Amazfit Stratos 3 im Test – was ich gut finde und was nicht

Eine Smartwatch ist mittlerweile zu einem Statussymbol geworden und Amazfit spielt da ordentlich mit. Im Test muss jetzt die Amazfit Stratos 3 beweisen, dass sie der mächtigen Konkurrenz nach wie vor die Stirn bieten kann.

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Die Konkurrenz wird von Tag zu Tag größer. Allen voran die Platzhirsche Apple Watch, Samsung Galaxy Watch (Testbericht) oder auch Garmin und Polar. Amazfit spielt in der Preisklasse um 200 Euro noch nicht wirklich mit, was sich aber mit der Amazfit Stratos 3 ändern könnte.

Als direkte Nachfolgerin der Amazfit Stratos 2 (Testbericht) und größere Schwester der Amazfit GTR (Testbericht) hat sie einen Ruf zu verlieren, denn beide stehen für Smartwatches mit viel Leistung fürs Geld.

Dabei ist sie optisch stark an die Stratos 2 angelehnt, was aber absolut kein Nachteil ist. Übrigens lautet die offizielle Bezeichnung nicht Amazfit Stratos 3, sondern Amazfit Sportwatch 3. Also nicht wundern. Es gibt auch keine unterschiedlichen Versionen mehr, sondern nur noch eine internationale Version, die schon aus der Verpackung heraus die deutsche Sprache beherrscht.

Wie immer teste ich auch diese Smartwatch im Alltagsbetrieb. Das heißt, ich trage sie rund um die Uhr. Auch beim Schlafen, beim Sport oder auf der Arbeit. Normalerweise trage ich die Samsung Galaxy Watch (Testbericht) welche für diese Zeit in die Schublade wandert.

Natürlich werde ich die Amazfit Stratos 3 ein Stück weit auch mit der Samsung Galaxy Watch vergleichen, genauso mit der Stratos 2 oder Amazfit GTR.

Die allerbesten Tipps und Tricks zur Amazfit Stratos 3 findet ihr übrigens hier -> Link zu den Tipps und Tricks

Technische Daten Amazfit Stratos 3:

  • Android ab 5.0 / iOS ab 10.0
  • 1,34″ LCD-Display mit 320 x 320 Pixel
  • Gorilla Glas 3
  • 512 MB RAM
  • 4 GB interner Speicher
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • 6-Achsen-Beschleunigungssensor
  • Barometer
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • GPS / GLONASS / Galileo
  • NFC (nutzbar nur mit Alipay)
  • Bluetooth 5.0 LE
  • WLAN 802.11 b/g/n (2,4 GHz)
  • 22 mm Armbänder
  • 48,6 x 13,4 mm 
  • 61 g
  • 300 mAh

Produktseite: cn.amazfit.com/stratos-3

Ausführliche deutsche Bedienungsanleitung: n/a

Die Amazfit Sportwatch 3 aka Amazfit Stratos 3 ist derzeit nur bei notebooksbilliger.de* direkt ab Lager zum Preis von 199,90 Euro erhältlich. Bei Amazon* ist sie zwar erhältlich, aber aktuell mit Lieferzeiten von bis zu mehreren Wochen. Bei Gearbest* ist sie mit einem Preis von über 270 Euro zu teuer mit allen weiteren bekannten Nachteilen, also absolut keine Alternative.

Was ich gut finde:

Die Amazfit Stratos 3 glänzt mit einer gigantischen Ausstattung. Es ist alles drin und dran, was von einer modernen Smartwatch erwartet wird. Großer Touchscreen, GPS, MsuikWasserdicht, wechselbare Armbänder mit 22 mm Standardbreite, Musiksteuerung, Pulsmessung, Barometer, 19 Aktivitäten direkt auswählbar inkl. einem Triathlonmodus, Verbindung zu externen Bluetooth-Brustgurten und/ oder Bluetooth Headset, eine riesige Auswahl an Watchfaces, Import und Export von GPX Daten uvm.

