Samsung Galaxy Watch 5 im Test – wie gut ist der Herausforderer wirklich?

Im Test habe ich die Samsung Galaxy Watch 5 in der 44 mm Version, denn ich will wissen, ob sich der neue Herausforderer weiterhin so gut behaupten kann.

Schon länger war und ist die Samsung Galaxy Watch 5 ein Thema in unserem Podcast. Kein Wunder, denn bis zum Erscheinen der Google Pixel Watch (Testbericht) war sie die einzige Smartwatch mit dem WearOS 3.5 und somit mit der Pixel Watch gleichzeitig auch der größte Konkurrent verfügbar. Beide habe ich hier liegen und es wird sich zeigen, ob Samsung nach wie vor die bessere Option ist. Zumal der Vorgänger, die Samsung Galaxy Watch 4 (Testbericht) für teilweise unter 150 Euro zu haben ist. Übrigens habe ich schon einen Artikel mit den besten Tipps und Tricks zur Samsung Galaxy Watch 5 geschrieben, der viele Fragen wie z.B. Navigation beantwortet (Link zum Artikel).

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Samsung Galaxy Watch 5 günstig bei Cyberport kaufen*
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Technische Daten Samsung Galaxy Watch 5:

  • Wear OS 3.5
  • One UI Watch 3.0
  • Android ab 4.4 und iOS ab 9.0
  • 1,2″ Super-AMOLED Display mit 396 x 396 Pixel
  • 1,4″ Super-AMOLED Display mit 450 x 450 Pixel
  • Samsung Exynos W920 Prozessor
  • 1,5 GB RAM
  • 16 GB interner Speicher
  • Bluetooth 5.2
  • LTE mit eSIM (nur LTE Version)
  • NFC
  • WLAN 802.11 a/b/g/n (2,4 + 5 GHz) (nur LTE Version)
  • GPS /GLONASS/Beidou/ Galileo
  • Gyroskop
  • Barometer
  • Pulsmesser
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • EKG (nur mit Samsung Smartphone)
  • Blutdruckmessung (nur mit Samsung Smartphone)
  • Schlaftracker
  • Schrittzähler
  • Benachrichtigungen
  • Wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • 20 mm Wechselarmbänder
  • 39,3 x 40,4 x 9,8 mm (40 mm Version)
  • 43,3 x 44,4 x 9,8 mm (44 mm Version)
  • 28,7 g (40 mm Version ohne Armband)
  • 33,5 g (44 mm Version ohne Armband)
  • 284 / 410 mAh
  • induktives Laden

Produktseite:

Deutsche Bedienungsanleitung: samsung.com/SM-R90X_R91X_R92X_UM_Open_Android_Ger_Rev.1.0_220830.pdf

Erhältlich ist die Samsung Galaxy Watch 5 je nach Größe und Modell bei Cyberport* zum Preis ab 225 Euro.

Der Lieferumfang der Samsung Galaxy Watch 5

Was ich gut finde:

Am Anfang ist das Auspacken und da kommt bis auf die Uhr, das Ladekabel und eine deutsche Kurzanleitung nicht viel bei rum. Aber es ist eine Smartwatch und was will man da noch mehr.

Schaut man sich die Samsung Galaxy Watch 5 mal genauer an, dann wird man im ersten Moment keine so großen Unterschiede zur Samsung Galaxy Watch 4 (Testbericht) erkennen. Die Verarbeitung der Samsung Galaxy Watch 5 ist wie gehabt sehr gut. Keine scharfen Kanten, tolle Haptik und überhaupt wirkt die Watch sehr hochwertig, obwohl bei der „normalen“ Version nur Aluminium zum Einsatz kommt. Nur die Samsung Galaxy Watch Pro hat ein Gehäuse aus Titan.

Wie gehabt kommt beim komplett flachen AMOLED Display zum Einsatz, welches zwar eine gewissen Rand lässt, aber irgendwo muss der Sensor für die Helligkeit halt hin. An der rechten Seite die beiden Tasten und dazwischen das Mikrofon. Gegenüberliegend findet man den Lautsprecher. Auf der Rückseite die Sensoren für den Puls, Sauerstoffsättigung usw. Auch das Armband mit der Schließe sieht 1:1 aus wie vom Vorgänger. Auch hier können die Armbänder wieder ohne Werkzeug gewechselt werden und müssen eine Standardbreite von 20 mm haben.

Wasserdicht ist die Samsung Galaxy Watch 5 bis 5 ATM (was bedeutet das?). Man kann also schwimmen gehen oder die Hände waschen. Was aber ausdrücklich nicht erlaubt ist, ist das Springen in ein Wasserbecken bzw. Meer, Sporttauchen, Wasserski oder ähnliche Wasseraktivitäten mit hoher Geschwindigkeit und/oder Aktivitäten in tiefem Wasser. Dazu zählt übrigens auch das Duschen.

