Dieses mal habe ich das Tranya Rimor TWS Headset im Test, dessen Hersteller mir bis dato unbekannt war. Aber das ändert sich jetzt und ich finde heraus, ob dieses Headset taugt oder nicht.
Tranya Rimor? Was sich zunächst wie der Name einer Schauspielerin anhört, entpuppt sich als TWS Headset. Wie vielen anderen auch, war mir dieser Hersteller bislang völlig unbekannt, aber wenn man sich ein wenig umschaut, dann scheinen die Headsets wirklich gut zu sein.
Auf der Homepage ist es gar nicht mal so einfach durchzublicken, denn irgendwie sehen die alle gleich aus. Also nicht nur die Ohrstöpsel, sondern auch die Cases. Aber das nur am Rande.
Jetzt liegt das Tranya Rimor TWS Headset vor mir und ich sehr, sehr gespannt, ob die vollmundigen Versprechungen auf der Homepage wahr sind. Denn mit dem Haylou T15 (Testbericht) bin ich aktuell sehr, sehr zufrieden. Derzeit liegen noch die Apple AirPods 2 hier für einen Test, also werde ich auch dieses zum Vergleich heranziehen.
Technische Daten Tranya Rimor:
- 20 Hz – 20 kHz
- 10 mm Treiber
- Touchbedienung
- Bluetooth 5.0
- A2DP, AVRCP, HFP, HSP, SBC, AAC
- Google Assistant/ Siri
- Freisprechfunktion
- spritzwassergeschützt nach IPX5 (was bedeutet das?)
- USB Typ-C
- 85 x 46,5 x 31 mm (Case)
- 22 x 16 x 17 mm (Earpiece)
- 8 g (pro Earpiece)
- 61 g (gesamt mit Case)
- 50 mAh (Earpiece)
- 500 mAh (Case)
Produktseite: tranya.com/rimor-true-wirless-earbuds
Deutsche Bedienungsanleitung: tranya.com/rimor_manual.pdf
Erhältlich ist das Tranya Rimor TWS Headset z.B. bei Amazon* zum Preis von 59,99 Euro. Wer über den hauseigenen Onlineshop bestellt und den Code „KA25EUAPR“ verwendet, dann reduziert sich der Preis auf $27,20.
Wie ich genau teste und worauf ich dabei so achte, habe ich hier im Detail beschrieben -> Link
Nicht zuletzt von der Auswahl der passenden Aufsätze die zum sehr großen Teil den Klang beeinflussen. Dazu habe ich hier mal ein paar Tipps zusammengetragen -> Link
Was ich gut finde:
Allen voran ist schon mal der Akku zu nennen. Nicht viele Konkurrenten kommen mit den 50 mAh pro Ohrstöpsel so lang aus, wie der Tranya Rimor. Exakt 4 Stunden und 36 Minuten hat es durchgehalten. Allerdings sind die auf der Homepage genannten 25 Stunden Gesamtspielzeit in das Reich der Träume zu verbannen.
Denn mehr als 3 mal kann man beide Ohrstöpsel nicht aufladen und selbst die dritte Ladung reicht für gerade einmal 1 Stunden und 18 Minuten Musikgenuss bei normalen Lautstärken. Realistisch sind also eher 11 bis 12 Stunden. Trotzdem ist das ein guter Wert.
Dank Bluetooth 5.0 ist die Verbindung kein echtes Thema mehr. Die Reichweite ist gut und weiter als 10 bis 15 Meter wird man sich von seinem Smartphone ohnehin nie entfernen. Zudem hängt die Reichweite sehr von den baulichen Gegebenheiten ab.
Es gibt auch keinen Master mehr. Jeder Ohrstöpsel ist für sich autark und so kann man jederzeit zwischen den beiden wechseln, Mono, Stereo oder was auch immer machen. Stets wird die Verbindung direkt hergestellt.
Die Latenz ist ebenfalls erfreulich niedrig, so dass ich mit dem Tranya Rimor auch problemlos PUBG spielen kann. Lediglich bei Videos kann man eine gewisse Verzögerung bemerken, aber die ist wirklich gering.
Die Bedienung per Touch ist nicht so nervös wie beim Haylou T15 (Testbericht), reagiert aber trotzdem relativ sensibel. Erfreulich ist, dass man auch die Lautstärke direkt an den Ohrstöpseln regeln kann. Links doppelt drücken macht es leiser, rechts doppelt drücken lauter.
Ansonsten alles wie gehabt. Einmal drücken für Play/Pause und gedrückt halten links oder rechts wechselt den Track. Bei einem Telefonat kann man dieses durch drücken annehmen, beenden oder durch gedrückt halten abweisen.
Für einen Reset löscht man das Headset zunächst aus der Liste der Bluetooth Geräte, nimmt dann beide aus dem Case und legt sie direkt nebeneinander hin und wartet 10 Sekunden. Dann wieder in das Case einsetzen, kurz warten, entnehmen und neu verbinden.
