Anker Soundcore Space A40 im Test – das fast perfekte In-Ear Headset?

Im Test habe ich das Anker Soundcore Space A40 TWS In-Ear Headset, welches für ich persönlich das beinahe perfekte Headset ist.

Die Tage hat ich das Anker Soundcore Space Q45 (Testbericht) Over-Ear Headset getestet. Das Anker Soundcore Space A40 ist die In-Ear Version und durfte ich mir für den Test ausführlich zur Gemüte führen. Optisch zwar 0815, aber die Software-Magie, wie Markus es immer im Podcast nennt, verhilft dem Headset zu einem phänomenal guten Klang. Mal sehen, ob das A40 den Sprung in unsere Bestenliste schafft.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben (Link zum Artikel). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale.

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Technische Daten Anker Soundcore Space A40:

  • 10 mm Treiber
  • 20 Hz – 20 kHz
  • Bluetooth 5.2
  • Bluetooth Profile A2DP, AVRCP, HFP, HSP (was ist das?
  • Bluetooth Codec AAC, SBC, LDAC (was ist das?
  • Freisprechfunktion
  • Adaptives ANC
  • Multipoint (was ist das?)
  • Touchbedienung
  • Soundcore App
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • Wireless Charge
  • 6 g (pro Earpiece)
  • 59 g (gesamt mit Case)
  • 53 mAh (Earpiece)
  • 800 mAh (Case)

Produktseite: de.soundcore.com/space-a40

Deutsche Bedienungsanleitung: anker.com/User_manual_for_Anker_Space_A40_V01.pdf

Erhältlich ist das Anker Soundcore Space A40 TWS Headset in weiß, blau oder schwarz bei Amazon* zum Preis von 89,99 Euro.

Beim Anker Soundcore Space A40 werden Ohrpolster in 5 Größen mitgeliefert

Was ich gut finde:

Im Lieferumfang des Anker Soundcore Space A40 ist neben dem Headset im Case noch ein kurzes USB-C Kabel, eine deutsche Kurzanleitung und dazu noch vier weitere Größen an Ohrpolstern. Da sollte nun wirklich jeder die für sich passende Größe finden. Ein paar Tipps zur Wahl der Ohrpolster findet ihr in diesem Artikel. Das Design des A40 ist eher konservativ, um nicht zu sagen langweilig. Ein halbrundes Case, an dem die USB-C Buchse an der Rückseite zu finden ist und daneben auch die Taste zum Verbinden, die man kurz gedrückt hält, um das Headset erstmals zu verbinden. Sehr gut gefällt mir, dass der Deckel per Feder offen gehalten wird. Die beiden Ohrstöpsel werden magnetisch gehalten und sind sehr leicht zu entnehmen bzw. wieder einzusetzen.

Der Tragekomfort ist gut, auch wenn es mittlerweile deutlich kompaktere Headsets gibt, aber wer sich ein bisschen Zeit nimmt und die für sich passende Kombination der Ohrpolster aussucht, wird damit auch problemlos Sport treiben können. Bei mir sind es Burpees, Jumping Jacks, Seilspringen oder das Laufband. Selbst nach einigen Stunden drückt mich da nichts, was aber wie immer von der eigenen Ohren abhängt und daher nicht objektiv bewertet werden kann.

Das schmucklose Case des Anker Soundcore Space A40

Im Inneren des Anker Soundcore Space A40 In-Ear Headsets sind Treiber mit einem Durchmesser von 10 Millimeter im Einsatz. Die Bedienung erfolgt per Touch auf einer erfreulich großen, grauen Fläche mit dem Logo an der Vorderseite der Ohrstöpsel. Pro Ohrstöpsel sind dann noch jeweils 3 Mikrofone für das ANC und Telefonie vorhanden. Dazu gibt es noch Multipoint, also die Möglichkeit mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden zu sein. Man schaut z.B. auf einem Tablet einen Film und auf dem Handy kommt ein Anruf rein. Mit Multipoint wird die Wiedergabe auf dem Tablet gestoppt, das Gerät mit dem Telefonat aktiviert und das Telefonat durchgestellt. Nach dem Ende des Telefonats kommt wieder das Tablet zum Einsatz. Funktioniert einwandfrei, was auch für die Reichweite des Anker Soundcore Space A40 gilt. Je nach baulichen Gegebenheiten kann man durchaus durch die ganze Wohnung laufen oder auch mal eine ganze Etage überbrücken.

