Teufel Real Blue NC Test. Oft nachgefragt und jetzt endlich online. Schließlich muss so ein Headset ausgiebig Probe gehört werden und gerade dieses ANC (Active Noise Cancelling) getestet werden.
Es ist noch gar nicht so lange her, als ich mit dem Bowers & Wilkins PX (Testbericht) meinen ersten „echten“ ANC Kopfhörer getestet habe. Idealerweise war ich während des Tests per Flieger unterwegs und konnte daher das ANC richtig ausprobieren.
Nun der von etlichen Lesern erwartete Teufel Real Blue NC Test von mir. Klar, dass ich den Teufel teste, denn Teufel ist Teufel. Auch wenn ich eher auf die leisen, aber stimmungsvollen Töne höre, muss es ab und zu auch mal so richtig krachen.
Normalerweise nutze ich mein altgedientes Nokia Purity Pro by Monster (Testbericht) nur zu Hause. Unterwegs bzw. auf der Wache nutze ich seit längerem das Teufel Move BT (Testbericht) InEar Headset.
Technische Daten Teufel Real Blue NC:
- 20 Hz bis 20 kHz
- 2 x 40 mm Breitbandchassis
- Bluetooth 4.1
- ANC
- 3,5 mm Klinke
- Freisprechfunktion
- 23 Stunden Akkulaufzeit
- 263 g
Produktseite: teufel.de/real-blue-nc
Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: teufel.de/bedienungsanleitung-real-blue-nc.pdf
Zu haben ist der Teufel REal Blue NC für 229,99 €, wobei man immer die Augen offen halten sollte, denn es gibt immer wieder Aktionen von Teufel. So kostet er aktuell bei Amazon nur noch 149,99 €*.Teufel Real Blue NC Test
Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link
Verarbeitung und Ausstattung:
Im Karton befindet sich neben dem Teufel Real Blue NC noch eine passendes, äußerlich schickes und robustes, Case und darin per Klett befestigt noch eine kleine Tasche. Darin ein Flugzeugadapter, das 3,5 mm Klinkekabel mit integrierter Fernbedienung und ein 1 Meter langes Micro-USB Kabel zum aufladen.
Da hat sich wirklich mal jemand Gedanken gemacht und man hat immer alles am Mann bzw. Frau. Hat man mal die Tasche nicht dabei, kann man den Teufel Real Blue NC zusammenfalten, so dass er etwas platzsparender wird.
Leider verfügt er nicht wie der Bowers & Wilkins PX (Testbericht) über ein automatisches Standby, wenn man ihn zusammenlegt oder auf den Kopf setzt. Ist zwar ein Gimmick, aber wenn man es mal hatte, will man es nicht mehr missen.
Rein äußerlich ist der Teufel Real Blue NC ein echter Teufel. Deutlich an der Farbgebung in schwarz/ rot und den Logos auf beiden Hörmuscheln. Der Kopfhörer besteht zum größten Teil aus Plastik, macht aber einen deutlich wertigeren Eindruck als es sich liest.
Am Bügel und den Ohrmuscheln kommt dagegen echtes Leder zum Einsatz, was für einen guten Tragekomfort ,auch über mehrere Stunden hinweg, sorgt. Der Bügel ist in einem weiten Bereich in der Länge verstellbar und die beiden Ohrmuscheln sind in fast alle Richtungen dreh- und schwenkbar.
Die Bedienung geschieht per Touch bzw. sliden auf den Ohrmuscheln, per Tasten oder auf Wunsch mit der beiliegenden Kabelfernbedienung. Die Wischgesten sind dabei einfach und werden prompt umgesetzt. Die Tasten haben gute Druckpunkte und sitzen klapperfrei in ihren Öffnungen.
Unter einer Abdeckung befindet sich die Micro-USB Buchse zum Laden und die Klinkenbuchse.
Das Hauptmerkmal sind die beiden 40 mm Treiber im Inneren des Teufel Real Blue NC und das ANC. Beim Active Noise Canceling nehmen mehrere Mikrofone die Umgebungsgeräusche auf und spielen sie phasenversetzt wieder ab. Dank eines eingebauten Mikrofon reagiert das Headset auch auf Sprachbefehle von Siri, Alexa und Google.
Was mir fehlt ist aber aptX. Ansonsten gibt es nicht auszusetzen. Die Verarbeitung ist absolut top und der Akku hielt bei mir trotz aktiven ANC und Bluetooth Verbindung etwas mehr als 25 Stunden durch und damit länger als angegeben.
Verbindung und Bedienung:
Die Verbindung geht ruckzuck über die Bühne. Allerdings gibt es bei der Reichweite doch ab und zu mal Probleme. In der freien Natur werde ich mich selten mehr als 20 cm von meinem Smartphone weg bewegen.
Aber zu Hause bricht die Verbindung schon mal ab, wenn ich um die Ecke in ein anderes Zimmer gehe. Das passiert aber auch bei der Konkurrenz und hängt primär von der Bauweise ab.