Der Klang ist richtig gut. Alleine die tollen Bässe machen dank der 10 mm messenden Treiber richtig Laune. Schön tief und satt. Vorausgesetzt hat man sich die Zeit genommen und die für sich passenden Aufsätze zu finden. Durch drehen des Ohrstöpsels kann man den Klang übrigens noch weiter verbessern. Vor allen den Bass.
Die Mitten sind etwas tiefenbetont, was aber vielen sicher gefallen wird. Das macht das Klangbild insgesamt etwas fülliger, aber ohne es zu übertreiben. Sängerinnen wie Adele bekommen damit das nötige Volumen in der Stimme, so dass man fast schon von einer Gänsehaut sprechen kann, wenn die Gute loslegt.
Zum Glück sind die Höhen etwas zurückhaltender. Sie sind durchaus prägnant, aber nicht störend und bohren sich auch bei hohen Lautstärken nicht direkt ins Gehirn. Es ist alles im allem sehr stimmig und macht viel Spaß beim Hören.
Die Breite und Tiefe der Bühne ist für ein TWS Headset echt gut.
Im direkten Vergleich verliert das Haylou T15 (Testbericht), obwohl es schon gut klingt, aber das Tranya Rimor ist in allen Bereichen ein bisschen besser. Gegen die AirPods 2 möchte ich es eigentlich gar nicht vergleichen, denn die Apples haben keinen wirklichen Bass und verlieren auch hier in allen Belangen.
Bei Telefonaten gibt es nichts wirklich auszusetzen. Für den normalen Gebrauch absolut in Ordnung.
Was ich ok finde:
Die Verarbeitung ist ok. Zwar komplett Plastik aber ok. Der Deckel des Case schließt mit einem satten „Klack“ und beide Ohrstöpsel werden magentisch gehalten. Nur das Entnehmen ist teilweise etwas nervig, weil man nirgends wirklich zupacken kann.
Das Case ist erfreulich kompakt ausgefallen, was aber nicht unbedingt für die Ohrstöpsel gilt. Ist aber auch logisch. So ein 10 mm Treiber ist halt größer als bei vielen anderen und braucht Platz. Dafür wird man halt mit einem sehr guten Klang belohnt.
Der Tragekomfort ist gut, denn obwohl sie Ohrstöpsel etwas größer ausfallen, sitzen sie gut im Ohr. Allerdings sollte man keine wilden Sportarten mit dem Headset betreiben. Schon bei Jumping Jacks oder Burpees könnten sie aus dem Ohr fallen. So zumindest bei mir. Und ja. Natürlich habe ich auf einen guten Sitz geachtet.
Wasserdicht sind die Tranya Rimor nicht, aber spritzwassergeschützt nach IPX5 d.h. duschen kann man damit nicht, aber der Regenschauer bzw. Schweiß kann dem Headset nichts anhaben.
Was ich nicht gut finde:
Egal wie ich es drehe und wende. So wirklich fällt mir nichts ein, was mir nicht gefallt.
Vielleicht der überschaubare Lieferumfang, über den man nicht viele Worte verlieren muss. Ein kurzes USB Typ-C Ladekabel, eine deutsche Kurzanleitung und insgesamt 3 Paar Aufsätze in verschiedenen Größen. Da bietet z.B. das EnacFire E18 Plus (Testbericht) wesentlich mehr Beilagen für weniger Geld oder das ebenfalls sehr gut klingende 1MORE Stylish E1026BT-I (Testbericht).
Oder das Tranya Rimor kein aptX hat. Darüber kann man wirklich ewig diskutieren, aber ich behaupte nach wie vor, dass 99,9% der Headset Nutzer keinen Unterschied mit oder ohne aptX heraushören und beim Streaming die allerwenigsten den Aufpreis für HiFi Qualität bei Anbietern wie Tidal bezahlen.
Und dass es kein ANC gibt, ist für mich ebenfalls kein Nachteil, denn es gut sitzendes TWS Headset ist besser als jedes ANC, wie ich beim Sony WF-1000XM3 (Testbericht) herausgefunden habe.
Fazit:
Ist das Tranya Rimor TWS Headset empfehlenswert? Ja, absolut. Auch wenn es kein aptX oder ANC hat, was die meisten ohnehin nicht benötigen, ist das Gesamtpaket sehr gut. Schöner, satter Klang, lange Akkulaufzeiten und guter, wenn auch nicht perfekter Sitz beim Sport. Und für den reduzierten Preis von unter 40 Euro (siehe weiter oben) lohnt sich der Kauf absolut.
Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe bzw. als Geschenk erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.
Tranya Rimor
Kurzfassung
+ gute Akkulaufzeit
+ sehr guter Klang
+ Lautstärkeregelung direkt am Headset
+ eingängige Touchbedienung
– kein aptX oder ANC
– hält nicht so gut beim Sport