Im Test- das Nuforce BE6i Bluetooth In-Ear Sport Headset

In-Ear Headsets sind gerade beim Sport sehr praktisch. Eher unpraktisch, wenn sie ständig aus dem Ohr herausfallen und/oder schlecht klingen. Der Optoma Nuforce BE6i möchte das alles besser machen und genau den habe ich ausgiebig getestet.

Das Angebot ist unüberschaubar und kein Tag, an dem bei Amazon oder ebay neue Modelle aufploppen. Da den Überblick zu behalten und eine gute Wahl zu treffen ist nicht einfach. Da kam mir die Möglichkeit recht, das Nuforce BE6i mal ausgiebig zu testen. Ich treibe regelmäßig Sport. Nicht exzessiv, sondern eher durchschnittlich. Also etwas laufen, Bodyweight Übungen, etwas Kraftsport. Eben alles um mit Mitte 40 fit zu bleiben. Dabei spielt Musik bei mir eine sehr wichtige Rolle und daher habe ich immer ein Headset dabei. Getestet habe ich einige z.B. das TaoTronics TT-BH07 (Testbericht), welches schon richtig gut war. Bis es dann von einem Teufel Move BT (Testbericht) abgelöst wurde. Nur will nicht jeder gleich über 100 € für ein Headset ausgeben. Und da kommt das Nuforce BE6i Bluetooth In-Ear Sport Headset für knapp 80 € ins Spiel.

Technische Daten Nuforce BE6i:

  • 95 dB
  • 20 Ohm
  • 20 Hz – 20.000 Hz
  • bis zu 8 Geräte
  • Fernbedienung
  • Freisprecheinrichtung
  • wasserabweisend nach IPX5
  • Bluetooth 4.1 EDR
  • aptX, HSP 1.2, HFP 1.6, A2DP 1.2, AVRCP 1.4, AAC
  • 16 g
  • 80 mAh

Produktseite: optoma.de/be6i

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: optoma.de//BE6i-de.pdf

Erhältlich ist das Nuforce BE6i Bluetooth In-Ear Sport Headset ist ist in den Farben gold und grau unter anderem bei Amazon* zum Preis von 79 €. Bei Gearbest* kann man es schon für 69 € bekommen.

Verarbeitung und Ausstattung:

Die beiden Stöpsel, neudeutsch auch Earpiece genannt, bestehen aus Aluminium und machen einen sehr hochwertigen, weil schweren, Eindruck. Liegt auch daran, dass in beiden ein Magnet steckt. Eine tolle Sache, denn so kann man das Headset bei Nichtgebrauch einfach um seinen Hals hängen, „verschließen“ und verliert es nicht so leicht. Im Inneren werkeln jeweils Treiber mit 10 mm Durchmesser und einer Impendaz von 20 Ohm.

Richtig viel Zeit sollte man sich für die Wahl der passenden Aufsätze nehmen. Immer wieder liest man bei Tests was von mangelnder Passgenauigkeit oder das sie beim Sport herausfallen. Totaler Bullshit und zeigt leider nur, wie wenig Ahnung und Zeit die Nutzer bzw. Tester sich dafür nehmen. Denn ein In-Ear Headset passt immer. Man muss sich halt Zeit nehmen und mit den verschiedenen Aufsätzen herum probieren. Zur Not auch zwei verschiedene Größen nehmen. 

Den dem Nuforce BE6i Bluetooth In-Ear Sport Headset liegen jede Menge davon bei. Zuerst einmal die üblichen Silikonaufsätze in drei verschiedenen Größen, dann noch ein paar härtere (mit dem grünen Inlay) aus Schaumstoff, die noch besser im Ohr sitzen, da sie die Form des Innenohrs annehmen  Gerade für Sportler wichtig  Auch die gibt es in drei Größen und dann noch zwei unterschiedlich große Noise-Blocker. Und diese Aufsätze verdienen ihren Namen zurecht. Obwohl das Headset kein Noise cancelling hat, schirmen sie den Träger sehr gut zur Außenwelt ab. Mit allen Vor- und Nachteilen. Zu guter letzt zusätzlich noch zwei „Ohrflügel“, also jenen Teilen, die sich vor allem Sportler anbringen sollten, da hierdurch die Ohrstöpsel noch besser halten. So hielten die auch problemlos joggen aus oder auch Aktivitäten wie Seilspringen.

Sitzen die Ohrstöpsel perfekt, dann drückt auch nichts oder dergleichen. Ich empfinde das Nuforce BE6i als angenehm zu tragen.

Die Verbindung zwischen Ohrstöpsel und Kabel ist die Schwachstelle bei solchen Headsets. Hier beugt man durch eine massive Verbindung einem Kabelbruch vor. Im Flachbandkabel integriert ist die Fernbedienung, die unterhalb des rechten Ohrs sitzt. Die drei Tasten sind gut ertastbar weil weil genug voneinander entfernt und bieten gute Druckpunkte. 

Eine LED ist vorhanden und stört nicht weiter. Die Micro-USB Buchse zum Laden des Headset ist unter einer etwas fummelig zu öffnenden Abdeckung zu finden. Dadurch ist es gegen Spritzwasser wie Regen oder Schweiß geschützt. Selbiges gilt auch für die beiden Stöpsel. Genauer gesagt ist sie spritzwassergeschützt nach IPX5 Standard. 

Alles in allem ist die Haptik des Headset sehr gut, was auch für die Verarbeitung gilt.

