Fresh ’n Rebel Code ANC im Test – wie gut ist dieses günstige On-Ear Headset mit ANC?

Im Test habe ich das Fresh ’n Rebel Code ANC, welches die Reihe meiner Tests günstiger On-Ear Headsets mit ANC komplettiert. Wie gut ist es im direkten Vergleich zu anderen seiner Art?

Das Fresh ’n Rebel Code ANC beendet einen Series von Tests, bei dem ich Over-Ear und On-Ear Kopfhörer mit ANC in der Preisklasse um die 70 Euro getestet habe. Mit dabei waren das Dockin D Pure NC (Testbericht), welches laut Amazon ein absoluter Geheimtipp sein soll, der Klassiker Sony WH-CH710N (Testbericht) und das für mich bis dato unbekannte Srhythm NC75 Pro (Testbericht). Gegen diese drei muss sich nun das Fresh ’n Rebel Code ANC behaupten, denn auch dieses wird immer wieder in den höchsten Tönen gelobt. Aber wie es wirklich?

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben (Link zum Artikel). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängen extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.

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Technische Daten Fresh ’n Rebel Code ANC:

  • 20 Hz – 20 kHz
  • Bluetooth 5.0
  • Bluetooth Profile A2DP, AVRCP, HFP, HSP (was ist das?
  • Bluetooth Codec AAC, SBC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • Multipoint (was ist das?)
  • ANC
  • Sprachassistenten
  • USB Typ-C
  • 229 g

Produktseite: freshnrebel.com/de/code-anc

Deutsche Bedienungsanleitung: freshnrebel.com/code-anc-anleitung.pdf

Erhältlich ist das Fresh ’n Rebel Code ANC Headset in Pink, Mint, Rot, Sand, Blau und Grau zu einer UVP von 79,99 Euro. Bei Amazon* ist es bereits zum Preis von 59,99 Euro zu haben.

Der Lieferumfang des Fresh ’n Rebel Code ANC

Was ich gut finde:

Beim Auspacken des Fresh ’n Rebel Code ANC fallen einem neben dem Headset als solches noch ein USB Typ-C Ladekabel, ein 3,5 mm Klinkenkabel, eine Tragetasche und eine deutsche Kurzanleitung. Die Verarbeitung ist sehr gut. Obwohl es komplett aus Kunststoff gefertigt ist, hat man nicht den Eindruck von Plastik. Alles sehr, sehr hochwertig. Das fängt schon beim weich gepolsterten Kopfband aus Silikon an. Sieht schon sehr schick aus und geht an den stabilen Gelenken mit der feinen Rasterung für die Längenverstellung weiter.

Durch die Gelenke ist das Fresh ’n Rebel Code ANC zusammenklappbar und machst sich so auf Reisen sehr klein und kompakt. Die beiden Bügel beherbergen auf der linken Seite den Schalter für das ANC, eine kleine Status-LED und die USB Typ-C Buchse. Auf der rechten Seite dann die Power-Taste, die zweiteilige Taste zur Steuerung der Lautstärke, eine weitere LED für das Verbinden, ein Mikrofon und die 3,5 mm Headsetbuchse. Eine Bedienung per Touch ist beim Fresh ’n Rebel Code ANC nicht vorgesehen. Zwei der drei Tasten sind durch eine Art „Pickel“ sehr gut ertastbar.

Zusammengeklappt ist der Fresh ’n Rebel Code ANC echt platzsparend

Die Ohrpolster bestehen aus veganen Leder, sind sehr weich und haben an sich ein gutes Tragegefühl. Beim Tragekomfort über längere Zeit komme ich später noch mal zu sprechen. Alleine die Dicke der Ohrpolster und der Druck sorgen für eine sehr gute Dämpfung der Umwelt und das ohne ANC. Nebenbei haben solche On-Ear Headsets vor allem im Sommer einen großen Vorteil gegenüber den Over-Ear Headsets. Wie der Name On-Ear schon sagt, liegt das Ohrpolster auf dem Ohr und umschließt es nicht, wie ein Over-Ear. Dadurch schwitzt man nicht so stark, was sich hier durchaus positiv bemerkbar macht.

Von den technische Daten her hält man sich beim Fresh ’n Rebel Code ANC leider zurück. So ist mir nicht bekannt, wie groß die Treiber im Inneren sind, aber ich gehe von 30 mm aus. Bis auf das ANC und Multipoint gibt es ansonsten auch nichts aufregendes zu berichten. Aber das Multipoint (was ist das?) ist ein echtes Highlight, denn es erlaubt die gleichzeitige Verbindung mit zwei Geräten wie z.B. dem Smartphone und Tablet. Kommt ein Anruf rein, schaltet das Headset automatisch um und danach wieder zurück. Aber sonst? Standardkost.

An der Verarbeitung des Fresh ’n Rebel Code ANC gibt es nichts auszusetzen

Die Bedienung ist sehr einfach gehalten und dank der gut unterscheidbaren Tasten schnell in Fleisch und Blut übergegangen. Für die erste Kopplung hält man die Power-Taste für 3 Sekunden gedrückt, wodurch es sich einschaltet und in den Pairing-Modus wechselt. Sobald es verbunden ist, kann man über diese Taste die Wiedergabe pausieren und fortsetzen. Kommt ein Anruf rein, kann man diesen durch einmaliges Drücke annehmen und durch gedrückt halten auch ablehnen. Drückt man doppelt, aktiviert man den Google Assistant bzw. Siri.

