Redmi Buds 3 Pro im Test – wie gut ist dieses In-Ear Headset wirklich?

Ich habe mir die Redmi Buds 3 Pro von Xiaomi für einen Test gekauft, denn ich will wissen, ob der Hype darum gerechtfertigt ist oder eben nur ein Hype ist.

Xiaomi und seine Bezeichnungen bzw. Schwesterfirmen. Mittlerweile ist die Marke Redmi ausgelagert und an sich eigenständig. Zumindest auf dem Papier und so lautet die korrekte Bezeichnung des Modells TWSEJ01ZM dann auch Redmi Buds 3 Pro. Allerdings findet man überall auch die Bezeichnung Xaiomi Redmi Buds 3 Pro, aber das nur am Rande. Wichtig ist, was drin ist, denn bislang haben mich In-Ear Headsets von Xiaomi nicht wirklich überzeugt und ich habe schon einige getestet (Testberichte). Vielmehr wussten die SoundPEATS Air3 Pro (Testbericht) oder erst recht das Nothing ear (1) (Testbericht) zu überzeugen und daher müssen die auch für den Vergleich herhalten. Ungerecht? Finde ich nicht, weil preislich liegen die gar nicht so weit auseinander.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> (Link zum Artikel). Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei. Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. 

Wie immer sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab. Das auch mit einer der Gründe, warum wir unsere Testberichte eher kurz halten, denn niemand elend lange Texte lesen und daher konzentrieren wir uns auf besonders erwähnenswerte Merkmale. Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Xiaomi Redmi Buds 3 Pro günstig bei Amazon kaufen*
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Technische Daten Redmi Buds 3 Pro:

  • 9 mm Treiber
  • Bluetooth 5.2
  • Bluetooth Profile HSP, HFP, A2DP, AVRCP (was ist das?
  • Bluetooth Codec SBC, AAC (was ist das?
  • Trageerkennung
  • Freisprechfunktion
  • Touchbedienung
  • AI-Szenenbewertung (nur mit Xiaomi)
  • Multipoint (was ist das?)
  • spritzwassergeschützt nach IPX4 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • 25,4 x 20,3 x 21,3 mm (Earpiece)
  • 65 x 48 x 26 mm (Case)
  • 4,9 g (pro Earpiece)
  • 55 g (gesamt mit Case)
  • 35 mAh (Earpiece)
  • 470 mAh (Case)
  • Fast Charge
  • Wireless Charge

Produktseite: mi.com/de/redmi-buds-3-pro

Deutsche Bedienungsanleitung: alza.cz/RedmiBuds3Pro_de.pdf

Erhältlich ist das Redmi Buds 3 Pro TWS Headset in grau oder schwarz im Xiaomi Store für 49,99 Euro, wo ich sie auch gekauft habe und bei Amazon* zum Preis von 62,99 Euro.

Der Lieferumfang des Redmi Buds 3 Pro

Was ich gut finde:

Am Anfang steht das Auspacken. Normalerweise total langweilig, aber in der Verpackung der Redmi Buds 3 Pro ist neben dem Case mit seinen beiden Ohrstöpsel noch ein weiteres Kästchen zu finden, in dem sich 3 Paar Aufsätze aus Silikon in verschiedenen Größen befinden. Das ist in dieser Preisklasse absolut eine Erwähnung wert, denn oft bekommt man gar keine und hier hat man insgesamt 4 Paar. Dazu ein USB Typ-C Flachbandkabel und eine deutsche Kurzanleitung.

Das Ei des Kolumbus…das waren meine ersten Gedanken zum Case der Redmi Buds 3 Pro und man mag es kaum glauben – das Case steht sogar. Ist ein perfekter Zeitvertreib das Case auf einer Oberfläche zum stehen zu bekommen. Ich habe es mir in grau gegönnt und an der Verarbeitung gibt es rein gar nicht auszusetzen. Sehr sauber gearbeitet mit einer satt schließenden Klappe, die sogar geöffnet bleibt, wenn es offen hinlegt. An der Front eine kleine LED und darunter die Taste zum Verbinden. An der Unterseite gibt es nur die, in Chrom eingefasste, USB Typ-C Buchse zu bestaunen. Auch hier hebt man sich von sehr, sehr vielen Konkurrenten in dieser Preisklasse ab.

