Nokia Essential True Wireless Earphones E3500 im Test – was ich gut finde und was nicht

Ich habe das Nokia Essential True Wireless Earphones E3500 TWS Headset im Test und bin sehr gespannt, ob es sein Geld wert ist oder eher doch nicht.

Weil mir die Bezeichnung Nokia Essential True Wireless Earphones E3500 TWS Headset schlicht zu sperrig ist, werde ich es im Verlaufe des Tests einfach nur Nokia E3500 nennen, auch wenn die offizielle Kurzbezeichnung E3500BU lautet. Es reiht sich ein in eine lange Liste der Headsets, die ich mittlerweile getestet habe und hier findet ihr unsere stets aktuelle Liste mit den Empfehlungen, in der unter anderem auch das Honor Choice (Testbericht) zu finden ist, welches preislich weit unter den Nokia liegt, aber ähnlich ausgestattet sind. Das gilt auch für das EarFun Air Pro (Testbericht), welches sowohl preislich als auch technisch identisch ist. Preislich auf gleicher Höhe wie das Nokia sind die Haylou T16 (Testbericht), die aber noch ANC bieten. Es gibt also viel zu vergleichen und Nokia ist eben Nokia. 

Technische Daten Nokia E3500BU:

  • 10 mm Treiber
  • 20 Hz – 20 kHz
  • Bluetooth 5.0
  • Bluetooth Profile HSP, HFP, AVRCP, A2DP (was ist das?
  • Bluetooth Codec SBC, aptX (was ist das?
  • Trageerkennung
  • Freisprechfunktion
  • Sprachassistenten
  • spritzwassergeschützt nach IPX5 (was bedeutet das?)
  • USB Typ-C
  • 85 x 46,5 x 31 mm (Case)
  • 6 g (pro Earpiece)
  • 36g (gesamt mit Case)
  • 48 mAh (Earpiece)
  • 360 mAh (Case)

Produktseite: nokia.com/nokia-essential-true-wireless-earphones-e3500

Deutsche Bedienungsanleitung: nokia.com/Nokia Essential Truewireless Earphones E3500 User Guide.pdf

Erhältlich ist das Nokia E3500 TWS Headset in weiß, blau oder schwarz bei Amazon* zum Preis von 89,99 Euro. Ich habe es am Black Friday für 59,99 Euro gekauft.

Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link
Natürlich bewerte ich auch solche Sachen wie Verarbeitungsqualität, Konnektivität mit Android und iOS, Tragekomfort usw. denn ich treibe auch Sport und trage sie dabei.
Am Ende schreibe ich auf, was ich gut finde, was ok und was ich nicht gut finde. 
Natürlich sind das meine ganz persönlichen Eindrücke und gerade der Klang, aber auch die Akkulaufzeit hängt extrem vom eigenen Nutzungsverhalten und Hörgewohnheiten ab.

Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link

Was ich gut finde:

Beginnen möchte ich mit dem Akku. Laut Nokia soll er bis zu 7 Stunden durchhalten, was aber in der Praxis nichts ganz erreicht werden konnte. Bei normalen Lautstärken und zwischendurch auch mal etwas lauter gehört, kam ich auf 6 Stunden und 12 Minuten. Das ist immer noch sehr gut. Zusammen mit dem Case sollen es 25 Stunden sein. Diesen Wert habe ich auch nicht erreichen können, dennoch konnte ich beide Ohrstöpsel noch zweimal komplett aufladen und bei die dritte Ladung reichte dann noch mal für 3 Stunden und 24 Minuten. Zusammen also rund 22 Stunden. 

Positiv ist auch die nicht vorhandene Latenz. Natürlich gibt es eine, aber die ist so minimal, dass sie im Alltag keine Rolle spielt. Selbst bei Spielen wie PUBG Mobile ist sie nicht wirklich wahrnehmbar. 