Der Akku soll laut Optoma bis zu 8 Stunden durchhalten. Das ist ein realistischer Wert, wenn man nicht immer mit voller Lautstärke hört. Nach knapp 2 Stunden ist das Headset wieder voll aufgeladen. Die Reichweite ist hervorragend, auch wenn man die versprochenen 30 Meter nur auf dem freien Feld erreichen wird. Aber sie ist erheblich besser als von vielen Konkurrenten.

Verbindung und Bedienung:

Die Verbindung ist mittlerweile ein Kinderspiel. Bluetooth am Smartphone einschalten, das Headset einschalten, in dem die mittlere Taste für 3 Sekunden gedrückt wird und schon sollte es als „Optoma NuForce BE6i“ gefunden werden. Die LED signalisiert die Bereitschaft zur Kopplung durch blinken in blau/rot. Steht die Verbindung, blinkt die LED alle paar Sekunden in blau. Das stört aber keinesfalls, wie ich zunächst befürchtet hatte. Einschalten, Ausschalten und die erfolgreiche Verbindung werden durch eine weibliche Stimme in englischer Sprache bestätigt.

Übrigens kann sich das NuForce BE6i bis zu 8 Geräte verwalten, sprich wiedererkennen und direkt wieder verbinden.

Die Bedienung ist eingängig und sinnvoll. Zumindest bei den Grundfunktionen, denn mit dem Headset kann man auch telefonieren. Und dabei kann man durch verschiedene Tastenkombinationen alles mögliche anstellen. Denn neben Anrufen annehmen, ablehnen usw. kann man das Mikrofon stumm schalten, die Wahlwiederholung aktivieren oder eine Suche auf Google oder Siri starten. Die sehr gute Anleitung erklärt das alles in deutscher Sprache sehr detailliert.

Bei eingehenden Telefonaten wird die Musikwiedergabe pausiert und nach Beendigung wieder gestartet. Allerdings direkt mit der vorherigen Lautstärke. Hier wäre ein leichtes Fading, also einblenden der Musik, besser gewesen.

Klang:

Der wichtigste Punkt beim Test ist der Klangcheck. Wie klingt denn das gute Stück? Und da muss ich ehrlich gestehen, dass ich nach den vollmundigen Versprechungen enttäuscht wurde. Das Nuforce BE6i klingt nicht schlecht, aber ich habe mir mehr erwartet. Aber der Reihe nach. 

Die Klangcharakteristik ist eher höhenlastig und damit spritzig. Was nicht heißen soll, dass keine Bässe vorhanden sind, aber sie sind, selbst für meinen Geschmack, zu zurückhaltend. Dabei können die 10 mm Treiber sicher mehr.

Stimmen bekommen ein schönes Volumen, aber weiter unten tut sich nicht mehr viel. Dafür geht es bei den Frequenzen weiter oben zur Sache. Erstaunlich wie präzise selbst höchste S-Laute ohne jedes Zischeln rüberkommen. Und das selbst bei höheren Lautstärken. Denn da ist das Nuforce BE6i definitiv zu Hause. Mit zunehmender Lautstärke verzerrt es zwar etwas, aber es nervt nicht, so dass man gerne auch mal lauter hören sollte, als der Ohrenarzt es empfiehlt. Egal. Hauptsache es macht Spaß und das tut es. Leider ist die Bühne etwas schmal und so leidet ein wenig die Räumlichkeit.

Ein nerviges Phänomen bei Bluetooth Headsets ist die sogenannte Mikrofonie, also Kabelgeräusche. Diese gibt es leider zu hören, auch wenn es nicht so schlimm ist, wie bei anderen Headsets.

Beim Telefonieren gibt es nichts auszusetzen. Die Gesprächsqualität geht absolut in Ordnung. Man selber wird sehr gut verstanden und hört auch den Anrufer sehr gut. Nur selten war ein leichtes Hintergrundrauschen zu hören, was ich aber eher auf die Verbindung, als auf das Headset schiebe.

Fazit:

Im direkten Vergleich zum erheblich günstigeren TaoTronics TT-BH07 (Testbericht), gefällt mir das Nuforce BE6i klanglich besser, weil ausgewogener. Wo das TaoTrronics wuchtiger klingt, verliert es nach oben heraus deutlich. Im Vergleich zum knapp 30 € teureren Teufel Move BT (Testbericht) zieht es aber in allen Belangen den Kürzeren. Und das leider sehr deutlich. Das Teufel klingt ausgewogener, mit einer wesentlich besseren Räumlichkeit, mehr Bumms und noch mehr Lebendigkeit. Mit Abstrichen bei der Usability. Hier ist das Nuforce BE6i dank der vielen mitgelieferten Aufsätze unschlagbar.

Dieses mal vergebe ich das Gütesiegel nicht, auch wenn ich lange überlegt habe. Aber der Klang ist das Wichtigste Kriterium und da gefällt mir der Teufel Move BT für ein ein paar Euro mehr wesentlich besser. Schade.

Peter W.
Nuforce BE6i
  • Verarbeitung
  • Ausstattung
  • Klang
  • Preis/ Leistung
3.9

Kurzfassung

+ sehr gute Verarbeitung
+ Tragetasche
+ sehr viele Aufsätze
+ gute Akkulaufzeit
+ brauchbare Fernsprecheinrichtung
+ spitzwassergeschützt

– Bässe etwas zurückhaltend