Google Pixel Watch im Test – wie gut ist diese Smartwatch wirklich?

Im Test habe ich die Google Pixel Watch. Selbst gekauft, denn ich will wissen, wie gut diese Smartwatch wirklich ist. Kann sie die hohen Erwartungen erfüllen und wie schlägt sie sich gegen die Apple Watch?

Die sagenumwobene Google Pixel Watch ist endlich da. Lange war sie nur ein Gerücht und dann wurde sie endlich vorgestellt. Wenige Tage später habe ich mir das Pixel 7 Pro gekauft, denn als Zugabe gab es die Pixel Watch LTE gratis dazu. Also das Bundle bestellt und das Pixel 7 Pro direkt weiter verkauft. Ich habe das Pixel 6a und damit absolut zufrieden. Aber was ist wirklich dran am Mythos Pixel Watch? Im Podcast sprechen wir immer wieder darüber und jetzt will ich es selbst erleben. Da ich auch die Apple Watch 5 seit knapp 2 Jahren trage, werde ich diese beiden Smartwatches auch etwas miteinander vergleichen, denn beide haben mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

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Technische Daten Google Pixel Watch:

  • ab Android 8.0
  • Wear OS 3.5
  • 1,2″ AMOLED Display mit 450 x 450 Pixel
  • Always-On Display
  • Gorilla Glass 5
  • Exynos 9110 Prozessor
  • 32 GB Speicher
  • 2 GB RAM
  • Bluetooth 5.0
  • 4G eSIM (je nach Ausführung)
  • NFC
  • WLAN 802.11 b/g/n (2,4 GHz)
  • Google Assistant
  • Freisprechfunktion
  • wasserdicht bis 5 ATM
  • GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo
  • Wireless Charge
  • 41 x 12,3 mm
  • 65 g inkl. Armband
  • 294 mAh

Produktseite: store.google.com/google_pixel_watch

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist die Google Pixel Watch bei Amazon* zum Preis ab 379 Euro, je nach Ausführung.

Der Lieferumgang der Google Pixel Watch mitsamt kürzeren Armband

Was ich gut finde:

Packt man die Google Pixel Watch aus, dann findet man in dem Karton neben der Uhr noch ein kürzeres Armband, ein magnetisches Ladekabel mit USB-C und eine deutsche Kurzanleitung. Die Verarbeitung ist wirklich sehr gut. Die ganze Uhr besteht aus Edelstahl und wirkt wie aus einem Stück gefertigt. Gerade die Verbindung des Armband zum Gehäuse ist perfekt gelöst. Selbst das sie „nur“ einen Durchmesser von 41 mm hat, stört selbst an einem Arm wie meinem nicht so klein, wie man zunächst denken mag. Schlicht, elegant, zeitlos. Diese Attribute umschreiben das Design der Google Pixel Watch am besten.

Viel Diskussion, auch bei uns im Podcast, gab es um das Display oder besser gesagt die Displayränder. Ja, die Ränder sind für die heutige Zeit relativ breit, aber Google versteht das gut zu maskieren. Sei es durch Watchfaces, die am Rand vorwiegend schwarz sind oder einer Taschenlampe, die nur im Zentrum hell ist und zum Rand hin dunkel zuläuft. Zugegebenermaßen hat mich der Rand nur am ersten Tag gestört.

Bedienung der Google Pixel Watch per Touch, Krone und Taste

Apropos Display. Es ist ein AMOLED mit einer Diagonale von 1,2″ und einer Auflösung von 450 x 450 Pixel. Geschützt ist es durch Gorilla Glass 5 und bietet ein Always-On Display. An der rechten Seite gibt es eine geriffelte Krone, die man auch zum scrollen im Menü und zur Auswahl drücken kann. Daneben ist noch eine Taste zu finden, die gedrückt oder gedrückt gehalten werden kann. Über sie erreicht man die letzten Apps oder startet den Google Assistant. Weiter gehört noch ein Lautsprecher und ein Mikrofon zum Gehäuse, denn auch ohne LTE kann man mit der Google Pixel Watch telefonieren. Dafür muss dann aber das Smartphone verbunden und in Reichweite sein.