Das Ei des Kolumbus

Im Inneren die beiden Ohrstöpsel, welche sehr magnetisch gehalten werden und einfach zu entnehmen sind. Die Earpieces haben eine etwas eigenwillige Form, sitzen aber sehr gut in den Ohren. Hängt halt immer von den Formen der Ohren ab, aber bei mir passt es sehrt gut. Gerade durch die Vielzahl an Ohrpolstern kann man das Redmi Buds 3 Pro sehr gut an das eigene Ohr anpassen. Der vordere. flache und in glänzend gehaltene Teil ist die Touchoberfläche, welche die Befehle präzise umsetzt. Die kleinen Öffnungen sind die Mikrofone für die Telefonie und das ANC.

Für den Klang sorgen 9 mm Treiber aus Verbundmaterial. Das man sich von einer nackten Angabe in Millimeter nicht blenden lassen darf, sollte ich im Klangcheck zu hören bekommen. Aber das ist erst der Anfang, denn für diesen Preis muss man lange, sehr lange, suchen, bis man ein Qi-ladefähiges Case findet. Ja, die Redmi Buds 3 Pro können kabellos geladen werden. Oder Multipoint (was ist das?) mitsamt Trageerkennung. In dieser Preisklasse oft nicht zu finden. Ansonsten ist es nach IPX4 spritzwassergeschützt, kann also auch einen Regenschauer vertragen oder starkes schwitzen. Klassenüblich, was auch für den Rest gilt.

Taste zum Verbinden und LED vorne

Eine App gibt es nicht, was aber verschmerzbar ist, denn die Community hat da was gebastelt. Diese kostenlose App funktioniert einwandfrei, bietet einiges an Funktionen und ist zudem noch gratis -> Link zum Artikel

. Wer jetzt rumheult, dass es bei den Redmi Buds 3 Pro keinen hochwertigen Codecs wie aptX gibt (was ist das?) , dem sei gesagt, dass man diese oft erst weiter oben in der Preisklasse finden kann. Wir sprechen hier von einem Headset um die 50 Euro. Zumal auch das Smartphone diesen Codec unterstützen muss und auch der Streaming-Anbieter muss diese Qualität erst einmal liefern. Sonst nützt der tollste Codec nix, wie ich hier beschrieben habe -> Link zum Artikel

Der Tragekomfort ist gut bis sehr gut. Beim Sport konnte ich problemlos Burpees, Jumping Jacks und Seilspringen machen, ohne dass sich die Redmi Buds 3 Pro großartig bewegt haben. Aber auch das hängt halt von sehr vielen Faktoren ab. Man kann den Sitz noch etwas optimieren, wenn man sie im Ohr ein wenig dreht. Muss man ausprobieren.

Unten die USB Typ-C Buchse

Die Bedienung der Redmi Buds 3 Pro ist, wie bereits erwähnt, sehr einfach und eingängig. Doppeltes Drücken links oder rechts steuert Play und Pause und nimmt einen ankommenden Anruf an. Dreimal drücken springt zum nächsten Titel bzw. lehnt einen Anruf ab. Gedrückt halten, schaltet zwischen den ANC-Modis um.

Für einen Reset auf die Werkseinstellungen legt man die Ohrstöpsel in das Case, lässt die Klappe offen und hält die Taste mindestens zehn Sekunden lang gedrückt, bis die LED
weiß leuchtet.

Das erste mal geplättet, als ich die Redmi Buds 3 Pro einsetze und sich das ANC aktiviert. Habe ich richtig gehört oder besser gesagt weniger gehört? lso ANC kurz ausschalten und nochmals aktiviert. Tatsache. Für ein Headset um die 60 Euro ist das ANC echt phänomenal. Bei vielen Konkurrenten ist das kein ANC, sondern nur ein zusätzliches Rauschen. Aber hier bekommt man wirklich ein mehr als brauchbares ANC. Vorbeifahrende Autos und Motorräder oder die Kollegen sind noch zu hören, aber deutlich gedämpfter. Wow. Der Transparenzmodus fällt da leider etwas ab, da die Umgebung zu leise zu Gehör gebracht wird. Das hätte gerne etwas lauter sein. Aber hey, für den Preis?

