Xiaomi Smart Air Purifier 4 im Test – was taugt der neue Lufterfrischer?

Im Test habe ich den Xiaomi Smart Air Purifier 4, einer von den drei neuen Modellen und wie immer testen wir richtig, denn mittlerweile habe ich 5 davon seit etwas mehr als einem Jahr im Dauergebrauch. Was ich von den Nachfolgern halte, lest ihr hier.

Über den Sinn oder auch Unsinn über Lufterfrischer bzw. Luftreiniger kann man gerne diskutieren. Ist dasselbe wie den Saugrobotern. Wer einen hat, findet es genial, wer nicht, findet es entweder total lächerlich oder übertrieben. Oder beides. Auch im Podcast (Link zum Podcast) sprechen wir immer wieder mal über dieses Thema, denn viele wissen nicht einmal, wofür diese großen Kisten überhaupt sind. In meiner 115 m² großen Wohnung ohne Haustiere stehen mittlerweile fünf dieser Lufterfrischer. Im Büro kurzzeitig ein TaoTronics Luftreiniger H13 TT-AP005 (Testbericht), der nach kurzer Zeit durch den djive Flowmate ARC Casual (Testbericht) ersetzt wurde, ein Xiaomi Mi Air Purifier 3C im Kinderzimmer, im Flur der Xiaomi Mi Air Purifier 3H (Testbericht), der für den Test durch den Xiaomi Smart Air Purifier 4 ersetzt wurde, da diese nahezu identische Leistungsdaten haben, im Schlafzimmer ein weiterer Xiaomi Mi Air Purifier 3C und im Wohnzimmer mit der offenen Küche ein Xiaomi Mi Air Purifier Pro. Wie so oft ist Xiaomi aber auch ein Stück selber schuld, denn bei den bisherigen Modellen gab es das totale Chaos aus verschiedenen Produktbezeichnungen für ein und dasselbe Modell, abweichende Produktdaten auf den diversen (offiziellen) Seiten von Xiaomi und noch mehr Verwirrung bei den Filtern, deren Kompatibilität, Lieferbarkeit und Preisen. Das hat sich mit der neuen Serie 4 anders werden. Es gibt hierzulande noch noch drei Modelle. Der Xiaomi Smart Air Purifier 4 Lite, der Xiaomi Smart Air Purifier 4 und der Xiaomi Smart Air Purifier 4 Pro und aktuell nur ein Filter. Eine Übersicht der Modelle findet man hier (Link) und eine Übersicht der Filter (Link).

Im Test des Xiaomi Smart Air Purifier 4 finde ich heraus, worin die Unterschiede von der Serie 3 zur Serie 4 liegt, ob der Umstieg lohnt und ob es vielleicht passende Alternativen gibt. Wie immer bewerte ich solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Geräuschentwicklung, Stromverbrauch, Nutzung usw. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde und was nicht. Natürlich sind das meine ganz persönlichen Meinungen und Eindrücke und diese können sich von anderen unterscheiden.

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Technische Daten Xiaomi Smart Air Purifier 4:

  • OLED Touchscreen
  • Xiaomi Home App kompatibel
  • WLAN 802.8 b/g/n (2,4 GHz)
  • 32 bis 63 dB
  • 400 m³/h
  • 28 – 48 m²
  • 36 Watt
  • Alexa Integration
  • 250 x 250 x 555 mm
  • 5,6 kg

Produktseite: mi.com/de/xiaomi-smart-air-purifier-4

Deutsche Bedienungsanleitung: mi.com/de/Xiaomi_Smart_Air_Purifier_4_de.pdf

Erhältlich ist der Xiaomi Smart Air Purifier 4 zu einer UVP von 249 Euro und bei Amazon* bereits für 189 Euro.

