7 mm Treiber für die Musik. So weit, so normal. Dazu soll es noch ANC haben, also Active Noise Canceling. Dafür befinden sich an beiden Kopfhörern kleine Löcher, in denen Mikrofone die Umgebungsgeräusche aufzeichnen sollen.

Am Stielende ist jeweils L und R aufgedruckt, was aber sehr schlecht lesbar ist. Die Touchoberfläche ist durch eine Aluminiumoberfläche gekennzeichnet.

Das Ladecase hat außen eine Taste, die hauptsächlich für die Verbindung genutzt wird. Außerdem zeigt eine kleine LED den Ladezustand des Case an. Leuchtet diese durchgehend, dann ist der Akkustand noch ok. Blinkt diese, dann sollte man das Case per USB Typ-C Kabel aufladen, was ca. 2,5 Stunden dauert. 

Die Akkus des Headsets sollen laut Xiaomi bis zu 10 Stunden durchhalten, was aber so nicht ganz passt. Denn eine Ladung reicht, je nach Lautstärke und ob ANC ein- oder ausgeschaltet ist, zwischen 2 Stunden und 3,5 Stunden. Nur wenn man das Headset zwischendurch wieder im Case auflädt, bis dieses dann auch leer ist, kommt man auf ca. 1o Stunden. Also nicht am Stück, sondern in Etappen.

Was fehlt ist aptX, dafür kann problemlos jedes Earpiece einzeln genutzt werden. Praktisch ist die automatische Pause-Funktion, sobald man ein Earpiece aus dem Ohr nimmt. Allerdings startet die Wiedergabe nicht wieder, wenn man es einsetzt.

Der Tragekomfort ist durch das geringe Gewicht sehr gut. Solange man sich nicht viel bewegt. Zum Sport eignet sich das Xiaomi Mi AirDots Pro absolut nicht. Ich habe mit mehreren Aufsätzen herumprobiert, unter anderem den INAIRS AIR1 Memory-Foam* und den Xcessor Silikon-Ohrstöpsel mit Dreifachflansch*. Da das Headset nicht so tief in den Gehörgang sitzt, fällt es schon bei leichten Kopfbewegungen gerne mal heraus. 

Wenig hilfreich auch die chinesischen Sprachansagen, denn eine Änderung der Sprache ist nicht möglich. Das können selbst die billigen AiPods Clone (Testbericht).

Verbindung und Bedienung:

Die erstmalige Verbindung des Xiaomi Mi AirDots Pro ist schon mal ein Thema für sich. Denn dafür müssen beide Ohrstöpsel im Case bleiben. Man drückt für 2 Sekunden die Taste am Case und erst dann wird das Headset per Bluetooth als „Mi True Wireless Earphones“ gefunden. Danach entnimmt man beide und sie verbinden sich untereinander.

Der Aufwand ist aber nur beim ersten mal nötig. Danach reicht es, einen der beiden Stöpsel aus dem Case zu nehmen. Es sucht dann nach einem bekannten Gerät und verbindet sich automatisch. Dasselbe, wenn man den zweiten Ohrstöpsel entnimmt.

Möchte man z.B. die Liste der bekannten Bluetooth-Geräte mal löschen, dann packt man beide Stöpsel in das Case und hält die Taste für mehr als 10 Sekunden gedrückt. Also Zeichen für den erfolgreichen Löschvorgang leuchtet die LED auf.

Die Bedienung erfolgt per Touch auf den beiden Außenflächen der Ohrstöpsel.

  • Links 2x antippen: Sprachassistent starten
  • Rechts 2x antippen: Play / Pause
  • Links 2x antippen: Anrufe annehmen
  • Rechts 2x antippen: Anruf beenden
  • Links oder rechts 3 Sek. gedrückt halten: ANC ein-/ ausschalten

Allerdings macht die schlechte Reaktion die Bedienung oft genug zum Geduldsspiel, zumal man weder die Lautstärke regeln noch Titel überspringen kann. 

Stecken beide Ohrstöpsel länger als 30 Minuten im Case, gehen sie automatisch in den Standby. Das muss man beachten, denn man kann sie nicht ausschalten. Extrem nervig, wenn in dieser Zeit ein Anruf reinkommt und man es nicht hört, weil das Headset im Case klingelt. Total bescheuert und nicht nur bei den Xiaomi Mi AirDots Pro ein Problem, sondern allen True Wireless Headsets ohne echte Power-Taste.

Klang:

Wie klingt denn nun das Xiaomi Mi AirDots Pro? Zu allererst muss man sich wirklich die Zeit nehmen und die für sich passende Kombination der Aufsätze herausfinden. Das ist wie schon erwähnt nicht so einfach. Bei mir passte keine der drei Größen so wirklich. Erst meine eigenen  INAIRS AIR1 Memory-Foam Aufsätze* sorgten für einen einigermaßen Sitz.