Viel wurde auch über die Verriegelung des Armbands gesprochen. Man muss die Mechanik dahinter nur einmal verstehen, dann ist der Wechsel schnell gemacht und man erkennt, wie genial diese Lösung eigentlich ist. Das Armband besteht Auf der Rückseite die Sensoren und die Anschlüsse für das Ladegerät. Die Google Pixel Watch ist bis zu 50 Metern Tiefe und einem Druck von 5 ATM wasserbeständig. Sie ist ausdrücklich zum Schwimmen im Meer, Pool und zum Duschen geeignet.

Der Lautsprecher der Google Pixel Watch ist nicht optimal

Wer die Ausführung mit 4G LTE kauft, kann per eSIM die Uhr unabhängig vom Smartphone zum telefonieren nutzen. Das klappt im Alltag echt gut, hat aber einen kleines Problem, welches ich weiter unten bespreche. Per WLAN oder Bluetooth wird Verbindung zur Außenwelt aufgenommen. Auch hier gibt es im Alltag nichts negatives zu berichten. Headsets können verbunden werden, aber bei speziellen Extras wie einem Bluetooth-Brustgurt, muss man einen Umweg nehmen, den ich hier beschrieben habe -> Link

Einfach, aber effektiv ist die Schlaufe des Armbands

Wer Verbindung ein iPhone nutzt, kann die Google Pixel Watch leider nicht nutzen, da es nur unter Android oder noch besser mit einem Pixel Modell funktioniert. Das ist aber nicht negativ zu werten, da es andersherum genauso ist. Eine Apple Watch lässt sich nicht mit Android verbinden.

Ansonsten ist alles drin, was man für eine Smartwatch in dieser Preisklasse erwartet bzw. auch verlangen kann. Pulsmessung, Benachrichtigungen, Navigation, Telefonie, Fitness, Google Home Steuerung, Apps, Watchfaces usw. Derzeit noch nicht möglich ist die Messung des Blutsauerstoff. SpO2 Messung. Der Sensor ist zwar vorhanden, aber noch nicht aktiviert. Braucht ohnehin nicht, wie ich in diesem Artikel beschrieben habe. Wann das sein wird, ist derzeit noch offen.

Knifflig, aber genial. Die Verbindung des Armband zur Google Pixel Watch

Zum Einsatz kommt natürlich das aktuellste Wear OS 3.5, wie man es schon von der Samsung Galaxy Watch 5 kennt, allerdings in reiner Form und weniger bunt wie bei Samsung. Für die Nutzung der Google Pixel Watch ist zuerst mal die neue App Google Pixel Watch (Link zum Playstore) nötig. Hierüber lässt sich die Uhr prinzipiell einrichten und konfigurieren. Unter anderem auch der Google Assistant, den man unbedingt nutzen sollte, denn die auf der Pixel Watch eingeblendete Tastatur ist verdammt klein und für mich so nicht wirklich nutzbar. Besser ist da die Spracheingabe. Aber auch sonst lässt sich eigentlich alles direkt mit dem Assistenten bewerkstelligen.

Überhaupt macht die Google Pixel Watch im Alltag eine echt gute Figur. Benachrichtigungen werden zuverlässig zugestellt und lassen sich auch beantworten bzw. darauf reagieren. Der Wecker weckt zuverlässig, auch wenn der Weckerton etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber kann zum Glück geändert werden. Ansonsten macht die Watch genau, wofür eine Smartwatch gedacht ist. Mich im Alltag unterstützen und mir auch als verlängertes Display am Arm zu fungieren. Ich kann damit meine Hue Lights steuern, meinen Saugroboter, meine Sonos Musikanlage usw. Kein Unterschied zur Apple Watch, auch wenn die Zahl der Apps für Wear OS noch hinter der riesigen Auswahl von Apples watchOS hinterherhinkt.