Was ich gut finde:

In der Verpackung findet man nicht viel. Neben dem Xiaomi Smart Air Purifier 4 mit eingebauten Filter, ein Stromkabel und eine deutsche Kurzanleitung. Mehr braucht es ehrlicherweise auch nicht. Zusammenbauen muss man auch nichts. Stellplatz aussuchen, aufstellen, an das Stromkabel anschließen und das war es auch schon. Sieht man von der Einrichtung der App ab, auf die ich gleich zu sprechen komme. An der Verarbeitung gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Oben eine, nun abnehmbare, Abdeckung, worin auch einer wenigen Unterschiede zum Xiaomi Mi Air Purifier 3H (Testbericht). Nachdem man diese Abdeckung entfernt hat, kann man das Lüfterrad und den Laufauslass reinigen. Ein riesiger Vorteil gegenüber dem Vorgänger. An der Front das, nun etwas größere, Touchscreen-Display. Der untere Teil des Gehäuses ist perforiert, damit der Luftreiniger rundum Luft einsaugen kann. Hier der nächste Unterschied, denn bei den Vorgängern waren nur drei Seiten perforiert. Die Rückseite war „massiv“, also ohne Löcher.

Der Lieferumfang des Xiaomi Smart Air Purifier 4

Dort befinden sich weiterhin auch die Luftsensoren wie der PM 2.5 Sensor, die nicht so direkt zugänglich sind. Weiterhin eine Taste, mit der das Display an der Front ausgeschaltet werden kann. Direkt daneben, etwas unscheinbar, ist ein Loch zu sehen, hinter dem sich die Sensoren für die Temperatur und Luftfeuchtigkeit verstecken. Darunter die nun magnetische Klappe, die den einfachen Zugang zum Filter ermöglicht. Dieser wird einfach aus dem Gerät gezogen und der neue eingeschoben. Dabei ist aber zu beachten, auch den passenden Filter zu verwenden. Dazu lasse ich mich weiter unten noch genauer aus. Dort sollte man übrigens immer wieder auch mal auswischen, denn hier sammelt sich jede Menge Staub. Ganz unten ist der Anschluss für den Netzstecker zu finden.

Über das Touchscreen-Display ist die prinzipielle Steuerung möglich. Ganz groß ist hier direkt mal die Luftqualität abzulesen. Je höher der Wert, desto mehr Schadstoffe in der Luft. In einer „normalen“, sauberen Wohnung sollte ein Wert von 1 bis 4 normal sein. Mit steigenden Werten ändert sich nicht nur die Drehzahl des Xiaomi Smart Air Purifier 4, sondern auch die Farbe dieser Anzeige von grün, auf Gelb und Rot. Darunter eine Leiste mit weiteren Anzeigen. Die Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit, der „Negativ-Ionen-Anzeiger“, auf die ich gleich zu sprechen komme, die Anzeige des WLAN-Signal und den aktuellen Modus.

Der Rücken des Xiaomi Smart Air Purifier 4 kann entzücken

Das Icon unten links ist die virtuelle Power-Taste. Daneben die Taste für die Auswahl des Modus. Von diesen gibt es insgesamt sechs Stück. Der „Automatik-Modus“ ist eben eine Automatik, die bei mir zu Hause auf allen Geräten aktiviert ist. Beim „Schlaf-Modus“ wird die Drehzahl auf ein Minimum reduziert, wodurch auch die Lautstärke reduziert wird. Anschließend drei Stufen mit verschiedenen fixen Drehzahlen „Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“. Mit dem Modus „Manuell“ kann man die Effizienz per App steuern.

Die App Xiaomi Home (iOS Android) ist ruckzuck eingerichtet und erkennt den Xiaomi Smart Air Purifier 4 auf Anhieb. Super einfach und vor allem ohne Stolpersteine. Mit ihr lässt sich noch einiges mehr einstellen, aktivieren bzw. deaktivieren. Auch hier ist zuerst einmal die Anzeige der Luftqualität, Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu sehen. Dann wieder der Wahlschalter für den Modus, Kindersicherung, mit dem der Touchscreen deaktiviert werden kann, der Benachrichtigungston oder auch das komplette Display deaktiviert werden kann. Oben rechts über die Einstellungen können weitere Funktionen wie die Änderung des Gerätenamen oder Aktualisierungen der Firmware angestoßen werden.