Denn der ist entscheidend für den Klang. Wer sich hier keine Mühe gibt, wird vom Klang sehr enttäuscht sein.

Selbst mit einem wirklich guten Sitz bin ich vom Klang insgesamt enttäuscht. Bass gibt es nur, wenn man sich die beiden Ohrstöpsel richtig tief ins Ohr bohrt, was dann aber unbequem ist. Setzt man sie ganz normal ein, geht jede Menge Bass verloren. Der Mitteltonbereich ist dagegen sehr präsent und stellt die Musik auf eine angenehm breite Bühne mit einer wirklich guten Räumlichkeit. Die lassen die Höhen aber schon wieder ein Stück weit zu vermissen. 

Insgesamt ist der Klangcharakter deutlich Mittenbetont. Und so richtig laut kann das Xiaomi Mi AirDots Pro auch nicht. Das ist selbst mir zu leise und ich höre wirklich nicht sehr laut. Erfreulich die Tatsache, dass es bei maximaler Lautstärke nicht verzerrt.

Am besten klingt es bei eher niedrigen Lautstärken, wenn man sich etwas mit Musik berieseln lassen will, einen Podcast oder ein Hörbuch hört.

Wo ich aber echte Probleme habe, ist die Sache mit dem ANC. Angeblich soll man das durch gedrückt halten links oder rechts ein- oder ausschalten können. Da ich kein chinesisch verstehe, wusste ich nicht, wann es ein- oder ausgeschaltet war. Ist aber letztlich auch egal, denn einen Unterschied habe ich nicht gehört.

Egal ob zu Hause, auf der Wache oder an der Straße. Alles war immer gleich laut zu hören. Entweder ist das ANC bei mir defekt oder einfach nur schlecht. 

Fazit:

Sind die Xiaomi Mi AirDots Pro zu empfehlen? Aufgrund des recht hohen Preises ist mein Fazit eindeutig. Nein.

Die bessere Wahl kommt aus dem gleichen Hause. Nennen sich Xiaomi Redmi AirDots (Testbericht) sind mit knapp 20 € nicht nur erheblich günstiger, sondern schlicht die bessere Wahl. Sie klingen besser, halten besser im Ohr und auch der Akku hält länger. 

Von daher vergebe ich kein Gütesiegel und auch keine Kaufempfehlung.

Print Friendly, PDF & Email
Peter W.
Xiaomi AirDots Pro
  • Verarbeitung
  • Ausstattung
  • Klang
  • Preis/ Leistung
2.6

Kurzfassung

+ Verarbeitung
+ einzeln nutzbar
+ Auto-Pause beim herausnehmen

– zu teuer
– dünner Klang
– für Sport nicht geeignet
– schlechte Reaktion auf Touch
– lässt sich nicht richtig ausschalten

4 Kommentare zu „Im Test – Xiaomi AirDots Pro aka Xiaomi Mi Air Bluetooth Headset“

  1. Vielen Dank für den Test aber eine Frage stelle ich mir doch: konntest du die Echtheit der Kopfhörer irgendwie überprüfen, da du sie, wie du ja selbst schreibst, wohl privat über Ebay Kleinanzeigen gekauft hast? Es gibt ja jede Menge Fälschungen auf dem Markt und da sollte man schon darauf achten, dass man ein original Produkt erhält, besonders dann, wenn man einen Testbericht auf dieser Basis veröffentlicht.

    1. Das schließe ich mal aus. Also dass ich da Fakes habe. Von Xiaomi habe ich noch nie eine Fälschung gesehen und somit auch nicht besessen. Man redet immer darüber, aber noch nie hat jemand einen wirklichen Fake gesehen. Ich behaupte mal, dass diese Zeiten vorbei sind.

      Meine Eindrücke kann man unter anderem auch bei mydealz von anderen Nutzern nachlesen. Die sagen alle dasselbe. Ich kann es mir nicht erklären, denn von der Hardware, also Treiber, sollen beide absolut identisch sein.

      Gruß
      Peter

  2. Hallo Peter,

    Danke für den Test. Kurze Frage: Passen die Kopfhörer noch ins Case, wenn du die INAIRS-Aufsätze verwendest? Würde mir die Aufsätze auch bestellen, aber was ich so auf den Bildern gesehen habe, wird das dann im Case verdammt eng.
    Hatte schon einnmal Aufsätze, die ins Ohr, allerdings nicht ins Case passten.
    Gruß
    Eike

    1. Nein, sie eigentlich passen sie nicht mit rein, aber mit einem Gummi bleibt das Case zu und sie werden geladen. Ich experimentiere gerade noch mit anderen Aufsätzen herum. Darüber kommt demnächst ien eigener Artikel.

      Gruß
      Peter

Kommentarfunktion geschlossen.