Die Google Pixel Watch auf dem Ladepuk

Die Bedienung der Watch per Touchscreen, Krone und Taste ist sehr einfach, wobei die Reaktion der Google Pixel Watch ab und an doch etwas zu Wünschen übrig lässt. So starte ich eine App und bis diese startet, kann es durchaus mal ein paar Sekunden dauern. Oder es kommt eine Nachricht rein und bis ich darauf wirklich antworten kann, dauert es auch gerne mal eine Weile. Da merkt man schon, dass Apples watchOS flüssiger läuft.

Für das Tracking von Aktivitäten wird dann noch die App von Fitbit (Link zum Playstore) benötigt. Damit verbunden auch der Zwang für einen eigenen Account, denn der Google Account nutzt bei Fitbit leider (noch) nichts. Wer unbedingt Google Fit nutzen möchte, kein Problem. Mit dieser Anleitung bekommt man es installiert und kann auch dann damit seine sportlichen Aktivitäten aufzeichnen -> Link zum Artikel

Das Menü der Google Pixel Watch ist umfangreich, bietet aber wirklich alles

Spannend sind zwei Dinge. Für eine Smartwatch in dieser Preisklasse ist das GPS unterdurchschnittlich, aber dazu weiter unten mehr. Im Gegenzug sind die Pulswerte sehr genau. Noch genauer als bei der Apple Watch. Im direkten Vergleich zu meinem semi-professionellen Fingerclip weicht die Google Pixel Watch bei den Pulswerten immer nur wenige Schläge ab. Egal ob in Ruhe oder während einer sportlichen Aktivität. Wer es noch genauer möchte, kann mit dieser Anleitung einen Bluetooth-Brustgurt verbinden -> Link zum Artikel

Mittlerweile kann man mit der Google Pixel Watch auch ein einfaches EKG schreiben, was aber mehr schlecht als recht gelingt. Wie auch bei der Konkurrenz muss dazu ein Finger auf den Rand gelegt werden, während ein Finger der anderen Hand den Knopf der Smartwatch gedrückt hält. Die Aussagekraft ist aber hart in Richtung 0. Denn selbst leichtes Zittern oder nur kurzes Bewegen des Arms verzerrt das EKG. Also direkt vergessen. Auch die Erfassung des Schlafs ist nicht perfekt, passt aber im Großen und Ganzen. Für die Auswertung höre ich dann doch lieber in meinen Körper, ob ich fit bin oder nicht. Dazu braucht es keine Smartwatch.

Die Wear OS App ist die zentrale Schnittstelle der Google Pixel Watch

Was ich nicht gut finde:

Auch wenn Fitbit mit seiner Vielzahl an Funktionen und Möglichkeiten mit an Bord ist, ist die Integration mit zwei Konten nicht gerade toll gelöst. Zwar gehört Fitbit zu Google, aber es werden trotzdem nach wie vor zwei Konten benötigt und das eine, Fitbit, ist mit dem anderen Google Fit, untereinander nicht zu verbinden. Zwar kennt man sich direkt aus, wenn man vorher schon mal Fitbit genutzt hat, aber es wirkt halt nicht wie aus einem Guss.

Leider ist auch der Magnet des Ladegerät zu schwach. Man muss aufpassen, dass man die Pixel Watch während des Ladens nicht aus Versehen berührt. sonst löst es sich direkt vom Magneten. Übrigens ließe sich die Google Pixel Watch auf allen Qi-Ladepads (Testberichte) laden, aber das starre Armband verhindert das zuverlässig, da es dich Uhr immer anhebt. Demontiert man aber das Armband, dann lädt es problemlos.

