Zepp E Square im Test – was ich gut finde und was nicht

Im Zepp E Test wird sich zeigen, wie sich die gar nicht so neue Smartwatch im Alltag behauptet, denn sie ist teurer als das Schwestermodell.

Zuerst einmal vorweg als Information, dass Zepp nicht Amazfit ist. Richtig ist, dass Zepp vor einiger Zeit von Huami gekauft wurde, zu denen auch Amazfit gehört. Daher verwundert es auch nicht, dass die neue Zepp E Square der Amazfit GTS (Testbericht) wie aus dem Gesicht geschnitten ist. 

Übrigens. Wem die eckige nicht gefällt, kann zum gleichen Preis und gleicher Ausstattung die Zepp E Round auch in rund bekommen. Also für jeden Geschmack was dabei.

Und nicht nur optisch unterscheiden sich die beiden kaum, sondern auch technisch. Identisches Display, nahezu identische Abmessungen, gleiche App, aber kleinerer Akku, weniger Sportmodis, immer noch kein GPS, dafür die absolut unnötige SpO2 Messung (was ist das?).

Auch wichtig zu wissen ist, dass ich eine Smartwatch rund um die Uhr trage und wie genau ich teste, ist hier ausführlich beschrieben -> Link

Amazfit Zepp E günstig bei Amazon kaufen*

Technische Daten Zepp E:

  • Android ab 5.0 oder iOS ab 10
  • Zepp OS
  • 1,65″ AMOLED Display mit 348 x 442 Pixel
  • Pulsmessung
  • Schlaftracking
  • SpO2 Messung (was ist das?)
  • wasserdicht bis 5 ATM (was bedeutet das?)
  • PAI-Wert (was ist das?)
  • Bluetooth 5.0 LE
  • 20 mm Wechselarmband
  • 43,3 x 35,7 x 9 mm (Square)
  • 36 g (Square)
  • 188 mAh

Produktseite: zepp.com/de/zepp-e

Bedienungsanleitung: zepp.com/square_manual.docx

Erhältlich ist die Zepp E unter anderem bei Amazon* zum Preis von 169,99 Euro.

Was ich gut finde:

In der schicken Verpackung findet man neben der Uhr noch ein magnetisches Ladekabel, ein zweites, etwas längeres Armband und eine Kurzanleitung. 

Die Verarbeitung ist richtig gut, was aber bei einem Preis von knapp 170 Euro zu erwarten ist. Schon wenn man die Zepp E aus der Verpackung nimmt, wird man überrascht sein. Denn sie ist schwerer, als man zuerst meint. Das liegt am Edelstahlgehäuse, welches zusammen mit dem Curved Display wie aus einem Guss wirkt. 

Das AMOLED Display ist auch bei Sonnenschein sehr gut ablesbar und auch sonst gibt es nichts zu meckern. AMOLED ist eben AMOLED. Und dank dem Always-On Display sieht man immer was die Zeit geschlagen hat. Es reagiert prompt auf Eingaben.

Die seitliche Taste ist gut bedienbar und die 20 mm breiten Armbändern kann man ruckzuck ohne Werkzeug wechseln. Auf der Rückseite die Sensoren für den Puls und die Sauerstoffsättigung neben den beiden Pogo-Pins zum Laden.

Wasserdicht ist die Zepp E Square ebenfalls und zwar bis 5 ATM (was bedeutet das?), womit man mit der Uhr in Süßwasser schwimmen kann. 

Was ich ok finde:

Der Tragekomfort ist dank den kompakten Abmessungen ok. Unterscheidet sich halt nicht von der Konkurrenz. Dank des zweiten mitgelieferten, etwas längeren Armband passt die Zepp E auch an etwas stärkere Unterarme.

Die Verbindung wird über die schlicht Zepp (Android / iOS) genannte App hergestellt und das gelingt problemlos. 

Die App war bislang unter den Namen „Amazfit Watch“ bekannt und auch alle Amazfit Smartwatches werden seit kurzem über die Zepp App angebunden. Daher unterscheidet sie sich auch nicht von den Optionen und Möglichkeiten.

Mit ihr hat immer alles im Blick und kann etliche Einstellungen vornehmen. Allerdings werden alternative Apps wie z.B. Notify & Fitness nicht mehr unterstützt. Auch könenn aktuell noch keine Watchfaces nachträglich installiert werden. Da ist man auf de Hersteller angewiesen, der aber ein paar wirklich gute mitliefert, die sogar anpassbar sind.

Was ich nicht gut finde:

Im Praxistest kann die Zepp E Square leider ganz und gar nicht überzeugen. Es liegt nicht an den Benachrichtigungen, denn sie werden zuverlässig geliefert, können aber nicht beantwortet werden oder ähnliches. Einfach nur angezeigt werden. 

Die Messwerte für den Puls oder auch die SpO2 Messung sind ok, aber eben nur bedingt aussagekräftig, worüber ich in diesem Artikel ausführlich geschrieben habe -> Link

Eine absolute Katastrophe ist aber das mit dem GPS. So eine Smartwatch soll bitte auch die Strecke aufzeichnen, wenn man draußen unterwegs ist. Obwohl die Zepp E wesentlich teurer als die Amazfit GTS (Testbericht) ist, hat sie kein GPS mit an Bord. Selbst die nur 60 Euro teure Amazfit Bip S (Testbericht) bietet es.

Absolut unverständlich, zumal die Verbindung zum Smartphone für das GPS Signal nicht funktioniert. Ich habe mehrere Outdooraktivitäten getrackt und nur einmal hat er mir eine Strecke von knapp 1 Kilometer aufgezeichnet, obwohl die tatsächliche Strecke 4,65 km war. Es spielt auch keine Rolle, ob die Zepp E mit meinem iPhone 11 oder dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra verbunden ist.