Bis zu 6 Stunden soll der Akku durchhalten, wenn das ANC ausgeschaltet und die Lautstärke auf 50% eingestellt ist. Das ist schon mal eine Ansage, konnte ich aber mit 5 Stunden und 4 Minuten nicht ganz erreichen. Keine Ahnung, welche Lautstärke hierfür Grundlage war. Mit aktivierten ANC geht der Akku nach 3 Stunden und 51 Minuten in die Knie, was aber ein akzeptabler Wert ist. Im Case können beide Ohrstöpsel noch zweimal komplett aufgeladen werden. Dank Fastcharge sollen nur 10 Minuten ausreichen, um wieder 3 Stunden (ohne ANC) Musik zu hören. In der Praxis waren es 2 Stunden und 8 Minuten. Der Knaller ist aber die Möglichkeit das Case der Redmi Buds 3 Pro kabellos zu laden. In dieser Preisklasse sonst nicht zu finden.

Und wie klingen die Redmi Buds 3 Pro? Weiter oben habe ich darüber geschrieben, dass hier ein 9 mm Treiber zum Einsatz kommt. Die meisten Konkurrenten bieten 11 mm oder gar bis hin zu 14 mm. Aber das ist eben nur eine Zahl. Viel wichtiger ist, was man aus den Millimeter macht und die Redmi Buds 3 Pro machen daraus einen Spitzenklang. Zumindet für diese Preisklasse. Ein sehr sauberer, satter Bass, der begeistert. Kein Dröhnen oder Wummern. Selbst bei hohen Lautstärken. Dazu mitreißende Mitten und tolle Höhen. Es passt rundum und das bei einem Headset für 60 Euro UVP, die man oft schon für unter 50 Euro bekommt.

Im direkten Vergleich haben die SoundPEATS Air3 Pro (Testbericht) nicht den Hauch einer Chance und selbst vor den deutlich teureren Nothing ear (1) (Testbericht) machen die Redmi Buds 3 Pro nicht halt. Beide spielen auf Augenhöhe, wobei mir die Redmi Buds 3 Pro noch mehr Spaß bereiten. Über die Breite einer Bühne, Tiefe oder Staffelung des Raumes braucht man in dieser Preisklasse nicht lange reden. Sie ist vorhanden, aber der Hörspaß wiegt es mehr als auf. Mal sehen, wie es eine Klasse höher aussieht. Die Galaxy Buds Live (Testbericht) sind bei Markus und mir nach wie vor die Preis/Leistungssieger. Auch hier geben sich die beiden nicht viel. Man merkt zwar, dass die Samsung mehr Durchzug haben und insgesamt ausgewogener und damit besser klingen, aber für den Preis der Galaxy Buds Live bekomme ich zwei der Redmi Buds und habe sogar noch einige Euros übrig. Also rein ins Ohr mit den Redmi Buds 3 Pro, Musik an, Lautstärke hoch und Abfahrt. Herrlich.

Da fällt es eigentlich nicht mehr ins Gewicht, dass man bei Telefonaten mit eine minimalen Rauchen gehört wird, denn das Gegenüber kommt gut rüber.

Was ich nicht gut finde:

Nach viel Lob für die Redmi Buds 3 Pro muss es leider auch Kritik geben und die ist ganz klar bei der Verbindung zu üben. Zwar wird die Verbindung sehr schnell aufgebaut, auch zu einem zweiten Gerät, was dank Multipoint kein Problem ist, aber die Umschaltung von einem Gerät zum anderen dauert oft zu lange oder funktioniert gar nicht. Blöd, wenn ein Anruf reinkommt und man den Anruf zwar annehmen kann, aber auf dem Headset noch das Video vom Tablet läuft. Auch die Reichweite ist trotz Bluetooth 5.2 unterdurchschnittlich. Es reichen schon wenige Meter, dass die Verbindung brüchig wird. Um die Ecke herum und die Verbindung ist weg. Das geht definitiv besser.

