Im Test habe ich den Saphe Drive Pro, den großen Bruder des Saphe Drive Mini und der ist nicht nur deutlich größer sondern kommt mit einem großen Haken. Was taugt er im Alltag?
Seit gut 2 Jahren fahre ich mit einem Saphe Drive Mini (Testbericht) durch die Gegend. Im Podcast haben wir vor kurzem mal drei Sets verlost. In unseren beiden Autos sind sie immer mit an Bord und arbeiten seitdem absolut klaglos und haben mir schon so manche Gefahr frühzeitig gemeldet. Auch Blitzer, denn egal wie man das Teil nennt bzw. offiziell nennen darf. Auch der Saphe Drive Pro ist in erster Linie ein Blitzerwarner. Natürlich warnt er auch vor viele anderen Gefahren wie Gefahren aller Art auf dem weiteren Weg usw. Das ist natürlich eine dunkelgraue Grauzone in Deutschland, denn nach wie vor sind aktive Vorrichtungen zur Warnung, dazu zählen übrigens auch Apps, verboten. Der Kauf ist dabei noch rein rechtlich erlaubt, aber nicht die aktive Nutzung beim Führen eines Fahrzeugs. Das gilt im übrigen auch für den größten Konkurrenten Ooono Verkehrsalarm (Testbericht), der mich aber nach wie vor nicht überzeugen kann, auch wenn er mittlerweile ebenfalls automatisch startet.
Natürlich kenne und besitze ich auch die Blitzer.de App, die ich als Pro Version gekauft habe. Das Prinzip ist ähnlich, allerdings muss man die App immer händisch starten und beenden, was man im Laufe der Zeit aber immer wieder vergisst. Und wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und Erfahrungen aus meinem Alltag.
Technische Daten Saphe Drive Pro:
- ab iOS 11 oder Android 4.3
- Apple CarPlay und Android Auto
- 1,54″ Display
- Li-Ion Akku
- 69,5 x 42,5 x 20,5 mm
- 64 g
Produktseite: saphe.com/de/saphe-drive-pro-verkehrsalarm
Deutsche Bedienungsanleitung: sapheas.com/saphedrive_pro_Anleitung.pdf
Erhältlich ist der Saphe Drive Pro zu einer UVP von 39,95 Euro auf der Homepage. Bei Amazon* ist er derzeit noch nicht zu haben.
Achtung: für den Betrieb des Saphe Drive Pro ist ein Saphe Premium Abo für €2,99 monatlich oder €29,99 jährlich zwingend erforderlich!!!
Was ich gut finde:
In der Verpackung des Saphe Drive Pro findet man neben dem eigentlichen Warner noch zwei Halterungen, ein Klebepad und eine deutsche Kurzanleitung. Diese Halterungen haben verschiedene Winkel und der Adapter auf der Rückseite des Saphe Drive Pro ist abnehmbar. So kann der Adapter bei Bedarf auch andersherum montiert werden. Damit kann man den Saphe dann auch kopfüber montieren, so das man den Saphe Drive Pro sehr flexibel im eigenen Auto befestigen kann. Das kann auf der Mittelkonsole sein, dem Armaturenbrett, Windschutzscheibe oder über dem Rückspiegel. Für die richtige Positionierung sollte man sich wirklich ein bisschen Zeit nehmen. denn hier geht es ein Stück weit auch um die Sicherheit. Gut sichtbar, dass man nicht beim Hinschauen abgelenkt wird, aber trotzdem nicht störend, dass irgendwelche Schalter verdeckt werden. In meinem Nissan Leaf habe ich den Saphe Drive Pro daher oberhalb des Rückspiegels montiert, im Ford Focus ist er rechts neben dem Bildschirm montiert.
Im direkten Vergleich mit dem Saphe Drive Mini (Testbericht) ist der Saphe Drive Pro deutlich größer geworden. Nicht nur das Display hat davon profitiert, sondern auch die beiden Tasten und vor allem der Lautsprecher, der jetzt richtig laut ist. Die linke, rote Taste ist nach wie vor für die Meldung von Gefahren zuständig. Die rechte, blaue Taste für Blitzer. Das größere und in der Helligkeit einstellbare Display bietet drei wesentliche Neuerungen.
