EnacFire E18 Plus TWS Headset im Test – was mir gut gefällt und was nicht

Kennt jemand das EnacFire E18 Plus TWS Headset? Nein? Willkommen im Club, ich nämlich auch nicht. Soll aber der absolute Geheimtipp sein, also habe ich es gekauft und getestet. Was mir gefällt und was nicht, lest ihr hier im Test.

Wie so oft bin ich auch auf das EnacFire E18 Plus TWS Headset bei mydealz aufmerksam geworden. Und dort werden sie, wie seinerzeit das Haylou GT2 (Testbericht), als absoluter Geheimtipp gehandelt. Klein, ausdauernd, kabellos geladen, mit aptX und vor allem gut klingen sollen sie. 

Da wurde ich hellhörig und einen Tag später stand der DHL Bote mit dem Paket von Amazon an meiner Tür. Ich bin sehr gespannt, ob sie mich überzeugen können oder nicht.

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Technische Daten EnacFire E18 Plus:

  • Bluetooth 5.0
  • aptX
  • AVRCP, HFP, HSP, CVC8.0
  • Google Assistant/ Siri
  • Freisprechfunktion
  • spritzwassergeschützt nach IPX7
  • Micro-USB
  • Wireless Charge
  • 75 x 33 x 33 mm (Case)
  • 20 x 16 x 14,5 mm (Earpiece)
  • 5 g (pro Earpiece)
  • 57 g (gesamt mit Case)
  • 50 mAh (Earpiece)
  • 500 mAh (Case)

Produktseite: enacfire.com/bluetooth-kopfhrer-enacfire-e18-plus

Deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Erhältlich ist das EnacFire E18 Plus bei Amazon* zum Preis von 49,99 Euro und aktuell sogar im Angebot für 37,90 Euro.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link

Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Was ich gut finde:

Aus der Verpackung heraus kullert das Case mit den zwei Ohrstöpseln. Achtung – damit die beiden Ohrstöpsel auch geladen werden, muss auf beiden Seiten die superkleine Schutzfolie entfernt werden.

Ansonsten gibt es zusätzlich noch 16 verschiedene Ohrpolster in verschiedenen Ausführungen und Größen.  Dazu noch ein Micro-USB Kabel und eine deutsche Kurzanleitung.

Die Verarbeitung ist besser als ich dachte, wenn man mal vom klapprigen Deckel des Case absieht. Die Ohrstöpsel sind sehr klein, haben aber eine echte gute Taste, die keine Wünsche offen lässt. Groß und damit gut erreichbar, guter Druckpunkt und sinnvoll belegt.

Das Case hält die beiden Ohrstöpsel magnetisch in Position und durch den etwas durchsichtigen Deckel sehen die LEDs beim Laden echt sexy aus. Die Micro-USB Buchse ist auch ohne Beanstandung.

Auf der Ausstattungsliste fällt direkt aptX auf. In dieser Preisklasse sicher nicht alltäglich, aber den allermeisten wird ohnehin kein Unterschied auffallen und das meine ich nicht böse. Denn wer Musik z.B. bei Spotify hört, bekommt die Musik komprimiert aus der Dose geliefert. Da verbessert aptX rein gar nichts. Anders sieht das bei Tidal Hifi aus, wenn man mal ein Klassikstück in Master-Qualität hört und dafür nutze ich dann ein High-End Headset wie das Sony WF-1000XM3 (Testbericht).

Desweiteren kann das Case kabellos per Induktion geladen werden. Beinahe ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Preisklasse. Und das ganze funktioniert sogar. Zwar langsamer, als per Kabel aber es klappt tadellos.

Obwohl das Case einen Deckel hat, sind dessen Abmessungen kaum größer als beim Haylou GT2 (Testbericht). Das gilt auch für die Ohrstöpsel, die kaum größer als die des Haylou GT2 ausfallen. 

Der Klang weiß zu gefallen. Wer sich die Arbeit macht und wie weiter oben beschrieben die für sich richtigen Polster findet, wird mit einem angenehm satten und voluminösen Bass begrüßt. Halt der Größe entsprechend kein Tiefbassmonster, aber schöööön bumms.

Die Mitten schließen sich da nahtlos an. Vielleicht einen ticken zu viel Volumen, was aber bei diversen Sängerinnen wie z.B. Adele sehr gut rüber kommt. Auch die höheren Lagen wissen zu gefallen, auch wenn sie stellenweise etwas zu spitz tönen, weil etwas zu vorlaut.