Auch gut gefallen hat mir der Klang mit seiner warmen, aber durchaus druckvollen Abstimmung. Hört sich wirklich gut an und das bei eigentlich allen Musikrichtungen auf meiner Test-Playlist. Mir gefällt der schöne Tiefgang, die selbst bei maximaler Lautstärke nicht dröhnen, nicht zu brummelig sind, aber eben die richtig Portion Bass in den Gehörgang liefern. Richtig Gänsehaut bekommt man bei starken Frauenstimmen wie denen von Adele. Überhaupt glänzt das Nokia E3500 mit einem stimmigen Mitteltonbereich über alle darin vorhandenen Frequenzen, die sich hervorragend an den ebenfalls sehr feinen Hochtonbereich anschließen. Wie so etwas zu klingen hat, hört man z.B. an „First Step“ gespielt von David Robertshaw auf einer Kirchenorgel. Es klingt in meinen Augen nicht schlechter als bei den AirPods Pro (Testbericht), die ich im Alltag nutze. Nur die Bühne könnte etwas breiter ausfallen bzw. etwas tiefer. Aber das ist wirklich ein klitzekleines Problem, welches man bei normaler Nutzung niemals heraushören wird. Für den Sport, Podcasts, Hörbücher oder Musik zwischendurch ist das Nokia E3500 bislang mit das Beste im Bereich der TWS Headsets, die ich bislang getestet habe und das sind mehrere Dutzend gewesen.

Der Klang bei Telefonaten ist gut. Man selbst wird gut verstanden und Anrufer profitieren vom guten Bassfundament.

Was ich ok finde:

Die Verarbeitung ist ok. Auch wenn es komplett aus Plastik besteht, gibt es an dieser nichts auszusetzen. Die Klappe des Case schließt satt, auch wenn es sich beim schließen ein wenig nach Plastik anhört. Die beiden Ohrstöpsel sitzen sauber in ihren Behausungen und werden von den Magneten gut gehalten. Die USB Typ-C Buchse an der Vorderseite ist ebenfalls sauber eingefügt. Einzig die Fingerabdrücke auf dem Case nerven ab und zu, sind aber leicht zu entfernen.

In der Verpackung befindet sich neben dem Case, den beiden Ohrstöpseln noch jeweils zwei andere Größen der Ohrpolster, ein kurzes USB Typ-C Ladekabel und eine Kurzanleitung. Ansonsten ist die Liste der Ausstattung nicht wirklich der Rede wert. Klassenüblicher Standard. Wobei man das aptX durchaus erwähnen kann. Ich weiß, dass viele nach einem Headset mit aptX suchen, allerdings vergessen, dass auch das Smartphone dieses aptX unterstützen muss und das tun nur die allerwenigsten. Somit ist aptX für 99% der Besitzer eines solchen Headset nutzlos, wie ich hier ausführlich beschrieben habe -> Link

Es gibt auch eine Trageerkennung, auf die ich aber später noch zu sprechen komme. Sprachassistenten werden ebenfalls unterstützt, aber nur der Google Assistant. Wasserdicht ist das Headset nicht, aber nach IPX5 spritzwassergeschützt, was problemlos zum joggen im Regen taugt oder auch starkes Schwitzen aushält. Ebenfalls klassenüblich.

Viel mehr spielt das niedrige Gewicht der Ohrstöpsel und des Case eine größere Rolle., denn sie bestimmt den Tragekomfort maßgeblich. Hier gibt es nichts auszusetzen, wenn man sich die Zeit nimmt, um die für sich passenden Aufsätze zu finden. Dann wird der Träger mit einem sehr guten Sitz im Ohr belohnt, der auch nach vielen Stunden nicht stört und auch beim Sport an und Stelle bleibt. Wie gesagt. Es kommt auf den korrekten Sitz an, dann sind selbst Hampelmänner oder Seilspringen kein Problem.