Der Saphe Drive Pro bietet ein Always-On Display, welches permanent die momentan gefahrene Geschwindigkeit anzeigt. Ob man das benötigt oder nicht, sei dahin gestellt. Ich bräuchte es nicht, denn ich habe ja einen Tacho direkt vor der Nase. Bei einer Warnung sind die Symbole deutlich größer geworden, was aber nicht so ausschlaggebend ist, denn sie sind auch beim Saphe Drive Mini (Testbericht) gut erkennbar, weil eindeutig zuzuordnen. Beim Pro wird aber jetzt noch die aktuell gefahrene Geschwindigkeit mit angezeigt und der Abstand zur Gefahr in Metern oben rechts im Display angezeigt. Beim kleinen Bruder ist das ein abnehmender Balken am unteren Rand, was aber ehrlich gesagt, ebenfalls ausreicht.
An der rechten Seite der bereits erwähnte, deutlich größere, Lautsprecher, welcher mit zu laut ist, denn er neigt bei voller Lautstärke zum scheppern, weswegen in die Lautstärke in der App etwas reduziert habe. Beim Mini ist die Lautstärke, meiner Meinung nach, genau richtig dosiert. Auf der Rückseite der Adapter und zu guter Letzt noch eine Micro-USB Buchse, über die ich weiter unten noch mal spreche.
Allen Saphe Verkehrswarnern gemein ist die riesige Datenbank mit denen man zusammenarbeitet. Das wäre z.B. Blitzer.de in Deutschland, Flitsmeister in den Niederlanden und Belgien, sowie Social Drive in Spanien. Natürlich liefert jeder Saphe Nutzer seine Warnungen an die anderen Sapher Nutzer weiter. Das System lebt also vom mitmachen. Meldet keiner, dann gibt es auch keine Warnungen. So einfach ist das. Gilt im übrigen auch für die Bestätigungen, ob eine Gefahr aktuell noch vorhanden ist oder nicht. Nach dem Vorbeifahren an einer Meldung bekommt man zwei Symbole angezeigt. Ein Haken zum Bestätigen, dass die Gefahr noch vorhanden ist bzw. ein Kreuz, wenn diese Gefahr nicht mehr vorhanden ist. Natürlich wird man immer wieder mal „Fehlalarme“ bekommen, aber diese kann man eben für die nachfolgenden Saphe-Nutzer löschen, wenn man mitmacht. Denn nicht Saphe erstellt und verwaltet die Warnungen, sondern wir Nutzer.
Können wir eigentlich direkt die Bedienung des Saphe Drive Pro abhaken. Die ist supereinfach. Einmal eingerichtet, muss man sich um nichts mehr kümmern. Sobald man ins Auto kommt, verbindet sich der Saphe Drive Pro automatisch per Bluetooth mit dem Handy, aktualisiert die Datenbank im Hintergrund über die Datenverbindung der App. Damit ist auch die Frage geklärt, warum das Smartphone immer verbunden sein muss. Ist ja logisch, denn woher soll der Saphe Drive Pro seine Daten bekommen? Er hat weder ein GPS verbaut und auch keine Simkarte. Ohne verbundenes Smartphone macht der Saphe Drive Pro nichts. Verlässt man nun das Auto, trennt sich die Verbindung automatisch und schickt den Saphe Drive Pro in den Standby.
Zum manuellen Ausschalten eines Saphe hält man die rote Taste so lange gedrückt, bis auf dem Display das typische Ein/Aus Symbol erscheint und drückt dann auf die blaue Taste, woraufhin der grüne Pfeil erscheint und sich der Saphe abschaltet. Zum Einschalten wieder die rote Taste gedrückt halten.
Über die Saphe Link App (Android / iOS) kann man den Saphe Drive Pro oder die Saphe verwalten, wenn man mehrere davon hat und natürlich auch allgemeine Einstellungen vornehmen. Wie und wann soll vor einer Gefahr gewarnt werden, was man für jede Art von Gefahr individuell einstellen kann. Wie laut soll die Warnung sein und über welche Schnittstelle soll die Warnung ausgegeben werden? Über Bluetooth auch an das Autoradio, zusätzlich noch als Pop-Up Benachrichtigung auf dem verbundenen Smartphone usw.