Dafür legt man bei anderen Herstellern noch ein Scheine mehr auf den Tresen oder bekommt sie weder für Geld noch gute Worte. Hier ist alles inklusive.

Die Verarbeitung ist tadellos. Allerdings muss ich dazu sagen, dass das zunächst auch für die Amazfit Stratos 2 (Testbericht) galt. Diese hat sich jedoch nach nicht einmal einem halben Jahr der Nutzung so langsam in ihre Bestandteile aufgelöst. So lösten sich zwei der insgesamt 4 „Hörner“, die das Armband mit dem Gehäuse verbinden. Die passenden Ersatzteile zu bekommen ist nicht leicht, aber in den Tipps und Tricks beschrieben.

Weiterhin löste sich das Glas am Pulssensor, womit sie nicht mehr wasserdicht war und der obere Knopf ist herausgesprungen und lässt sich nicht mehr richtig befestigen. Ich hoffe, dass diese Probleme bei der Stratos 3 behoben wurden, auch wenn hier nach wie vor diese unsäglichen Hörner zum Einsatz kommen.

Das Gehäuse besteht, wie schon bei der Amazfit Stratos 2 (Testbericht), aus widerstandsfähigen Polycarbonat zusammen mit Knöpfen bzw. Tasten aus Edelstahl und als Displayschutz kommt Gorilla Glass 3 zum Einsatz.

Die Abmessungen sind mit einem Durchmesser von 48,6 mm und einer Dicke von bis zu 13,4 mm zwar alles andere als zierlich, aber mit einem Lebendgewicht von exakt 61 g bietet sie einen sehr guten Tragekomfort, was auch ein Stück weit dem sehr guten Silikonarmband geschuldet ist.

Wer möchte, kann dieses aber gegen jedes 22 mm Standardarmband austauschen. Der Wechsel ist dank des etablierten Schnellwechselsystems ein Kinderspiel.

Apropos wasserdicht. Sie ist das wirklich und zwar bis zu 5 ATM (was bedeutet das?) d.h. sie taugt nicht nur zum Duschen, sondern auch richtig zum schwimmen und tauchen. Es gibt sogar diverse Schwimmaktivitäten zur Auswahl. Das gilt aber nur für Süßwasser!!!

Insgesamt 19 Aktivitäten kann man direkt über die Uhr starten. Neben den Klassikern wie Laufen und Radfahren gibt es auch noch Rudern, Skifahren, Tennis, Fußball und Triathlon. Neu ist „Multisport“, bei dem man bis zu 3 Aktivitäten nacheinander absolvieren kann und die Auswahl aus Laufen, Radfahren und Schwimmen hat. Ja, das ist eigentlich nichts anderes als ein Triathlon, aber Amazfit hat versprochen die Auswahl zu erweitern.

Wer möchte, kann sich über die Amazfit Watch App auch ein Intervalltraining erstellen und auf die Uhr laden. 

Während eines Workout können sehr viele Daten angezeigt werden, die man sich für jede Sportart einzeln nach belieben zusammenstellen kann. 

Was ich ok finde:

Der 300 mAh Akku soll bis zu 70 Stunden im GPS-Modus und bis zu 14 Tagen im Ultra-Ausdauer-Modus durchhalten. Letzterer reduziert die Funktionen auf die Anzeige der Uhrzeit. Im normalen Betrieb hielt der Akku bei mir etwas über 4 Tage und somit ein halben Tag länger als beim Vorgänger. Allerdings absolut nicht vergleichbar mit den fast 3 Wochen bei der Amazfit GTR (Testbericht).

Das Ladegerät der Stratos 2 war, freundlich ausgedrückt, eine Katastrophe. Dieses wurde zum Glück durch ein magnetisches Ladepad ersetzt, die die Uhr in knapp 90 Minuten voll aufladen kann.