Auch auf dem Laufband unterscheiden sich die Werte extrem. Das Laufband zeigt eine zurückgelegte Strecke von 6,71 Kilometer, meine Apple Watch 5 noch ordentliche 6,6 Kilometer, aber die Zepp E zeigt nur 5,4 Kilometer an und damit weit weniger als in Wirklichkeit.

Bis zu 7 Tage soll der Akku laut Hersteller bei normaler Nutzung durchhalten. Der Akku ist wesentlich kleiner als der von der Amazfit GTS (Testbericht) und der hat schon nur 4 Tage gehalten. Der Akku der Zepp E hat mit Ach und Krach zwei Tage gehalten und damit weit weg von den versprochenen 7 Tagen.

Dabei habe ich die automatische Helligkeitsregelung aktiviert, das Always-On-Display ist eingeschaltet, genauso die Pulsmessung jede Minute, zweimal die Woche Lauftraining im Freien und aktiven Benachrichtigungen für diverse Apps. Also genau so, wie es die allermeisten Nutzer auch einstellen werden.

Oder diese Anzeige des Wetters. Mein Kleinostheim findet die Uhr zwar, aber die Wetterdaten und die Vorhersage sind permanent falsch oder werden gar nicht erst angezeigt. Und bin ich in einer anderen Stadt, wird nicht der aktuelle Standort angezeigt, sondern immer nur mein Heimatort. Also leider auch ziemlich unnütz.

Es macht schlicht keinen Sinn das Always-On Display zu deaktivieren oder die Pulsmessung. Dann brauche ich keine Smartwatch.

Amazfit Bip S / Zepp E / Apple Watch 5

Fazit:

Ist die Zepp E Square empfehlenswert? Auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, nie wieder was von Zepp zum Testen zu bekommen, kann ich die Zepp E nicht empfehlen. 

Alles im allem hat mich die Zepp E enttäuscht. Über die massiven Probleme mit dem GPS und dem Akku kann auch nicht mehr die tolle Verarbeitung und schöne Display hinwegtäuschen. Und nein. Meine Zepp E ist definitiv nicht defekt, denn im Netz findet man jede Menge ähnlicher Erfahrungen. Daher vergebe ich nicht das Gütesiegel.

Wenn es also eine günstige Smartwatch sein soll, dann direkt die wesentlich günstigere und nahezu baugleiche Amazfit GTS (Testbericht). Die kann das gleiche, hält doppelt so lange durch und hat nicht solche Probleme mit dem GPS.  

Offenlegung: Mobi-test.de hat dieses Gerät auf Anfrage vom Hersteller als Leihgabe erhalten. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben Dritter; diese Offenlegung dient der Transparenz.

Peter W.
Zepp E Square

Zusammenfassung

+ gute Verarbeitung
+ gutes Display
+ Wechselarmbänder

– Probleme mit dem GPS
– schlechte Akkulaufzeit

2 Kommentare zu „Zepp E Square im Test – was ich gut finde und was nicht“

  1. Obwohl ich Ihnen bei dem Test durchaus recht gebe, gibt es ein paar Punktr, die dennoch zu beanstanden sind.

    Die Zepp E kann sehr wohl als Amazfit Produkt bezeichnet werden. Die Uhr unterscheidet sich, abgesehen vom Design, technisch minimalst von den anderen Huami Produkten aus der Amazfit Reihe. Kein Wunder, da der Hersteller in beiden Fällen Huami ist. Beide Uhren stammen aus der gleichen Fabrik und werden mit denselben Sensoren und Chips versehen.

    Ich weiß nicht, inwiefern Huami in Zepp involviert ist, ich habe gehört, Huami hätte die Firma aufgekauft, das bin ich allerdings an dieser Stelle zu faul zu recherchieren. Im Prinzip ist die Uhr im Vergleich zu anderen Zepp Produkten nichts weiter als ein Lizenzprodukt eines Drittherstellers, das mit der übrigen Produktpalette von Zepp nicht allzuviel gemein hat, abgesehen von der Tatsache, dass in beiden Produkten Sensoren verbaut sind.

    Die Uhr selbst hat wie im Test bereits angemerkt zu mindest auffällig viele Gemeinsamkeiten mit der bekannten Amazfit Gtr bzw. Gts. Lediglich der zusätzlich verbaute SPO2 Sensor unterscheidet sie hier von den Amazfit Produkten. Zu den Unterschieden der UI kann ich nichts sagen, da ich die Zepp E nur vom Datenblatt kenne.

    Die Materialien sind natürlich Premium, da besteht kein Zweifel, allerdings würde ich bei diesem Preis eher zur GTR 2 bzw. GTS2 greifen. Diese auhren verfügen bei einem niedeigeren Online Preis über signiffikant mehr Features, wie Musikspeicher, integrierten Lautsprechern und offline Voice Assist. Die Edelstahl Variante der GTR2 ist auf jeden Fall äußerst attraktiv und kann für 160 Euronen erworben werden.

    1. Vielen Dank für den Kommentar, allerdings findet man diese Infos bereits in diesem Artikel von uns:

      https://mobi-test.de/smartwatches/aus-der-amazfit-app-wird-zepp-und-was-sich-da-noch-aendern-koennte/

      Und dass die baugleich sind, habe ich in diesem Artikel ebenfalls schon beschrieben:

      https://mobi-test.de/smartwatches/zepp-e-square-und-zepp-e-circle-smartwatch-in-zwei-versionen-vorgestellt/

      Ändert aber alles nichts an meiner Meinung, dass die Zepps bislang maßlos überteuert sind und deckt sich damit mit Ihrer Meinung.

      Gruß
      Peter W.

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