Die Wear OS App bietet einiges Möglichkeiten zur Anpassung

Beim Thema GPS bzw. Navigation muss sich die Google Pixel Watch Kritik gefallen lassen. Zwar sind die bekanntesten Anbieter GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo mit an Bord, aber leider nur Single-GPS. Die Pixel Watch kann also immer nur mit einem System verbunden sein. Selbst günstigere Smartwatches wie die Amazfit GTS 4 (Testbericht) oder die Amazfit T-Rex 2 (Testbericht) bieten Dual-GPS, bei dem die Uhr immer mit zwei Systemen verbunden ist und dadurch deutlich genauer. Das merkt man auch im Alltag mit der Pixel Watch. Die Aufzeichnungen sind ein wildes Hin- und Her, aber selten auf dem Weg. Meine Laufstrecke mit exakt 6,78 km zeichnet die Pixel Watch mit einer Strecke von 6,32 km auf. Es fehlt also etwas. Bei anderen Aufzeichnungen waren es hingegen wieder mehrere hundert Euro mehr. Für die Navigation reicht das aber vollkommen aus.

Verbesserungspotential gibt es auch bei der Telefonie. Das funktioniert, wie bereits beschrieben, auch mit dem WiFi-Modell ohne 4G Modem. Dabei wird das verbundene Smartphone genutzt. Leider ist das Gegenüber eher schlecht zu verstehen. Sehr hallig, blechern und viel zu leise. Dasselbe sagen auch Anrufer über einen selbst. Man muss die Google Pixel Watch schon sehr nahe an den Mund halten, um überhaupt verstanden zu werden, was natürlich schon ziemlich seltsam aussieht. Dann doch lieber mit einem Headset telefonieren.

Das GPS der Google Pixel Watch lässt es an Genauigkeit mangeln

Thema Akku. Wie auch bei einer Apple Watch wird man auch mit dem Akku der Google Pixel Watch nicht über einen ganzen Tag kommen. Zumindest nicht, wenn man die Smartwatch maximal nutzt und genau so teste ich die auch die Pixel Watch. Es wird alles aktiviert, was die Uhr zu bieten hat. Also das Always-On Display, alle Benachrichtigungen, jeden Tag eine Aktivität, die per GPS aufgezeichnet wird, Pulsmessungen, Schlafüberwachung, da ich die Watch rund um die Uhr trage und eben eine sehr aktive Nutzung mit Telefonie, Navigation, Steuerung des Smart Home usw.

Bei mir hält der Akku dabei knapp 18 Stunden durch. Idealerweise sollte man die Uhr im Alltag morgens kurz laden und dann noch mal am Abend, denn über Nacht genehmigt sich die Pixel Watch immer zwischen 20 und 30% Akku. Dank der Schnellladung ist der Akku der Google Pixel Watch innerhalb einer Stunden von 8% auf 100% aufgeladen, daher lade ich die Uhr zweimal am Tag für jeweils 30 Minuten auf. Wem das zu umständlich ist, muss sich anderweitig umsehen. Ich habe die Pixel Watch morgens immer während dem Duschen geladen und Abends, wenn ich zu Abend gegessen habe.

Die Fitbit App bietet alles, was man braucht, aber mehr auch nicht

Fazit:

Ist die Google Pixel Watch empfehlenswert? Im Moment schwer zu sagen, daher ein Jein. Es ist die erste Smartwatch von Google und sie muss noch etwas reifen. Die Optik ist zeitlos elegant, die Hardware bis auf das GPS echt top und von der Software her, ist noch einiges an Luft nach oben und das wird Google im Laufe der Zeit definitiv verbessern. Die Konkurrenz ist groß, allen voran die Samsung Galaxy Watch 5, welche ich als nächstes testen werde, da sie über dieselbe Software verfügt, aber deutlich günstiger zu haben ist. Aber in Anbetracht des Gesamtpakets, vergebe ich trotzdem das Gütesiegel, denn Google wird die Pixel Watch viele Jahre mit Updates versorgen und Stück für Stück verbessern. Die Gene dafür hat sie auf jeden Fall.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Google gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Google Pixel Watch

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr guter Tragekomfort
+ sehr gutes Display
+ Integration des Armbands
+ Schnellladefunktion

– Fitbit Integration verbesserungswürdig
– miese Sprachqualität
– Magnet der Ladedocks zu schlapp
– nur Single-Band GPS und daher ungenau