Von links nach rechts: Samsung Galaxy Watch 46 mm, Amazfit Nexo, Amazfit Stratos 3, Fossil Collider HR

Mit Hilfe der Amazfit Watch App (Android / iOS) ist die Stratos 3 im Nu verbunden und betriebsbereit. Aktuell wird sie noch nicht von Mi Fit unterstützt, was aber in naher Zukunft möglich sein soll. Daher kann kann man seine Workouts derzeit nur mit Strava synchronisieren.

Die App ist übersichtlich und erlaubt weitere Einstellungen vorzunehmen wie Ziele, Alarme, Aktivitäten usw. Auch welche Apps ihre Benachrichtigungen senden dürfen und welche nicht, kann hier eingestellt werden.

Seit jeher gibt es auch die Möglichkeit, dass die Uhr selbst erkennt, ob sie in den Nicht-Stören-Modus gehen soll und wann dieser Modus beendet werden soll. So muss man zum Schlafen gehen nichts mehr aktivieren oder deaktivieren. Macht die Stratos 3 alles von selbst und das funktioniert sehr gut.

Das gilt auch für die Schlafaufzeichnung, Puls usw. Natürlich alles im Rahmen des Möglichen und so kommt es immer wieder zu Abweichungen beim Puls und dem Schlaf, was aber normal ist. Daher bewerte ich dieses nicht weiter. 

Die Bedienung der Stratos 3 ist zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, da es gegenüber dem Vorgänger eine weitere Taste gibt. Die mittlere ist nun zweigeteilt, was bei der Bedienung zunächst für etliche Fehlbedienungen führt. Aber nach kurzer Zeit hat man sich daran gewöhnt und navigiert zielsicher durch das Menü. Überhaupt ist die Bedienung per Tasten zu bevorzugen, denn das Display hat so ein paar Probleme (siehe nächster Part, was ich nicht gut finde).

Im Praxistest gibt es ein paar Höhen und Tiefen, wobei es sich am Ende in Richtung neutral auspendelt. Die Amazfit Stratos 3 werkelt so vor sich hin. Hat man sich einmal mit dem Menü auf der Smartwatch und der App vertraut gemacht und häuslich eingerichtet, geht fast alles wie von selbst.

Überhaupt ist einer der großen Vorteile der Stratos 3 ihre Flexibilität. So lässt sich beinahe das komplette Menü den eigenen Wünschen anpassen. Dank der zahlreichen Widgets kann jeder selbst entscheiden, was er wo sehen will und was nicht.

Über die Uhr lässt sich fast alles steuern, also unabhängig vom Smartphone. Egal ob den Wecker einstellen, der Lauf durch den Wald oder die Bedienung des Musikplayers. Alles kann ohne das Smartphone erledigt werden und dank GPS Aufzeichnung können die Routen mehr oder (eher weniger) genau mit geschnitten werden.

Was ich nicht gut finde:

Leider ist auch die Amazfit Stratos 3 vom allseits bekannten GPS-Bug betroffen. Der Sat-Fix dauert mitunter mehrere Minuten, auch wenn man kurz davor schon mal GPS Empfang hatte. Und selbst wenn die GPS Anzeige grün leuchtet, man also Empfang hat, lässt die Genauigkeit zu wünschen übrig.

Ich habe mehrere Aktivitäten wie Wandern, Spazieren gehen, aber auch Powerwalking aufgezeichnet. Nicht einmal war die Aufzeichnung deckungsgleich mit dem Straßen- bzw. Wegeverlauf. Man läuft laut Stratos 3 immer ein Stück neben dem Weg. Im Verlaufe des Tests gab es mehrere A-GPS Updates, die das Verhalten leider nicht verbessert haben.

Wie gesagt. Das Problem ist seit längerem bekannt und betrifft eigentlich alle Modelle und eine Lösung ist nicht in Sicht.