Die Bedienung ist dank der touchsensitiven Oberfläche der rechten Hörmuschel ein Kinderspiel. Einmal in der Mitte tippen, pausiert die Wiedergabe. Kommt ein Anruf rein, nimmt man ihn durch tippen an. Gedrückt halten lehnt den Anruf ab.
Slidet man oben, erhöht man die Lautstärke. Niedriger durch sliden nach unten. Nach vorne wischen springt zum nächsten Titel und nach hinten wischen springt zum vorherigen Titel.
Das ANC aktiviert man mit einer extra Taste. Ein und aus schaltet man den Teufel Real Blue NC ebenfalls über eine Taste. Setzt man den Kopfhörer ab, schaltet er sich nach 10 Minuten in den Standby. Zum aktivieren muss man wieder die Power-Taste drücken.
Schade, dass ihm ein automatisches Standby und Aktivierung wie beim Bowers & Wilkins PX (Testbericht) fehlt Aber es bisher noch niemand gestorben, weil man bei einen Kopfhörer zum Einschalten eine Taste drücken musste…
Klang:
Kommen wir zum wichtigsten Punkt beim Teufel Real Blue NC Test. Wie klingt er? Wie immer höre ich über mehrere Stunden diverse Titel meiner Spotify Playlisten. Angefangen bei klassischer Musik, ein wenig Rap, aktueller Musik aus den Charts, ganz viel elektronische Musik bis hin zu Rammstein. Es ist alles vertreten.
Der Teufel Real Blue NC klingt dabei wie ein echter Teufel. Der Fokus liegt eindeutig auf einem satten Bass und den liefert er zweifelsfrei. Aber auch das restliche Frequenzband kommt nicht zu kurz. Da schließen sich angenehm satte Mitten an die tiefen Frequenzen an.
Nur bei den Höhen übertreibt der Teufel Real Blue NC ab und zu ein wenig mit der Vordergründigkeit. High Fidele Kritiker könnten die Höhen überspitzt nennen, ich selber würde es etwas überzeichnet nennen. Merkt man daran, dass hohe Töne teilweise zischeln und sich direkt ins Gehirn bohren. Aber alles noch im absolut erträglichen Rahmen.
Überhaupt ist der Teufel Real Blue NC eher für Freunde der etwas basslastigeren Musik geeignet als für Klangfetischisten. Denen dürfte das Bühnenabbild zu schmal sein und die Räumlichkeit zu gering ausfallen.
Gerade bei großen Orchestern wusste der Bowers & Wilkins PX (Testbericht) mit einer nahezu perfekten Räumlichkeit und Tiefe überzeugen. Hier zieht der Teufel zwar klar den Kürzeren, aber das macht er durch die wesentlich höhere Maximallautstärke wieder wett.
Allerdings muss man dabei auch ansprechen, dass er mit den höheren Lautstärken auch etwas verzerrt. Zwar nur minimal, aber hörbar. Alles im allem macht mir der Teufel Real Blue NC richtig Spaß.
Das Active Noise Canceling habe ich unter anderem an der Straße getestet und auch zu Hause. Dazu muss man wissen, dass bei mir zu Hause den ganzen Tag Musik läuft. Dafür haben wir mehrere Sonos Lautsprecher nebst Playbase hier stehen.
Ohne aktives ANC werden die Geräusche alleine durch die geschlossene Bauweise und guten Sitz ziemlich gedämpft. Mit aktiven ANC ist es dann merklich ruhiger. An der Straße ist es ähnlich, auch wenn nicht so gut wie beim Bowers & Wilkins PX (Testbericht) .
Perfekt arbeitet ANC bei gleichmäßigen, sonoren, tiefen Tönen wie Flugzeugtriebwerken oder im Zug. Bei einem vorbeifahrenden Auto dauert es schlicht zu lange, bis das System funktioniert und das Auto ist schon hundert Meter weg. Generell hat ein Headset im Straßenverkehr nichts zu suchen.
Im Alltag hilft ANC dabei, die Umgebung ein Stück weit auszublenden, was auf jeden Fall besser ist, als ganz ohne Active Noise Canceling.
Fazit:
Verdient sich der Teufel Real Blue NC das Gütesiegel? Ja absolut. Zumal es immer wieder satte Prozente bei Teufel gibt und er dann für weit unter 200 € zu haben ist. Dafür bekommt man mächtig was auf die Ohren, bei einer sehr guten Verarbeitung und sehr guter Akkulaufzeit.
Wer kein Vermögen für einen guten Over-Ear Kopfhörer ausgeben möchte, der ist mit dem Teufel Real Blue NC sehr gut bedient und wird lange Freude daran haben.
Teufel Real Blue NC
Kurzfassung
+ Verarbeitung
+ viel Zubehör im Lieferumfang
+ ANC<
+ lange Akkulaufzeit
+ guter Tragekomfort
+ sehr einfache Bedienung per Touch
– viel Plastik
– kein aptX