Im Praxistest weiß das Display zu gefallen. Typisch AMOLED gibt es bunte Farben satt und eine sehr gut funktionierende, automatische Helligkeitsregelung. Auch die Reaktionsfähigkeit des Display lässt keine Wünsche offen. Bedient wird die Samsung Galaxy Watch 5 per Touchscreen, den beiden Tasten an der Seite oder auch über die digitale Lünette. Man kann mit dem Finger über die Displayumrandung streichen und so die Uhr bedienen. Gefällt mir sehr gut.

Den breiten Rand erkennt nur beim genauen Hinsehen

Dreh- und Angelpunkt ist die Galaxy Wearable App (Android) und ist nach wie vor nur für Android erhältlich. Auch die Samsung Galaxy Watch 5 ist nicht mit einem iPhone nutzbar. Zusätzlich zur Galaxy Wearables App braucht noch die Samsung Health oder Samsung Pay, wenn man bargeldlos bezahlen möchte, was in der Praxis problemlos funktioniert. Beide Apps sind übersichtlich und haben eine strikte Arbeitsteilung. Die Wearable App kümmert sich um die grundlegende Einrichtung und Funktionen der Watch. Die Health App ist die Schaltzentrale für alle rund um die Gesundheit und Sport.

Dank WearOS gibt es eine gigantische Auswahl an Apps, die man auf der Samsung Galaxy Watch 5 installieren kann. Das Betriebssystem ist zwar nicht so performant wie z.B. das watchOS der Apple Watch, aber hängen oder ruckeln tut hier nichts. Natürlich gönnt sich die Eine oder Andere App mal eine Gedenksekunde, aber das liegt meist nicht am Betriebssystem, sondern daran, dass die App Daten aus dem Netz lädt oder die App als solches langsam arbeitet. Man kann die Watch in vielen Bereichen seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen anpassen. Angefangen von den Watchfaces, bei denen man auch die Komplikationen ändern kann, bis hin zu den Befehlen im Schnellstartmenü, den Widgets, den Aktivitäten oder der unteren Taste.

v.l.n.r. Google Pixel Watch, Apple Watch 5 und die Samsung Galaxy Watch 5

Etwas nervig ist aber, dass die Samsung Galaxy Watch 5 den Schlafmodus nicht von selbst erkennt und automatisch den Bitte-Nicht-Stören-Modus aktiviert. Das können mittlerweile selbst Watch für unter 100 Euro. Zwar kann man den Schlafmodus mit drei Klicks aktivieren und auch wieder genauso schnell wieder deaktivieren, aber heutzutage sollte das automatisch passieren. Dafür weckt der Wecker zuverlässig mit einer gut spürbaren Vibration, die man ebenfalls anpassen kann.

Die Sensoren der Samsung Galaxy Watch 5 liefern brauchbare Daten zum Puls, Blutsauerstoff und Schlafanalyse, auch wenn sie im direkten Vergleich mit Profigeräten dann doch diverse Abweichungen zeigt. Allen voran die Pulsmessung. In Ruhe passen die Werte wirklich gut, aber bei Belastung, gerade bei Bewegung, weichen die Werte um bis zu 30 Schläge pro Minute ab, womit sie für Profisportler oder Interessenten mit Vorerkrankungen nicht wirklich empfehlenswert ist. Aber für den Breitensportler reicht es allemal. Ob die Schlafanalyse passt, sollte jeder selbst an sich selber merken. Egal was die Uhr sagt, wichtig ist, wie man sich fühlt.

Das Menü der Samsung Galaxy Watch 5 ist gezielt anpassbar

Dieses „Körperzusammensetzung“ soll anhand einer Messung feststellen, wieviel Fett und Muskeln man hat. Dafür hält man einen Finger an die Lünette und einen anderen Finger an der Taste. Die Daten sind allerdings mehr als fragwürdig. Beim Thema GPS gibt es wie gehabt nicht so viel auszusetzen. Perfekt ist es nicht, aber durchaus brauchbar, denn oft genug kürzt man die Strecke durch den Garten ab, aber alles im allem passt es dann doch wieder von den Strecken und den Schritten.

Möchte man mit der Samsung Galaxy Watch 5 telefonieren, dann ist das problemlos möglich, wenn man die LTE Version besitzt. Aber auch ohne geht es, wenn das Smartphone verbunden ist. Die Klangqualität ist ok, aber man muss die Uhr schon sehr nahe an den Mund halten, um gut verstanden zu werden, was natürlich etwas seltsam aussieht.