Gerade bei höheren Lautstärken macht sich das ab und an mal negativ bemerkbar, aber im Großen und Ganzen gefällt mir die Klangcharakteristik über das gesamte Frequenzband.

Einzig die zu enge Bühne, also wenig Bühnenbreite könnte man bemängeln, aber wer hört denn schon Klassik mit einem TWS Headset? Ein Widerspruch in sich oder? Denn bei allen anderen Musikrichtungen macht das EnacFire E18 Plus TWS Headset richtig Laune.

Was ich ok finde:

Wasserdicht ist das Headset nicht. Wie alle anderen auch, lediglich spritzwassergeschützt. Das aber nach IPX7, womit man also auch mal duschen könnte. Wobei man auf der Homepage und auch auf Amazon immer wieder mal was von IPX8 lesen kann. Keine Ahnung was jetzt stimmt. Der Hersteller hat bis heute nicht auf meine Frage auf diversen Kanälen geantwortet.

Der Tragekomfort ist dank der kleinen Ohrstöpsel sehr gut. Hängt natürlich von der richtigen Wahl der Ohrpolster ab. Dann bleiben sie auch beim Sport an Ort und Stelle. Egal ob Burpees, Jumping Jacks oder Seilspringen. Hier fällt nichts heraus. Echt super.

Seit der Verbreitung von Bluetooth 5.0 ist das Thema Verbindung schnell abgehandelt. Die Verbindung hält auch in der Wohnung mal um zwei Ecken herum noch und es spielt auch keine Rolle, ob man zuerst rechts oder links hört und später den zweiten dazu holt oder umgekehrt. 

Die „echte“ Taste macht die Bedienung zum Kinderspiel. Natüürlich drückt man den Ohrstöpsel bei satten Druck immer ein Stück in das Ohr hinein, aber irgendwann geht es halt mechanisch nicht mehr weiter rein und der gute Druckpunkt gibt gutes Feedback.

Leider kann man nicht die Lautstärke am Headset anpassen. Dafür muss das Handy gezückt werden.

Für den Reset setzt man beide Ohrstöpsel in das Case ein und drückt auf beiden die Taste für etwa 3 Sekunden, bis die LEDs jeweils blau/weiß blinken. Vorher sollte man das Headset aus den Bluetooth-Menü löschen.

Was ich nicht gut finde:

Bis zu 8 Stunden soll der Akku durchhalten, was aber mal dezent in das Reich der Fantasie geschickt werden kann. Denn in der Praxis sind kaum mehr als 4 Stunden drin, bis der Akku leer ist. Das ist jetzt nicht schlecht, denn die Konkurrenz ist nicht besser, aber wenn der Hersteller das verspricht, dann möchte ich das auch haben.

Ebenfalls unrealistisch sind die oft zitierten 48 Stunden Gesamtlaufzeit. Denn das passt schon in der Theorie nicht. Je Ohrstöpsel muss man 50 mAh aufladen. Das Case hat 500 mAh. 4 Stunden Spielzeit in der Realität kann ich (theoretisch) bis zu 5 mal aufladen. Macht gerade einmal 20 Stunden und damit weniger als die Hälfte des Versprochenen. 

Und bekanntlich dürfen moderne Akkus niemals leer gesaugt werden. Geht auch gar nicht. So konnte ich beide Ohrstöpsel zwei mal komplett aufladen und bei der dritten Ladung reichte es dann noch für 44 Minuten Musikwiedergabe bei normaler Lautstärke.

Etwas nervig ist auch das ständige blinken der großen LEDs im Dunkeln. Man selbst sieht es ja nicht, aber abends auf der Couch oder im Bett genutzt, wird sicher der Partner was zu meckern haben. Das hätte man sich echt sparen können, da eine kleine LED absolut ausgereicht hätte.

Fazit:

Ist das EnacFire E18 Plus TWS Headset empfehlenswert? Ehrlich gesagt nein, aber nicht weil es schlecht ist. Denn das Haylou GT2 (Testbericht) hat zwar kein aptX, aber den Unterschied, werde 99,9% der Nutzer ohnehin nicht hören und es kostet unter 30 Euro.

Und auch sonst kann es dem Haylou GT2 in keiner Disziplin nennenswert davon ziehen. Von daher vergebe ich nicht das Gütesiegel.

Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
EnacFire E18 Plus
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Klang
  • Preis/ Leistung
3.1

Kurzfassung

+ Verarbeitung
+ viele Ohrpolster im Lieferumfang
+ guter Klang
+ kabelloses Laden

– Akkulaufzeit weit unter der Angabe
– Case etwas klapprig