Das obere Gitter ist beim Xiaomi Smart Air Purifier 4 abnehmbar

Der Praxistest erstreckte dich über mehrere Wochen und fällt alles im allem positiv auf. Das Design ist gefälliger, so dass man das Gerät nicht verstecken muss. Der größte Vorteil ist das abnehmbare Gitter oben. Mit der Zeit sammelt sich in den Luftkanälen der Staub und so kann man ihn sehr bequem per Lappen beseitigen. Natürlich sollte man das gerät davor ausschalten. Das Display zeigt nun mehr Informationen an und macht auch die Bedienung einfacher. Eigentlich braucht man die Xiaomi Home App nach der erstmaligen Einrichtung nicht mehr, da man alles wichtige direkt am Display einstellen kann. Ehrlicherweise muss man sagen, dass eigentlich immer nur die Automatik zum Einsatz kommt.

Diese Sache mit den Negativ-Ionen habe ich bis heute nicht wirklich verstanden und auch die Anleitung ist da etwas komisch beschrieben. Der Xiaomi Smart Air Purifier 4 kann durch eine Reaktion zwischen dem negativen Elektron und den Sauerstoffmolekülen negative Ionen erzeugen. Diese sollen bestimmte Luftschadstoffe binden bzw. eliminieren. Was das genau bedeutet? Keine Ahnung. Soll aber nicht ungesund sein und der Glaube versetzt Berge, daher habe ich es aktiviert. Wer den Luftreiniger im Schlafzimmer einsetzen möchte, dem empfehle ich das Deaktivieren des Displays und der Benachrichtigungen. Damit fallen die Pieptöne weg, wenn man irgendwas am Lüfter per Taste oder App ändert.

Die verschiedenen Zustände des Display des Xiaomi Smart Air Purifier 4

Auch das Erstellen eines Zeitplans kann durchaus Sinn machen. Steht der Xiaomi Smart Air Purifier 4 in einem eher selten genutzten Zimmer wie z.B. dem Schlafzimmer, habe ich ihn so per App programmiert, dass er sich um 9 Uhr morgens abschaltet und sich am späten Abend um 21 Uhr wieder einschaltet. Ich bilde mir ein, dass man damit nicht unerheblich Filter sparen kann. Auch wenn es viele immer noch behaupten, kann man die Filter nicht mehr zurücksetzen (Link zum Artikel).

Über die Wirksamkeit kann ich keine Messungen durchführen, aber das diese Luftreiniger funktionieren, kann jeder ganz leicht überprüfen. Jeder kennt die Schwebeteilchen in der Luft, wenn die Sonne durch das Fenster fällt. Ist so ein Reiniger im Einsatz, verschwinden diese Schwebeteilchen. Ein Stück weit auch Gerüche, allerdings ist das kein Staubsauger und holt nicht den Dreck aus den Ecken. Dafür sind diese Purifier nicht gemacht und auch nicht gedacht. Sie ziehen die Raumluft an den Seiten in das Gerät durch den Filter und blasen ihn oben wieder hinaus. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei filtern die modernen Filter der 4er Serie bis zu einem Jahr lang alles aus der Luft, was größer als 0,3 Mikrometer ist, Also Staub, aber auch Feinstaub, Pollen, Hautschuppen von Tieren, Rauch und andere kleinste Partikel. Zum Teil auch Viren, aber das ist derzeit noch nicht abschließend wissenschaftlich bewiesen. Die Filter der 3er Serie mussten nach spätestens 6 Monaten getauscht werden. Bei den neuen der Serie 4 bis zu 12 Monaten.