Ebenfalls in dieser Preisklasse eher selten ist das Vorhandensein des hochauflösenden LDAC (was ist das?), welcher aber nur zum Einsatz kommt, wenn auch das Smartphone diesen Codec unterstützt und auch das Musikmaterial die entsprechenden Qualitäten liefert. Der beste Codec nützt rein gar nichts, wenn kein Geld für extra hohe Qualität ausgibt, denn mit dem kostenlosen Spotify oder ähnliche Gratis Angeboten ist da nichts zu holen. Nur mal so am Rande. Mit IPX4 ist das Anker Soundcore Space A40 spritzwassergeschützt. Somit muss man sich bei Regen oder starken Schwitzen keine Sorgen machen. Dazu gibt es noch adaptives ANC und die Möglichkeit per HearID den Klang an das eigene Gehör anzupassen, aber dazu gleich mehr.

Beim Design setzt das Anker Soundcore Space A40 auf Standardkost

Die Bedienung ist bewusst einfach gehalten. Zweimaliges Drücken rechts steuert Play oder Pause. Dasselbe links springt vor zum nächsten Titel. Hält man für 2 Sekunden gedrückt, schaltet man das ANC um. Zum Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen die beiden Ohrstöpsel in das Case einsetzen und die Taste auf der Rückseite des Case für 10 Sekunden gedrückt halten, bis die drei LEDs dreimal weiß blinken. Aber die Bedienung kann man auf Wunsch per App anpassen, so dass man dann auch die Lautstärke direkt per Touch verändern kann usw.

Die App nennt sich Soundcore (Android / iOS) und bietet jede Menge Funktionen. Zuerst einmal kann man das ANC steuern. Alleine hier überzeugt das Anker Soundcore Space A40 schon mal auf ganzer Linie, denn das ANC bietet diverse Einstellungen. Zuerst einmal kann man das ANC umschalten zwischen an, aus oder normal. Ist das ANC aktiviert, dann kann man in der App noch zwischen dem adaptiven ANC und einem 3-stufigen manuellen Modus auswählen. Ist ANC nicht gewünscht, kann man den Transparenzmodus aktivieren, der ebenfalls zwei Stufen anbietet, bei dem entweder der Fokus auf Stimmen gelegt werden kann oder prinzipiell alles durchlässt. Wer möchte, kann das alles sogar per Widget steuerrn und dabei spielt es keine Rolle ob iOS oder Android. Funktioniert bei beiden Betriebssystemen gleich gut. Das sucht man selbst bei deutlich teureren Konkurrenten vergebens und erschwerend kommt hinzu, dass das ANC wirklich ordentliche Dienste leistet.

Das Anker Soundcore Space A40 bietet einen guten Tragekomfort

Zwar sind vorbeifahrende Autos, Stimmen, ein Fön oder die Kaffeemaschine noch gut zu hören, aber zusammen mit den passenden Ohrpolstern und dem ANC sind diese Geräusche deutlich reduziert, so das schon „normal“ laute Musik diese übertönen können. Es ist wirklich erstaunlich, auf welchen hohen Level die Anker Soundcore Space A40 beim Thema ANC mitspielen. Der Transparenzmodus lässt zwar alles deutlich höher zu Gehör bringen, aber bietet eine wirklich gute Mischung aus der Musik und der Umgebung und wird vor mir persönlich am häufigsten mit dem bereits beschriebenen Fokus auf Stimmen genutzt.

Nächstes Highlight ist „HearID“. Mit Hilfe eines Hörtests wird das eigene Hörvermögen analysiert und der Frequenzverlauf entsprechend angepasst. Wer hier meint schlau zu sein und immer alles schön bestätigt, betrügt sich selbst und kann sich das auch sparen, denn die Ergebnisse sind wirklich sehr gut und der optimierte Klang katapultiert das Anker Soundcore Space A40 klanglich in eine höhere Liga, womit man direkt auch den Klang unter die Lupe nehmen können.

Ohne HearID klingt das Anker Soundcore Space A40 eher unspektakulär, fast schon langweilig. Ordentliche Bässe, die aber mit zunehmender Lautstärke immer brummiger werden. Dazu ein Mitteltonbereich der kraftlos wirkt. Halt ganz ok, aber weit weg von gut, was auch für den Hochtonbereich gilt. Eben ein Klangcharakter, wie man ihn von hunderten anderen Headsets kennt und viele wohl zu mögen scheinen. Die Räumlichkeit ist zwar vorhanden, aber reißt mich nun auch nicht vom Hocker. Aber wer sich eine HearID erstellt und diese dann aktiviert, wird mit einem völlig neuen, deutlich besseren, Klang belohnt. Jetzt haben die Bässe eine sauberen Tiefgang und klingen richtig satt. Wow, da dreht man direkt noch mal etwas weiter auf, denn auch das Brummen ist nicht mehr vorhanden. Die Mitten können jetzt so richtig mitreißen. Adele hat plötzlich die Stimmgewalt, welche sie berühmt gemacht hat und die Höhen schließen sich dem ganzen nahtlos an. Aus Ok, wird jetzt so richtig gut und wenn das noch nicht genug ist, kann man man per App noch aus diversen Equalizer-Voreinstellungen auswählen oder selbst die verschiedenen Frequenzen händisch anpassen. Bei Telefonaten gibt es an der Klangqualität nichts auszusetzen.