Die Bedienung erfolgt per Touch, ist aber etwas tricky, was wohl daran liegt, dass es eine Art Knopf am Stengel gibt, der aber keiner ist, sondern nur zeigen soll, dass man unterhalb dieses Knubbels „touchen“ soll. Trotzdem hat man irgendwie immer den Drang dort zu drücken und natürlich reagiert das Headset darauf nicht. Ansonsten ist die Bedienung logisch und hat sich in der Form etabliert. Einmal drücken links oder rechts steuert Play und Pause. Hier hätte man besser die Steuerung auf doppeltes Drücken auslegen sollen, weil man oft genug die Wiedergabe pausiert oder fortsetzt, weil man aus Versehen drückt um den Sitz zu korrigieren oder es kurz in die Hand nimmt. Doppeltes Drücken rechts springt einen Titel nach vorne. Links doppelt drücken springt leider nicht zum Anfang des Titels, sondern schaltet den Ambient Mode an oder aus. Auf diesen komme ich auch gleich noch mal zu sprechen. Dreimal drücken aktiviert den Sprachassistenten. Hält man rechts gedrückt, erhöht sich stufenlos die Lautstärke, was aber mit einem sehr lauten Ton quittiert wird, der an sich schon weh tut. Links gedrückt halten reduziert die Lautstärken.

Bei Telefonaten nimmt einmaliges Drücken den Anruf an und durch doppeltes Drücken legt man danach auch wieder auf. gedrückt halten lehnt den Anruf ab.

Für den Reset auf die Werkseinstellungen legt man die beiden Ohrstöpsel in das Case und hält die Tasten der beiden für mehr als 9 Sekunden gedrückt.

Was ich nicht gut finde:

Echt genervt haben mich unter anderem die Verbindung. Egal ob mit meinem iPhone oder meinem Xiaomi Redmi 9 war diese eher ein Glücksspiel. Man öffnet das Case, entnimmt einen oder beide Ohrstöpsel und es passiert….nichts. Also wieder zurück und noch mal von vorne. Und da es eigentlich die Regel als die Ausnahme ist, muss ich es bemängeln. 

Gilt im übrigen auch für die Trageerkennung. In 8 von 10 Fällen funktioniert sie nicht. Ich nehme einen oder beide Ohrstöpsel aus dem Ohr und trotzdem läuft die Musik weiter. Oder hört nur bei einem Ohrstöpsel auf zu laufen, auf dem anderen spielt die Musik weiter. Auch nach dem Wiedereinsetzen startet die Wiedergabe eigentlich nie von selbst. Echt nervig.

Drückt man doppelt links, dann soll man zwischen dem Ambient Mode und dem normalen Modus umschalten. Im Ambient Modus sollen Umgebungsgeräusche verstärkt werden wie z.B. Straßenverkehr oder Durchsagen in der Bahn. Soweit die Theorie, denn ich der Praxis hört man so gut wie keinen Unterschied.

Fazit:

Ist das Nokia Essential True Wireless Earphones E3500 empfehlenswert? Leider nein, denn es klingt sehr gut und der Akku hält sehr lange durch. Aber die permanenten Verbindungsprobleme und die nicht funktionierende Trageerkennung machen das eher zur Last als zu Lust. Da bietet die Konkurrenz wesentlich mehr für das Geld wie z.B. das EarFun Air Pro (Testbericht), welches sowohl preislich als auch technisch identisch ist oder das Haylou T16 (Testbericht), welches zum gleichen Preis mit einem gut funktionierenden ANC ausgestattet ist. Und daher vergebe ich das Gütesiegel nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf eigene Kosten bei Amazon gekauft. Es wurde nicht vom Hersteller bzw. Onlineshop als Leihgabe bzw. als Geschenk zur Verfügung gestellt. Diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Nokia Essential True Wireless Earphones E3500

Zusammenfassung

+ sehr guter Klang
+ guter Tragekomfort
+ sehr gute Akkulaufzeit

– kein ANC
– Probleme mit der Verbindung
– schlechte Trageerkennung

2 Kommentare zu „Nokia Essential True Wireless Earphones E3500 im Test – was ich gut finde und was nicht“

    1. Das Plus/Minus habe ich korrigiert. Aber die Wertung stimmte schon. In meinen Augen nicht empfehlenswert, wie es auch im Fazit beschrieben ist.

      Gruß
      Peter

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