Während der Fahrt beschränkt sich die Bedienung des Saphe Drive Pro nur auf das Melden bzw. Bestätigen der Gefahrenmeldungen per Knopfdruck. Mehr ist es nicht. Gerade diese komplette Automatisierung mit dem Verbinden und Trennen macht die Bedienung zum absoluten Kinderspiel. Einmal einrichten und fertig. Mehr braucht es nicht und genau das macht die ganze Sache so einfach. Als einziger Blitzerwarner bietet der Saphe eine vollständige Integration in Android Auto und Apple CarPlay. Zwar gibt es bei der Darstellung von Sonderzielen einen Bug, die den Namen als bunten Balken anzeigt, aber das spielt für das Hauptaugenmerk, das warnen vor Blitzern, keine Rolle. Denn diese werden angezeigt und davor gewarnt. Natürlich kann man auch schnell mal einen Blitzer usw, melden, ohne das Handy dafür zu berühren. Mit integriert ist dann auch eine Navigation.
Was man aber nicht verschweigen sollte ist die Tatsache, dass auch der Saphe Drive Pro immer wieder mal vermeintliche Falschmeldungen liefert. Fährt man Beispiel auf einer Autobahn über eine Brücke und auf der darunter vorbeiführenden Landstraße steht ein Tempo 50 Blitzer, wird man diesen gemeldet bekommen, obwohl man auf der Autobahn fährt. Der Saphe ist kein Navigationssystem und kennt nur die Richtung, in die man fährt und wenn in dieser Richtung ein Blitzer steht, dann wird der gemeldet, egal, ob der jetzt unter einem ist oder drüber. Das kann und wird der Saphe nicht unterscheiden können. Dafür ist er schlicht nicht ausgerüstet. Wer es exakt haben will, muss auf ein Navi mit integrierten Blitzerwarner wie z.B. TomTom Go zurückgreifen und da kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass TomTom nicht annähernd so aktuell ist wie der Saphe. Die gigantische Datenbank ist das größte Plus des Saphe Drive Pro.
Auch der Saphe Drive Pro läuft mit einem Akku. Leider gibt es keine genauen Angaben zur Kapazität des Akkus, aber in den nunmehr 4 Wochen täglicher Nutzung sagt mir die App, dass der Akku noch 84% hat. Die Akkuanzeige dem Display ist da eher grob, da diese noch voll anzeigt. Meinen Saphe Drive Mini (Testbericht) muss ich alle paar Monate laden und da wird beim Saphe Drive Pro wohl noch länger durchhalten. Das zeigt, das Saphe das vor kurzem aufgetretene Problem mit dem Akku, mit dem letzten Update wieder in den Griff bekommen hat. Der Saphe ging nicht mehr in den Standby und war binnen weniger Stunden leer. Apropos Update. Die laufen ebenfalls voll automatisch per OTA, also Over-the-Air, sobald sich das Smartphone mit dem Saphe Drive pro verbindet. Man muss rein gar nichts selber machen. Jetzt läuft wieder alles normal wie gewohnt mit vielen Wochen Akkulaufzeit.
Was ich nicht gut finde:
Die Sache mit Abo. Wozu braucht man zum Betrieb des Saphe Drive Pro zwingend ein Saphe Premium Abo für €2,99 monatlich oder €29,99 jährlich? Es bietet derzeit nicht wirklich viel Mehrwert. Weiterhin gibt es auch eine einfache Navigation per Apple Maps bzw. Google Maps in dessen Karte dann die bekannten Meldungen eingeblendet werden. Weiterhin bietet das Saphe Abo die Verbindung per Android Auto bzw. Apple Carplay, was aber auch eher mäßig umgesetzt ist, weil Texte unlesbar sind. Auf der Seite des Club Saphe gibt es auch nichts besonderes. Wirklich rein gar nichts.
Was unterscheidet jetzt eigentlich den Saphe Drive Pro vom Saphe Drive Mini (Testbericht)? Das ist zum einen das größere Display, welches permanent die derzeit gefahrene Geschwindigkeit anzeigt, was aber wie bereits erwähnt auch der Tachometer im Auto macht. Seit dem 1. Mai 2023 bietet der Saphe Drive Pro als Extra auch noch die permanente Anzeige des aktuellen Tempolimits auf allen Straßen Deutschlands und teilweise auch im europäischen Ausland. Zumindest, wenn dort ein Tempolimit gilt. Geschwindigkeitsbegrenzungen, welche auf den Anzeigen der Schilderbrücken auf Autobahnen angezeigt werden, können natürlich nicht einbezogen werden. Dafür braucht es dann doch ein bisschen mehr an Technik. Weiter noch die höhere Lautstärke und die Anzeige in Metern zur Gefahrenstelle, welche aber auch eher unnötig ist, weil der Saphe Drive Mini (Testbericht) dort einen gut sichtbaren abnehmenden Balken zeigt.
