Amazfit GTS im Test – was ich gut finde und was nicht

Die Amazfit GTS ist noch recht neu und jetzt schon heiß begehrt. Nicht von ungefähr, denn sie ist richtig gut und bei mir derzeit im Dauertest. Der Amazfit GTS Test wird zeigen, wie gut sich diese Smartwatch im Alltag wirklich schlägt.

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Auch wenn es offiziell nicht der Fall ist. Die Amazfit GTS ist in meinen Augen der legitime Nachfolger der Amazfit Bip (Testbericht). Beinahe identische Optik und Abmessungen aber aktuellere Technik wie z.B. das deutlich bessere Farbdisplay.

Eine Smartwatch für alle, denen die Amazfit GTR (Testbericht) oder Amazfit Verge (Testbericht) zu groß ist.

Das größte Problem mit der deutschen Sprache ist mittlerweile keines mehr, denn die internationale Version spricht schon aus der Packung heraus direkt deutsch. 

Übrigens findet ihr hier die allerbesten Tipps und Tricks zur Amazfit GTS -> Link

Dieser Artikel wird ständig erweitert und aktualisiert. Es lohnt sich also immer wieder einmal hier nachzuschauen, um auf dem Laufenden in Sachen Amazfit GTS zu bleiben. 

Technische Daten Amazfit GTS:

  • Android ab 5.0 / iOS ab 10.0
  • 1,65″ AMOLED Display mit 348 x 442 Pixel
  • 2.5D Gorilla Glass 3
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • 6-Achsen-Beschleunigungssensor
  • Barometer
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • NFC (nutzbar nur mit Alipay)
  • Bluetooth 5.0 LE
  • 43,25 x 36,25 x 9,4 mm 
  • 24,8 g (ohne Armband)
  • 220 mAh

Produktseite: de.amazfit.com/gts

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Weitere Links: Amazfit GTS Tipps und Tricks – denn diese Smartwatch kann mehr

Was ich gut finde:

Zu allererst ist das die Verarbeitung. Zumindest im Moment. Rein optisch ähnelt die Amazfit GTS sehr stark der Amazfit Bip (Testbericht), ist aber wesentlich besser verarbeitet. Zwar besteht auch die GTS komplett aus Plastik, aber fühlt sich um Längen besser an.

Dank Gorilla Glass 3 sollte das Display auch nicht mehr so schnell verkratzen wie seinerzeit bei der Bip. 

Die Taste ist wirklich nur eine Taste. Zwar drehbar, aber hat bis auf drücken bzw. gedrückt halten keinerlei Funktion. 

Die Armbänder sind ohne Werkzeug wechselbar und haben die Standardbreite von 20 mm.

Erfreulich ist, dass z.B. das Ladegerät vom Amazfit GTR (Testbericht) passt und umgekehrt. Es sind hoffentlich die Zeiten vorbei, in denen jedes Gerät ein eigenes Ladegerät benötigt hat. Es positioniert sich magnetisch und hält gut.

Auf der Rückseite befinden sich auch die Dioden des Pulssensors. 

Insgesamt gibt es an der Verarbeitung nichts zu meckern. Aber gerade bei Amazfit muss man leider zugeben, dass im Laufe der Monate sichtbar leidet und sich sprichwörtlich langsam von selbst zerlegen.

In Punkto Ausstattung hat die Amazfit alles an Bord, was eine moderne Smartwatch benötigt. GPS, wasserdicht bis 50 Meter, ein buntes AMOLED Display, Bluetooth 5.0 LE und sogar NFC, welches aber wieder nur von AliPay genutzt werden kann. Leider.

Apropos Display. Dieses ist zwar nicht mehr transreflexiv wie bei der Amazfit Bip, dafür aber jetzt ein waschechtes AMOLED Modell mit allen Vorteilen wie satten Farben und extrem hohem Kontrast. 

Es ist sogar bei Sonnenschein noch gut ablesbar, da sich das Display auf Wunsch automatisch auf die Helligkeit einstellt.

Auf Berührungen reagiert es relativ fix, aber leider nicht sehr exakt, denn oft muss man schon sehr genau zielen, um einen Menüpunkt zu treffen. Tippt man z.B. am Rand eines Icon, kann es durchaus passieren, dass man die Funktion daneben aktiviert. Oder der Wecker klingelt und das Display reagiert erst sehr spät oder gar nicht auf den Fingertipp zum deaktivieren.