Das Display lässt sich leider nicht per Update verbessern. Zwar ist es recht groß und schön hell, aber wenn man sich mal eine Samsung Galaxy Watch oder auch die Watch Active 2 dagegen anschaut, dann wirkt das Display der Stratos 3 farblos und blass.

Und das ist keine Einbildung. Direkt beim ersten Einschalten bemerkt man das bläulich/graue Display, welches zwar Farben darstellt, aber eben ziemlich blass. Selbst für ein LCD-Display ist es erstaunlich blass. Auf dem folgenden Bild sieht man es sehr gut im direkten Vergleich zur Galaxy Watch Active 2 mit seinem tiefschwarzen AMOLED-Display.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Reaktionsfähigkeit des Touchscreen zu Wünschen übrig lässt. Oft genug muss man mehrfach wischen oder drücken, um die gewünschte Aktion zu starten. Das nervt ungemein und vermiest einem wirklich den Spaß an der Stratos 3. Leider.

Fazit im Amazfit Stratos 3 Test:

Ist die Amazfit Stratos 3 empfehlenswert? Bedingt ja, aber ich befürchte, dass die Probleme mit dem GPS und auch mit dem Display auf Dauer nicht zufriedenstellend gelöst werden. Auch die Stratos 3 mit einer riesigen Ausstattung aufwartet, einer brauchbaren Akkulaufzeit und auch sonst einiges zu bieten hat, trübt das maue Display und das ungenaue GPS den Gesamteindruck.

Gerade deswegen kauft man sich ja eine Stratos 3. Um eben seine sportlichen Aktivitäten per GPS aufzuzeichnen und korrekte Werte zu erhalten. Bei einem Preis von 200 Euro dürfen solche Probleme einfach nicht auftauchen, zumal es beim Vorgänger soweit funktioniert hat.

Gerade im direkten Vergleich zur etwas gleich teuren Samsung Galaxy Watch (Testbericht) zieht die Stratos 3 definitiv den Kürzeren und zwar in allen Disziplinen. Wenn man wirklich semi professionell Sport betreibt und entsprechend auswerten möchte, ist man mit Garmin und anderen eher hochpreisigen Anbietern besser beraten. Das muss ich leider sagen, auch wenn ich Amazfit an sich gut finde.

Wer mit etwas weniger Features auskommt, der kann auch mal einen Blick auf die deutlich günstigere Amazfit GTR (Testbericht), die meine ganz persönliche Empfehlung wäre, wenn man bei Amazfit bleiben möchte.

Daher vergebe ich das Gütesiegel dieses mal leider nicht.

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Onlineshop notebooksbilliger.de als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

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Peter W.
Amazfit Stratos 3
  • Verarbeitung/ Ausstattung
  • Verbindung/ Bedienung
  • Praxistest
  • Preis/ Leistung
2.9

Kurzfassung

+ Verarbeitung
+ umfangreiche Ausstattung mit GPS und WLAN
+ Wasserdicht
+ viele Aktivitäten auswählbar
+ anpassbares Menü
+ gute Akkulaufzeit

– mangelhaftes GPS Tracking
– blasses Display
– Touchscreen reagiert träge auf Eingaben

4 Kommentare zu „Amazfit Stratos 3 im Test – was ich gut finde und was nicht“

  1. Ich habe die Stratos 2 als Schnäppchen ergattert. Was für mich das absolute k.o.-Kriterium bei der Uhr ist, ist das fehlende Multitasking. Wenn ich im Aktivitätstracking bin, kann ich nicht auf die Uhrenanzeige zurück oder z.B. die Stoppuhr verwenden. Ist das bei der Stratos 3 verbessert?

  2. Transflectives Display, allways on und in der Sonne ablesbar, das ist ein Feature kein Bug! Bitte drüber informieren!!

    1. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass es gegenüber der Konkurrenz blass und farblos wirkt. Das ist übrigens kein Fehler, sondern meine eigene Meinung und daher bitte über die Meinungsfreiheit informieren.

      Gruß
      Peter

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