Xiaomi Smart Air Purifier 4 (links) und Xiaomi Mi Air Purifier 3H (rechts) und der neue Filter passt nicht in die alten Serien

Was ich nicht gut finde:

Der Xiaomi Smart Air Purifier 4 ist hörbar lauter als der ähnlich leistungsstarke Xiaomi Mi Air Purifier 3H (Testbericht). Ich weiß jetzt nicht, ob das serienmäßig so ist, oder bei mir einfach nur der Lüfter ein bisschen schlechter ist. Denn selbst mein deutlich größerer Xiaomi Mi Air Purifier Pro ist im Automatik-Modus nicht hörbar. Schaltet man den Nacht-Modus ein, dann ist auch er 4er nicht mehr hörbar und arbeitet leise vor sich hin. Natürlich wird er richtig laut, wenn er auf voller Leistung läuft, aber keine Ahnung, wie man das bemängeln kann. Hohe Drehzahl = hohe Leistung = hoher Luftdurchsatz und damit saubere Luft.

Viel ärgerlicher ist aber, dass die neuen Filter der 4er Serie nicht mehr in die 3er Serie passt. Die neuen Filter sind zwar nur 1 Millimeter höher, aber haben einen deutlich größeren Durchmesser, so dass sie nicht mehr in die Gehäuse der Vorgänger passen. Umgekehrt aber schon und werden auch richtig vom Purifier und der App erkannt. Das totale Durcheinander und hier habe ich eine Übersicht der Filter (Link) erstellt. Größter Vorteil und wohl auch der Grund, dass die neuen Filter größer geworden sind, ist die deutlich längere Nutzbarkeit von bis zu einem Jahr, die natürlich maßgeblich von der Luftqualität abhängt.

Xiaomi Home App Bild 1

Auch sind die „Smart Scenes“ bzw. an anderer Stelle auch „Automatisierung“ genannt zu umständlich zu erstellen. Logische Wenn-Dann Kombinationen gibt es nicht. So ist es nicht möglich den Xiaomi Smart Air Purifier 4 erst starten zu lassen, wenn die Luftqualität über 4 steigt und sich automatisch wieder ausschalten, wenn dieser wieder unter 3 gesunken ist. Dafür kann man unzählige andere Dinge automatisieren, mit Werten, die von den anderen vorhandenen Xiaomi Geräten abgefragt werden. Das geht sicher auch einfacher.

Xiaomi Home App Bild 2

Fazit:

ist der Xiaomi Smart Air Purifier 4 empfehlenswert? In meinen Augen ja, denn ich möchte sie einfach nicht mehr missen. Daher habe ich mehrere in der Wohnung stehen und diese werden nun nach und nach durch die neue Generation ersetzt. Zwar hat sich die Leistung nicht erhöht, aber alleine das die Filter nin deutlich länger halten und man mehr Infos und Möglichkeiten erhält, lohnt sich das Upgrade bzw. Umstieg. Denn die Filter sind teuer und es macht einen Unterschied, ob ich das Geld einmal im Jahr ausgebe oder zweimal. Das mein 4er lauter ist muss noch abgeklärt werden, aber am Ende des Tages ist es auch nicht wirklich störend, Nur wenn man direkt daneben steht. Und weil es die Konkurrenz nach wie vor nicht besser macht, nicht einmal annähernd, gibt es das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Xiaomi Smart Air Purifier 4

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gute Filterleistung
+ oberes Gitter abnehmbar
+ gutes Display
+ einfache Bedienung
+ leichter Filterwechsel

– etwas lauter als die Vorgänger
– Filter untereinander nicht kompatibel
– Automatisierungen zu umständlich

2 Kommentare zu „Xiaomi Smart Air Purifier 4 im Test – was taugt der neue Lufterfrischer?“

  1. Marcus Heinrich

    Hallo Peter,

    vielen Dank für Deinen Test – wie immer lesenswert!

    Ich habe sowohl das Pro-Modell als auch das hier getestete Modell im Einsatz. Hinsichtlich der von Dir erwähnten Betriebsgeräusche kann ich keinen unterschied zum Pro-Modell feststellen.

    Viele Grüße

    Marcus

    1. Habe ich mir schon gedacht. Wer diese Geräusche hat, sollte den Purifier direkt umtauschen. Xiaomi ist da sehr kulant.

      Gruß
      Peter

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