Was ich ok finde:

Neben der Amazfit GTS befindet sich nur noch das Ladegerät und eine Kurzanleitung im Lieferumfang. 

Die Abmessungen von gut 43 mm in der Länge, 36 mm in der Breite und etwas mehr als 9 mm in der Dicke ist sie kaum größer als die Amazfit Bip (Testbericht). Die Amazfit GTS trägt sich sehr angenehm und das schlichte Silikon-Armband geht ebenfalls absolut in Ordnung, auch wenn die Schließe aus Plastik besteht. Eben Mittelmaß, weil es dem Standard entspricht.

Interessant ist aber die Tatsache, dass die kaum teurere Amazfit GTR (Testbericht) eine wesentliche bessere Haptik, Verarbeitung und Ausstattung bietet.

Die Amazfit Watch App (Android / iOS) ist nach wie vor völlig ausreichend, wenn man alltägliche Auswertungen möchte. 

Sobald man die App startet, wird die Amazfit GTS augenblicklich synchronisiert, was allerdings gerne mal 15 bis 20 Sekunden dauert.

Aktuell wird sie zwar noch nicht von Mi Fit erkannt, aber das wird sicher mit einem der nächsten Updates möglich sein. Derzeit kann man seine Workouts nur zu Strava synchronisieren lassen. Google Fit wird leider nicht unterstützt.

Über die App lassen sich noch ein paar Dinge zusätzlich einstellen wie z.B. welche Apps benachrichtigt werden sollen, welche Menüs angezeigt werden sollen usw.

Der Wecker, Workouts und ähnliches können direkt über die Uhr gesteuert werden. 

Erfreulicherweise kann man die Amazfit GTS so einstellen, dass sie automatisch in den Nicht-Stören-Modus gehen soll, wenn man schlafen geht. Das funktioniert richtig gut und so deaktiviert sich das Always-On-Display vollkommen automatisch, sobald man im Bett liegt und aktiviert sich am nächsten morgen wieder.

Die Bedienung ist dank der deutschen Sprache und einem übersichtlichen Menü ein Kinderspiel. Auf Wunsch kann man sich das Menü auch noch anpassen und sich gerne ein neues Watchface aussuchen. Ab Werk sind einige richtig gute dabei. Allerdings können immer nur maximal 3 Watchfaces auf der Amazfit GTS gespeichert werden. 

links: Amazfit GTS
rechts: Amazfit Bip

Im Praxistest weiß die Amazfit GTS durchaus zu gefallen. Unauffällig am Arm und dank des AoD-Display hat man immer die Uhrzeit im Blick. Mittlerweile möchte ich dieses Feature nicht mehr missen. 

Die Taste lässt sich mit einer beliebigen Funktion belegen. Bei mir ist es z.B. der Wecker. Musik kann man steuern, sogar die Lautstärke regeln allerdings nur, wenn das Smartphone verbunden ist und dort der Player läuft.

Benachrichtigungen werden von allen ausgewählten Apps angezeigt, aber leider nur die ersten Zeilen. Komplette Nachrichten lesen oder gar antworten funktioniert nach wie vor nicht. Aber um zu sehen, ob eine ankommende Nachricht wichtig ist oder nicht, reicht es vollkommen aus.

Die Pulsmessung ist ok, aber ist für Sportler, oder wer diese Angaben aus medizinischer Sicht benötigt, gänzlich ungeeignet. Zu ungenau und zu schwerfällig. Das gilt auch für die Schlafaufzeichnung, die zwar im Großen und Ganzen funktioniert, aber schon technisch nicht perfekt arbeiten kann. Sie erkennt halt nur, ob man sich bewegt oder nicht. Wenn nicht, geht die Amazfit GTS davon aus, dass man schläft.

Ansonsten arbeitet die Amazfit GTS Tag für Tag still und leise vor sich hin. 

Was ich nicht gut finde:

Es gibt aber leider auch ein bisschen was zu kritisieren. An die über 30 Tage Akkulaufzeit der Amazfit Bip (Testbericht) kommt die Amazfit GTS nicht einmal auch nur annähernd heran.