Aber so richtig zu kritisieren ist die Tatsache, dass der Saphe Drive Pro ohne Abo absolut nutzlos ist. Einfach ein Stück Plastik mit Display und Elektronik, aber ohne jede Funktion. Denn ohne Abo, keine Funktion. Warum macht man das nicht wie bei vielen anderen Dingen wie z.B. Apps. Ohne Abo gibt es nur Standard wie beim Saphe Drive Mini und wer in das Abo investiert, bekommt die Pro Versionen freigeschaltet. Kündigt man das Abo, werden diese Funktionen wieder deaktiviert. Besonders nachhaltig ist das nicht.
Dagegen ist die Sache mit der Micro-USB Buchse fast schon unwichtig. Im Jahre 2023, also ein Jahr bevor in der EU die USB-C Pflicht kommt, verbaut man beim Saphe Drive Pro eine alte Micro-USB Buchse. Ist jetzt an sich kein Problem, denn so einen Saphe muss man sehr, sehr selten laden und ob er dann in einer Stunde oder in 2 Stunden aufgeladen ist, spielt keine Rolle, aber hier geht es mir um das Prinzip. Platz sollte vorhanden sein und USB-C ist mittlerweile etabliert, zumal man zukünftig alles auf USB-C umbauen wird. Es ist halt fragwürdig und ich würde zu gerne eine offizielle Begründung hören.
Fazit:
Ist der Saphe Drive Pro empfehlenswert? Nein und der einzige Grund dafür ist dieser Zwang zum Abo, ohne das der Pro nicht genutzt werden kann. Dafür bekommt man (Stand Mai 2023) zwar einen gewissen Mehrwert wie Anzeige des aktuellen Tempolimits, das größere Display, aber gegenüber dem nach wie vor komplett kostenlos nutzbaren Saphe Drive Mini (Testbericht) bietet der Saphe Drive Pro zu wenig Mehrwert. Vor allem, weil der Pro ohne Abo einfach ein n utzloses Stück Plastik ohne jede Funktion ist und dafür gibt es kein Gütesiegel. Der Saphe Drive Mini kostet bei Amazon* zwar 69,95 Euro und damit 30 Euro mehr als der Saphe Drive Pro, kostet aber eben nur einmalig ohne Zwang für ein Abo und ist die eindeutig bessere Wahl.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Saphe Drive Pro
Zusammenfassung
+ sehr einfache Bedienung
+ voll automatischer Betrieb
+ große, aktuelle Datenbank
+ flexibel einstellbar
+ sehr gute Akkulaufzeit
+ Integration in Apple CarPlay und Android Auto
– nur mit Abo nutzbar
– Micro-USB
Hi, ist der Saphe Drive Mini von der Polizei im Vorbeifahren erkennbar? Wie manche Warner z.B. in den Niederlanden mit drastischen Strafen als Folge?
Danke für die Antwort.
Kommt drauf an, wo man ihn montiert. In meinem Ford habe ich ihn neben dem Bildschirm platziert, in meinem Nissan oberhalb des Rückspiegel uns somit so gut wie unsichtbar. Zumal die Polizei in den meisten Fällen gar keine Zeit und Interesse an so etwas hat.
Gruß
Peter
Moini ✌️ einen kleinen Einwand bezüglich Blitzer.de hätte ich da:
Es ist schon eine lange Zeit möglich, in der App einzustellen, dass Blitzer.de automatisch gestartet wird, sobald sie sich per Bluetooth (mit dem Autoradio) verbindet. Demnach gäbe es auch da kein vergessen mehr ✌️
Danke Peter für den tollen Bericht.
Kleine Verbesserung: ich habe ein SAPHE Drive PRO im September 2023 gekauft und es ist mit einem USB-C Anschluss ausgestattet.
Hi und vielen Dank für die Info.
Gruß Peter