Wie in den Tipps und Tricks zur Galaxy Watch 5 beschrieben, kann man Bluetooth Brustgurte verbinden , ebenso Headsets, um Musik zu hören. Dazu kann man Musik per App auf die Uhr laden oder, noch bequemer, per Spotify App, über die man auch komplette Playlisten offline abspeichern kann. Wer ein Samsung Headset wie die Samsung Galaxy Buds Live (Testbericht) nutzt, kann diese direkt über die Galaxy Watch steuern.

Die Galaxy Wear App ist für die grundlegende Einrichtung zuständig

Was ich nicht gut finde:

Größter Nachteil der Samsung Galaxy Watch 5 ist die Tatsache, dass man das EKG und den Blutdruck nur im Zusammenspiel mit einem Samsung Smartphone ab dem Galaxy S20 nutzen kann. Kein Galaxy, kein EKG/ Blutdruck. Alles andere geht auch ohne Samsung Zwang.

Zum Thema Akku. Man wird nicht umhin kommen, das Ladegerät immer bei sich zu haben, wenn man mal ein paar Stunden länger unterwegs ist. Laut Samsung ist der Akku der Samsung Galaxy Watch 5 größer als beim Vorgänger Samsung Galaxy Watch 4 (Testbericht), was auch stimmt, denn er ist von 361 mAh auf 410 mAh gewachsen, aber dieser hält deutlich kürzer. Wie immer aktiviere ich alles, was die Watch bietet, denn nur so kann man wirklich eine nachvollziehbare Aussagen treffen. Also Always-On Display aktiviert, permanente Pulsmessung, Schlaferfassung, alle Benachrichtigungen aktiviert usw. Dazu täglich ein Lauftraining per GPS aufgezeichnet und auch mal ein Telefonat geführt.

Mit der Health App hat man die Gesundheitsdaten im Blick

Damit komme ich kaum über den Tag. Morgens geladen, muss ich am späten Nachmittag wieder auf das Ladegerät. Der Vorteil ist, dass der Akku sehr schnell geladen wird. Eine knappe Stunde dauert es, bis der Akku von 1% auf 100% wieder aufgeladen ist. Möchte man die Samsung Galaxy Watch 5 auch über Nacht trage, so wie ich, dann sollte man mindestens 30% Akku haben, sonst könnte der Akku über Nacht schlapp machen.

Weiterhin nervt mich, dass laut Datenblatt kabelloses Laden nach Qi-Standard unterstützt wird, aber im Praxistest ist es so, dass die Samsung Galaxy Watch 5 auf keinem dieser „normalen“ Qi-Ladepads geladen werden, kann. Im Kleingedruckten kann man nachlesen, dass nur „unterstützte Ladegeräte“ funktionieren und damit meint Samsung offensichtlich nur die hauseigenen Qi-Ladegeräte, die natürlich extra teuer sind.

Das GPS ist nicht perfekt, aber für den Preis in Ordnung

Fazit:

Ist die Samsung Galaxy Watch 5 empfehlenswert? Ja, auch wenn der Akku ein echtes Handicap ist, aber dank der Schnellladefunktion kann man morgens beim Duschen mal kurz laden oder abends auf der Couch. Damit kommt man dann locker durch den Tag. Das Display gefällt, die Bedienung ist eingängig und die Möglichkeiten zur Anpassung sind mannigfaltig. Mir gefällt die Watch, auch wenn das mit dem EKG und dem Blutdruck nur in Verbindung mit einem aktuellen Samsung Smartphone möglich ist. Da man sich auf diese Werte ohnehin niemals verlassen sollte, ist es vernachlässigbar. Tipp von mir: noch etwas mit dem Kauf warten, denn innerhalb kürzester Zeit wird der Preis deutlich reduziert werden. Weil aber das Gesamtpaket passt, vergebe ich das Gütesiegel. Ob die Google Pixel Watch (Testbericht) die bessere Wahl ist? Das will ich nicht abschließend entscheiden, denn beide sind gut. Am Ende entscheidet wohl die Optik, denn obwohl beide rund sind, unterscheiden sich die beiden in der Optik doch deutlich.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage von Cyberport als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Samsung Galaxy Watch 5

Zusammenfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ sehr gut konfigurierbar
+ gutes Display
+ Schnellladefunktion
+ akzeptable Messwerte

– lädt nur auf Samsung Qi-Ladepads
– kurze Akkulaufzeit
– EKG und Blutdruck nur mit Samsung Smartphones nutzbar

3 Kommentare zu „Samsung Galaxy Watch 5 im Test – wie gut ist der Herausforderer wirklich?“

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