Mit der Amazfit GTS komme ich mit Ach und Krach auf 4 Tage. Dabei habe ich die automatische Helligkeitsregelung aktiviert, das Always-On-Display ist eingeschaltet, genauso die Pulsmessung alle 10 Minuten, zweimal die Woche Lauftraining im Freien und aktiven Benachrichtigungen für diverse Apps. 

Das ist für diese Ausstattung echt ein Witz. Die auf der Homepage versprochenen 14 Tage sind wohl eher ins Reich der Phantasie zu verbannen. Selbst die wesentlich besser ausgestattete Amazfit GTR (Testbericht) hat bei mir locker 14 Tage durchgehalten. 

Auch das GPS ist einfach nur mies. Erst einmal dauert es mitunter gefühlt ewig, bis es zum Satfix kommt. Ich will laufen gehen, stehe im Freien bei strahlend blauen Himmel und muss gerne mal mehrere Minuten warten, bis das GPS Signal grün wird. Bis dahin kann man die Aktivität nicht starten.

Läuft man dann los, kann die GPS Aufzeichnung durchaus so aussehen wie auf dem Screenshot. Da war ich gemütlich spazieren. Auf freien Feld und im Ort. Nichts, was den Empfang gestört und trotzdem sieht es aus, als ob ich zickzack bzw. querfeldein gelaufen wäre. Ein bekanntes Problem von vielen Amazfit Smartwatches und bekommen die irgendwie nicht in den Griff.

Leider kann man auch nach wie vor keine Apps installieren und auch kein Zubehör wie ein Bluetooth Headset oder Brustgurt zur Pulsmessung verbinden. In dieser Preisklasse sollte das mittlerweile möglich sein. 

Amazfit-GTS-App-33

Bild 16 von 16

Fazit im Amazfit GTS Test:

Ist die Amazfit GTS empfehlenswert? Auch wenn es mir schwer fällt. Eher Nein. Es sei denn, man braucht unbedingt eine eckige Smartwatch mit einem schönen Farbdisplay und möchte keine Apple Watch bezahlen. Für ein bisschen Benachrichtigungen lesen und ein bisschen Sport in geschlossenen Räumen aufzeichnen, ist die Amazfit GTS ausreichend.

Ein tolles Display und an sich anständige Technik hübsch verpackt. Für meinen Geschmack aber ein bisschen zu teuer, denn die Akkulaufzeit und das nach wie vor vorhandene Probleme mit dem GPS-Empfang ist indiskutabel.

Denn die Amazfit Bip (Testbericht) hat zwar kein so schönes, buntes Display hat, aber ansonsten dasselbe kann und kostet mit knapp 40 Euro nur 1/3.

Oder direkt ein paar Euro drauflegen und die wesentlich bessere Amazfit GTR (Testbericht) kaufen. Selbst die Amazfit Verge (Testbericht) ist in meinen Augen die bessere Wahl aus gleichem Hause.

Daher vergebe ich das Gütesiegel nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Onlineshop Cyberport.de  als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Amazfit GTS
  • Verarbeitung
  • Ausstattung
  • Praxistest
  • Preis/ Leistung
2.6

Kurzfassung

+ Verarbeitung
+ AMOLED Display
+ 20 mm Wechselarmbänder
+ wasserdicht

– zu teuer
– schlechter GPS Empfang
– schlechte Akkulaufzeit

2 Kommentare zu „Amazfit GTS im Test – was ich gut finde und was nicht“

  1. leider hinkt dein Vergleich der Akkulaufzeit zur GTR erheblich !
    Die GTR hat keinen Always on Modus und wenn du diesen bei der GTS nicht aktivierst, sondern z.B. „automatisch einschalten bei Handgelenk drehen“ einstellst, hält der Akku erheblich länger.
    Ich habe momentan mit 30 minütiger Pulsmessung , Schrittzähler u. gelegentlichem WA Empfang den üblichen Spielereien nach Ersteinschaltung, wie z.B. verschieden Ziffernblätter testen, in den Menüs rumforschen usw. mit der Erstladung nach ca. 4 Tagen noch 68%

    Wenn die GTR einen Always on Modus hätte wäre sie auch nach 4 Tagen leer !
    Also bitte die Vergleiche realistisch ziehen. Danke.

    1. Mittlerweile hat auch die GTR den AOD-Modus und welch Wunder, der Akkuverbrauch ist nur minimal gesunken. Der ist nach wie vor weit über der GTS.

      Gruß
      Peter

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