Bei der Latenz ist ein deutlicher Versatz zwischen Bild und Ton bemerkbar. Andere Headsets haben einen Low-Latency-Modus, der hier leider fehlt. Beim Musik hören ist es vernachlässigbar, aber beim Video schauen ist es schon störend und erst recht beim spielen. Spiele wie PUBG, bei denen man wirklich hinhören muss, sind mit den Redmi Buds 3 Pro nicht wirklich spielbar.

Viele Funktionen des ANC wie die AI-Szenenbewertung, die das ANC in Stufen an die Umgebung anpasst, oder der Dual Transparency-Modus gibt es nur in Verbindung mit einem Xiaomi bzw. Redmi Smartphone. Hierbei kann man noch mal einen extra „Enhance Voice-Modus“ aktivieren, der Stimmen hervorhebt.

Sehr guter Tragekomfort der Redmi Buds 3 Pro

Fazit:

Sind die Redmi Buds 3 Pro empfehlenswert? Ja, ja, ja. Uneingeschränkt und für mich ab sofort der absolute Preis/Leistungsüberfliegerkracher. Meine Galaxy Buds Live (Testbericht) gehen in die Rente und selbst meine AirPods 3 (Testbericht) bleiben erst einmal im Schrank. Ja, die Redmi sind nicht perfekt, wenn es um die Verbindungsqualität geht, aber ich habe mein Smartphone immer bei mir, so wie viele andere auch, also stört mich das nicht so sehr. Hier überwiegt der für diese Preisklasse, hervorragende Klang und das gute ANC mit der einfachen Bedienbarkeit und dafür gibt es dann auch das Gütesiegel und einen wohlverdienten Platz in unserer Bestenliste.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Xiaomi gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Redmi Buds 3 Pro

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ sehr guter Klang
+ ordentliches ANC
+ gute Akkulaufzeit
+ günstiger Preis
+ Schnellladefunktion
+ kabelloses Laden

– Verbindungsprobleme
– keine App

4 Kommentare zu „Redmi Buds 3 Pro im Test – wie gut ist dieses In-Ear Headset wirklich?“

  1. Guter Test! Es gibt eine Drittanbieter app im Playstore „MI8“ funktioniert gut fuer etliche Xiaomi Headsets. Gruss und warte schon ungedultig auf euer Podcast.

      1. Bei Euch wird man immer ueberrascht wie mit dem Nothing phone. Ich hoffe das Asus etwas zu Euch schickt! Ich rate mal das ….phone

  2. Dieses Headset ist seit langem mal wieder ein InEar, dass ich mir zugelegt habe. Ich konnte wegen ähnlicher Ohrenprobleme wie Peter keine wirklichen InEars vertragen und musste leider mit Semi-InEars oder Knochenschallhörern auskommen.
    Ich kann im wesentlichen alles bestätigen was Peter in seinem Test beschrieben hat.
    Der Sound ist echt prima und das ANC ist auch echt brauchbar auch beim Joggen.

    Bei mir haben sich aber die Reichweitenprobleme nicht bestätigt. Bei Anschluß an ein Avantree Oasis 500 Transmitter im EG am Samsung TV kann ich durch ganze, zugegebenermaßen kleine Reihenmittelhaus, laufen ohne Verbindungsabbruch (2 Stockwerke hoch, eins runter). Da sind die Redmi Buds 3 Pro sogar besser als mein Aeropex von Shokz oder die Soundpeats TrueAir2+.
    Bei allen anderen Geräten Huawei Mediapad M5 anschließe Bluetooth 4.2 oder, Galaxy S21 ultra Bluetooth 5.2 geht es nur noch über ein Stockwerk. Das ist aber bei allen Headsets, die ich besitze auch so.

    Was ich vermisse ist die Lautstärkeregelung an den Hörern, dafür ist das drahtlose Laden aber wieder prima.

    Die Android App „Mi Buds M8“ tut auch was sie soll mit den Hörern. Hier kann man sogar in den Transparenz-Modus schalten, der aber wie Peter schreibt nicht wirklich hilfreich ist.

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