Die Tasten für Lauter und Leiser steuern, welche Wunder, lauter und leiser. Gedrückt halten springt einen Titel vor oder zurück. Drückt man die ANC-Taste, kann man es aktivieren und wieder deaktivieren. Wie gesagt alles sehr einfach und intuitiv. Die Reichweite des Fresh ’n Rebel Code ANC ist ok. Bluetooth 5.0 ist halt nichts das Neueste, aber für den Alltag ist es ausreichend. Sehr gut gefällt mir, dass die Multipoint Verbindung sehr schnell und sicher vor allem sicher auf das aktuelle Gerät wechselt. Da hatte ich schon ganz andere Kandidaten wie das Srhythm NC75 Pro (Testbericht), bei dem man händisch wechseln musste.

Die Polster sind schön dick und filtern schon einiges weg

Der Akku ist ok, der Preisklasse angemessen, aber die auf der Homepage genannten 17 Stunden mit ANC sind nichts zu schaffen. Selbst bei moderaten Lautstärken komme ich auf maximal knapp 14 Stunden. Deaktiviert man das ANC, dann sollen es 30 Stunden sein. In der Realität waren es 25 Stunden und 46 Minuten. Das ist wie gesagt in Ordnung und angemessen. Geladen ist der Akku in knapp 2 Stunden und wie bei vielen anderen auch, kann auch das Fresh ’n Rebel Code ANC während des Ladevorgangs nichts genutzt werden.

Und wie klingt der Fresh ’n Rebel Code ANC? Spaß total. Er ist nicht für High-End gedacht, dafür ist der Klangcharakter nicht linear genug, aber diese dezente Überhöhung bei den tiefen Tönen macht einfach nur Spaß. Da fallen die etwas zurückhaltenden Mitten und Höhen irgendwie gar nicht mehr so auf. Reden wir nicht lange über die Bühne, denn sie ist nicht die breiteste ihrer Art und auch die Räumlichkeit hinkt der Konkurrenz etwas hinterher, aber hier gibt es eines – Spaß, Spaß, Spaß. Das es klanglich mit dem Sony WH-CH710N (Testbericht) nicht ganz mithalten kann, ist irgendwie auch nicht mehr so wild. Das Sony klingt nicht weniger spaßig, luftiger und räumlicher, aber wen interessiert das?

Manchen dürfte die nicht allzu hohe Maximallautstärke zu niedrig sein, aber hier verzerrt nichts, das kreischt nix, es macht über alle Lautstärken hinweg einfach nur einen riesigen Spaß damit Musik zu hören. Also Headset auf den Kopf, Musik an und aufdrehen. Genau dafür ist das Fresh ’n Rebel Code ANC gemacht.

Was ich nicht gut finde:

Das Fresh ’n Rebel Code ANC sitzt recht eng, was gerade für Brillenträger wie mich, nach einiger Zeit durchaus zum Problem werden kann. Hängt natürlich davon ab, wie tolerant man mit dem Druckgefühl ist. Aber es ist schon durchaus unangenehm, so dass man das Headset nach einiger Zeit mal kurz absetzen muss.

Noch viel schlimmer ist aber diese Tonfolge beim Ein- und Ausschalten des Fresh ’n Rebel Code ANC. Diese sind viel zu laut und nerven einfach nur, zumal sie absolut unnötig sind. Leider fehlt auch hier eine Trageerkennung.

Das ANC ist leider relativ wirkungslos, was aber zuerst nicht so auffällt, weil die bereits erwähnten dicken Ohrpolster, eine gute Dämpfung bieten. Aktiviert man das ANC, tut sich leider nicht sehr viel, außer das der Bass angehoben wird und das Rauschen. Vorbeifahrende Autos sind noch zu hören, auch die Kollegen drumherum, oder was halt so sonst in der Umgebung los ist. An das ANC des Sony WH-CH710N (Testbericht) kommt es absolut nicht ganz heran. Ich möchte noch mal extra erwähnen, dass die dicken Polster schon ordentliches (mechanisches) ANC liefern. Da braucht es das elektronische eigentlich gar nicht mehr.

Oft wird behauptet, dass bei On-Ear Headsets die Umgebung mithören kann. Das ist dank der dicken Polster des Fresh ’n Rebel Code kein Thema. Genauso wenig wie man von außen hören kann, können auch Mitmenschen nichts hören. Mir fehlt aber ein Ambient-Modus, bei dem Mikrofone aktiviert werden, um mit der Umgebung interagieren zu können z.B. im Straßenverkehr oder den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Man sieht schon, dass der Fresh ’n Rebel Code ANC drückt

Fazit:

Ist das Fresh ’n Rebel Code ANC empfehlenswert? Ja, auch wenn es mit dem Sony WH-CH710N (Testbericht) nicht mithalten kann, aber das Dockin D Pure NC (Testbericht) oder das Srhythm NC75 Pro (Testbericht) lässt es klar hinter sich. Allerdings sollte man das Headset zuerst mal eine Zeitlang über die Sofalehne klemmen, damit es etwas weiter wird, dann passt das auch mit dem Tragekomfort. Klanglich ist das eine echte Spaßmaschine mit ordentlicher Akkuleistung, aber einem eher nutzlosen ANC. Wenn man das Headset vor dem Ein- und Ausschalten absetzt, nerven auch diese Töne nicht mehr. Alles im allem gefällt mir das Gesamtpaket und daher vergebe ich das Gütesiegel.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Fresh 'n Rebel Code ANC

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ Akkulaufzeit
+ einfache Bedienbarkeit
+ Multipoint
+ guter Klang

– Töne beim Ein- und Ausschalten
– drückt auf Dauer etwas
– keine Trageerkennung
– ANC ohne Wirkung
– kein Ambient-Modus