Hier jetzt noch eine Klangbewertung vorzunehmen ist eigentlich unmöglich, denn jedes Gehör ist anders, jeder Geschmack ist anders und da das Anker Soundcore Space A40 mit Hilfe der genialen App alle klanglichen Fehler ausbügeln und dem eigenen Geschmack perfekt angepasst werden kann, wird jeder den für sich perfekten Klang mit wenigen Klicks einstellen können.

Laut Datenblatt soll das Anker Soundcore Space A40 bis zu 8 Stunden mit aktivierten ANC durchhalten. Ohne ANC dann bis zu 10 Stunden. Das ist eine echte Ansage. Im Praxistest waren es mit aktiven ANC am Ende 6 Stunden und 36 Minuten, was wirklich sehr, sehr gut ist. Nur mal so zur Einordnung. Das überall abgefeierte Nothing Ear (2) (Testbericht) kommt auf etwas mehr als 3,5 Stunden. Im Case können beide Ohrstöpsel noch dreimal komplett aufgeladen werden und ein viertes mal liefert noch mal 2 Stunden und 44 Minuten. Macht zusammen knapp 29 Stunden, was natürlich weit weg von der Werksangabe ist, aber die Hersteller rechnen ganz einfach die Kapazität des Case, in Falle des Anker Soundcore Space A40 mehr als ordentliche 800 mAh, geteilt durch die Kapazität der Ohrstöpsel mit jeweils 53 mAh. Ist halt leider unrealistisch, weil bei modernen Akkus nach wie vor zwischen 20 und teilweise mehr als 30% der Kapazität im Akku verbleiben müssen, damit die Zellen nicht kollabieren.

Geladen wird das Case des Anker Soundcore Space A40 entweder per USB-C Kabel oder, in dieser Preisklasse extrem selten, kabellos. Das dauert mit mehr als 3 Stunden zwar deutlich länger, aber funktioniert einwandfrei. Per Kabel wird deutlich schneller geladen. Das Case ist nach gerade einmal 42 Minuten vollständig aufgeladen und wenn man das Headset für 10 Minuten lädt, soll es wieder für bis zu 4 Stunden ausreichen. In der Realität waren es 2 Stunden und 29 Minuten und als eines der ganzen wenigen TWS-Headsets kann man die Ohrstöpsel auch außerhalb des Case einzeln Ein- und Ausschalten.

Was ich nicht gut finde:

Mal wieder fehlt die Trageerkennung. Selbst in dieser Preisklasse ist das mittlerweile sicher kein Premium-Feature mehr. Die Wiedergabe wird beim Anker Soundcore Space A40 nicht gestoppt, wenn man einen, oder natürlich auch beide, Ohrstöpsel aus dem Ohr nimmt. Bei Musik ja noch verschmerzbar, aber spätestens beim Hören eines Podcast (z.B. unseren Podcast) oder wenn man einen Film schaut, nerv das ganz schön.

Mir gefällt auch nicht das starke Rauschen des Anker Soundcore Space A40 im Transparenzmodus. Nicht mal im ANC-Modus, was man eigentlich kennt, aber sobald man den Transparenzmodus aktiviert, wird direkt ein sehr starkes Rauschen hörbar und der Klang wird deutlich heller. Schade ist auch, dass man den Modus für die niedrige Latenz nicht zusammen mit HearID nutzen kann. Also entweder oder und leider ist die Latenz deutlich hör- bzw. sichtbar. Also zum Musik hören HearID und zum Filme schauen oder zocken den Latenzmodus aktivieren.

Fazit:

Ist das Anker Soundcore Space A40 empfehlenswert? Ja und das ohne Wenn und Aber, denn in dieser Preisklasse wird man nicht derartiges finden. Alleine diese App hebt das Headset auf ein ganz anderes Level, dazu die gute Verarbeitung, der große Lieferumfang mit den vielen Größen an Ohrpolstern, dem ordentlichen ANC und der wirklich hervorragenden Akkulaufzeit ist das Gütesiegel auf jeden Fall wert. Das Fehlen der Trageerkennung schmerzt natürlich und das Rauschen im Transparenzmodus ist sicher nicht so schön, aber für dieses Geld bekommt man sehr gutes Komplettpaket, weshalb es die Redmi Buds 3 Pro (Testbericht) aus unserer Bestenliste verdrängt.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Anker Soundcore Space A40

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ sehr gute App
+ guter Tragekomfort
+ viele Ohrpolster im Lieferumfang
+ sehr gut anpassbarer Klang
+ gutes ANC
+ hochauflösender LDAC Codec
+ Schnellladefunktion
+ kabelloses Laden

– Rauschen beim ANC
– keine Trageerkennung
– hohe Latenz